Ultraschall-Leitgel von Goldmünze waschen?
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ich habe mir von eBay das GM100 Ultraschall-Schichtdickenmessgerät für knapp 51,- EUR gekauft.
Tests an der mitgelieferten Stahlscheibe, an einer Wolframscheibe und einer billigen Kupfer-Krügerrandfälschung zeigen, dass das Gerät brauchbare Ergebnisse liefert.
Verschmutzungen durch das erforderliche Leitgel an meinem echten Krügerrand möchte ich natürlich vermeiden.
Daher habe ich ihn mit Frischhaltefolie abgedeckt und darauf das Leitgel aufgetragen.
Die Messungen gelingen aber nur sporadisch und schwanken sehr stark.
Wolframfälschungen sollten ja aufgrund der Schallgeschwindigkeit eindeutig festzustellen sein.
Schallgeschw.: W = 5174m/s, Cu=4700m/s => Wolframfälschung ca. = 5000m/s
Schallgeschw.: Au = 3240m/s, Krügerrand ca. = 3580m/s
Bei eingestellten 3580m/s und einer Wolframfälschung müsste das GM100 also eine Dicke von ca. 2mm, anstatt der 2,84mm Originaldicke des Krügerrand anzeigen.
Hat schon jemand von Euch Goldmünzen mit Leitgel beschmiert und die Schallgeschwindigkeit/Dicke kontrolliert?
Wie bekommt man das Leitgel rückstandsfrei und ohne zu reiben von der Münze wieder ab?
Danke.
Gruß
Tipechs
- IrresDing
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Warum versuchst du es nicht selbst? Beschmiere ein 2 Euro Stück und lege es in Wasser, Öl oder in Alkohol und schau was passiert. Das Zeugs lässt sich sicherlich lösen, vermutlich problemlos in Alkohol.Wie bekommt man das Leitgel r�ckstandsfrei und ohne zu reiben von der M�nze wieder ab?
Und es ist nur ein Krügerrand. Die Scheibe darf etwas ab. Notfalles eben mit der Zahnbürste und Natron.
das problem mit haushaltsfolie ist wohl eher der nicht vorhande komplette schluss zwischen kruger und dem messgerät, die luft und pe moleküle zwischen folie und münze ändern die frequenz beim messen.
kurzes googln zeigt, daß es (für medizinische Zwecke) günstiges Ultraschallgel auf Wasserbasis in der Apotheke gibt
und das sollte sich dann ja problemlos abspülen lassen
war das jetzt verwendete Kontaktgel beim Meßgerät dabei?
und steht nichts drauf?
folie mit gar noch Luft dazwischen ist natürlich "semioptimal"
wurde das gerät aus China verschcikt oder aus Deutschland?
Was habt Ihr mit den Münzen gemacht?
Ich sage ja auch manchmal jemanden der seine Münzen zu astronomischen Preisen permanent anpreist dass er die Münzen sich dahin reinschieben kann wohin die Sonne niemals scheint aber das war doch nicht wörtlich gemeint!
Und wenn doch...weil "geile saubere Münze" eben auch ggg ist,blechrohr hat geschrieben:....und gel ist nicht gleich geil
selbst auf die Gefahr hin,selber ein Belegexemplar (Schrott) hergestellt zu haben
T.
und Du veränderst Dein Leben"
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Nachdenken"
Pythagoras von Samos
Moin,TiloS hat geschrieben:EDIT: hätte wohl vorm tippen mal aktualisieren sollen, aber ich laß es trotzdem stehn
kurzes googln zeigt, daß es (für medizinische Zwecke) günstiges Ultraschallgel auf Wasserbasis in der Apotheke gibt
und das sollte sich dann ja problemlos abspülen lassen
war das jetzt verwendete Kontaktgel beim Meßgerät dabei?
und steht nichts drauf?
folie mit gar noch Luft dazwischen ist natürlich "semioptimal"
wurde das gerät aus China verschcikt oder aus Deutschland?
schade, dass niemand hier selbst Erfahrungen mit Ultraschallmessungen an Goldmünzen hat.
Das Leitgel war beim Messgerät dabei, natürlich ohne jegliche Beschreibung.
Das China-Gerät wurde aus Deutschland versandt.
Ich weiß auch, dass Leitgel auf Wasserbasis aufbaut und "wahrscheinlich" gut vom Krügerrand wieder ab geht, aber praktische Erfahrungsberichte sind mir doch lieber.
Und wie genau reinige ich die Münze?
Warmes Bad in Spülwasser und anschließend warm abspülen und abtupfen?
Mir ist da ein Wenig mulmig.
Vielleicht findet sich ja noch jemand mit Praxiserfahrung.
Gruß
Tipechs
- IrresDing
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Wasser an, Spüli zwischen die Finger, unter den Strahl halten und zwischen den Fingern gleiten lassen.
der verträgt auch Zahnbürste, wenn einfaches Abspülen nicht reicht
aber nicht mit zahnpasta, sondern die nasse zahnbürste in Seife gestippt
warmes Wasser im Becken
einfach mal mit nem 2 Eurostück und dem Gel versuchen
oder einer 10Euro-Silbermünze
IrresDing hat geschrieben:Nochmal: Das ist ein Krügerrand...
