Finnland führt bedingungsloses Grundeinkommen ein

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 05.05.2018, 03:45

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KROESUS
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Ob mit Einkommensanrechnung oder ohne das BGE wird zu einer massiven massenhaften Einwanderung führen

Dann werden die kleinen Verwaltungsbeamten bestochen Anmeldungen vorzunehmen

Ist doch logisch, streue mal Futter in den Stadtpark und schaue was passiert!
In unsicheren Zeiten kann Gold eine gute Wertanlage sein

Beitrag 05.05.2018, 08:54

B_aus_MV
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KROESUS hat geschrieben:Ob mit Einkommensanrechnung oder ohne das BGE wird zu einer massiven massenhaften Einwanderung führen

Dann werden die kleinen Verwaltungsbeamten bestochen Anmeldungen vorzunehmen

Ist doch logisch, streue mal Futter in den Stadtpark und schaue was passiert!
Auch hier gilt: die Ausgestaltung ist wesentlich!
Natürlich ist die aktuelle Praxis (= jeder der es bis D schafft hat Anspruch auf das gleiche wie die "schon länger hier lebenden") nicht vereibar mit einem BGE.
Aber das gilt genauso für das jetzige System, es wundert mich, dass es noch so "gut" funktioniert. Ändert aber nichts daran, dass es auf Dauer so nicht weiter geht.

Beitrag 05.05.2018, 09:51

LMU_TOBI
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aber "Einwanderung" kannst du nur bedingt verhindern. Deutschland ist keine Insel. Klar müssen in vielen Bereichen grundlegende Reformen her, aber ein BGE halte ich für grundfalsch. Das ist einfach nur eine Träumerei die in einer MArktwirtschaft nicht funktionieren kann.

Beitrag 05.05.2018, 10:09

B_aus_MV
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Einwanderung nicht verhindern? Was noch zu beweisen wäre.
Gut, wir wollen uns nicht einmauern, da stimme ich zu.
Was man aber tun kann ist Einwanderung minimieren u steuern.
Momentan findet in der Richtung wenig bis gar nichts statt. Warum gibt es kein Einwanderungsgesetz als Ergänzung u Abgrenzung zum Asylrecht?
Außerdem muss nicht jeder Einwanderer vollen Zugriff auf alle Leistungen haben, auch das wäre in einem Einwanderungsgesetz zu regeln.

Beitrag 05.05.2018, 10:28

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iwbrar
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Dass das BGE in einer Marktwirtschaft nicht funktionieren kann, kann man vorher nicht pauschal sagen. Mit der gleichen Begründung muss jede Transferleistung in Frage gestellt werden, die nicht dazu beiträgt die Produktivität zu verbessern. Also zum Beispiel Hartz IV und die gesetzliche Rente. Beides sind Leistungen die gewährt werden (nicht vom Staat, sondern von der Gesellschaft), ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Dabei ist m.M.n. unerheblich, ob die Empfänger vorher in den Topf eingezahlt haben oder nicht, da die Reserven nur für wenige Monate ausreichen würden.

Spätestens wenn der produktive Teil der Gesellschaft den unproduktiven Teil nicht mehr finanzieren kann muss sich Gedanken um eine Alternative gemacht werden. Irgendwann steigen die Arbeitslosenzahlen wieder und die Baby-Boomer gehen in Rente. Aaaaaaber diese Rentner bleiben uns dann viel länger erhalten als wir es gewohnt sind. Inklusive steigende Kosten für Gesundheit und Plege. Die Geburtenrate ist immer noch grottig und ob Zuwanderung die Situation verbessert oder verschechtert, ist immer noch nicht so ganz klar.

Vielleicht merkt man, dass ich nicht gerade optimistisch bin.
Alle Wahrheit durchläuft drei Stufen. Zuerst wird sie lächerlich gemacht oder verzerrt. Dann wird sie bekämpft. Und schließlich wird sie als selbstverständlich angenommen.

Beitrag 05.05.2018, 16:30

Chinese
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Leistungsloses Grundeinkommen würde die Träume mancher hier besser beschreiben.

Denkt man einen Schritt weiter könnte man auch Geld und Marktwirtschaft abschaffen. Jeder bekommt was er will und nimmt sich was er begehrt. Alles gehört allen und jeden in unserer Gesellschaft. Letztendlich gibt es dann keinen individuellen Besitz und Einkommen was man sich verdienen muss.

Also man kauft keinen Apfel mehr auf den Markt und gibt seinen hart erarbeiteten Mamon nicht mehr der Obstverkäuferin (und indirekt dem Pflücker des Apfels und dem Apfelbauern und Besitzer des Feldes) sondern geht schnurstracks zum nächsten Apfelbaum und pflückt sich seinen Apfel selbst. Heißt dann auch morgen (Sonntag) keinen Wildschweinbraten in der Gaststätte Hubertus sondern Wildschwein jagen samt anschließenden Grillen. Wobei dies ja eigentlich schon wieder Arbeit und Leistung ist.

