Selbst Gold schmelzen, aber wie?

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Beitrag 03.01.2012, 21:43

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Willi Tell
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Jupp hat geschrieben:Nix anfangen kann man so nicht sagen, Gold ist Gold. Eine Bank oder Wechselstube wird dir das definitiv nicht abnehmen, weil der Goldgehalt nicht bekannt ist, man nicht weiss was sich im tieferen Inneren deiner selbstgegossenen Barren befindet. Soll ja Leute geben die hauen bischen Wolfram innen rein.

Scheideanstalten nehmen jede Form von Gold, da sie das einschmelzen, den Goldgehalt bestimmen können und es auch zu Feingold verarbeiten können.

Ist daher sinvoller es direkt zu einer Scheide zu geben und sich den sinnlosen eigenen Aufwand zu sparen.
ich sehe das nicht so. Ein seriöser Ankäufer wird vermeiden wollen mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen. Wenn jemand zu mir kommen würde und mir einen Klumpen selbst geschmolzenes Gold verkaufen wollte, müsste ich mir bei einer Privatperson die Frage stellen warum hat derjenige den unnützen Aufwand betrieben hat.

Sprich - das Gold könnte ja aus diversen Einbrüchen stammen und mit der Einschmelzungsaktion wurden die Beweismittel vernichtet resp. das Diebesgut unkenntlich gemacht.

Relevant ist wohl der § 148b GewO. Ich würde auf alle Fälle vor dem Einschmelzen mal bei der ESG o.ä. nachfragen.

Ein technisches Problem besteht beim Schmelzen aber eigentlich nicht. Kleinere Mengen gehen sicher mit einem Schweißbrenner, ein barrenähnlicher Klumpen lässt sich damit aber nicht erzeugen.
uǝɥɔnɐɹqǝƃ ʇnƃ ɥɔnɐ s’uuɐʞ 'ɹɥǝs ɥɔı qǝıl ɹǝqlıs pun ploƃ

Beitrag 03.01.2012, 21:52

Jupp
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Chemieuntericht, so 7 Klasse rum?

Gold und Silber bilden Amalgam mit Quecksilber, Kupfer zum Beispiel nicht. Krügerand zerfeilen, ordentlich Quecksilber drauf, Gold rauslösen und Kupfer bleibt liegen. Dann das Amalgam ab in Ofen und das Quecksilber abrauchen, paar hundert Grad reichen das es zerfällt.

Das kann man zu Hause machen, ich habs im Labor gemacht, weil das Abrauchen des Quecksilbers zu Hause nicht empfehlenswert ist. Genau das machen die zum Bleistift in Brasilien im Urwald, natürlich mit üblen gesundheitlichen Folgen, da die das Amalgam auf einer offenen Feuerstelle rösten und nicht im Labor.

Ich habe das unmögliche schon mal geschafft smilie_20

Mit Cyanid auslaugen geht technisch auch, dafür braucht man aber eine komplett geschlossene Anlage, weil ein paar Milligram Cyanid bereits tödlich sind.

Beitrag 03.01.2012, 22:03

Jupp
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@ Wiili Tell

Sicher, in einem Staat wo per Beweislastumkehr jeder Bürger prinzipiell schon mal als Verbrecher gesehen wird, sollte man nicht mit selber geschmolzenem Gold hantieren, wenn das nicht berufsbedingt der Fall ist. Hier würde ich privat auch keine komisch zusammengeschmolzenes Zeug nehmen, wozu auch wenn die Händler handelsfertige Ware anbieten.

Beitrag 03.01.2012, 22:12

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goldjunge01
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Seryoga1989 hat geschrieben: Aber ich hab das richtig verstanden, wenn in dem Barren der daraus entsteht kein Stempel/ Prägung ist, dann kann ich damit nix anfangen?
Das mit der fehlenden Stempelung sehe ich nicht als das Problem an, jedenfalls nicht für jemanden, der in der Lage ist, auf dem heimischen Herd in der Pfanne Gold einzuschmelzen. smilie_07

Es gibt doch Schlagzahlen, zB hier:

http://www.ebay.de/itm/GRAVUREM-S-Schla ... 4a981a0a7d

Gibts auch in kleiner!

Aber Achtung: Schlag nicht '1000' - mehr als '999,9' geht nicht

smilie_20

(Das Jahr hat mit dieser Frage gut begonnen. Danke Seryoga1989!)

