Waldinvestment

Edelmetall-Themen, neue Bullion- und Sammlermünzen, historische Hintergründe, Fachwissen

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Beitrag 16.06.2011, 10:30

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OnkelDagobert
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Wünsche allseits einen guten Morgen!

Habe in anderen Bereichen des Forums etwas von Waldinvestment gehört und habe daraufhin mal etwas gegoogelt. Und siehe da, so etwas gibt es wirklich...

Jetzt steht es für mich überhaupt nicht zur Debatte 100 Hektar Wald zu kaufen, obwohl es diesen schon ab 1,1o€/m² gibt, aber dennoch bin ich bereit etwas über den Tellerrand zu sehen. Und was die Zukunft bringt, weiß man eh nicht.

DAGOBERT, DER WALDKÖNIG!!!smilie_20

Außerdem habe ich von sog. Bürgerwaldaktien gehört und meine Frage: Ist das was?

Desweiteren möchte ich eure Meinung wissen zu Waldinvestment, da auch hier (wie bei jedem Investment) ein dickes Für und ein dickes Wider existieren.

Danke für eure Meinungen
Gruß aus Entenhausen
Onkel Dagobert

P.S. BITTE ZERREISST EIN MITGLIED NICHT WIEDER, NUR WEIL DIE SUCHFUNKTION NICHT DAS RICHTIGE HERGIBT

Beitrag 16.06.2011, 10:45

Uemmi
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Das Problem sind vor allem die langen Laufzeiten (Wachstumszeiten) der Anlage in Wald. Hierdurch belaufen sich die meisten der genannten Renditen nur auf Schätzungen und ob es wirklich so kommt bleibt offen. Interessant finde ich das Thema aber durchaus. Als Beimischung sicher eine Überlegung wert.

Ein spannender Gedanke ist auch die eingebettete Option von Wald. Sollte der Preis einmal zu niedrig sein, hat man die Möglichkeit nicht zu fällen. Bei guten Preisen kann man natürlich auch vorziehen. Bei Agrargütern ist diese Möglichkeit nicht gegeben.

Beitrag 16.06.2011, 10:52

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OnkelDagobert
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Nicht nur die langen Laufzeiten sprechen dagegen.

Es könnten enorme Kosten für Notare, Holzschädlinge und Strafen(z.B. zu viel/wenig Abschuß) aufkommen.
Eine Verpachtung an Jagdvereine würde ich unter 100 Hektar gar nicht in Betracht ziehen.

Der einzige gute Grund, den ich sehe ist Inflationsschutz. Ein Wald bleibt ein Wald bleibt ein Wald smilie_02

Gruß aus Entenhausen
OnkelDagobert

Beitrag 16.06.2011, 11:02

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alibaba
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Waldbrandgefahr , ein hohes Risiko ?

Unterhaltskosten ?

Versicherungen gegen Stolperer ?

Grundsteuern im Jahr ?

... von der Sache her finde ich es gut ,Geld in Waldland , smilie_02

die Portugiesen lassen die Natur zaubern sogar aus § 35 den § 34 smilie_02

Gruss
alibaba (grins)
PS. und nich vergessen Ordnungsämter haben auch ein Auge drauf smilie_16
"unter 12 Jahre oder über 12 Jahre" nun bin ich drauf gekommen ,
reale zeitnahe Info's im eigenen Land werden von Kinder nicht erkannt ;
Ich bin für mein Textinhalt verantwortlich ,nicht für das was du verstehst .

Beitrag 16.06.2011, 11:07

regenbogendieb
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OnkelDagobert hat geschrieben:
Desweiteren möchte ich eure Meinung wissen zu Waldinvestment, da auch hier (wie bei jedem Investment) ein dickes Für und ein dickes Wider existieren.
Vor einigen Jahren stand bei uns in der Gegend auch mal ein kleines Wäldchen zum Verkauf, äußerst preiswert. Ich zeigte das Inserat meinen Freunden, die es ebenfalls cool fanden etwas Wald besitzen zu würden. Nun denn, meine beiden Freunde gingen auf die Präsentationsveranstaltung. Als sie wiederkamen berichteten sie mir, daß die Auflagen (Hege und Pflege) so beinhart waren, daß sie dankend verzichteten.

