AfD fürchtet die Pleite

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 07.12.2015, 12:49

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Ladon
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sverige hat geschrieben:...
Und was hat jetzt die NPD bitte mit der AFD zu tu ?
...
Ganz einfach: die NPD war auch mal eine "kommende" Partei. 1969 knapp am Bundestag vorbei. Regional hie und da erfolgreich. Dann die Republikaner. Die selbe Geschichte. In der Versenkung verschwunden.
Die politischen Inhalte sind dabei überhaupt nicht Thema.

Und außerdem gefällt es mir genauso wenig von "dem AfDler" zu sprechen, wie von "dem Asylanten".
Da wirft der eine Esel dem anderen Langohr vor.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 07.12.2015, 16:58

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Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Ist die AfD der deutsche Front National?

In Frankreich fährt der Front National seit Jahren zweistellige Ergebnisse ein, die deutsche AfD ist vergleichsweise jung. Infolge ihres Rechtsrutsches in den vergangen Monaten sehen Experten sie mittlerweile aber durchaus in der Nähe der Le-Pen-Partei:

http://www.n-tv.de/politik/Ist-die-AfD- ... 16751.html
VfL Bochum? -Find ich gut!

Beitrag 07.12.2015, 17:40

BOB
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Ob sich die AfD in Deutschland wie die FN in Frankreich mit zweistelligen Prozenten etablieren wird, ist eine interessante Frage. Weitergesponnen ergibt sich daraus die Frage, was dann eigentlich passieren würde.
Im Unterschied zu anderen Ländern sind wir Deutsche ja Vielparteienkoalitionen oder Minderheitenregierungen nicht gewohnt. Wenn die derzeitigen Umfragen auch nur etwa stimmen, würde der massive Einzug einer AfD letztlich jeden Gedanken an eine rot-rot-grüne Regierung, aber auch an eine schwarz-gelbe (falls die FDP die 5 % schafft) beenden, so dass die derzeitige schwarz-rote-Koalition bleiben würde.
Bevor es aber soweit kommt, werden aber wohl die größeren Parteien - allen voran CSU und CDU - so viele der AfD-Standpunkte im Bereich der bürgerlichen Wähler übernehmen, wie es ihnen eben noch vertretbar erscheint.
Der Protest in Deutschland gründet sich überwiegend nicht auf der aktuellen persönlichen Lage, sondern auf der Sorge, dass sich diese drastisch verschlechtern könnte. Und diese Wähler werden auch wieder umschwenken, wenn die Regierung sie halbwegs glaubhaft beruhigt.

Beitrag 07.12.2015, 17:41

Quinar
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Daß die aktuelle Situation mit Analogien aus der alten Bundesrepublik beschrieben werden kann bezweifele ich massiv.
Zu tief sitz die Enttäuschung gegenüber den Etablierten,zu dringlich die anstehenden Fragen und Probleme und dazu kein Anzeichen in den Altparteien daß sie dies überhaupt wahrnehmen.

Nun mag man die AfD nicht als die geignete Lösung ansehen und auch ich als AfD Wähler finde michhier nur zu etwa 7/10 wieder.

Tatsache bleibt daß es einen dringenden bedarf für einen Wechsel in der Politik gibt und daß die AfD entgegen aller Unkenrufe ganz offensichtlich nicht den Weg der Republikaner oder Piraten geht.

Strukturell erinert das viel mehr an den Aufstieg und die Etablierung einer anderen"kommenden"Partei.Den Grünen(netterweie nicht politisch)

Im Grunde wäre mittelfrtistig sogar der Weg zur 3.Volkspartei denkbar.

Kurzfristig sehe ich u.a. den Eintritt eines gewissen Quinars. smilie_07

Beitrag 07.12.2015, 18:09

BOB
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Ich stimme Dir insoweit zu, dass auch ich die AfD nicht für eine Eintagsfliege halte, die wie die Piraten oder die REPs schnell wieder in der Versenkung veschwindet.
Dennoch sollte man sich nichts vormachen: Ohne die Flüchtlingsströme würde die AfD wie zuvor um die 5 % kämpfen. Deshalb werden die Regierungsparteien eine Lösung oder zumindest eine plausible "Lösung" präsentieren. Zumindest in meinem Umfeld beobachte ich, dass die meisten bei diesem Thema zwar die große Zahl stört, noch viel mehr aber das Chaos. Sie würden auch 1 Million hereinlassen, wenn dies kontrolliert geschieht, jeder ordentlich registriert wird, brav in der ihm zugewiesenen Unterkunft bleibt usw.

