Warum erhöhen Notenbanken Ihre Goldbestände?

Edelmetall-Themen, neue Bullion- und Sammlermünzen, historische Hintergründe, Fachwissen

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Beitrag 23.03.2010, 17:52

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999.9
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Das World Gold Council hat Zahlen veröffentlicht, nachdem die Zentralbanken in 2009 ihre physischen Goldbestände um insgesamt 425,4 Tonnen erhöht haben. Das entspricht einem 2009er Durchschnittspreis von 13,3 Milliarden US$. Es ist der größte Zuwachs seit 1964. Nach eigenen Angaben haben China, Russland und Indien ihre Bestände erhöht, jedoch ist davon auszugehen, das auch weitere ungenannte Zentralbanken dies taten.
Nun stellt sich die Frage nach dem Warum.

Bevor ich meine Theorie hier preisgebe, würde ich gerne von Euch wissen, was ihr darüber denkt, warum die Zentralbanken diese Goldkäufe tätigten. Notenbanken sind ja angeblich vollkommen unabhängig und wären ja dann auch (zumindest theoretisch!) unabhängig vom Gold, was in der Praxis natürlich nicht zutrifft. Aber was könnten die Hintergründe für diesen Schritt sein?

Bin gespannt auf Eure Meinungen.

Gruß
999.9

smilie_24
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Beitrag 23.03.2010, 18:48

nameschonweg
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Hallo 999.9,

interessante Info. Ich war mich nicht im Klaren darüber, dass die Zuwächse doch so groß gewesen sind.

Einer der wesentlichen Gründe für mich persönlich, Edelmetalle zu besitzen, liegt in ihrer Funktion als Währungsalternative. Aus meiner Perspektive wird sich die wirtschaftliche Dominanz der Vereinigten Staaten drastisch verringern und der Dollar ebenso deutlich an Bedeutung verlieren. Die Funktion als Weltreserve- bzw. leitwährung wird er dann weder erfüllen können noch "dürfen".
Hier beginnen sich tektonische Platten zu verschieben, deren Erschütterungen die letzten 30 Jahre Weltgeschichte aussehen lassen könnten, als wäre der Zusammenbruch der Sowjetunion mit allen daraus resultierenden Folgen Kinderfasching gewesen.

Die Rechnung ist derzeit relativ simpel - alle bedeutenden Rohstoffe werden weltweit in USD gehandelt. Derjenige, der USD besitzt bzw. "erschaffen" kann, verfügt somit über nahezu unlimitierten Zugriff darauf. Selbst Hyperinflation könnte daran nichts ändern, da ja auf die Scheine beliebige Kombinationen an Zahlen gedruckt werden können. Eine der wenigen Möglichkeiten, dies zu ändern, wäre die Weigerung der Rohstoff-Staaten, diese gegen USD einzutauschen. Der letzte, der dies angeblich versucht hat, war Sadam Hussein während des Embargos in Folge des 1. Golfkrieges. De facto halten die USA als schlagkräftigste Militärmacht über den USD die Rohstoffe in Geiselhaft - noch.

In Folge des wirtschaftlichen Niedergangs der USA (hohes Maß an Deindustrialisierung in vielen Technologiebereichen, der Kapitalstock wird bereits angegriffen) und des Versuches, diesen Niedergang durch künstlich erzeugtes Wachstum via Notenpresse aufzuhalten/kaschschieren/zu verlangsamen, kommen neue Spieler an den Tisch, um die Karten neu zu mischen. Salopp formuliert: die USA sind waidwund angeschossen und die Geier wittern das Blut.

Aus meiner Sicht wird durch wirtschaftlichen, politischen und letztenendes auch militärischen Druck (Russen, Chinesen, Inder, etc.) über den IWF ein neues Währungsgefüge (SZR oder sonstwas) etabliert.
Und um den Kreis zu schliessen - da ich nicht einschätzen kann, wie sich dies auswirken wird, bekommen Edelmetalle für mich die Funktion als Transferwährung. Und ich könnte mir vorstellen, dass nicht die absolute Menge des Zentralbankgoldes für die Staaten ausschlaggebend sein dürfte, sondern eher der Prozentsatz im Verhältnis zu den sonstigen Währungsreserven. Von daher haben da noch einige deutlichen Nachholbedarf.