Beitrag 16.06.2011, 11:12

Uemmi
½ Unze Mitglied
Beiträge: 9
Registriert: 16.06.2011, 09:33
Wohnort: FFM
Sollte dann wohl auch besser indirekt über eine Bewirtschaftungsgesellschaft erfolgen. Bei diesem Geschäft bietet sich das Ausnutzen von Skaleneffekten ja geradezu an.

Beitrag 16.06.2011, 11:20

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waschbaer
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Buchtip: "Investieren in Edelhölzer", sehr informativ, wobei beim Lesen zu beachten ist, dass der Autor mit einem Anbieter entsprechender Investments wirtschaftlich verbunden ist, soweit mir das bekannt ist. Dennoch eine sehr gute und hilfreiche Lektüre, kann ich nur empfehlen.

Gibt auch immer mal wieder Geschlossene Fonds, Mindestanlagen meist so ab ca. 10k aufwärts, mit der Sache entsprechend langer Laufzeit, also auch langer Kapitalbindung. Dazu kommt das dabei übliche Agio, oft 5%, manche Vermittler erstatten das (nachfragen!). Oft auch Währungsrisiko da Anlage in USD. Teils haben solche Fonds hohe Nebenkosten um den Vertrieb durchzufüttern. Bisher hat mich jedenfalls keines dieser Anlagevehikel wirklich überzeugt.

Andere verkaufen Bäume mit oder ohne Grundrecht in Südamerika. Hat man das von hier aus wirklich unter Kontrolle?? Gibt leider auch viele halbseidene Anbieter in diesem Bereich, daher auf jeden Fall sehr gut informieren über den Anbieter und seine Vergangenheit. Bei so langer Kapitalbindung darf die vorherige Recherche ruhig etwas länger dauern. Und auch berücksichtigen dass bei der langen Laufzeit die Rückzahlung evtl. nicht mehr in Euro erfolgen wird ...

Habe selbst kein Geld in Bäumen, da zu undurchsichtig und Kapital zu lange gebunden. Dennoch grundsätzlich interessiert. Habe jedoch die letzten Monate mehrfach gehört/gelesen dass die Preise für Wälder (und auch für Ackerland) in den letzten Jahren bei uns sehr stark gestiegen sind. Vermutlich derzeit kein idealer Zeitpunkt.

Beitrag 16.06.2011, 11:29

silverlion
OnkelDagobert hat geschrieben:...Eine Verpachtung an Jagdvereine würde ich unter 100 Hektar gar nicht in Betracht ziehen...
Zusammenhängende Stücke ab 75 Hektar (idR Mindestgrösse für Eigenjagd)
sind sowieso gerade wegen der Jagd mehrfach teurer als der "Waldwert".

Interessanter Anbieter für Wald in Panama etc (für die Älteren, denn da wächst
es halt schneller smilie_16 )z.B. www.forestfinance.de , auch wenn mir deren
CO2-Gläubigkeit auf den Nerv geht.

Beitrag 16.06.2011, 11:32

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Circle
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Schuster bleib bei Deinem Leisten.

Meine Grundregel bei Investitionen: Nur in Dinge investieren von denen man was versteht. Finger weg von Fonds... besonders wenn sie auf der anderen Seite der Welt ihre Geschäfte machen.
Nein, eine Kristallkugel habe ich nicht -
aber eine eigene Meinung ;-)

Beitrag 16.06.2011, 11:35

silverlion
Ja, mit dem Wald sollte es sein, wie mit dem EM: Der persönliche
Zugriff sollte ständig gewährleistet sein, dh. in der Nähe.

Beitrag 16.06.2011, 11:39

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OrlyBieliki
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Habe selbst 16ha Wald

Laufende Kosten = gering (Wasserverband, Berufsgenossenschaft und Steuern)
Laufende Ertraege = noch geringer (Jagd)

Einmaliger Ertrag = Ich habe eine Firma beauftragt, so wenig wie moeglich (dem Wald zu liebe) Baeume zu faellen und zu verkaufen = 50% des Kaufpreises (nicht schlecht). Wir sehen uns wieder in 15Jahre
Zus. Ersparnis = ich heize nur mit eigenem Holz, und hole ich mir was ich (ver)brauche und das ist der Vorteil.