Beitrag 07.12.2015, 18:57

Quinar
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Natürlich ist der Massenzustrom ein elememtares Thema für die AfD gewesen.

Zuvor war es eben die Griechenlandrettung,der € und die Brüsselokratie.

Ich darf erinern daß ALLE bisherigen Wahlerfolge gänzlich ohene den seitens Merkels ausgelösten Massenzustrom erfolgten.

Natürlich fokussiert man sich -gerade in eine jungen Partei-auf die aktuell brennendsten Themenfelder,aber die Türen wurden von den Konsensparteien derart sperrangelweit offen gelassen daß man sichum kommende Themen keine großen Sorgenmachen muß.

Die aktuell mal wieder rotierenden EZB Druckmachinen,die Kommunen welche wesentliche Lasten der von Merkel Herbeigerufenen tragen und an den Bürger weiterreichen etc.pp.

Es wird schlicht und ergreifend keine Rückkehr zum buisiness as usual mehr geben.

Übrigens nehme ich in meinem Umfeld ganz massiv die Haltung wahr aktuell zwar AfD zu wählen aber für den Fall daß man zukünftig die AfD nicht mehr wählen möchte/kann in keinem Fall zu CDU oder FDP zurückzukehren.

Nicht nur durch den Massenzustrom auf Zuruf sind da viele Brücken endgültig abgebrochen worden und es werden derer offensichtlich mehr statt weniger.

Genau hier liegt auch einer der wesentlichen Unterschiede zu den bemühten Analogien.AfD Stimmen sind eher selten als Warnschüsse an Altparteien zu verstehen,sonden vielmehr als endgültige Abkehr.Ob diese dann bei der AfD bleiben,ob etwas völlig Neues wächst(gewiß allerdings nicht Luckes ALFA)oder ob einfach das Lager der Nichtwähler weiteren Zulauf bekommt bleibt natürlich offen.

Beitrag 07.12.2015, 19:58

BOB
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Möglicherweise hast Du ja recht, aber so sicher wie Du bin ich mir nicht.
Wie schon bei der "Euro-Rettung" sind die Auswirkungen auch bei der Flüchtlingswelle für die meisten Menschen bisher nicht sonderlich fühlbar - jedenfalls nicht unmittelbar. Ein paar Fremde, die mit ihren Handys im Bahnhof herumlungern, sind ihnen lästig oder auch unheimlich. In meinem Umfeld beobachte ich, wie die Menschen entweder passiv abwarten oder ihre ruhige Welt reflexartig eher durch Pegida und AfD "bedroht" sehen. Ich kenne in meiner Stadt mehr Menschen, die Weihnachtsgeschenke für unsere neuen Gäste oder zumindest für deren Kinder spenden, als solche, die lautstark protestieren oder offen für die AfD eintreten - der sehr große Rest grummelt so vor sich hin.
Meine Prognose: Sollte es nicht zu dramatischen Entwicklungen (z.B. stark steigende Arbeitslosigkeit) kommen, werden die meisten, die derzeit mit der AfD liebäugeln, zumindest im Westen wohl bald wieder "klassisch" wählen; der Osten kennt diese Haltung nicht.
Vielleicht wird ja die AfD für die CDU/CSU die drohende Rolle des "schlechten Gewissens" einnehmen, wie die Linke dies mittlerweile für die SPD ist.

Beitrag 07.12.2015, 21:43

Quinar
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Das ist wohl in der Tat auch eine Frage der Region-Allerdings sehe ich das gar nicht so sehr gespalten in Ost-West(auch spezifischelandesbezogene Umfragen in den Altbundesländern weisen für die AfD 8-9% aus),sondern vielmehr in Mehrwert schaffende Standorte / empfangende Standorte.

Ich selbst bewege mich regelmäßig durch etwa 30% eines bestimmten Bundeslandes,50% eines anderen Bundeslandes und nochmals etwa 25-30% eines dritten Bundeslandes.

