Ist Gold wirklich ein Inflationsschutz?
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Der Weltmarkt-Papierpreis bestimmt auch nur nebenrangig den Verkaufspreis für Zeitungen. Wenn die Inder "Münzen aus Gold" über Angebot nachfragen, kann es tatsächlich sein, dass dort hohe "Aufschläge" gezahlt werden. Das war hier ja nicht anders, als der Goldpreis noch "per Dekret" festgenagelt war (und der Grund, warum das Hausmann-Geschäftsmodell überhaupt funktionierte).
Angesichts der offiziellen und der geschätzten privaten Goldreserven in D, wäre ich auch vorsichtig damit die Bedeutung davon hierzulande zu unterschätzen. Die Nachfrage von 80 Millionen Bundesbürgern muss auch in Relation zu 1 Milliarde Indern gesehen werden.
Überdies wird die Nachfrage zu weit mehr als einem Drittel aus VORHANDENEM Gold gedeckt!
In diesem Zusammenhang wird auch immer ganz gern darauf hingewiesen, dass alles bisher geförderte Gold der Welt einen Würfel mit "nur" 20 m Kantenlänge ergäbe. Mal abgesehen davon, dass ein 20x20x20m-Würfel ja nun auch nicht sooooo winzig ist: Bisher hat diese "kleine" Menge offensichtlich ganz gut ausgereicht, um die weltweite Nachfrage befriedigen zu können (regionale Engpässe mal unberücksichtigt).Heike1980 hat geschrieben:Was ist denn dran an der These, dass der Wert des Goldes langfristig steigen MUSS, da es ein Rohstoff mit begrenztem Vorkommen ist? Wenn alle Ressourcen ausgeschöpft sind, hat es doch immensen Wert.
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Und was ist mit Silber, Platin, Diamanten, Rhodium, Palladium etc. pp.In diesem Zusammenhang wird auch immer ganz gern darauf hingewiesen, dass alles bisher geförderte Gold der Welt einen Würfel mit "nur" 20 m Kantenlänge ergäbe. Mal abgesehen davon, dass ein 20x20x20m-Würfel ja nun auch nicht sooooo winzig ist: Bisher hat diese "kleine" Menge offensichtlich ganz gut ausgereicht, um die weltweite Nachfrage befriedigen zu können (regionale Engpässe mal unberücksichtigt).
Sollte sich die ganze Menschheit auf Gold stürtzen (warum auch immer) wird sie vermutlich auch auf äquivalente ausweichen.
Oder was ist der Unterschied zwischen einer gelben und einer silbernen Farbe bei Münzen die da vor sich hin liegen ?
Grüße
DF
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das ist wohl in erster Linie der geschichtlichen Bedeutung geschuldet. Einen inneren Wert hat Gold auch nicht. Alles eine Sache der Wahrnehmung. Platin war z.B. zur Zeit der Konquistadoren eher ein Abfallprodukt bei der Silberförderung. Und heute? Verglichen mit Gold wurde bisher viel weniger Platin gefördert. Spiegelt sich das im Preis nieder? Ich denke nicht. Das bissle Aufschlag zu Gold ist nicht der Rede wert. Na ja, zumindest ist es seit den Konquistadoren kein Kellerkind mehr
Und wenn morgen der Weltfrieden ausbricht und alle glücklich miteinander leben könnten? Was wäre Gold dann wert?
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Da erscheint es mir aber wahrscheinlicher, daß wir morgen von Außerirdischen überrannt werden, die uns in die Nutzung der vierten Dimension einweihen und uns darüber hinaus Elvis zurückbringen.Turnbeutelvergesser hat geschrieben:Und wenn morgen der Weltfrieden ausbricht und alle glücklich miteinander leben könnten? Was wäre Gold dann wert?
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Aber man braucht gar nicht so weit in die Vergangenheit zu gehen. Was ist denn passiert als Silber seine monetäre Funktion im 19.Jh. verloren hat? Was bei Gold natürlich zuversichtlich stimmt, ist seine 5000 jährige Geschichte. Da wird´s für andere Werte ganz schwierig.
Wenn ich eine Risikolebensversicherung abschließe und während der Laufzeit nicht sterbe, freue ich mich darüber das Geld "verschenkt" zu haben.Turnbeutelvergesser hat geschrieben: Und wenn morgen der Weltfrieden ausbricht und alle glücklich miteinander leben könnten? Was wäre Gold dann wert?
