Einem verschuldeten Unternehmen mit neuwertigen, effizienteren Maschinen wird eine bessere Bonität zugestanden als einer ebenso hoch verschuldeten Firma mit veralteten Produktionsmitteln und -prozessen. So weit, so banal.
Bei Staaten ist ein hoher Schuldenstand quasi nur durch Betonung des Investitionszwecks zu rechtfertigen.
Prof. Sinn führte kürzlich in einem, wie ich finde, sehr anschaulichen Vortrag aus, dass ein Staat sich unter Berücksichtigung der Generationengerechtigkeit nur aus zweierlei Gründen verschulden 'darf':
Entweder, um bspw. werthaltige Infrastruktur aufzubauen, der an die Nachkommen „vererbt“ wird als Gegenleistung für die Schulden, die sie später mittragen müssen.
Oder im Fall von Naturkatastrophen oder Kriegen, deren Folgen allein für die vorhandene Generation nicht zumutbar sind ("Intergenerational Equity").
Hier gibt’s bekömmlich zubereiteten Datensalat zum Thema „Staatsschulden und Generationengerechtigkeit“: http://www.youtube.com/watch?v=9mTuqulFeUA
Wahrscheinlich möchte man durch die Umetikettierung diverser Staatsusgaben in "wertige" Investitionen – neben der gewohnheitsmäßigen Blendung der Anleihegläubiger – obendrein noch die Jüngeren beschwichtigen, die jetzt wegen der neuen Mütterrente maulen.
![Rolling Eyes :roll:](./images/smilies/icon_rolleyes.gif)