Da wäre so gesehen ein leistungsloser und bedingungsloser stetiger Geldstrom schon bequemer.

Dann lassen wir mal die anderen die Äpfel anbauen, pflücken und verkaufen und geben wir uns der Vision hin das Geld werden uns diejenigen schon überweisen die wollen das wir Ihren Apfel auch kaufen.

Überlege gerade ob man den Apfel auch nachhause liefern lassen könnte, am besten geschält und in acht gleiche Teile aufgeschnitten.
»Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.« Albert Einstein

Beitrag 05.05.2018, 18:27

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iwbrar
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Bedingungslos = Leistungslos

Und es geht hier immernoch um ein Grundeinkommen.
Wäre alles [s]umsonst[/s] kostenlos, wollte jeder im Überfluss leben. Dafür reichen aber die Resourcen nicht aus, soweit klar.
Aber in Deutschland gibt es für jeden ein Dach über dem Kopf, sauberes Leitungswasser, Essen, Strom und von mir aus sogar Internet.
Alles, was darüber hinausgeht ist -salopp gesagt- Luxus und sollte sich verdient werden.
Alle Wahrheit durchläuft drei Stufen. Zuerst wird sie lächerlich gemacht oder verzerrt. Dann wird sie bekämpft. Und schließlich wird sie als selbstverständlich angenommen.

Beitrag 05.05.2018, 19:29

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KROESUS
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nach Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommen wird für einen Aufenthatstitel viel Geld bezahlt werden und somit der Korruption die Tore weit geöffnet

danach kann man dann anfangen 10 stöckig in der Fläche Wohntürme zu bauen

irgendwo müssen die ganzen neuen Leisungsbezieher ja auch wohnen

Oder sie werden sich das Geld einfach in die Heimat überweisen lassen
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Beitrag 06.05.2018, 08:05

lifesgood
... irgendwie kommt mir die Diskussionstrategie, plötzlich vollkommen andere Punkte zu diskutieren, bekannt vor :roll:

Zölle und Umsatz- bzw. MWSt. sind nicht dasselbe und es ging ja darum, das BGE über die MWSt. zu finanzieren.

Dann sehen wir uns doch die Auswirkung der MWSt. auf die einzelnen Personengruppen mal an.

Der Kapitalist, der seinen Wohnsitz in der Schweiz hat, oder sich im Süden die Sonne auf den Bauch scheinen läßt, gibt in Deutschland kein Geld aus. Was zahlt er dann an MWSt.? Richtig 0!

Derjenige der in Deutschland wohnt und lebt, kommt nicht drum herum, die MWSt. zu bezahlen. Sei es für Lebensmittel, sei es für Energie (Strom, Heizenergie, Benzin usw.), sei es für Kleidung, sei es für Handerkwer- und Dienstleistungen usw. usw..

Nehmen wir mal an, diese Kosten belaufen sich auf 1.000 € pro Person im Monat.

Derjenige der nur 1.000 € Einkommen hat, müßte diese vollumfänglich für seinen Lebensunterhalt zahlen und die hohe MWSt. auf sein gesamtes Einkommen bezahlen.

Erst derjenige, der deutlich mehr Einkommen hat, hat die Möglichkeit zu entscheiden, ob er diesen Überschuß in Konsum investieren will und dadurch Steuern bezahlen.

Je höher der Überschuß über die 1.000 € Grundbedarf ist, umso höher auch die Möglichkeit zu sparen und keine MWSt. zu bezahlen.

Das heißt die prozentuale Steuerlast sinkt mit der Höhe des Einkommens, wenn derjenige sich entscheidet, das Geld, das er über den Grundbedarf hinaus zur Verfügung hat, nicht auszugeben.

Ergo, je höher das Einkommen, umso höher der Vorteil und damit das genaue Gegenteil von Steuerprogression ... ;)

lifesgood

Beitrag 07.05.2018, 10:47

LMU_TOBI
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Ich hoffe nicht das wir bis 2033 ein bedingungsloses Grundeinkommen haben. Da ich das für den falschen Ansatz halte.

Beitrag 07.05.2018, 18:32

Mehrgoldfüralle
@LMU_TOBI

Gegen Bauchgefühl zu argumentieren ist sinnlos, darum lasse ich das.

@Goldmoney

Lifesgood ist Unternehmer, ich auch. Wir wissen daher genau, wer die Mwst. bezahlt. Es ist immer der Endverbraucher, niemand sonst. Die uns berechnete Umsatzsteuer ziehen wir als Vorsteuer von der Umsatzsteuerschuld ab.

@lifesgood

Die Konsumsteuer hat halt den Vorteil, dass nicht mehr die Arbeit über Gebühr belastet wird. Allein für sich wird das freilich nicht funktionieren. Man könnte das mit einer vernünftig gestalteten Transaktionssteuer kombinieren, so dass, was im Land erwirtschaftet wird, auch besteuert würde, so oder so. Dann kann in der Schweiz oder Monaco leben wer will, sein Scherflein beitragen muss er dann.

