Platin und Palladium, die ewigen Außenseiter?

Bereich für Edelmetalle wie Platin, Palladium, oder Exoten wie Rhodium, Iridium, Niob, etc.

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Beitrag 10.04.2011, 19:47

Lee Gass-Teenicker
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@ charlie

Beim Palladium ist es in der Tat anders herum als beim Silber. Palladium-Münzen werden teurer gehandelt als Barren. Der Unterschied dürfte an den Auflagezahlen liegen, die bei Barren i.d.R. höher sind als bei Münzen. Zudem ist bei Münzen so etwas wie ein "Sammlermehrwert" eingepreist, der bei Barren schwerlich zu erzielen ist.

Vereinfachend läßt sich bei Palladium sagen, der Sammler bevorzugt Münzen, der Anleger Barren.

Gruß
Lee

Beitrag 11.04.2011, 16:12

Momo
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für die Info zum Palladium. Ich hatte eine Maple Leaf über eine Kleinanzeige erworben und hatte mich immer gewundert über den Preisunterschied. Als Anfänger freue ich mich über solche Informationen.

Beitrag 12.06.2011, 16:27

Telefon
sw_trade hat geschrieben:Täusch dich nicht....insbesondere in der Schmuckindustrie steht Palladium zwischen Gold und Platin. Hab das Spiel erst letztens durch mit Ringen und die Nachfrage nach Palladium ist enorm. Zumindest seitens der weiblichen Bevölkerung. :)
japp, weil palladium zur herstellung von weisgold benötigt wird. :wink:

Beitrag 12.06.2011, 22:37

goldini
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Eine Beimischung von Platin und Palladium erscheint mir grundsätzlich sinnvoll, in der Größenordnung von jeweils 5-10%.
Da beide Metalle als Industriemetalle sehr volantil sind und zusätzlich mit einem großen Spread und der MWSt. belastet sind, sollte man bei dem derzeitigen, eher hohen Preisniveau vorsichtig sein.
Das muß nicht bedeuten gar nicht zu kaufen, man sollte aber bemüht sein, dem Metallpreis so nah wie möglich zu kommen. Dies kann man mit etwas Mühe und Geduld bei Privatverkäufen realisieren.

Beitrag 18.06.2011, 15:49

FalconFly
[...]
Zuletzt geändert von FalconFly am 23.04.2013, 22:35, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 09.01.2012, 18:54

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charlie
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Nachdem hier seit längerer Zeit nicht mehr viel gesagt wurde, ich das Thema aber trotzdem sehr interessant finde, stelle ich doch mal die Frage des Titels:

Platin und Palladium, die ewigen Aussenseiter??

Wie seht Ihr das zur Zeit? Habt Ihr eure Meinungen von vor ca. 6 Monaten geändert oder seid ihr auf dem selben Standpunkt? "Lohnt" es sich eurer Meinung nach weiterhin beide Metalle beizumischen oder würdet ihr euch jetzt, da sich die Lage immer weiter zuspitzt, davon distanzieren?

Ich hoffe ich bringe das Thema wieder ins Rollen und vielleicht kommen ja auch noch andere interessante Fragen von Neulingen aber auch alten Hasen smilie_14

P.S. Da vom Weihnachtsgeld noch einiges übrig ist, überlege ich neben Gold vllt nochmal in Palladium/Platin einzusteigen, aber alle sagen zur Zeit ja, dass die beste Lösung Gold sei. Wie gesagt nur nebenbei, hauptsächlich bin ich goldlastig.

Beitrag 09.01.2012, 21:06

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AuCluster
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Pt und Pd könnten vielleicht dann bevorzugt werden, wenn man an ein Goldverbot glaubt und einen Betrag im 6-stelligen Bereich investieren (James Turk: In EM wird nicht investiert, sondern gewechselt). In diesem Fall hätte Silber einfach eine zu geringe Wertdichte.

Beitrag 09.01.2012, 21:11

Jupp
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Es kam in der Vergangenheit nicht sehr oft vor, das Platin billiger als Gold erhältlich war, also ist das zur Zeit eine Gelegenheit. Oft wird darauf hingewiesen, das Platin ja nur ein Industriemetall ist, also in einer Depression nicht gebraucht wird. Ganz richtig ist das aber nicht, Platin hat noch eine höhere Wertdichte als Gold, und wenn man kein Gold mehr bekommen kann, nimmt man natürlich dann Platin zum Werterhalt. Man kann davon ausgehen das auch Platin einmal geldiger wird. Je nach dem wie schlimm eine Depression ausfällt und welche Metalle überhaupt noch erhältlich sind, wird man sich auch auf Palladium und Indium stürzen, vielleicht auch noch auf die exotischeren Metalle. Bereits jetzt und heute kann man in die Exoten physisch investieren, es gibt dazu einige Angebote soetwas einzulagern. Ist vermutlich auch nicht das schlechteste was man machen kann, wer recht früh dabei ist wie 2000 bei Gold, wird vermutlich entsprechende Renditen bekommen.