Beitrag 03.01.2012, 22:19

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Willi Tell
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goldjunge01 hat geschrieben:
(Das Jahr hat mit dieser Frage gut begonnen. Danke Seryoga1989!)
smilie_20 smilie_01
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Beitrag 03.01.2012, 22:27

Jupp
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Hier ist auch noch eine nette Anleitung für diejenigen, die alte Zähne selber aufbereiten wollen:

http://www.versuchschemie.de/ptopic,124915.html

Gibt zum Glück doch noch gebildete Europäer die soewtas im 21 Jahrhundert noch beherschen.

Beitrag 03.01.2012, 22:38

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SILBERDOLLAR
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puffi hat geschrieben: Du kannst die Nebenprodukte nicht "ausfiltern", das können auch die Leute im Urwald nicht
smilie_02 smilie_02 smilie_02

wenn ich bruchgold verkaufe ist es doch logisch das ich mehrere händler oder besser (eigene erfahrung)

juweliere aufsuche und wer am meisten bietet...

wer sich beim EM-verkauf über'n tisch ziehen lässt ist selber schuld..

nur mal so ne anmerkung auf die äusserungen 'es wird auch besch...'

Beitrag 04.01.2012, 01:33

Jupp
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Hm, mal noch eine betriebwirtschaftliche Kalkulation dazu:

Angenommen ich habe 1000g Schmuck Schrott 333 Gold. Entweder verkaufe ich die direkt an die ESG oder ich bereite es selber zu 999 auf und verkaufe es ihnen dann:

1000 * 11.55 = 11550.00
1000 * 0.333 * 38.55 = 12837.15

Laborausrüstung und Chemikalien um das zu Hause in der Küche zu brutzeln (und ja ich kann das) kosten etwa 500 Euronen. Von daher lohnt das den Quatsch in der Größenordnung schon mal nicht.

So ab 100kg Goldschrott könnte man darüber nachdenken, allerdings geht das nicht mehr zu Hause in der Küche, braucht man eine geeignete Werkstatt und die gibt es auch nicht umsonst. Also entweder an die vorhanden Scheiden verkaufen, oder eben selber so eine Firma gründen.

Beitrag 04.01.2012, 07:56

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K
Gold-Guru
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goldjunge01 hat geschrieben: Es gibt doch Schlagzahlen, zB hier:
http://www.ebay.de/itm/GRAVUREM-S-Schla ... 4a981a0a7d

Gibts auch in kleiner!

Aber Achtung: Schlag nicht '1000' - mehr als '999,9' geht nicht
smilie_20

Beitrag 04.01.2012, 08:23

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Goldhamster79
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Jupp hat geschrieben:Ja das ist heutzutage echt das Problem, das Urwaldbewohner offenbar gebildeter sind als Mitteleuropäer, denn die machen soetwas unmögliches einfach. smilie_20
Bei manchen Forumsmitgliedern würde ich das direkt unterschreiben 8)
nur ist es mit der Intelligenz auch dort nicht weit her, die Umweltschäden sind beträchtlich...

Die Frage erinnert mich irgendwie an einen Faden im GSF, da wollte einer wissen wie man Legierungen mischt um auf Feingold zu kommen smilie_11

Mir erschliesst sich der wirtschaftliche Sinn nicht mit hochgiftigen Chemikalien und teuren Gerätschaften hantieren zu wollen die erstmal Hunderte von Euro kosten...
Falls Sie in einem Land leben, in dem Sie für das Fischen ohne Anglerschein bestraft werden,
jedoch nicht für den illegalen Grenzübertritt ohne gültigen Reisepass,
dann haben Sie das volle Recht zu sagen, dieses Land wird von Idioten regiert.
M. Zeman

Beitrag 04.01.2012, 10:11

Jupp
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Das hat mit Intelligenz weniger zu tun - desperate people do desperate things.

Es ist nicht sonderlich intelligent 5 Meter tiefe Gruben in schlammigem Grund zu graben, um da ein bischen Gold oder Steine zu finden. Nur wenn der Bäcker sich weigert Simbabwe Dollars anzunehmen, und Gold oder Steine verlangt, haben diese Menschen eben keine andere Wahl und so manche sterben dann bei solchen Sachen.

