5 vor 12 - Aber keiner schaut auf die Uhr

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 05.01.2011, 14:50

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999.9 hat geschrieben:Datenreisender: Die von Dir genannten Quellen sind aber auch nur das andere Extrem. Man muss sich irgendwie Informationen aus der Mitte suchen, einen nennenswerten Vertreter würde ich mal Dirk Müller nennen.
... dessen Buch "Crashkurs" aber zu den oberflächlichsten Fachbüchern zu diesem Thema zählt.

Beitrag 05.01.2011, 14:51

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Ladon
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999.9 hat geschrieben:Selbst wenn wieder ein neuer Gold-Standard käme, würde irgendwann Jemand wieder auf die Idee kommen, dass man diesen ja "ein wenig" aufweichen könnte und die Büchse der Pandora wäre wieder weit geöffnet...
Sehr richtig. Die Golddeckung einer Währung ist eine "Spielregel" zur Geldmengenbegrenzung die innerhalb des Spiels von Spielern aufgestellt - und bei Bedarf abgeändert oder verworfen werden kann. Und das geschah auch regelmäßig.

Der Goldstandard aber ist eigentlich das Verhältnis verschiedener Währungen auf der Basis ihrer sog. Gold-Füße (1 Einheit nationale Währung = soundsoviel Gramm Gold) zueinander gewesen. Also schlicht ein Instrument zur Kontrolle des internationalen Handels.

Die "Inflation" während des Systems der Golddeckung im Kaiserreich - sagen wir von Anfang der 70er bis Anfang des 20. Jahrhunderts - betrug im Durchschnitt 0,7%. Allerdings bei beträchtlichen Ausschlägen in beide Richtungen (offenbar von der Golddeckung nicht verhindert). Der bekannte "Gründerkrach" 1873 gehört da zum Beispiel genannt.
Aber auch 0,7% über 30 Jahre bedeuten rein rechnerisch, dass ein Gegenstand, der einmal 100 Mark gekostet hat am Ende der Zeitspanne ungefähr 125 Mark kostete.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 05.01.2011, 14:58

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999.9
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Wie sagte mein SoWi-Lehrer immer: "Eine gewisse Inflation ist stets gewollt."

Früher wußte ich nie, warum, da man ja mit der Geldmenge -zumindest in der Theorie- auch eine 0,0%-Inflation hinkriegen kann. Dann würde Geld buchstäblich aber zu teuer, so blöd das auch klingen mag.

So ist schleichende Inflation das beste volkswirtschaftliche Mittel gegen Überhitzung des Marktes.
Die Balance zu halten ist aber eine Kunst. Ob die FED diese Kunst beherrscht... :roll:
Nichts hasst der im Denken geschulte mehr als die Negation der Logik.
Eine Unze bleibt eine Unze bleibt eine Unze! Mittler zwischen Hirn und H�nden muss das Herz sein!

Beitrag 05.01.2011, 15:07

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Ladon hat geschrieben:
999.9 hat geschrieben:Selbst wenn wieder ein neuer Gold-Standard käme, würde irgendwann Jemand wieder auf die Idee kommen, dass man diesen ja "ein wenig" aufweichen könnte und die Büchse der Pandora wäre wieder weit geöffnet...
Sehr richtig. Die Golddeckung einer Währung ist eine "Spielregel" zur Geldmengenbegrenzung die innerhalb des Spiels von Spielern aufgestellt - und bei Bedarf abgeändert oder verworfen werden kann. Und das geschah auch regelmäßig.
Wir sehen ja auch zur Zeit, wie alle Regeln vorsätzlich gebrochen werden können, ohne daß dies für die Verantwortlichen irgendwelche Konsequenzen hätte, als da wären:

- der Maastricht-Vertrag mit den vereinbarten Konvergenzkriterien (60%, 3%): egal, einfach mal gebrochen;
- der Lissabon-Vertrag mit der No-Bailout-Klausel: egal, einfach mal nicht dran gehalten;
- die EZB, deren Kernauftrag es ist, die Inflation unter 2 % zu halten (selbst auf Grundlage gefälschter Zahlen in Dezember 2009 gebrochen);
- das Ignorieren von Urteilen des Bundesverfassungsgerichts zum Thema Transferunion, Haushaltshoheit des Parlamentes, fehlende Legitimation.

Habe ich noch was vergessen?

Beitrag 05.01.2011, 15:09

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999.9
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Genau, die wahren Mächtigen setzen sich über alle Regeln und Gesetze hinweg, um Ihre Interessen durchzusetzen.