Die beiden Ertsgenannten sind Westbundesländer das Dritte ist eines der (auch nicht mehr so) Neuen.

Weiterhin eventuell bemerkenswert daß NIE Großstädte auf meinem Plan stehen,sondern es immer Städte unter 100.000 und oft sogar eher ländliche Standorte sind.
Insofern mögen meine Beobachtung nicht repräsentativ sein.

Auch zweifele ich nicht daß es Zehntausende gibt welche aus dem einen oder anderen Grund dann doch wieder den "klassisch"en Fehler begehen.
Dennoch ist diesmal auch ganz ohne AfD ein sehr großes Wählerpotential für die Konsensparteien irreversibel weggebrochen.
Wer davon profitiert bleibt natürlich abzuwarten.

Beitrag 08.12.2015, 07:33

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Ladon
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Das Problem "kommender" Parteien ist der Wechsel vom reinen Protest in das politische System hinein.
NPD und Reps und ein paar andere Versuche von dieser Seite, wie auch diverse "Linke" Parteien sind daran gescheitert.
Nicht vergessen: Die Grünen sind zur Hälfte auch daran gescheitert! Die andere Hälfte war zu diesem Zeitpunkt allerdings groß genug um erfolgreich zu überleben.
Die Linke - als "DDR-Partei" ist ein Sonderfall. Das war mMn keine "kommende Partei" in dem hier besprochenen Sinn.

Das Kernproblem ist:
Kommst du in die Parlamente ... hast du erst einmal nichts zu sagen. Du wirst keine einzige deiner Forderungen durchsetzen können und wenn, wird sie von den Etablierten für sich in Anspruch genommen.
Darüber hinaus zu kommen ist mehr als schwierig
Das "Schicksal" der AfD entscheidet sich dann, wenn sie in Parlamenten sitzt, die Dinge beschließen, die ihrer Linie absolut nicht entsprechen. Das will der Basis erklärt werden.
Es ist hoch gepokert, sich vor allem auf die Protestler zu stützen. Auch wenn es zunächst natürlich Stimmen bringt.
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Beitrag 08.12.2015, 08:58

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Kursprophet
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Zuletzt geändert von Kursprophet am 12.12.2015, 22:48, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 08.12.2015, 09:18

BOB
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@ Ladon:
Ich stimme Deiner Analyse zu.
Ich vergleiche manchmal den Übergang von Protest zum Handeln so: Du findest leicht eine große Gruppe von Menschen, die sich einig über das Kantinen-Essen beklagen - Streit und Spaltung gibt es aber dann, wenn man es ändern könnte: stärker oder weniger gewürzt, größere Portionen oder leicht und fein, mehr Fleisch oder mehr Gemüse, billiger oder hochwertiger...?
Die AfD bedient derzeit mindestens zwei unterschiedliche Gruppen mit Hoffnungen: zum einen welche, die nicht viel haben und eine soziale Revolution möchten, und zum anderen solche, die vor allem ihren bereits guten Standard verteidigen und möglichst keine Unruhe wollen. Der Hartz4-Bezieher und der Oberstudienrat haben mit der derzeitigen Entwicklung beide ihre Sorgen, jedoch höchst unterschiedliche. Ich glaube, dass die bürgerlich-konservativen Anhänger der AfD am ehesten wieder in den gemütlicheren Schoß der etablierten Parteien zurückfinden werden.
Der Einzug in Parlamente ist auch damit verbunden, dass man sich mit konkreten Themen beschäftigen muss, die man sich nicht ausgesucht hat und die nicht einfach aus wenigen Parteileitlininen direkt abzuleiten sind. Oft geht es um das kleinere Übel zur Beseitigung von "Folgefehlern". Ist man also für oder gegen eine Steuererhöhung zur Verbesserung von Sozialleistungen? Ist man für oder gegen einen militärischen Einsatz im Ausland? Ist man für mehr Datenschutz oder mehr Überwachung, wenn sich Anschläge häufen und näher kommen? Usw. usw. - All das und viel mehr ist für eine etablierte Partei bereits schwierig, kann aber eine auch organisatorisch noch nicht gefestigte Partei schnell zerlegen.

