Edelmetallentwicklung nach Zinserhöhung
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verschiedene Experten reden immer häufiger von einer anstehenden Zinserhöhung im Euroraum.
Mich würde Eure Meinung zum Einfluß einer Zinserhöhung auf den Gold- bzw. Silberkurs interessieren.
[img]https://forum.gold.de/userpix/2329_b8e9 ... ture_1.jpg[/img]
Viele rüße vom Telefonmann
Steigende Zinsen = höhere Attraktivität von "normalen" Geldanlagen = sinkende EM-Kurse
... aber wird dem wirklich so sein?
Ich persönlich halte diese Orakel-Fragen für wenig zielführend - weil ich mit dem EM nicht "spekuliere" und es mir auch keinen Ertrag abwerfen, sondern seinen "Gegenwert" erhalten muss (oder sollte ...). Wer das anders sieht, kann m.E. auf das traditionelle Sommerloch hoffen. Ich bin ziemlich sicher, dass es kommen wird ... nur sind dann die Preise niedriger als jetzt?
Schauen wir mal auf Gold 2010:
Praktisch der ganze "Gewinn" den Du mit Gold letztes Jahr machen konntest, war auf den Sprung im ersten Jahresdrittel konzentriert! Mitte Mai wurden die 1.000 Euro angekratzt. Und um diese Marke herum blieb es bislang (mit hübscher Nachkaufgelegenheit im August). Interessant dürfte also sein, ob jetzt nochmal eine "Rakete" zündet im Frühjahr, die das Gesamtniveau anhebt.
Aber bevor ich hier jetzt noch weiter "fantasiere", was sein könnte, würde ich einfach sagen: Bei Gold und Silber spielen so viele Faktoren eine Rolle und Leitzinserhöhung ist m.E. nur ein Randfaktor, der den allgemeinen Trend nicht beeinflussen wird.
Das ist, zumindest in normalen Zeiten so. Stellt sich die Frage, ob wir in normalen Zeiten leben. In Europa stehen einige Länder am finanziellen Abgrund, in Amerika ist man teilweise schon einen Schritt weiter. Da werden Beamte in unbezahlten Zwangsurlaub geschickt, weil man sie nicht mehr bezahlen kann, da werden Gefangene entlassen, weil man sie nicht mehr ernähren kann, usw. usw.
Und genau hier greift der zweite Effekt einer Zinserhöhung. Denn sie bringt, durch eine höhere Zinslast, die ohnehin schon desolate Finanzsituation vieler Länder in weitere Bedrängnis. Warum sollte man das Risiko von Staatsanleihen gehen, wenn man auch verhältnismäßig sicher höhere Zinsen bekommt.
Somit würden Zinserhöhungen (wenn nicht alle Anleihen nur noch von Zentralbanken gekauft werden) die Probleme der Staatsfinanzen in vielen Ländern dramatisch verschlimmern und damit mittelfristig wieder positive Auswirkungen auf die Edelmetallpreise haben.
Hier mal eine Beispielrechnung am doch so reichen Deutschland, das die anderen ja noch stützen soll.
Bei einem Schuldenstand von 2 Billionen bedeutet 1% Zinserhöhung einen Mehraufwand von 20 Milliarden Euro. Bezogen auf den Bundeshaushalt von 2011 mit einem Volumen von 309 Milliarden, sind das immerhin Mehrausgaben von 6,47 %. Woher nehmen? Richtig über neue Verschuldung und die Spirale dreht sich immer schneller.
Ich sehe Sachwerte und Edelmetalle nach wie vor als "alternativlos". Man muss natürlich die Ruhe haben, eventuelle Rücksetzer auszusitzen.
MapleHF
Aber ich glaube, wenn man kontinuierlich nachkauft, fährt man einen ganz guten Kurs. Wird hier im Forum ja immer wieder geraten.
Fängt man an zu spekulieren, kann man zwar Glück haben, andererseits aber auch ganz schön auf die Nase fallen.
Ich persönlich denke momentan nicht ans schnelle Geld sondern eher mittel- bis langfristig. Wenn bei meinem Studentenjob was für ein, zwei Münze abfällt, dann greif ich zu, damit ich später mal was habe, wenn ich eine Familie gründen und vll ein Haus kaufen möchte.