Auf Kosten der gesamten europäischen/US-Bevölkerung übrigens.

Wer nicht zum Großkapital gehört, verliert.
Nichts hasst der im Denken geschulte mehr als die Negation der Logik.
Eine Unze bleibt eine Unze bleibt eine Unze! Mittler zwischen Hirn und H�nden muss das Herz sein!

Beitrag 05.01.2011, 15:10

Goldbug
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Das gesamte kapitalistische System das wir derzeit haben ist falsch! Verlogen und dekadent!

KAUFEN - KAUFEN - KAUFEN
GELD - GELD - GELD
KONSUM - KONSUM - KONSUM

Das derzeitige Geld erfüllt nicht mehr den Zweck für den es erdacht wurde! Die ganze Welt besteht nur noch aus KONSUM - Es muss immer MEHR - MEHR - MEHR gekauft werden. Es gibt praktisch nichts mehr umsonst. Man denkt sich völlig abstruse Dinge aus um die Menschen zu noch mehr Konsum zu überreden oder zwingt sie dazu. Ich nenne nur mal die Treibhausgase und damit in Verbindung gebrachte Erderwärmung. Was für ein Mist! Als wenn wir kleinen unwichtigen Menschen das nach gerade einmal 100 Jahren Messung beurteilen könnten :roll: Und selbst wenn es so wäre, so wird es nichts daran ändern, wenn man den Menschen dafür Geld abnimmt - Dann müßte man schon etwas an dem Grundübel an sich ändern und nicht die falsche Technik besteuern!

Man erfindet eine fürchterlich gefährliche Schweinegrippe an der sicher zig Millionen sterben wenn sie sich nicht sofort mit einem noch nichtmal erprobten und mit giftigen Substanzen angereicherten Impfstoff impfen lassen! Kinder und Kranke voraus! Aber man muss schon unterschreiben das man weiß wie hoch das Risiko der Impfung ist und das man den Hersteller von allen Risiken freispricht. Wie pervers ist denn sowas? Man steckt Milliarden den Pharmafirmen in den Rachen für Impfstoffe die kein Mensch braucht. Nur um die Wirtschaft anzukurbeln wie man so schön sagt! Der Schuss ging dann aber glücklicherweise nach hinten los!

Das Geld sollte uns dabei helfen im Alltag untereinander Waren und Dienstleistungen zu tauschen und nicht unseren kompletten Lebensalltag bestimmen! Und immer noch ersinnen kranke Hirne neue Möglichkeiten wie man Geld für etwas nehmen kann, das kein Mensch braucht. Nur damit auch ja die Wirtschaft läuft!

Die Wirtschaft sollte den Menschen dienen Uns helfen den Alltag besser zu bewältigen. Aber es ist umgekehrt: Der Mensch muss der Wirtschaft dienen und somit ist doch irgendwas völlig aus dem Ruder in diesem System!

Die Welt um uns herum ist fürchterlich schlecht geworden. Jetzt muss man schon 20 Euro bezahlen, wenn man in der Stadt eine Zigarettenkippe auf die Erde schmeisst. Okay, in Singapur würde man dafür 5 Stockschläge auf den Nackten kriegen. Aber wir müssen ja nicht alles nachmachen. Vor allem dannn nicht, wenn nebenan auf der Wiese dann irgendwelche Roma wild zelten und die ganze Gegend mit ihren Hinterlassenschaften vermüllen - Und natürlich hat dies keine Konsequenzen. Das ist ja was anderes - Sind ja arme Menschen :evil: Nein, ich hab eigentlich nix gegen Roma und Türken und Moslems....Wenn sie sich anpassen wie wir es im Ausland ebenfalls tun!

GELD - GELD - GELD

Es wird echt Zeit das ein Reset kommt. Es gab ja in der letzten Zeit mehrfach Diskussionsansätze wegen der Ausdünstungen von Methan bei den Kühen. Methan ist ja noch viiiiiel klimaschädlicher als CO2. Und wenn der Mensch weniger Fleisch isst, braucht man weniger Kühe. Ich seh es schon kommen, das demnächste der Lebensmittelkonsum rationiert wird. Glaubt ihr nicht? Warte wir es ab. Wie pervers ist das denn alles?

ENDE - ES REICHT! RESET - ABER SCHNELL!