Ich bin kein uneingeschränkter Fan des Goldstandards, aber seit der Abkoppelung zur Finanzierung des Vietnamkrieges ist die umlaufende Geldmenge M3 den real produzierten Gütern regelrecht davongelaufen - und das bereits bei der offiziellen Statistik. Selbst wenn man Dienstleistungen hinzurechnet, ist die Diskrepanz gewaltig.
Die großen Finanzkrisen nehmen seither in ihren Umfängen zu und in den zeitlichen Abständen ab. Die Einschläge kommen also näher, sind aber nicht die Ursache des Problems sondern vielmehr nur dessen Symptom - nämlich eine (Fehl)-Allokation von Geld, das eigentlich gar nicht existieren sollte. Dies ist aber in einem auf Geldschöpfung durch Zins basierten System auf Dauer unvermeidlich - dank des bösen Zinseszinses.

Aus meiner Sicht ist die Zeit relativ gekommen, in der sich das Finanzsystem in den eigenen Schwanz wird beissen müssen - viele Staaten wären schon heute mittelfristig unumkehrbar zahlungsunfähig, wenn die Zinsen für Bonds über einen längeren Zeitraum auf 3-4% über den aktuellen Status Quo steigen würden.

Zinssenkungen und Liquidität der Notenbanken haben zwar das Finanzssystem vor dem Untergang gerettet, aber damit den Niedergang der Staatsfinanzen nur noch nachbeschleunigt.

Trotz allem gehe ich weder von Mord und Totschlag noch von Hungersnöten aus - hier kommt unter Garantie eine Währungsreform, die friedlich und ohne große Probleme das System resettet. Ob dazwischen noch eine neue Währungsunion kommt, ist eigentlich belanglos. Den Bankrott der Südschiene hat der Euro auch nur um 10-15 Jahre verzögert. Dann auf die nächsten 100 Jahre ...

(Sorry, das musste ich einfach mal loswerden - ist zwar nur die Kurzform und ohne langes Nachdenken geschrieben, aber ich hoffe, es ist genug Provokantes und Sinnbrüche dabei, um Kontra zu kriegen) :)

Freu mich auf die Diskussion.

Beitrag 23.03.2010, 19:40

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999.9
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Nameschonweg, Hut ab!

Also für eine "Kurzfassung" wirklich optimal dargelegt Deine Sichtweise! Ich muss ja zugeben, zu 98% stimme ich mit Dir überein. Habe wirklich etwas läuten hören, dass Saddam deswegen angegriffen worden ist, weil er für sein Öl keine Dollars mehr nahm UND was das Hinterlistige war, dass US-Diplomaten ihm angeblich zusicherten, dass er sich Kuweit schnappen kann, ohne das die Vereinigten Staaten deswegen eingreifen würden. Es gehen sogar manche Theorien soweit, dass Bush senior General Schwarzkopf deswegen kurz vor Bagdad gestoppt hat, damit sein Sohn George W. in der Zukunft auch noch einen Krieg führen kann, aber dafür fehlen dann die richtigen Beweise...

China ist der große Gewinner des neuen Jahrtausends, aber auch Indien macht riesige Fortschritte.
Die demografische Entwicklung eines Landes wird immer wichtiger, deswegen hat Russland auch gegen die fortschreitende Islamisierung zu kämpfen, die turkstämmigen Völkergruppen verdrängen die Slawen langsam aber sicher aus ihrem Riesenreich. Einer der Gründe, warum Russland nicht gegen Tschetschenien nachgeben will.