Zu spekulieren, wann die Preise wieder sinken könnten, weil die Politiker oder Bankenchefs vielleicht diese oder jene Entscheidung treffen könnten ist mir einfach zu doof weil zu unsicher. Und wenn man sich auf die Herren und Ihre Entscheidungen vielleicht sogar mal hätte verlassen können, dann sind es am Ende größere Kräfte, die an den Märkten rütteln (siehe Japan...)
LG,
Goldengel
Mit dieser Einstellung stören kleinere Einbrüche ( bei einer Anhöhung der Zinsen rechne ich in etwa mit einem, wie bei Silber im Feb) nicht, sondern sind nur gute Gelegenheiten, sich mit weiterem EM einzudecken.
Wir werden dahin kommen, dass wir mit den "Staatstilgungen" noch nichtmal die anfallenden Zinsen tilgen können, geschweige denn, daran zu denken mal etwas von den aufgehäuften Schulden zu begleichen.
Das Karusell wird sich immer schneller drehen. Das Volk wird situationsbedingt "bei Laune" gehalten. ( soll heißen, wird dumm gehalten)
Niemand weiß, wie es enden wird, aber allen dürfte klar sein : ES WIRD ENDEN.
Ich habe mir EM`s zugelegt um erstens, meine Kaufkraft zu erhalten ( guter Anzug 1914 : 1 Unze Gold bzw. 5,-- Dollar, guter Anzug 2011 : 1 Unze Gold bzw. 1.400 Dollar ) Im Jahr 2025 ? im Jahr 2035 ? usw.
Definitiv wird ein guter Anzug im Jahr 2035 nicht mehr für 1.400 Dollar zu bekommen sein, jedoch, so glaube ich, für eine Unze Gold.
Mein Erspartes soll die Kaufkraft erhalten. Das geht nur mit EM`s. Keine andere Währung gewährleistet mir das.
Wenn Gold und Silber oder andere EM`s spekulativ steigen und dadurch meine Kaufkraft erhöht wird, freue ich mich, dass ich in zweierlei Hinsicht auf das richtige Pferd gesetzt habe.
Betongold ist auch nicht zu verachten, aber meines Erachtens nur die eigenen 4 Wände.
Aktien : Sagt mir, welche Aktiengesellschaften überleben werden, und ich weiss, was ich kaufen muss. Kräftige Verluste kann man wie bei EM`s aussitzen.
Omega
Dies dürfte aber noch ein "paar" Tage dauern, da sich deutlich höhere Zinsen (nicht magere 0,25 % Erhöhungen im EUROLAND) die Industriestaaten nicht leisten können.
Solange fährt man mir EM mindestens besser....
Das habe ich so eben im world wide web gefunden,
Sehr erfreulich zu lesen das Gold dadurch noch attraktiver werden könnte
wie es ohnehin schon ist, aber lest es einfach mal selbst.
http://www.finanznachrichten.de/nachric ... rt-006.htm
Gruß Mike
``es ist nicht alles Gold was Glänzt``
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In Anbetracht dieser riesigen Nachfrage glaube ich nicht, dass die aktuelle Erhöhung in Euroland irgendeine Auswirkung haben wird. Die Märkte haben sich halt verschoben.
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Das Problem ist jedoch, die echten Inflationsdaten und nicht die offiziellen Zahlen zu kennen. Bekanntlich werden die Inflastionsdaten schöngerechnet. Die Strategie der Notenbanken: Schulden abbauen durch "heimliche" Papiergeldentwertung und dabei die Zinsen niedrig halten. Das Ganze möglichst in einem verantwortlichen seriösen Mäntelchen verkaufen. Aber wer weiß das nicht von Euch?
- Datenreisender
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Wer 1970 DM-Fiat-Geld in Gold angelegt hat, hat aktuell eine Verzinsung von 9,8 % pro Jahr erwirtschaftet.Numisfreund hat geschrieben:Der Realzins wird ausschlaggebend sein! Sollte der wieder positiv werden, ist davon auszugehn, dass das Papierwertsystem noch eine Weile durchhalten wird. Die Anleger werden wieder Kapital bevorzugen, das "arbeitet", also "sicheren" Wertzuwachs in Form von Zinsen bringt.