Beitrag 05.01.2011, 15:40

Fin
Goldbug hat geschrieben:ABER KEINE DER BEIDEN SEITEN STEHT AUF UND GEHT AUF DIE STRASSE!
KEINER VERSUCHT AUCH NUR ANSATZWEISE DAS VOLK ZU MOBILISIEREN UM DAGEGEN ZU PROTESTIEREN!
schon die Russen haben vor langer Zeit über die Deutschen gesagt, daß diese keinen Aufstand machen würden. Denn dazu müßten sie ja auf den Rasen gehen und auf dem steht: "Betreten verboten!"
(Wo hab ich das bloß wieder her?) smilie_02

Beitrag 05.01.2011, 15:43

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Der Bär
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@ Goldbug: So siehts aus.

Und es wird immer schwerer, irgendwas noch selber zu machen. Entweder geht es gar nicht, oder man wird dafür bestraft.

Einschränkungen wird es wohl weniger geben, dann könnte man ja weniger Geld daran verdienen. Nein, es wird alles teurer werden. Man macht den Menschen erst abhängig und dann erklärt man ihm, dass das eigentlich voll blöd sei und dass man jetzt ganz viel Geld von ihm nehmen muss.

Wenn man übertreiben möchte, könnte man wirklich sagen, dass das normale Volk komplett versklavt wird.
Gimon darake no yo no naka kotae ha mitsu karanai mama.
Watashi no namae wa usagi desu.
www.silber.de

Beitrag 05.01.2011, 16:43

MapleHF
@Goldbug: ich stelle fest, Du solltest Deine tägliche Verweildauer auf hartgeld.com reduzieren, wäre besser für Deinen Gemütszustand ;)

Man sollte im Leben die Gelassenheit haben Dinge ertragen zu können, die man nicht ändern kann, die Kraft haben Dinge zu ändern, die man ändern kann und die Weisheit haben, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Ich weiss, dass es nicht immer gelingt ... ;)

Die Zeiten werden noch hart genug, warum sollten wir uns schon jetzt die Lebensqualität rauben. Lass uns die Party auf der Titanic feiern, die Plätze in den Rettungsbooten sind schon reserviert (um im Jargon von "Onkel Walter" zu bleiben)

MapleHF

Beitrag 05.01.2011, 17:13

Goldengel
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Ich finde dieses Thema hier sehr interessant, vielen Dank an Goldbug. smilie_14

Ich habe milde gesagt (bisher) wenig bis garkeine Ahnung von diesem unserem Finanz- und Wirtschaftssystem. Ich versuche zwar Stück für Stück irgendwie durchzusteigen, komme aber mittlerweile zu dem Schluss, dass es für einen einzigen Menschen unmöglich sein muss, wirklich zu verstehen, wie unser System funktioniert. (und ich würde mich zumindest mal nicht als minderbegabt einstufen, studiere derzeit Physik)

Und da wollt ihr dem gesamten Volk klar machen, wie das System und seine Steuerer funktionieren und uns hinters Licht führen...? smilie_08

Ich glaube, selbst wenn das "vollgefressesne" Volk ein Fünkchen Interesse hätte, ist die Realität doch viel zu verzwackt und kompliziert um verstanden zu werden, geschweige denn dafür zu demonstrieren.... smilie_13

Man müsste die Wahrheit so komprimieren und vereinfachen, dass wieder nur Halbwahrheiten draus werden würden, die man Medienwirksam verstreuen kann um das Volk für sich und die Sache zu gewinnen... und wäre man dann besser als unsere politischen Führer...?
Bestenfalls würde sowas vermutlich ausgehen wie der Versuch von Sarrazin das Volk wachzurütteln und das ist ihm bekanntlich sowohl inhaltlich nicht gelungen und einen tiefen Eindruck scheint er auch nicht hinterlassen zu haben (bei den diesjährigen Jahresrückblicken musste ich nicht nur von einem Bekannten hören: "Ach ja, das mit dem Sarrazin war ja auch dieses Jahr!")

Die Menschen müssten insgesamt einfach bescheidener werden, sowohl die reichen als auch diejenigen die nicht so viel haben. Und ehrliche Arbeit muss wieder gerecht entlohnt werden.
Ohne die Gier des Mittelstandes immer mehr Luxusgüter zu Schleuderpreisen zu bekommen könnten Betrüger nicht so viel Geld machen - und das auf Kosten der Arbeiter und der Umwelt. Unsere Ressourcen sind nun mal begrenzt und unendliches Wachstum nun mal nicht möglich (ist in diesem Forum ja auch schon öfters erwähnt worden) aber solange es Wächst will nun mal jeder eine Scheibe ab haben und kapieren werden es die Leute auch erst wenn es chrasht. Und genauso schnell werden sie es auch wieder vergessen. Man wär ja dumm, wenn man sein Stück vom Kuchen nicht mit nimmt... nun ja, das ist der Mensch.