Ganz abschreiben würde ich den Dollar allerdings nicht, die Amis sind gewieft: sie lassen die Währung inflationär werden, allerdings noch innerhalb gewisser Parameter, die die FED noch kontrollieren kann. Jetzt wo die €-Krise wieder spürbar wird, gehen die Anleger wieder mal in den Greenback. Das Spiel ist noch lange nicht aus, es hat gerade erst begonnen interessant zu werden. Wichtig wird sein, wer sich die letzten Rohstoffe unseres Planeten rechtzeitig sichern kann, ist sowas wie ein neuer Wettlauf zum Mond, nur dass es diesmal um unseren eigenen Planeten und seine Reichtümer geht. Wenn die Amerikaner in der Lage sind, ihre Rohstoffwege dauerhaft abzusichern, und Jedermann weiß, dass die US Army nahezu rund um den Globus vertreten ist, dann darf man sie auch in Zukunft nicht unterschätzen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_ ... im_Ausland
Nicht explizit verzeichnet sind die Stützpunkte übrigens, die durch Verträge nur an die Amerikaner "verliehen" worden sind.
The Great Game der Nationen ist wieder mal eröffnet, der Ausgang ist noch völlig offen, jedoch sehe ich persönlich für Europa mehr als schwarz, nicht nur demografisch.
André Malraux sagte: "Das 21. Jahrhundert wird ein Jahrhundert der Religion sein, oder es wird nicht sein." Ich denke, die Völker, die eine starke religiöse Prägung und damit eine jenseitig-geprägte Grund-Überzeugung in Allem haben, werden sich diesmal durchsetzen. Ob das gut oder schlecht ist, weiß ich nicht. Nichts wird so sein wie früher, das kann ich aber behaupten. :wink:
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Beitrag 23.03.2010, 20:07

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Goldmaus
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Einige Theorien:

1. Sie müssen/möchten mehr Sicherheit hinter ihren Investment-Produkte anbieten,
a. damit sie kein Geschäft mehr nur mit Luft machen können.
b. weil sie kein Geschäft mehr nur mit Luft machen dürfen.
c. weil so es sein muss.

2. Einige Privatinvestoren suchen Sicherheit durch Gold. Vielleicht sie auch,
a. weil der USD sinkt.
b. weil sie auf andere Banken nicht vertrauen.
c. weil eine neue Prägung (weltweit) schon unterwegs ist.
d. weil das finanzielle System zusammenbrechen wird.
e. wegen anderem Grund.

3. Einige Privatinvestoren spekulieren mit Gold. Vielleicht sie auch...
a. ...durch ihre einige Prägung
b. ...durch den Verkauf an Prägestätte
c. ...durch den direkten Verkauf an Kunden
d. ...durch andere Methode.

4. Gold ist schön.

Beitrag 23.03.2010, 20:30

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Deutscher Michel
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Hallo erst mal, also 999.9 und nameschonweg (ich muß jedesmal lachen wenn ich den Name lese smilie_02, sorry)
also ich habt ja schon fast alles gesagt, man kann es schon vergleichen ähnlich mit dem Wettlauf zum Mond. Denn eins ist Fakt die Rohstoffe werden in unserer Generation dem Ende entgegen gehen, das Wissen natürlich unsere Banken am ehesten. Ich denke mal Sie haben die richtigen Zahlen und nicht die aufgehübschten die man so bissel an die Öffentlichkeit durchsickern lässt.

Peak Gold in Südafrika ist längst erreicht, China macht keinen hehl daraus das Sie Gold über die nächsten Jahre kaufen wollen und das nicht in nem Maße wie sie üblich sind sondern Sie allein wollen ihre Goldreserven um 10000 Tonnen erweitern! Indien macht natürlich auch kräftig mit, schließlich wollen die beiden mit Russland ja der noch Weltmacht zeigen wo sich der Kreisel dreht.
Ich hoffe nur das China mit ihrer loslösung vom Dollar nicht die Welt in eine Krise stürzt, denn wenn ich mir vor Augen halte das Deutschland und die USA überhaupt gar nicht mehr autark Leben können und wir überwiegent alle Waren spotbillig aus China beziehen, was wäre wenn der Yuan aufeinmal das doppelte oder dreifache an Wert zunehme im Verhältnis zum Dollar? ....Dann wird es ganz schnell dunkel hier in Deutschland.....