Beitrag 09.01.2012, 21:19

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SILBERDOLLAR
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Mich schreckt einfach die Mwst ab - da beist die maus keinen faden ab - solche ist für immer verloren !

bei silber denk ich auch langsam nach, hab mir neulich was zusammen gerechnet mit folgenden ergebnis:

spread bei einer unze gold (ohne mwst.) wert ca. 1350 e beträgt etwa 40 euro

spread bei 50 unzen silber (7 % mwst. ) wert ca. 1350 e beträgt etwa 160 euro!

das ist das 4 fache, da kommt man richtig ins grübeln ob gold doch nicht die bessere anlage ist zum spekulieren

smilie_08 lg

Beitrag 09.01.2012, 21:35

Jupp
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Bei einem Zusammenbruch des gesamten Papierzeuges werden sich die Metalle im Wert vervielfachen, Faktor 5 ist da eher konservativ angenommen. Selbst 19% Umsatzsteuer relativieren sich dann ganz schnell in jeder Hinsicht, den der Wertverlust am Papier wird wohl mehr als 19% betragen. Bei Griechen Bonds jetzt aktuell 60% aber ich sag mal wird sich letztendlich auf 90% mindestens belaufen müssen.

Für kurzfristige Spekulation ist Gold auch nur scheinbar geeigneter, zwar fällt keine Umsatzsteuer an, aber > 25% Kapitalertragsteuer bei einer Haltefrist von unter einem Jahr.

Natürlich könnte man die Kapitalertragsteuer unterschlagen, aber das könnte man die Umsatzsteuer ebenso, also auch kein wirkliches Argument.

Beitrag 09.01.2012, 21:41

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charlie
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SILBERDOLLAR hat geschrieben:Mich schreckt einfach die Mwst ab - da beist die maus keinen faden ab - solche ist für immer verloren !
Das macht mir auch sehr zu schaffen und deshalb zögern da bestimmt einige Interessenten, nicht nur ich.

Welches von beiden Metallen hat denn eurer Meinung nach besseres Potential in
a) Werterhaltung
b) Wertsteigerung
und wo denkt ihr ist das Verlustrisiko größer?

Ich denke das Platin bekannter ist und daher "sicherer" ist. Könnt ihr das bestätigen?

Beitrag 09.01.2012, 22:08

firlefanz
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Pt ist ca. 10 mal seltener als Gold, fast doppelt so hart und auf Grund der höheren Dichte noch schwerer fälschbar.

Eigentlich alles Attribute, welches es zu DEM Edelmatall machen sollte. Die dadurch schwerere Verarbeitbarkeit scheint der entsprechende Umstand zu sein, dass es dies nicht ist. Dazu auch noch die weniger schöne nicht-güldene Färbung. Da ist auch viel über Jahrtausende gewachsene Psychologie im Spiel. Diese mag auch in der erst viel später möglichen Verarbeitung von Pt begründet sein.

Gold ist niun mal einzigartig, Platin auch, aber Gold nun mal hübscher und schon viel länger bekannt ;-)
Das ist eigentlich völlig banal wohl aber entscheidend.

Obwohl mich Silber mit seinem eigentümlichen Glanz, und auch der einzigartigen Art des Anlaufens fasziniert.
Von daher "lebt" Silber für mich als EM eigentlich mehr, aber klar, hat nichts mit Werthaltigkeit bzw. Wertdichte im Vergleich mit Au oder höherwertigeren EM zu tun.

Pt oder Pd oder auch andere SE ins Depot zu nehmen ist gewiss nicht verkehrt.
Allerdings ist eine halbwegs verlässliche Aussage bezüglich des Werterhaltungspotenzials einfach nicht seriös möglich. Ist ja schon bei Au und Ag nicht wirklich möglich, da belastbare Aussagen zu treffen.

Es bleibt in letzter Konsequenz bei allen EM nur die Hoffnung auf irgendeinen nutzbaren Wertspeicher, der sofern man genug von allem hat, zur jeweils rechten Zeit nach, oder wenn notwendig in einer Krise, zurück gegriffen werden kann.

Was man dafür dann wirklich erwirken kann wenn man muss oder will, bleibt einfach völlige Spekulation.
Einziger Unterschied bleibt wohl die nie völlige Wertlosigkeit gegenüber bedrucktem Papier.
Zuletzt geändert von firlefanz am 09.01.2012, 22:14, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 09.01.2012, 22:09

Jupp
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Dollars sind noch bekannter als Metall, also noch "sicherer". Sieht man ja auch am Verhalten der grossen Masse. Das Problem dabei ist, das die grosse Masse immer falsch liegt, die stürzen sich auch schon mal wie die Lemminge über die Klippen und rufen sogar noch Hurra dabei smilie_20

Juweliere bieten heutzutage auch Palladium Schmucklegierungen an, das Zeuges kennen also auch kleine Mädchen. So einfach ist es also nicht.