Beitrag 08.12.2015, 18:53

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FloTom
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http://www.berliner-zeitung.de/berlin/b ... lx46723296

Ach die Polizei hat auch erkannt, dass es hier etwas anders laufen muss.

Beitrag 08.12.2015, 19:13

sverige
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Natürlich hat die Polizei erkannt, dass etwas anders laufen muss. Schlimm genug, dass sich Beamte ins Gesicht spucken und in die Genitalien treten lassen müssen von meist asylsuchenden Sozialschmarotzern aus sicheren Herkunftsländern (Habe ich selbst mit ansehen müssen vor einem "Flüchtlingsheim" im Rhein-Neckar Kreis). Das alles noch zu völlig unterbezahlten Konditionen. Würde mich nicht wundern, wenn sich irgendwann in näherer Zukunft fast alle dieser Beamten krank schreiben lassen und daraufhin die innere Sicherheit völlig zusammenbrechen würde. Hätte durchaus Verständnis dafür.
Unsere herrschenden Politkasper in Berlin wissen genau, dass sie auf ganzer Linie versagt haben- nur zugeben würden sie dies nie und nimmer- eher würden die einen 3.Weltkrieg in Kauf nehmen.

Aber das alte Lied: Geld für alles ist vorhanden- nur nicht für die eigenen Bevölkerung und die eigene innere Sicherheit ! Lieber Banken stützen, Sozialschmarotzern Puderzucker in den allerwertesten blasen und versuchen als politische Mutter Theresa einen Weg in die Geschichtsbücher zu finden. Alles auf Kosten des deutschen Volkes und insbesondere der sozial Schwachen- ich schäme mich für unsere Politik und ertappe mich immer häufiger dabei mich für diese Berliner Kasperles fremd zu schämen- insbesondere meinen ausländischen Freunden gegenüber, die nur mitleidig den Kopf über uns schütteln......

Beitrag 09.12.2015, 08:50

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AfD macht Umfrageverluste wett

Die Alternative für Deutschland knüpft in der aktuellen Forsa-Umfrage an vergangene Höchstwerte an. Vor allem im Osten und in Bayern ist die AfD stark. Leidtragende sind die Regierungsparteien sowie Kanzlerin Merkel und SPD-Chef Gabriel.

http://www.n-tv.de/politik/AfD-macht-Um ... 07636.html

Beitrag 10.12.2015, 03:23

Quinar
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BOB hat geschrieben: Ich glaube, dass die bürgerlich-konservativen Anhänger der AfD am ehesten wieder in den gemütlicheren Schoß der etablierten Parteien zurückfinden werden.
Und auch hier kann ich nur das möglicherweise nicht repräsentative Bild wiedergeben welches ich persönlich wahrnehme.

Definitiv NICHT!

Selbst ein ehemaliger "oft FDP,machmal CDU Wähler"schließe das kategorisch aus.Die Brücke ist abgebrochen!Der Vertrauensverlust diesmal zu immens,zu grundsätzlich.
Dabei sollte bedacht werden daß die Restloyalität im letzten Jahrzehnt ohnhin im Wanken war.

Ähnliches vernehme ich auch im Bekanntenkreis.

Wie bereits erwähn.es ist absolut NICHT gesagt ob dieses Potential geschlossen bei der AfD bleibt,etwas komlett Neues findet oder einfach nur die Gruppe der Nichtwähler weiter verstärkt.Die Konsensparteien brauchen sich jedenfalls dahingehend keinen Hoffnungen mehr hinzugeben.