Ach, ist doch alles doof... -.-
Bin mal gespannt, wie die Zukunft aussieht...

Viele Grüße

Beitrag 05.01.2011, 17:14

rapi
meine großmutter hatte die Turbulenzen 1923 auch überlebt und die zeit danach. da war Hunger und kalte Buden und keine Aussicht.

Ergo: Da muss ich dann auch durch - egal wie.
Meine Oma hatte kein Silber und kein Gold, war Putzfrau. Das elternhaus durch die Kriegsanleihen verloren.
der zweite Weltkrieg und zwei Kinder- Opa an der Ostfront - musste auch zur Fürsorge etc.
DDR 270 Mark Rente.

Wenn ich meine Situation jetzt sehe- sage ich mir- halt die Fresse- es geht.
Ich habe Grundbedarf.

ich musste marx und engels lesen auf der Hochschule- da steht alles drin, was Kapitalismus bedeutet.
Geld regiert die Welt.
Was soll ´s- ich kann es nicht ändern.

Der Barmer ist kein Armer- je mehr die Leute jammern und klagen, desto größer die Autos- das sehe ich jeden Tag. ( Es gibt auch Ausnahmen und vernünftige Leute).

Wenn ich das zu Silvester gesehen habe- die am meisten Klagen - kein Geld etc. haben über eine Stunde geballert. Das Zeug ist derart teuer.
Sollen diese aber zum Zahnarzt gehen, dann fehlen die 10 Euro.

Irgendwo, verstehe ich diese Welt ohnehin nicht mehr. Ich mache meine Stiefel alleine und komme weiter.
lg

Beitrag 05.01.2011, 17:23

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Kilo-Weise
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zum einem kann man die Weisen Worte von Maple nur unterschreiben.
ABER!
zum anderen geht es mir ein wenig wie Goldbug gerade als junger Mensch der hungrig nach Wissen ist saugt man enorm viel davon auf. Man lernt auszuwerten und findet für sich eine grobe Richtung im Leben. Nun stösst man auf einen grossen Fehler im System und muss entmutigt feststellen das man daran rein garnichts ändern kann und dies genau ist das Gefühl was sich in Goldbugs Beitrag wiederspiegelt und auch ein Gefühl was ich nur zu gut kenne. Das Problem daran ist auch das man nicht im kleinen anfangen kann (sprich in seinem Umfeld z. B. Regionalpolitik oder sonstige "gute" Taten)

Ich bin eher ein positiver Mensch und denke hoffe glaube das die Menschen die uns regieren nicht "böse" sind sondern sogar gutes tun wollen. Scheinbar befinden sich jedoch alle in einem Systemzwang was es ihnen unmöglich macht das System zu ändern. Ich denke nicht das eine Frau Merkel aus Gier oder Eitelkeit in die Politik gegangen ist sondern sie wird bestimmt Ihre Ideale gehabt haben damals...sicher sind die meisten davon flöten gegangen und sicher ist auch das Sie es nicht ist die das Land regiert.

Aber nur zu sagen uns gehts ja gut, könnte ja noch schlechter laufen, lass mal abwarten und feiern ist mir nicht genug!

Beitrag 05.01.2011, 17:38

Goldengel
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Haha...ich krieg mich nicht mehr. Bekomme ich doch tatsächlich von meiner Hausbank ne Mail, dass bei uns im Ort demnächst ein Abt einen Vortrag über „Werte und wertorientiertes Handel“ hält. smilie_20

"Wir möchten Sie auf diese Veranstaltung hinweisen und denken, dass es richtig ist, sich diesem Thema anzunehmen, zumal es alle Bevölkerungsgruppen betrifft."

Den sollen sie lieber mal zu ihren Chefs schicken...