Das mit dem Quecksilber rauslösen und danach abrauchen schadet natürlich der Umwelt und vergiftet die Menschen, das ist aber eben ganz simpel und einfach handhabbar. Wenn du die Wahl hättest mit 16 zu verhungern oder mit 40 wegen sowas an Vergiftung zu sterben, was würdest du denn da machen?

Wegen ein paar Kilo Goldschrott macht es keinen Sinn, aber wenn man ein paar hundert Kilo jeden Monat günstig einsammelt, halt diese ganzen Gold Ankaufsbuden überall, kann das schon wirtschaftlich sinnvoll aufbereitet werden. Bei den heutigen Goldpreisen lohnt es sich ja auch das Gold aus Elektronik Schrott wieder rauszuholen und das enthält ja nur 1-2g in 10kg in etwa.

Beitrag 04.01.2012, 15:04

DerMicha
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Na 5x9 kann man auch schon auf den selbst gebastelten Barren schlagen :lol:

Beitrag 04.01.2012, 15:09

Jupp
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Jo, aber bitte nach nasschemischer Trennung die Elektrolyse nicht vergessen damit die Reinheit auch stimmt smilie_20

Beitrag 04.01.2012, 16:32

Seryoga1989
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Ok, ich habs kapiert!
Aber was wäre wenn jemand einen 999,9 1kg Barren ohne Stempel zur Scheideanstalt bringen würde? Dann würden die den schmelzen und neu gießen,oder? Geht dabei etwas Gold verloren? Oder bleibt 1kg erhalten?

Beitrag 04.01.2012, 16:40

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goldjunge01
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Seryoga1989 hat geschrieben:Ok, ich habs kapiert!
Aber was wäre wenn jemand einen 999,9 1kg Barren ohne Stempel zur Scheideanstalt bringen würde? Dann würden die den schmelzen und neu gießen,oder? Geht dabei etwas Gold verloren? Oder bleibt 1kg erhalten?
Das wird natürlich weniger, weil beim Schmelzen die vormals eingeschlossene heiße Luft (und manchmal das Wolfram) verdampfen.

Man will ja immer bestimmte Außenmaße beim Barren erhalten, deshalb die Luftbläschen.

Schätze mal so 20-30 % gehen wech.

smilie_10
Nichts ist so schlimm wie Halbwissen!

Beitrag 04.01.2012, 16:46

Seryoga1989
½ Unze Mitglied
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Gibts hier auch jemanden der mal eine ernst gemeinte Antwort abgeben kann?!
Wäre mal was neues!
Also, geht nun wirklich was verloren oder nicht?

Beitrag 04.01.2012, 16:52

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goldjunge01
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Wenn du mir sagen kannst, ob 1 Kilo Gänsedaunen schwerer ist als 1 Kilo Blei, dann sage ich dir auch, ob ein 1 Kilo

Feingoldbarren nach einem Einschmelzen auch wieder 1 Kilo wiegt.


Man! Sorry, aber die Frage ist einfach nur lustisch! smilie_20

Beitrag 04.01.2012, 16:55

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goldjunge01
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Mal im Ernst:

1 Kilo Barren 999,9 ohne Stempel (warum hat der keinen? Gefälscht???)

sollte nach dem Einschmelzen wieder eine Reinheit von 999,9 aufweisen, auch wenn er einen Stempel bekommt.

Da ist das Material nur verdichtet.

Was soll denn verloren gehen, wenn Neunhundertneunundneunzig Komma Neun Teile des Barrens Gold sind ?

(Es sei denn, du läßt in Grie..... schmelzen. Da steht dann vermutlich aber eher 2 Kg drauf mit 999,9.)
Nichts ist so schlimm wie Halbwissen!

Beitrag 04.01.2012, 17:01

Seryoga1989
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Wenn du ein Liter bzw. ein kg Wasser kochst wiegt es danach auch wieder ein Kilo?
Sehr lustige Frage!!!
Es hätte ja wirklich sein können das das ein oder andere Gramm durch den Schmelzvorgang verloren geht!

Beitrag 04.01.2012, 17:04

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EM-Hamster
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@Seryoga1989

Du must öfter fernsehen, da kommt manchmal die Werbung für deine Probleme:

" Machen Sie Ihr Gold zu Geld " smilie_02

Einfach in einen Briefumschlag und dann ab dafür.

Für das zu bekommende Geld kannst du dir ja neues Gold kaufen, egal mit welchem Gehalt smilie_01
Aurum, quo vadis - et argentum?
die EM-Hamster smilie_24

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