Wenn ich Gold zur Krisenvorsorge gekauft habe und diese Vorsorge nicht mehr nötig ist, weil alle auf dieser Welt glücklich, friedlich und zufrieden zusammenleben (ein illusorisches Szenario, wenn man sieht was derzeit auf dieser Welt abgeht), brauche ich das Gold auch nicht mehr. Einen gewissen (deutlich niedrigeren) Wert dürfte die Ware Gold dann auch noch haben. Schlimmstenfalls kann ich für meine Partnerin dann noch was schönes draus machen lassen
lifesgood
Sollte es da also wieder zu einer Rückkehr zum langfristigen Durchschnitt kommen, hieße das, die Inflation würde mehr als doppelt so schnell steigen wie der Goldpreis. Dann wäre aus Inflationsschutzsicht momentan noch immer kein günstiger Einstiegszeitpunkt.
... und auch wieder nicht.
1. Der "günstige" Einstieg
Abgesehen von dem einen Punkt des Allzeittiefs gibt es zu JEDEM Punkt des Graphen - egal wie hoch - in der Zukunft einen der niedriger ist, also einen "besseren" Einstiegszeitpunkt markiert.
2. Der "Inflationsschutz"
Die "Inflationsschutz-Fäöhigkeit" des Goldes bezieht sich (für mich jedenfalls) auf ESKALIERENDE Inflationsepisoden. Da behielt Gold immer eine gute Kaufkraft.
3. Das prinzipielle Problem
Welche Aussagekraft hat ein langjähriger Preischart, wenn das "Gut" um das es geht die allermeiste Zeit (und zwar deutlich) durch die festgelegte und unveränderbare Verknüpfung mit Währungen praktisch nur begrenzt im "Preis" schwanken konnte?
... dann lässt sich aus der langfristigen Preisentwicklung eine gewisse Zyklik entnehmen, bei der wir uns momentan im Übergang von einer Preisüber- zu einer Preisuntertreibung befinden. Davon wäre bisher etwa die Hälfte geschafft, d.h. die Wahrscheinlichkeit für eine Fortsetzung nach unten ist m.E. höher, als eine plötzliche Kehrtwende nach oben. Und dass nicht nur für ein paar Monate, sondern womöglich sogar ein bis zwei Jahrzehnte. Es geht mir nicht um das Finden des absoluten Tiefpunktes, sondern um eine langfristige Abschätzung, in welchem Abschnitt des Zyklus wir uns befinden. Nicht der, aber ein günstiger Einstiegszeitpunkt (im historischen Vergleich) wäre für mich einer, bei dem a) das preisliche Risiko nach unten stark begrenzt ist sowie b) der Boden auch im zeitlichen Kontext schon durch ist. Beides sehe ich momentan nicht.Ladon hat geschrieben:1. Der "günstige" Einstieg
Abgesehen von dem einen Punkt des Allzeittiefs gibt es zu JEDEM Punkt des Graphen - egal wie hoch - in der Zukunft einen der niedriger ist, also einen "besseren" Einstiegszeitpunkt markiert.
Hier im Forum geht's ja vor allem um Gold. Es gibt solche Charts auch für andere Rohstoffe, die ein ähnliches Bild zeigen. (Manche Rohstoffe schaffen es nicht mal, die Inflation überhaupt einzuholen). Selbst wenn wir nur die letzten Jahrzehnte betrachten, also die Zeit, in der Gold nicht gefixt war, dann liegt Gold immer noch im oberen Bereich der historischen Schwankungsbreite. Für den geamten Rohstoffmarkt sieht es ähnlich aus. Hier der inflationsbereinigte CRB-Index:3. Das prinzipielle Problem
Welche Aussagekraft hat ein langjähriger Preischart, wenn das "Gut" um das es geht die allermeiste Zeit (und zwar deutlich) durch die festgelegte und unveränderbare Verknüpfung mit Währungen praktisch nur begrenzt im "Preis" schwanken konnte?
[img]http://www.kitco.com/ind/Saville/images/jun122012_6.gif[/img]
Letztlich wurde das ja hier auch alles schon diskutiert. Nur wenn ich die Beiträge auf goldseiten.de so lese, fühle ich mich jedes Mal genötigt, hier mal wieder darauf hinzuweisen, dass es auch Hinweise gibt, die gegen den unmittelbaren Beginn der nächsten Gold-Superhausse sprechen.
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„Die Inflation ist nicht gekommen“
Das Family Office Focam hatte unter anderem auf Edelmetalle, Ländereien und Immobilien gesetzt – dann aber die Strategie geändert. Sind Rohstoffe unter Aspekten der Wertsicherheit nicht länger attraktiv?
http://www.faz.net/aktuell/finanzen/fon ... 32278.html
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