Beitrag 05.01.2011, 17:50

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thEMa
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Ich glaube nicht an den "Großen Wurf". Komplexe Systeme lassen sich nunmal nur feinfühlig regeln:
Stellschraube ein kleines bisschen drehen..warten.. ein kleines bisschen weiterdrehen...warten...wieder ein bisschen zurück.
Wer am Lenkrad reißt, um nicht rechts in der Graben zu fahren, kommt ins "schleudern" und knallt gegen den nächsten Baum (absurderweise vielleicht sogar rechts neben der Straße) . Das Problem ist nicht, dass zu wenig gesteuert wird, sondern dass das Ziel nicht klar ist.
Im Übrigen halte ich neben der Gier den Neid als mindesten genauso fatal. Lass doch die Roma Dreck machen...willst Du tauschen. Lass doch die Harzer faulenzen ... willst Du tauschen?
Ich hoffen auf einen Wertewandel, der sich soweit ausdehnt bis er mal jemanden erreicht, der etwas mehr bewirken kann.

Beitrag 05.01.2011, 17:52

allessilber
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Als vor Jahren das Gespenst aufkam, dass die Bananen 5,- Euro pro Kilo kosten sollen, da ging der Protest los. Berichtet mal, dass Gold bald unbezahlbar wird, dann kaufen die Leute! Und tatsächlich, wenn alle Deutschen nach ihren Möglichkeiten (physisch) welches kaufen, dann geht echt die Post ab. Solche Sprünge hat die Börse mit ihren Aktien noch nicht gesehen. Wo bleiben die Medien? smilie_16

Beitrag 05.01.2011, 17:59

MapleHF
Kilo-Weise hat geschrieben: Aber nur zu sagen uns gehts ja gut, könnte ja noch schlechter laufen, lass mal abwarten und feiern ist mir nicht genug!
... so habe ich das nicht gemeint. Mit der Aussage "die Plätze in den Rettungsbooten sind reserviert" meinte ich, dass man eine gewisse Vorsorge getroffen haben sollte.

Aber es bringt doch nichts, wenn ich mich jetzt täglich in das reinsteigere, was passieren kann und mir dabei die Lebensfreude verderbe.

Meine Lebenserfahrung sagt mir; Alles was extrem ist, ist schlecht und die Wahrheit liegt meist in der Mitte.

Nun ist hartgeld.com das eine Extrem und die positvie Medienpropaganda der Regierung das andere Extrem.

Und irgendwo zwischen diesen beiden Extremen liegt die Wahrheit.

Ich für meinen Teil bin fest davon überzeugt, wenn etwas passiert, wird das kein langwieriges Ringen werden, sondern es wird eine schnelle und für weite Teile der Bevölkerung überraschende Geschichte werden. Nur so kann man nachhaltigen Schaden vermeiden.

Unsere Generation hatte das Glück, dass ihr ein Krieg erspart bliebt. Den Preis des Währungsresets werden wir dafür bezahlen müssen.

Solange das Ganze friedlich abgeht und danach wieder eine Perspektive für die Zukunft besteht, kann man dem Ganzen auch positive Seiten abgewinnen.

MapleHF

Beitrag 05.01.2011, 18:01

intention001
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Da muss ich jetzt auch mal was zusteuern.

Ich habe jetzt häufig "Demonstrationen" gelesen.
Nach meiner Erfahrungen im Studium bringen Demonstrationen gar nichts. Dadurch werden die Politiker nicht existenziell angegriffen, mit der Folge, dass sie es halt einfach aussitzen.
Was haben wir gegen die Studiengebühren demonstriert... und getan hat sich gar nichts. Als Folge sind viele meiner Bekannten nun gelegenheitsjobabhängige Hartz4 Empfänger, da sie die knapp 800 Euro (Studiengebühr+Semesterbeitrag) einfach nicht bezahlenkonnten.

Wieso sollte es dann in Sachen Finanzkrise anders sein, zumal wir doch sowieso als "Verschwörungstheoretiker" abgetan werden?
Ich sehe es so, dass ich keinen bekehren kann, sondern jeder wirklich selbst für sich diesen Weg finden muss, um sich mit einem kommenden Crash auseinanderzusetzen.


PS: An dieser Stelle auch noch ein großes SORRY, dass ich im Moment kaum noch poste und auch nicht auf PM antworte. Ende Januar kommt meine mündliche Abschlussprüfung. Und die kommt mir grade schlimmer vor als jede Finanzkrise *lol*.

Beitrag 05.01.2011, 18:21

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Silverhook
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Goldbug hat geschrieben:Ich habe lange überlegt wie ich diesen Beitrag betiteln sollte. Jetzt erscheint es mir einigermaßen passend.