Beitrag 07.05.2018, 18:39

Goldunze
Also ich hätte erstmal nichts dagegen, auf meine 3.400 € Nettogehalt noch 800 € BGE drauf zu bekommen. Natürlich nur wenn ich dafür nicht noch mehr Steuern zahlen müßte.

Beitrag 07.05.2018, 21:07

LMU_TOBI
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@Goldmoney: Der falsche Ansatz das Steuer und Sozialversicherungsystem zu ändern. Und ggfs. die "Armut" zu bekämpfen. Oder für was soll das BGE überhaupt gut sein?

Beitrag 08.05.2018, 20:09

Mehrgoldfüralle
@Goldmoney

Was du immer mit deiner Mwest. willst , begreife ich nicht. Wenn ich was billiger anbiete, sinkt natürlich meine Umsatzsteuerlast. Selber zahle ich sie trotzdem nicht.

Eine entsprechend gestaltete Transaktionssteuer kann sehr wohl national erhoben werden.

Mit deinen historischen Betrachtungen bin ich nicht einverstanden. Es hat im Mittelalter Zeiten gegeben, wo das arbeitende Volk proportional besser gestellt war als heute. Dass die Finanzindustrie die gesamte arbeitende Weltbevölkerung in Geiselhaft genommen hat, ist unstrittig. Ich habe immerhin einen Ruf zu verteidigen, ich bin der Forumskommunist smilie_20 .

Edith meckert wieder: Verstörend finde ich, dass gerade die, die ein BGE am nötigsten hätten, es vehement ablehnen. 100 Jahre Propaganda haben gewirkt. Die Leute halten es für normal, dass private Firmen das Geld erzeugen und über die Verwendung bestimmen.

Beitrag 09.05.2018, 02:39

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KROESUS
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BGE führt zunächst zu Einwanderung in den Raum wo gezahlt wird und anschließend zu Kaufkraftverlust der ausgezahlten Währung.
Weil was für jeden umsonst ist ist nichts wert
In unsicheren Zeiten kann Gold eine gute Wertanlage sein

Beitrag 09.05.2018, 08:31

Goldunze
Silberhai hat geschrieben:
Goldunze hat geschrieben:Also ich hätte erstmal nichts dagegen, auf meine 3.400 € Nettogehalt noch 800 € BGE drauf zu bekommen. Natürlich nur wenn ich dafür nicht noch mehr Steuern zahlen müßte.
Hast Du immer noch nicht genug? smilie_18
Gegenfrage: Ab wann hat man genug? Und ein BGE gilt doch auch für die, die es eigentlich gar nicht bräuchten.

Ich seh das so ... je mehr netto da ist, desto mehr kann ich für die Rente vorsorgen.

Beitrag 09.05.2018, 10:42

lifesgood
Ab wann man genug hat, ist eine sehr spezifische Frage.

Das hängt in erster Linie von der persönlichen Kostenstruktur und auch von den persönlichen Ansprüchen ab. Wobei die Konsumbedürfnisse mit zunehmendem Alter sinken ... stelle ich zumindest bei mir fest.

lifesgood

Beitrag 10.05.2018, 21:17

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gullaldr
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lifesgood hat geschrieben:Wobei die Konsumbedürfnisse mit zunehmendem Alter sinken ... stelle ich zumindest bei mir fest.
Das stimmt weitenteils, weshalb ja auch die Hauptzielgruppe der Werbewirtschaft die Unter 50-Jährigen sind. Vor allem bei Kindern und Jugendlichen wird schon massiv angesetzt, Konsumbedürfnisse zu erzeugen.

Nach meiner Beobachtung konsumieren Frauen zudem mehr als Männer. Wobei bei Männern, wenn sie dann mal etwas kaufen, der Preis höher liegt. Also statt 20 Handtaschen und 10 Lippenstiften dann eben ein Motorrad.

Doch, zurück zum Alter: In manchen Bereichen nimmt der Konsum im Alter allerdings auch zu. Stichwort Medikamente, Rollstühle, Treppenhaus-Lifta (ausgesprochen teuer) usw. Auch teils teure Kreuzfahren gönnen sich ältere Menschen in der Regel öfter als junge.

Beitrag 10.05.2018, 21:57

Mehrgoldfüralle
Aber wir kommen immer weiter vom Thema ab. Es muss doch auch vernünftige Gründe dagegen geben, oder? Bisher habe ich keine gesehen.

Beitrag 10.05.2018, 23:18

Goldunze
Mehrgoldfüralle hat geschrieben:Aber wir kommen immer weiter vom Thema ab. Es muss doch auch vernünftige Gründe dagegen geben, oder? Bisher habe ich keine gesehen.
Naja, Das Argument dagegen ist für mich einfach, dass es keine Leistung ohne Gegenleistung, oder Vorausleistung geben sollte.

Wir leben nunmal in einer Leistungsgesellschaft und das sollte sich auch nicht ändern.

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