Wenn er nicht meins waere, wuerde ich im Wald investieren? Lieber nicht... Ich halte nichts von solchen Fonds

Beitrag 16.06.2011, 11:44

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Landgraafer
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Registriert: 02.01.2011, 13:07
Wenn der Wald später mal zum s.g. Bürgerwald werden soll - so wie bei uns in Holland - dann ist dies ein Friedhof im Walde und dann lohnt sich das Investment sicherlich!!
Erfolgreich gehandlt: Positiv 4 - Negativ 0

Beitrag 16.06.2011, 12:04

Dagobert_90
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Registriert: 09.06.2011, 13:42
Man sollte sich eine klar sein, ein Wald mach viel arbeit und das fast jedes Jahr! Mindestens einmal im Jahr sollte man das Bruchholz und die Bäume mit Käferbefall fällen! Dazu kommt das nachpflanzen! Nur wachsen lassen und fällen ist leider nicht! Ich hatte dieses Jahr ein Walsstück das zu 90% (und das ist nicht gelogen!)
duch den Schnee abgebrochen ist! Da kommt nicht viel an Gewinn raus glaub mir! Wenn man natülich weiß auf was mach sich einlässt, das Brennholz gebrauchen kann und das nötige Werkzeug hat ist es eine Überlegung wert!


Tom

Beitrag 16.06.2011, 12:08

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bullionente
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Registriert: 14.06.2010, 17:16
Hallo Zusammen, und besonders an meinen Avatar-Verwandten! smilie_09

Aktuell steht die Aktie Sino-Forest 899033, unter Betrugsverdacht (Chart über 3 Jahre):

Bild
Habe die Aktie schon einige Zeit im Blick, und hatte mich immer geärgert,
dass ich nicht investiert habe. Aber jetzt wurde die Aktie schneller verpulvert,
als Papiergeld brennt ...

Grüße, Ente

Beitrag 16.06.2011, 12:10

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Kilimutu
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Registriert: 06.03.2011, 09:44
Tja mit Waldbesitz bin ich gerade selbst konfrontiert - als Erbe von gigantischen 8.000 m² Hang, bestanden mit einem recht alten Buchen und Fichtenbestand. Und das Grundstück liegt ca. 85 km von meinem Wohnort entfernt. Was tun, frag ich mich nun.

Grundsätzlich ist klar, dass ich dieses Wäldchen nicht behalten werde, weil es einfach zu weit weg ist. Die Frage ist, ob ich es nun durch ein Waldstück ganz in der Nähe meines Wohnortes "ersetzen" soll (etwas größer, so 1 bis 5 ha). Habe aber nicht die Absicht zum Waldbauern zu mutieren. Ich hab' mal versucht ein bisschen pro und contra gegenüberzustellen.

Pro:
- Grundbesitz ist eine sichere Anlage (zumindest werterhaltend)
- Holz kann man selbst nutzen (Heizung) oder eben verkaufen; insbesondere in Hinblick auf die Energiewende nicht uninteressant
- Der (bislang vorhandene) Wald verursachte außer für die forstliche Berufsgenossenschaft und die Grundsteuer keinerlei Kosten (< EUR 100 pro Jahr) oder sonstige Aufwendungen (Jagd/Forstwirtschaft, Borkenkäfer etc.)

Contra:
- wer bewacht mein Holz, denn eine Zunahme von Holzdiebsählen halte ich in Zukunft für wahrscheinlich
- was lässt sich Vater Staat Neues einfallen, um Waldbesitzer zu schröpfen
- eine Immobilie bleibt eine Immobilie und damit eben auch immobil
- Eigentum verpflichtet; entsprechend dieser alten Weisheit kann es ja sein, dass sich der erforderliche Aufwand für Waldpflege und dgl. in Zukunft deutlich erhöht
- Risikoversicherung für Sturm und Waldbrand ?!