Beitrag 10.12.2015, 15:19

BOB
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Mag sein, dass es so kommt, wie Quinar meint - ich bin, wie bereits gesagt, nicht so sicher.
Auch vor der Bundestagswahl 2013 war es für viele klar, dass die AfD angesichts der Euro-Krise ein großartiges Ergebnis, vielleicht sogar eine Sensation erzielen würde. Am Ende waren 4,7 % aus dem Stand zwar nicht schlecht, aber auch nichts zum Jubeln.
Die Landtagswahlen im März 2016 in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt werden manches zeigen. Die Aussagekraft von Umfragen ist sicherlich mit Vorsicht zu betrachten, dennoch zeigt sich der unterschiedliche "Mut" des Westens und Ostens, Parteien außerhalb des traditionellen Spektrums zu wählen. Zu diesen zähle ich derzeit auf der einen Seite die AfD, auf der anderen die Linke; zusammengerechnet kämen diese beiden etwa auf satte 36 % in ST, jedoch bescheidenere 12 % in BW und 12 % in RP.
Wie auch in Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen kommen hingegen die etablierten Parteien mit CDU/CSU, SPD, Grüne (die man inzwischen als etabliert bezeichnen darf) und FDP in der Summe erstaunlich gleichmäßig auf 80 bis 85 %. Im Osten sieht auch das deutlich anders aus.

Beitrag 10.12.2015, 17:41

Mehrgoldfüralle
Wie wäre es denn damit: Weg mit den Berufspolitikern. JEDES Wahlamt auf EINE Legislaturperiode begrenzen. Wer nicht wieder gewählt werden muß, kann vielleicht rationalere Entscheidungen treffen und mit Fraktionszwang ist es dann auch nicht weit her. Auch Lobbyisten hätten es dann ein bisschen schwerer, das wird dann teurer, wenn sie immer Neue kaufen müssen.

Bloß, wie könnte man sowas durchsetzen?

Beitrag 11.12.2015, 15:28

BOB
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Mehrgoldfüralle hat geschrieben:Wie wäre es denn damit: Weg mit den Berufspolitikern. JEDES Wahlamt auf EINE Legislaturperiode begrenzen. Wer nicht wieder gewählt werden muß, kann vielleicht rationalere Entscheidungen treffen und mit Fraktionszwang ist es dann auch nicht weit her. Auch Lobbyisten hätten es dann ein bisschen schwerer, das wird dann teurer, wenn sie immer Neue kaufen müssen.
Bloß, wie könnte man sowas durchsetzen?
Klingt vielleicht gut - ist es aber wohl nicht.
Auch ich kritisiere heftig viele der Berufspolitiker und ihre schlechten Gewohnheiten, aber mit Amateurpolitikern ist es erst recht nicht getan. Politik-Neulinge bringen zwar frischen Wind, brauchen aber doch ihre Zeit, auch komplexe Zusammenhänge zu verstehen und notwendige Abläufe zu begreifen. Ein Hoppla-hier-komm-ich-Typ wie unser vormaliger griechischer Finanzminister richtet für sein Land am Ende Schaden an. Gerade bei den großen Fragen bedarf es Erfahrung und auch persönliches Vertrauen. Deshalb sind gerade Außenminister zurecht oft sehr lange im Amt.
Ich könnte mir dennoch vorstellen, dass man die Amtszeit des Bundeskanzlers auf 2 Wahlperioden von dann aber eher 5 Jahren Dauer begrenzt. Ansonsten haben wir erst recht nur noch die C-Liga an Bord.
Und zu den Lobbyisten - auch in anderen Bereichen ist doch jemand mit einem nur kurzen Zeitvertrag viel anfälliger und zugänglicher als ein langfristig Abgesicherter.
Also ganz so einfach ist das alles wohl nicht.

Beitrag 11.12.2015, 15:56

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Mehrgoldfüralle hat geschrieben:Wie wäre es denn damit: Weg mit den Berufspolitikern.
Das war früher mal so, da war das ein unbezahltes Ehrenamt.
Ich wäre dafür ...

Beitrag 11.12.2015, 15:59

sverige
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Hi BOB,

na ja an einem deiner Punkte muss ich aber Kritik üben.

Mit deiner Aussage unterstellst du, dass jetzige Alt- bzw. Berufspolitiker komplexe Zusammenhänge begreifen und Abläufe verstehen. Nun, gerade derzeit beweist man uns leider das Gegenteil und sicher wäre jeder Laienpolitiker hierzu eher in der Lage.
Das aktuelle Politgeschehen erinnert doch eher als ein Possenspiel von Laiendarstellern.
Aber ich bin sicher, du siehst das genauso. Wollt ich jedoch nur kurz anmerken.
Wäre die derzeitige Politik nicht so traurig und deutschschädlich müsste ich den ganzen Tag nur lachen......

Gruß

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