Wenn Indien erstmal richtig erstarkt und das Volk zu mehr Geld und Reichtum kommt kaufen Privatleute auch wieder mehr Gold, denn schließlich hat Gold im Osten eine viel größere Bedeutung als hier in Europa.
Die ersten Indikatoren sprechen ja dafür...
Warum unsere Banken Gold kaufen ? Sie trauen sich gegenseitig nicht mehr und sie haben gemerkt das Goldforderung zwar in der Passiva genauso toll aussehen wie physisches Gold, brauche ich beim Physischen Gold wenn ich es mal brauche niemanden hinterherlaufen der irgentwann mein Gold an X verliehen hat, der wieder zu Y und der behauptet er beware sie sicher für mich in seinen Tresoren in New York auf. smilie_10
"... Deutschland habe keinen Rechtsanspruch auf Demokratie und soziale Marktwirtschaft für alle Ewigkeit..."
(Frau Dr. Merkel laut Redeprotokoll vom 16.06.2005 "Festakt zum 50. Jahrestag der CDU)

Beitrag 23.03.2010, 21:38

nameschonweg
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Also, ich versuche diesmal, mich wirklich kurz zu fassen :)

@999.9
Soweit, die Amis ganz abzuschreiben, wollte ich gar nicht gehen. Ich denke, die wissen sehr wohl um ihre Situation und werden schon versuchen, dies einigermaßen in ihrem Sinne zu bewältigen. Ob ihnen dies gelingen wird, ist jedoch offen. Die Tatsache, dass sich bei der immensen Geldmengenausweitung in USD noch keine Inflationsmerkmale zu erkennen geben, ist - neben vielen anderen Gründen (Liquidität im Interbankenhandel (noch) gebunden, etc.) - auch schlicht der Tatsache geschuldet, dass dieses Geld für den internationalen Handel benötigt wird. Inbesondere für Rohstoffe, was ein wesentlicher Grund für viele Zentralbanken sein dürfte, große Dollarbestände an Devisenreserven anzulegen. Die Frage ist nun, was passiert, wenn dieser Handel nicht mehr (ausschliesslich) in USD abgewickelt wird ... ich mag mir gar nicht ausmalen, wieviele Gründe dann wegfallen, Devisenreserven in USD zu horten.
An allen Fronten, vorne weg die Ölfraktion und die Chinesen, wird derzeit Dollar in Substanz getauscht. Heute war wieder ein Artikel in der FTD über Ölscheichs auf Einkaufstour. Früher hat der USD den Zugang zu Ressourcen gesichert - heute garantiert wohl nur noch der Besitz dieser Ressourcen selbst den Zugriff darauf. Was nicht gerade für den Dollar spricht.

Der einzige für mich ersichtliche Weg wäre wohl, den Rohstoff- wenn nicht gar den ganzen internationalen Handel über bspw. die SZR abzuwicklen, und den Dollaranteil im hinterlegten Währungskorb zu Gunsten anderer Währungen schrittweise zu reduzieren. Das würde dann zwar den schnellen Schock vermeiden, aber ich wage zu bezweifeln, dass es der Fed gelingen würde, die langsam frei werdende Liquidität aus dem Markt zu bekommen. Das hat die letzten 40 Jahre nicht funktioniert und auch dieses Mal wird man die Zahnpasta wohl kaum in die Tube zurück drücken können.
Die lauter werdenden Forderungen nach einer akzeptierten Inflation von 4-6% könnten zwar Vorbereitungen dazu sein, jedoch halte ich es für unwahrscheinlich, dass sich Inflation kontrollieren läßt. Wenn da der Damm einmal gebrochen ist, war es das.