Die echten Inflationsdaten kannst Du ganz einfach an der Entwicklung der Edelmetallpreise ablesen.Numisfreund hat geschrieben:Das Problem ist jedoch, die echten Inflationsdaten und nicht die offiziellen Zahlen zu kennen. Bekanntlich werden die Inflastionsdaten schöngerechnet. Die Strategie der Notenbanken: Schulden abbauen durch "heimliche" Papiergeldentwertung und dabei die Zinsen niedrig halten. Das Ganze möglichst in einem verantwortlichen seriösen Mäntelchen verkaufen. Aber wer weiß das nicht von Euch?
Nicht der Goldpreis steigt, sondern der Wert des Fiat-Geldes - in Bezug auf den Wert des Goldes - sinkt.
- Blaubronco
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dann müßten die Zinsen auf 12 % steigen (Inflation 10% plus 2 % Wertausgleich), dann wären aber bei diesen Schulden alle pleite. EM Preise steigen weiter und Gold und Silber sind noch preiswert.
Gruß Blaubronco
... er ist allerdings auch, wie man zugeben muss, durch lange dunkle Täler gegangen.Datenreisender hat geschrieben: ... Wer 1970 DM-Fiat-Geld in Gold angelegt hat, hat aktuell eine Verzinsung von 9,8 % pro Jahr erwirtschaftet ...
Nein, das ist ein Missverständnis und eine Fehlinterpretation. Nicht die Statistik wird "schöngerechnet" oder die Statistiker sind "Verschleierer", das kann man so nicht sagen. Der ominöse "Warenkorb" ist natürlich nicht das was der einzelne ersteht - Statistik trifft NIE auf ein Individuum zu - aber er ist eben die statistische Messlatte. Und von da ausgehend wird ein Wert berechnet, der als Metrik der umlaufenden (!) Geldmenge fungieren soll.Numisfreund hat geschrieben:Das Problem ist jedoch, die echten Inflationsdaten und nicht die offiziellen Zahlen zu kennen. Bekanntlich werden die Inflastionsdaten schöngerechnet ...
Oft wird diese abstrakte Metrik fälschlich als Maß der Preissteigerung verstanden. Das ist nicht wahr (oder jedenfalls nur indirekt). Und das wissen die Statistiker auch ganz genau (Würden sie sonst einen "Rechner zur Bestimmung der individuellen Inflationsrate" auf ihre Homepage setzen?). Aber solche komplzierten und laaangen Erklärungen passen natürlich nicht in die Zeitungsartikel ...
Je höher der Anteil deiner Ausgaben für Lebensmittel und Wohnen/Heizung ist, desto höher ist deine persönliche Preissteigerungsrate. Je mehr Elektronik, Kleidung, Luxusgüter, desto geringer.
obwohl ich auch oft selber ähnliche vergleiche zum "Erhaltung der Kaufkraft" benutze...Ich habe mir EM`s zugelegt um erstens, meine Kaufkraft zu erhalten ( guter Anzug 1914 : 1 Unze Gold bzw. 5,-- Dollar, guter Anzug 2011 : 1 Unze Gold bzw. 1.400 Dollar ) Im Jahr 2025 ? im Jahr 2035 ? usw.
Definitiv wird ein guter Anzug im Jahr 2035 nicht mehr für 1.400 Dollar zu bekommen sein, jedoch, so glaube ich, für eine Unze Gold.
kam ich drauf,
das diese "vergleiche" eigentlich nicht mehr korrekt "funktionieren"...
dadurch das einige "neue variable" in der "Vergleiche" nicht berücksichtigt sind.
in 50 AD - Toga - Streitwagen
in 1914 - Anzug - Pferdekutsche
in 2010 - Anzug - Auto
was nicht berücksichtigt ist das die Technologien von heute lassen uns diese Sachen qualitative hoher und billiger herstellen als früher...
und Ich Glaube das der Wachstum der Weltbevölkerung einen riesigen Einfluss hat auf die Gold Preise der noch nicht einkalkuliert ist.
hier noch eine kleine Tabelle mit dem Jahr die Welt Bevölkerung jede Milliarde errichte.
1804 - 1 000 000 000
1920 - 2 000 000 000
1960 - 3 000 000 000
1974 - 4 000 000 000
1987 - 5 000 000 000
1999 - 6 000 000 000
2011 - 7 000 000 000
wir wissen das Gold gibt es nur eine begrenzte menge... und durch die immer wachsende Bevölkerung auch die Nachfrage stiegt.
das Gold jetzt noch zusätzlich verteilt wird an viel mehr Leute, müsste der Preis auch doch höher sein... oder?