Unser Geldsystem steht weltweit vor dem totalen Zusammenbruch bzw. aufgrund der Geldausweitung vor einem Reset. Währungszusammenbrüche hat es schon immer gegeben. Unser Geldsystem ist ja so aufgebaut, das es eben alle 60-70 Jahre zusammenkracht. Das wissen wir ja alle und ich brauche dies den Meisten hier im Forum nicht erläutern! Es ist auch unglaublich schlimm und brutal, wenn Millionen Menschen ihre Ersparnisse und möglicherweise alles was sie sich in den letzten 30 Jahren abgespart haben verlieren! Auch das ist schon öfter vorgekommen. Es fängt halt alles von vorne an. Praktisch jede Generation macht einmal in ihrem Leben eine Währungsreform mit. Gut und schön!

Aber was gerade passiert gab es noch nicht. Denn die Währungen der gesamten Erde lösen sich gerade zusammen auf! Der anschliessende Crash wird umso gewaltiger sein und Niemand kann voraussagen, was danach ist. Wird alles so sein, wie auch bei einer einfachen Währungsreform in einem beliebigen Land? Vermutlich eher nicht! Aber ich will hier nicht spekulieren.

Eine ganze Reihe Menschen finden sich in Foren zusammen und tauschen sich aus. So wächst die Zahl derer, die das betrügerische Geldsystem durchschaut haben beständig an. Diese "Wissenden" bereiten sich dann individuell auf das Unvermeidbare vor in dem sie z.B. Edelmetalle kaufen. Andere erwerben Land, Wald, Acker, Immobilien. Viele richten zusätzlich Lebensmittel- und Treibstofflager ein. Und wieder andere kaufen Bücher und bauen jetzt selber Obst&Gemüse an. Die Liste ist unvollständig :wink: Aber damit sind u.a. auch wir hier gemeint!

Die gerade Genannten sind aber nur eine kleine Gruppe. Auf der anderen Seite stehen die anderen: "Unwissende" - Daran gewohnt das es der Staat schon richtet, das man ihnen bei allen Problemen notfalls hilft und Keiner alleine gelassen wird. Niemand muss verhungern, alles wird gut - Staatsgläubige halt, die nicht sehen können, das der Horizont schon schwarz ist vom herannahenden Unwetter! Ich will damit nicht sagen, das diese Menschen dumm sind oder sowas, aber sie können eben nicht anders, weil sie vom Staat so geformt wurden. Obrigkeitsgläubig. Und sie hatten nicht das Glück wie wir, durch welche Zufälle auch immer, zu Wissenden zu werden. Diese Menschen gehen ebenfalls arbeiten. lesen ebenfalls Zeitungen (nur leider die falschen!), schauen die gleichgeschalteten Propaganda-TV-Sender und ahnen zwar, das was im Busch ist, aber solange "die Merkel" für die Spareinlagen garantiert ist ja alles gut.

Eigentlich müßte durch beide Gruppen ein Ruck gehen. Denn beide Seiten WISSEN ja, das das deutsche Volk mit unglaublichen Summen für andere Länder haftet! Normale Taschenrechner (8-stellig) können nur bis 99,9 Millionen rechnen. 99 Milliarden ist eine unglaubliche Summe und 750 Milliarden ist unvorstellbar viel Geld! Und immer noch wird wieder Geld nachgeschossen, es ist die Rede von einem doppelt so großen Rettungsschirm. Solche Geldsummen sind für den Bürger doch gar nicht mehr fassbar. Das ist schon nah an den ebenfalls unglaublichen Entfernungen im Weltall - Und genauso ist es ja eigentlich auch. Kein Mensch kann jemals lebend eine andere Galaxie erreichen wiel diese viel zu weit weg für ein Menschenleben ist. Und die unglaublichen Schuldenzahlen kann ebenfalls Niemand mehr bezahlen! Also wissen eigentlich alle, das dieses Spiel bald endet.

ABER KEINE DER BEIDEN SEITEN STEHT AUF UND GEHT AUF DIE STRASSE!
KEINER VERSUCHT AUCH NUR ANSATZWEISE DAS VOLK ZU MOBILISIEREN UM DAGEGEN ZU PROTESTIEREN!

Man demonstriert mit 50.000 oder mehr Menschen wegen Stuttgart21, aber die Enteignung eines kompletten Volkes wird widerstandslos hingenommen. Man lässt sich sehenden Auges alles wegenehmen. Ist genauso als würde ein Schaf seinen Kopf selber abhacken und ihn dem Schlächter auf den Tisch legen smilie_13

W I E S O ?

Die eine Gruppe sagt jetzt das sie ja vorgesorgt hat und im Falle des Crashs ja besser dasteht und es daher ruhig angehen lassen kann. Die Anderen sagen, das es schon nicht so schlimm werden wird.