Was fällt Euch dazu noch ein ? Und soll ich nun meine inflationär infizierten Euros in einen neuen Waldbesitz stecken oder lieber doch in EM ? Ne selbstgenutzte Immobilie ist schon da, da besteht kein Handlungsbedarf. Und von papierenen Waldbeteiligungen halte ich nichts.

Gruß

Tom
Letzte Woche war die Atomkraft so sicher wie das Amen in der Kirche - heute ist sie so sicher wie die Renten (Sven Lorig im ARD Morgenmagazin, nach Fukushima)

Beitrag 16.06.2011, 12:31

silverlion
Kilimutu hat geschrieben:
- was lässt sich Vater Staat Neues einfallen, um Waldbesitzer zu schröpfen
Privilegiert werden sicher wieder Landwirte und Waldbauern, aber als
Hobbywaldbesitzer würde ich mir da echt auch Sorgen machen.

Beitrag 16.06.2011, 12:40

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Nacanina
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Circle hat geschrieben:Schuster bleib bei Deinem Leisten.

Meine Grundregel bei Investitionen: Nur in Dinge investieren von denen man was versteht. Finger weg von Fonds... besonders wenn sie auf der anderen Seite der Welt ihre Geschäfte machen.
Dem kann ich nur zustimmen.
Ihr seht das schon sehr blauäugig.
Was ist z. B.: mit Zertifizierung?
Oder: werft doch einfach mal einen Blick in die gültigen Landesforstgesetze.
Da ist einiges geregelt...
"Ich mach mal ein bisschen Landwirtschaft" diesen Spruch wird man nicht hören.
Aber Wald kann ja jeder. Ist ja auch so schön grün.
Mannomann.

Grüße

Nacanina,
der gerade durchgeschwitzt und zerstochen aus dem Wald gekommen ist.
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Beitrag 16.06.2011, 12:57

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Kilimutu
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Nacanina hat geschrieben: Aber Wald kann ja jeder. Ist ja auch so schön grün.
Mannomann.

Grüße

Nacanina,
der gerade durchgeschwitzt und zerstochen aus dem Wald gekommen ist.
Tja, Du verstärkst meine Zweifel, aber die Landesforstgesetze mag ich ja auch nicht gerade wälzen müssen. Trockene Lektüre wie alle Gesetzestexte. Deshalb wäre ich (und ein paar andere sicher auch) für ein paar konkretere Hinweise schon dankbar ...

Gruß

Tom
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Beitrag 16.06.2011, 13:03

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Geddy
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Registriert: 04.12.2010, 21:41
Hier gibt es einige Infos:

http://www.wald-prinz.de/

Gruß
Geddy
Überheblichkeit und Unterwürfigkeit gedeihen dicht beieinander.
Sie nähren sich von der Charakterlosigkeit und blühen abwechselnd - je nachdem, wer vorüberkommt.
~ Erich Limpach ~

Beitrag 16.06.2011, 13:14

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Nacanina
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Hallo Killimuto,

das ist etwas zu komplex, sonst würde ich das gerne machen.

Erst mal: Waldbau ist ein Fach in einem Studium. Das kann man nicht mal eben so lernen.
Was passiert, wenn man elementare Dinge außer acht lässt, lässt sich land auf - landab überall schön an den zusammenbrechenden Fichtenbeständen sehen, die Bauern in die freie Landschaft gepflanzt haben.
Leider ohne Sinn und Verstand.

2. wir leben ja im Föderalismus und deshalb sind alle Landesforstgesetze unterschiedlich.

3. zu ausländischen Fonds kann ich mich mangels Erfahrunge nicht äussern.
Allerdings gibt es aus meiner Sicht schon einen gravierenden Unterschied zwischen einem Wald und einer Plantage !


In einem ökologisch bewirtschafteten Wald kann ich die Aufwendungen i. d. R. minimieren und dadurch den Ertrag maximieren.
Allerdings gehen wir im Wald nicht von betriebswirtschaftlichen Zinsfüssen aus!

Es gibt so etwas wie einen Generationenvertrag.
Und den Begriff der Nachhaltigkeit: (nur so viel entnehmen, wie nachwächst; bzw. Bäume nachpflanzen.)
Und das war dieses Jahr auch kein Spass!

Grüße

Nacanina
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