Achtung, Spekulation: Ich könnte mir vorstellen, dass viele Zentralbanken derzeit und künftig - vor allem auch auf Umwegen und nicht direkt über den Markt - Gold zukaufen werden, um einer doch recht absehbaren Perspektivlosigkeit des USD zuvor zu kommen und zusätzliche Sicherheiten im Falle einer kommenden erforderlichen Währungsreform aufzubauen. Man wird wohl nicht sicher abschätzen können, was mit anderen Währungen passieren wird, wenn sich die Rolle des Dollars ersichtlich wandeln sollte. Gold und andere Sachwerte sind da wohl fast die einzige Konstante.

@Gold-Maus
Punkt 4 hat meine volle Zustimmung :)

@Deutscher Michel
In Punkto Rohstoffe dürften wir hier mit den meisten Lesern einer Meinung sein. Allerdings kann es gut sein, dass viele Rohstoffe noch deutlich länger reichen werden als derzeit berechnet (geringere/rückläufige wirtschaftliche Entwicklung, Substituierung von seltenen durch häufigere Rohstoffe, neue Explorations- und Förderungsmethoden, Technologiewechsel, etc.). Aber im Grund bin zumindest ich der gleichen Meinung bzgl. Rohstoffe.

So, jetzt muss ich leider "schon" wieder Schluss machen. Guts Nächtle :)

PS: Kurz fassen klappt bei mir einfach nicht ...

Beitrag 23.03.2010, 21:50

schwabengold
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Sind super Beiträge!
Alle ACHTUNG an Euch!!
smilie_12
Macht was aus Eurem Papier!!! Gold / Silber!!!

Beitrag 24.03.2010, 04:13

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dr.springfield
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Hier mal ne These :

Die Staaten können Gold nicht ignorieren auch wenn sie selbst bei dem Fiat-System keins mehr bräuchten ! Der Punkt ist der das die Staaten Gold brauchen um den Goldmarkt beeinflussen zu können den das schlimmste währe wenn eine Goldfluchtpanik ausbricht und weil der Markt nicht mehr bedient werden kann die Preise Explodieren , dann kann es passieren das zu viele ohne Rücksicht auf Verluste ihr Papiergeld abstoßen wollen um sich in den Sicheren Hafen Gold zu retten ! Das währe dann nicht so schön für die Staaten !

Hat ein Staat keinerlei oder zu wenig Goldvorräte die sie pöh a pöh in den Markt fließen lassen , können sie in so einem Falle den Goldkurs in seiner Bewegung nicht mehr beeinflussen bzw im Kursanstieg drosseln !
Hat ein Staat zumindest ein paar Hundert Tonnen kann er genau diese still und leise in den Markt fließen lassen und so Einfluss nehmen , später werden die Bestände wieder aufgefüllt in Zeiten in denen der Markt sich wieder ruhiger verhält !

Also ich glaube Gold ist für einen Staat wichtig um einen Puffereffekt im Notfall ansetzen zu können um ihre Fiatwährung zu schützen und ich habe den Verdacht das genau das letztes Jahr geschehen ist denn der Goldpreis stieg seltsam unnatürlich in kleinen Schritten über einen langen Zeitraum , über Monate ! Das schien sehr kontrolliert gesteuert und eine neue Goldpreiskorrektur wahr nach dem Crash so wie so überfällig und unvermeidbar !

Ein mal gab es ganz kurz Meldungen die besagten das ein Engpass zu erwarten währe bei der Lieferfähigkeit von Anlagegold in Münz und Barrenform und der Kurs schlich weiter nach oben , vor Weihnachten hat sich das dann wieder beruhigt und es gab keine Engpässe !
Irgendwer hat ein Hahn aufgedreht und den Markt bedient und ich war es nicht ! smilie_11
Und jetzt wird mit allen Mitteln Gold aus Omas Schmuckkästchen rausgelockt das da schon Jahrzehnte lang rumlungert ! smilie_08

Darum denke ich müssen die Staaten jetzt ihre Bestände auffüllen weil allen klar ist das die nächste Krise wahrscheinlich ist und sie brauchen Gold um vielleicht noch einmal Kurse von über 2000 $ abwehren zu können die Inflationsbereinigt im Krisenfall durchaus entstehen könnten und denkbar sind oder auch noch viel Höhere !
smilie_06
( die Antwort auf die Threadfrage )