WIE BLÖD SIND WIR EIGENTLICH ? Nur weil einige einen Keller voller Lebensmittel und ein paar Goldbarren oder 2 Traktoren mit Kartoffelfeldern haben, heisst das noch lange nicht, das da alles gut wird. keiner weiß ja, was kommen wird, ausser, DAS es kommen wird!

Also sollten wir doch versuchen GEMEINSAM einen Widerstand zu organisieren um den Eliten zu zeigen: BIS HIERHER UND NICHT WEITER! Und die ganzen Menschen warnen, damit sie sich ebenfalls vorbereiten können?

Ich bin leider kein "Anführertyp" und weiß auch nicht wie man Menschen mobilisieren kann, ansonsten hätte ich längst damit angefangen. Vielleicht finden sich ja noch Andere die so denken wie ich und man kann was zusammen organisieren?

Es macht mich mutlos, dieses Nichtstun und die Teilnahmslosigkeit der Menschen täglich zu sehen. Ich hatte schonmal überlegt ein Flugblatt in der Nachbarschaft zu verteilen und darauf das Geldsystem zu erklären um die Menschen aufzuklären, aber damit sowas Wirkung zeigt müssen schon Millionen dieser Zettel gedruckt und verteilt werden. Ich könntemir vorstellen, das sowas etwas bewirkt, aber wer will das organisieren und bezahlen?

Was meint ihr so dazu? Auf der hartgeld-Seite die ich wegen der ganzen oft hilfreichen Links sehr schätze, spricht man immer von den "Schafen". Mittlerweile glaube ich auch schon daran :?
Du stellst die Frage, warum die Bevölkerung ruhig bleibt, obwohl das Geldsystem nach deiner Ansicht vor dem Zusammenbruch steht.

Hier ein paar ganz simple Antworten:

1. Der Michel glaubt oder weiß nicht, dass das Geldsystem vor dem Zusammenbruch steht (Der Anteil der Forenfreaks und Crashgurugläubigen an der Bevölkerung beträgt nicht einmal 1%). Deshalb entsteht auch keine Betroffenheit beim Normalmichel, anders als bei Stuttgart 21.

2. Der Michel lebt in der Regel sehr gut in unserem Finanzsystem.

3. Der Michel glaubt nicht an eine mögliche Währungsreform, einen Crash der Anleihen oder einen Zusammenbruch von Währungen.

4. Der Michel ist bequem. Du nennst es obrigkeitsgläubig.

5. Der Michel glaubt nicht an Versorgungskrisen.


Goldbug, dein missionarischer Anspruch in allen Ehren. Es ist seid 32 Monaten kurz vor oder nach zwölf. Die Bewegung der Finanzfreaks ist deutschlandweit nur ein paar hundert Männlein und Weiblein stark und macht sich bei ihren Anhängern durch permanente Unterganngsprophezeiungen, die nicht eintreten, unglaubwürdig (Es wurden Währungsreformen, soziale Unruhen, Eurocrashs, Dollarcrashs, Zusammenbrüche des Systems, Bankenruns vorausgesagt, alles schon für 2008, 2009 und 2010, aber der Weltuntergang wird wie bei den Zeugen Jehovas jedes Jahr wieder verschoben). Teilweise haben sich die Jünger vollkommen von der Realität verabschiedet. Sie träumen von einem Finanzsystem und einer Welt, die es so nie geben wird. Land gekauft und auf Selbstversorgung umgestiegen sind nur absolute Freaks (eine Hand voll).

Ich mache nur selten Prophezeiungen, aber glaube mir, wenn eine Währung zusammenbricht, sind wenige Tage später neue Zettel gedruckt und es gibt Profiteure oder Gewinner im System und Loser im System, die gleichen wie vor dem Zusammenbruch. Der Zusammenbruch ist längst eingepreist, an der Börse, bei den Anleihen, bei den Kapitalbesitzenden. Aber das kann noch 10-15 Jahre dauern und es soll 10-15 Jahre kurz vor zwölf sein? Da haben wir in den Foren schon fast 3 Jahre mit gelebt. Das ist doch alles schon nur noch die 23. Wiederholung.

Beitrag 05.01.2011, 18:35

dobby
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Guckst Du hier Alllder, dann bischu platt:

http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... ndern.html

smilie_04

Beitrag 05.01.2011, 19:04

Saint251
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Hallo Zusammen!