Beitrag 10.01.2012, 08:14

Gladius
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Man sollte vielleicht auch bedenken welche dieser Metalle auf dem Mond, bzw. Mars u. Asteroiden, in welcher Masse vorkommen. Da viele ja langfristig anlegen, darf man nicht außer acht lassen, dass wir in der Entwicklung schon soweit sind, dass wir diese nahen Objekte erreichen. Klar ist das jetzt noch Sci-Fi, aber wer hätte in den 1930gern gedacht, dass in den den 1960gern ein Mann am Mond spazieren geht.

Beitrag 10.01.2012, 08:37

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tdklaus
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Gladius hat geschrieben:Man sollte vielleicht auch bedenken welche dieser Metalle auf dem Mond, bzw. Mars u. Asteroiden, in welcher Masse vorkommen.
Naja, ich denke wir würden's rechtzeitig mitkriegen falls es mit dem Asteroiden-Mining losgehen sollte, und könnten dann immer noch rechtzeitig in Raketentreibstoff umschichten.

Und falls uns so ein Ding auf den Kopf fallen sollten dann haben wir ohnehin andere Sorgen.

Die Frage ist nicht "sind wir paranoid" sondern "sind wir paranoid genug"? smilie_06

Beitrag 10.01.2012, 10:26

Julian85
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also ich will mein geld nicht in platin anlegen weil wenn es nur noch elektroautos gibt dann wird der preis wohl fallen denke ich :wink:

Beitrag 10.01.2012, 13:15

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IndianHead
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Die Mehrwertsteuer auf Platin macht das Edelmetall ehr uninteressant für mich. In der Anschaffung einfach zu teuer und eine Wertsteigerung sei meiner Meinung nach dahingestellt.

Ich sehe Platin ehr als Industrie-Metall. Geht es mit der Wirtschaft Berg ab, fällt auch der Platinkurs, da die Nachfrage nach dem Metall sinken wird. So ist Platin also immer an die aktuelle Wirtschaft gekoppelt, Gold ist da flexibler.

Bei Palladium in etwa dasselbe, bloß das da noch ein "Unbekanntheitsfaktor" dazu gehört.

Mit Gold und Silber bin ich bestens bedient !

Beitrag 10.01.2012, 17:43

Jupp
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Die zukünftige Generation Autos wird aus wirtschaftlichen Gründen mit Brennstoffzellen arbeiten, anstelle mit ein paar hundert Kilo leichtenzündlicher Batterien, die auch noch nach 5 Jahren am Ende sind. Für die Brennstoffzellen benötigt man Platin als Katalysator und Ersatz ist schwierig. Die benötigte Menge wird man noch reduzieren können mit Nano Substraten oder mit Platin dotierten Substraten. Von daher wird Platin auch später noch gefragt sein und jetzt ist es grade relativ billig. Auf Sicht von ein paar Jahren also auch vermutlich nicht so falsch, etwas davon einzulagern.

Beitrag 10.01.2012, 18:14

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mamü
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Jupp hat geschrieben:
Für kurzfristige Spekulation ist Gold auch nur scheinbar geeigneter, zwar fällt keine Umsatzsteuer an, aber > 25% Kapitalertragsteuer bei einer Haltefrist von unter einem Jahr.

Natürlich könnte man die Kapitalertragsteuer unterschlagen, aber das könnte man die Umsatzsteuer ebenso, also auch kein wirkliches Argument.
Edelmetalle erwirtschaften keine zu versteuernden Erträge. Es fällt daher keine Kapitalertragssteuer an.
Bei unterjährigem Verkauf fällt Steuer aufgrund eines privaten Veräußerungsgeschäfts an !
Freibetrag 600 €/ Zusammenveranlagt 1200 €.

Ganz unten:
http://www.finanztip.de/recht/steuerrec ... age+so.htm
Zuletzt geändert von mamü am 10.01.2012, 18:29, insgesamt 2-mal geändert.

Beitrag 10.01.2012, 18:14

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Sapnovela
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@Jupp

Wie groß schätzt Du die Wahrscheinlichkeit ein, dass der ggf. steigende industrielle Verbrauch tatsächlich dazu führt, dass Münzen eingeschmolzen und zu Brennstoffzellen verarbeitet werden. Das müßte ja das Szenario sein, wenn man von steigenden Mengen in der Industrie profitieren wollte. Ich bin mir nicht sicher, ob Münzen da das Richtige sind.

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