Gewicht von Silbermünzen

Edelmetall-Themen, neue Bullion- und Sammlermünzen, historische Hintergründe, Fachwissen

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Beitrag 06.04.2011, 18:24

B_aus_MV
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Hallo an alle,
ich bin neu hier, lese aber schon ziemlich lange mit.
Eine Frage an Euch, die sich eventuelle etwas komisch anhört:

Wie schwer sind die 1oz Maple Leafs, Philharmoniker und Eagels (alle 999/1000 reines Silber)?
Ich habe mir eine Waage (Meßgenauigkeit 0,01 g) gekauft und festgestellt, dass die 1oz-Silbermünzen einiges schwerer sind als gedacht.
Sie wiegen 31,25 ...31,28 g.
Das ist mehr als 0,1 g zuviel!

Bei Goldmünzen existiert diese Abweichung nicht, sie wiegen wie erwartet um 31,1 g, z.B. 31,15 g.

Könnt Ihr das Ergebnis bei Silbermünzen bestätigen?

Beitrag 07.04.2011, 08:18

Spongebob
Hallo,

ja, ich kann das bestätigen. Die Gewichte bei den Silberunzen sind immer ein bißchen mehr.
Aus dem Grunde, weil Silber immer noch als billig angesehen wird, wobei das 1 g. Feinsilber bereits bei ca. 0,89 Euro liegt.

Beste Grüße aus Bikini Bottom
Schwammkopf

Beitrag 07.04.2011, 08:55

Fin
Was man hier nicht alles lernt. Schöne erste Frage B aus MV! Willkommen im Club!

Und Spongy - ich habe grad ernsthaft gegoogelt, wo Du im Urlaub bist. smilie_11

Beitrag 07.04.2011, 09:02

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999.9
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Die Antwort ist nicht ganz korrekt.

Sie wiegen mehr, damit sie auch wirklich auf 1 Unze reines Silber kommen. :idea:

Schließlich sind die meisten Münzen aus 999er Silber geprägt und nicht aus 999,9er Silber wie der Maple Leaf.

Bei modernen Goldmünzen ist es dann wieder so, dass sie ganz exakt 1 Unze (31,1035g) wiegen, da sie ja ohnehin aus 999,9er Feingold hergestellt werden.

Bei Bullionmünzen aus Silber gibt es aber generell eine ganz minimale Abweichung nach oben, damit man evtl. Umtauschaktionen von Großhändlern (die den Prägestätten teuer zu stehen kommen könnten!) zuvorkommen kann.

smilie_24
Nichts hasst der im Denken geschulte mehr als die Negation der Logik.
Eine Unze bleibt eine Unze bleibt eine Unze! Mittler zwischen Hirn und H�nden muss das Herz sein!

Beitrag 07.04.2011, 10:44

Spongebob
Und das ist der Grund, warum 999.9er hier Moderator ist.
Weil einfach klug ist! smilie_16

Beitrag 07.04.2011, 10:49

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999.9
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Klugheit ist die Anhäufung von Wissen getrieben durch ständige Neugierde...oder so.

smilie_07

Versuch macht kluch.

:wink:
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Beitrag 07.04.2011, 14:33

B_aus_MV
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Herzlichen Dank für Eure Antworten.

Beitrag 07.04.2011, 16:53

noname
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Eine 1 Unzenmünze aus 999er Silber sollte inclusive Verunreinigung wiegen: 31,1035/0,999g = 31,134g
Ist das richtig?
B_aus_MV hat gewogen: 31,25 bis 31,28 bei 0,01g Messungenauigkeit.
Das ist immer noch gut 0,1 Gramm Übergewicht.
Deshalb kann ich dem Mod 999,9 noch immer nicht ganz folgen, ausser wenn die Prägestätte noch etwas Abrieb durch ständiges Befingern einkalkuliert.

Beitrag 07.04.2011, 17:28

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999.9
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999.9 hat geschrieben: Bei Bullionmünzen aus Silber gibt es aber generell eine ganz minimale Abweichung nach oben, damit man evtl. Umtauschaktionen von Großhändlern (die den Prägestätten teuer zu stehen kommen könnten!) zuvorkommen kann.

smilie_24
Zitiere mich ja ungern selbst, aber da steht doch der Grund, oder? smilie_08
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Beitrag 07.04.2011, 17:31

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tdklaus
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Das hat rein ökonomische Gründe.

Eine Münze wegen Untergewicht zurücknehmen zu müssen wäre für die Prägeanstalt ein teurer Spass,
vor allem wegen des Vertrauensverlustes.

Also minimiert man dieses Risiko, soweit ökonomisch vernünftig. Es gibt eine Streuung beim Gewicht der Rohlinge. Wenn man den Mittelwert des Rohlingsgewichts um zB sechs Standardabweichungen über dem Minimum einstellt, dann hat man statistisch nur noch 1 aus 1 Million Münzen die zu leicht sind.

Bei Silber (billig) stellt man also einfach den Mittelwert etwas höher ein.
Bei Gold (teuer) treibt man großen Aufwand um die Streuung der Rohlingsgewichte so klein wie möglich zu machen, damit man den Mittelwert (für's gleiche "zu leicht"-Risiko) nur minimal über das Minimum stellen muß.

Statistische Prozesskontrolle, Grundkurs ;-)

tdklaus

Beitrag 07.04.2011, 17:33

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999.9
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Perfekte Erklärung.

smilie_01
Nichts hasst der im Denken geschulte mehr als die Negation der Logik.
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