Ich begleite das Forum auf Gold.de schon seit einiger Zeit und ich habe bisher sehr viel hier gelernt! smilie_14

Den Beitrag von Goldbug finde ich große Klasse und er hat mich dazu animiert nun auch aktiv in die Diskussion mit einzusteigen.

Beginnen will ich mit einer kleiner Erkenntis aus dem "Kriton". Sokrates befindet sich darin im Gefängnis und erwartet dort seine Hinrichtung. Die Athener haben ihn zum Tode verurteilt wegen Verderbens und Aufhetzens der Jugend. Freunde haben für Sokrates eine Möglichkeit zur Flucht organisiert, er lehnt jedoch ab und will lieber die Todesstrafe akzeptieren.

Sokrates begründet dies wie folgt: dem Bürger eines Staates stehen drei Möglichkeiten in politischen Fragen offen. Erstens, getroffene Entscheidungen zu akzeptieren und mit ihnen zu Leben (oder zu Sterben). Zweitens, Entscheidungen oder auch das System zu ändern (dies führt ggf. in der Konsequenz zu Erstens). Drittens, das Land zu verlassen und sich irgendwo niederzulassen wo er nicht mehr Bürger ist. Dort kann er dann unpolitisch Leben.

Ergo: der Bürger trägt also Verantwortung, ob er es möchte oder nicht. Paul Verhooven hat das in seinem Film "Starship Trooper" sehr gut auf den Punkt gebracht: "What is the difference between a citizen and a civilian? The citizen makes the safety of Society his own responsibility!" Das dort dargestellte Gesellschaftsmodell unterscheidet zwischen Bürgern und Zivilisten, Letztere dürfen nicht wählen und können keine politische Posten innehaben, Erstere müssen sich Ihren Status unter Einsatz ihres Lebens erarbeiten. Platon und sein "Staat" lassen grüßen!

Schauen wir heute in unsere westliche Welt darf jedes Schaaf wählen, diese Massen sind gar nicht informierbar, sie werden ruhig gestellt. Ein wenig wie in der "Matrix". Das Ganze geschieht durch weitgehend gleichgeschaltete Medien und die Illusion der Demokratie, vorgegaukelt von den Politischen Parteien. Die politische Kaste kennt überwiegend keine Ideale und Überzeugungen mehr, die Interessen des Volkes hat sie denen der Parteien und ihren Eigenen
untergeordnet. Ihre Positionen erarbeiten sie sich in einer jahrelangen Ochsentour, bis sie systemkonform sind. Gesteuert wird das Ganze von einer vergleichsweise sehr kleinen Gruppe wirklich reicher Personen, bzw. Stellvertreter. Das Ganze funktioniert nicht völlig zielgerichtet und koordiniert, aber es erfüllt seinen Zweck: zunehmende Enteigung der Bevölkerung und Umverteilung von Unten nach Oben.

Alles in Allem haben wir somit heute kein grundsätzlich anderes Gesellschaftssystem als es bisher schon viele andere in der Geschichte der Menschheit gegeben hat. Die Macht liegt in den Händen von wenigen, die sich solange auf Kosten der Vielen bereichern, bis sie den Bogen überspannen. Dies führt uns zu Deiner Ausgangsfrage, Goldbug.

Aus meiner Sicht beginnt sich der Bogen erst zu spannen. Aber es ist noch lange nicht weit genug, um die Massen zu mobilisieren. Durch soziale Transfers sind diese heute noch vergleichsweise satt. Auch eine erste richtige Krise, hier sehe ich einen Währungscut als am realistischten, wird daran noch nicht wirklich etwas ändern. Der Niedergang wird schleichender sein, verbunden mit politischer Radikalisierung, stärkerem Nationalismus und Fremden-, Religion- und/ oder Rassenhass. Da wird keiner was neues erfinden, die alten Lösungsmechanismen haben in der Vergangenheit gut gewirkt.

Was können wir also in der Zwischenzeit tun? Wie MapleHF schon schreibt, das Leben in dem Bewusstsein genießen, dass es uns im Moment noch sehr gut geht. Parallel dazu für das was da alles noch kommt planen und vorsorgen. EM sind da ein guter Baustein, wie alles andere auch von dem der "Staat" nicht weiß, dass es existiert.

So, das war's mit meinem Ersten Beitrag. smilie_15

Gruesse,

Saint251
"How many good men are there per hundred, in the world? Allowing for differences in circumstances, condition and background, I should say perhaps one." Jeff Cooper

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