Wasser an, Spüli zwischen die Finger, unter den Strahl halten und zwischen den Fingern gleiten lassen.
Danke Euch.TiloS hat geschrieben:eben
der verträgt auch Zahnbürste, wenn einfaches Abspülen nicht reicht
aber nicht mit zahnpasta, sondern die nasse zahnbürste in Seife gestippt
warmes Wasser im Becken
einfach mal mit nem 2 Eurostück und dem Gel versuchen
oder einer 10Euro-Silbermünze
*räusper* Ich habe da auch noch einen 200er Goldeuro.
Der ist ja pures 999er Gold.
Da lass ich dann besser die Zahnbürste weg, oder?
Gruß
Tipechs
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Ich reinige keine einzige meiner Münzen, wenn´s schiefläuft hat die Münze nur noch Schmelzwert, die Reinigung kann gerne der nächste Käufer auf sein Risiko selbst übernehmen. Hab auch mal irgendwo aufgeschnappt, dass viele kundige Händler/Sammler jegliche vorgenommene Reinigung schnell erkennen können und die Münze dann nicht kaufen.
Die Münzhandlung Ritter aus Düsseldorf zum Beispiel schreibt auf Ihrer Seite unter der Rubrik "Ankauf":
Bitte reinigen Sie Ihre Münzen nicht!
Durch das nicht fachmännische Reinigen, Putzen und Tauchen im Silberbad kann ein Wertverlust Ihrer Sammlung entstehen, denn: die Erhaltung Ihrer Münzen können Sie durch das Reinigen nicht verbessern. Im Gegenteil: Sie entfernen Patina, die von Numismatikern sehr geschätzt wird und den Wert Ihrer Stücke sogar steigert.
Aber jeder so wie er meint!
- IrresDing
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Ansonsten ist die Reinigung von numismatisch interessanten Goldmünzen relativ gefahrlos möglich, da sie kaum Patina bilden. Ein Bad, gerne über Tage, in Wasser, Alkohol und Öl schadet hier nie. Man sollte Feingoldmünzen nur nicht bereiben mit Tüchern jedweder Art oder mit Zahnbürsten. Mit Natron abtupfen hilft manchmal Wunder.
Nebenbei reinige ich auch meine Füchse aus dem Kaiserreich. Einfach eine Woche lang in Öl legen und hin und wieder wenden. Danach in Spiritus abwaschen. Schwarze Anhaftungen gehen so gut und spurlos weg. Alles andere bleibt natürlich, auch die Patina die über 100 Jahre gebraucht hat mit dem bisschen Kupfer zu reagieren.
Silbermünzen sind da wesentlich Mimosenhafter.
Auch hilfreich:
http://www.emuenzen.de/forum/forums/zub ... ahrung.75/
Mein Selbstversuch war erfolgreich:
Das Ultraschallgel habe ich, nach dem Tipp (mit Spüli unter fließend Warmwasser durch die Finger gleiten lassen) sehr leicht rückstandslos abbekommen.
Wahrscheinlich hätte auch reines Wasser ausgereicht, aber man weiß ja nie.
Danach die Münze auf ein sauberes Geschirrtuch gelegt und damit abgetupft (nicht abgerieben!).
Eine PP oder Spiegelglanzmünze würde ich niemals anfassen, geschweige denn mit Ultraschallgel und Messkopf traktieren.
Ich habe mal meine Krügerrand einer Ultraschallmessung unterzogen.
Geräte/Material:
Schichtdicken-Messgerät GM100 A9C8 ca. 50,- bis 70,- EUR
Ultraschall Gel, 2x250ml, Vermed ca. 5,50 EUR
Goldwaage 50/0,001g, MH-03B ca. 16,- EUR
Messschieber, digital ca. 5,50 EUR
Wolframscheibe, 29g, D=25mm, h=3,1mm, 999er Reinheit ca. 12,- EUR
Geschirrspülmittel, Frosch
Geschirrtuch, Leinen
Krügerrand 1 Oz, 1979
Krügerrand 1 Oz, 2017
Zuerst habe ich mit einem modifizierten Messschieber die Dicke des Krügerrand im Inneren (Kopf, Springbock, Zwischenraum) gemessen und kam im Mittel auf rund 2,3mm.
Dann auf Ultraschallmesskopf und Münze je einen erbsengroßen Tropfen Ultraschallleitgel gegeben und am Gerät 3.580 m/s eingestellt.
=> angezeigte Dicke = 2,5mm
In Anbetracht der ungleichmäßigen Dicke des Krügerrand und seiner Bandbreite der Schallgeschwindigkeit (3580m/s +/-155m/s) macht der angezeigt Wert Sinn.
Die Testmessungen an der 3,1mm Wolframscheibe ergaben folgendes:
Einstellung Schallgeschwindigkeit 5.174 m/s (Wolfram) = 3,2mm
Einstellung Schallgeschwindigkeit 3.580 m/s (Krügerrand) = 2,1mm
Einstellung Schallgeschwindigkeit 3.240 m/s (Gold) = 1,8mm
Sollte mein Krügerrand aus Wolfram (+Kupfer) bestehen, dann sollte, durch die höhere Schallgeschwindigkeit, eine Dicke von ca. 1,6mm angezeigt werden.
Gruß
Tipechs