Letztlich hat jeder Staat ein Interesse daran das ihre Fiatwährung gefragt und im Umlauf bleibt daher ist der Goldpreis immer so Flach gehalten wie möglich den Gold liegt herum und wartet, da hat der Staat nix von und auch keinen Einfluss drauf , die Leute sollen ihr Geld zur Bank bringen damit die damit weiterarbeiten können ! Der Goldbarren im Schließfach ist für das System totes Kapital !
Darum werden auch gerne mal Nachrichten von der Goldblase propagiert um den Markt noch zusätzlich zu verunsichern obwohl jedem klar ist das Gold unterbewertet gehalten wird !

Ich bin überzeugt das nach der Krise alle Staaten was Gold betrifft aus dem letzten Loch gepfiffen haben ! Es hat gerade so gereicht um schlimmeres aus ihrer Sicht zu verhindern ! Wenns nicht so währe stände die Goldunze unter 800 $ , der recht stabile Kurs von ca 1100 $ spricht für sich , nix Goldblase ! Sie sind nicht in der Lage den Kurs wieder weit unter 1000 zu drücken !
Das Misstrauen ist zu hoch ! Sachwerte , greifbare Werte sind gefragt und glaubt mir das schmekt den Banken und den Staaten gar nicht denn die können sie nicht mal eben drucken !

Das ist aber nur eine These welche ich hier aber trotzdem mal ans Tor nagel !
dr. springfield
Nicht alles was glänzt ist Gold !

Beitrag 24.03.2010, 09:05

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999.9
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Das Thema scheint ja wirklich reizvoll zu sein! Vielen Dank für Eure Ausführungen, mit den meisten Aussagen stimme ich eigentlich überein.

Wer weiß wielange dieses ganze System noch hält, die Staatsschulden können eigentlich wirklich nur durch langfristige Inflation oder durch eine Währungsreform verringert werden, oder durch massive Steuererhöhungen, wobei das aber natürlich Gift für die Wirtschaft an sich wäre, da dann der Konsum einbrechen könnte. Meine These lautet ja auch, dass nach der NRW-Wahl erstmal der dicke Holzhammer geschwungen wird, sprich die Mehrwertsteuer auf 20-21% erhöht wird bzw. die verminderte Mehrwertsteuer auch noch auf 9% raufgestuft wird. Wäre ja schonmal eine üble Sache. Und es sollen ja noch mehr Sachen vorbereitet sein. :shock:

Mal abwarten, was für Schweinereien Schäuble noch so in der Schublade liegen hat. smilie_08
Der Benzinpreis ist ja angeblich auch noch viel zu "billig". Wer das alles noch bezahlen soll muss man sich aber auch langsam mal fragen. Des Deutschen letzte Freiheit, seine geliebten Autobahnen nebst eigenem Fahrzeug werden sich so auch nur noch wenige richtig leisten können. Das kann doch nicht erklärtes Ziel einer deutschen Regierung sein, alle Produkte und Dienstleistungen für sehr viele Leute regelrecht unerschwinglich werden zu lassen, oder ist das gewollt, dass es nur noch arme und reiche Bevölkerungsschichten gibt?! Seit die FDP "mitregiert" werden immer mehr Privilegien für die gutverdienenden Wähler durchgeboxt und das auch auf Kosten der Wähler-Zustimmung der CDU.

Manchmal glaubt man, dass die Politik sehenden Auges die Bundesrepublik gegen die Wand fahren möchte und deshalb alles falsch macht. Sehr merkwürdig.
Nichts hasst der im Denken geschulte mehr als die Negation der Logik.
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Beitrag 24.03.2010, 09:43

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dr.springfield
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Ver-Kohlt
Ge-Schröddert
Ausge-Merkelt
Das was jetzt kommt ist das ausmerkeln , die letzten Tropfen mit
aller Gewalt aus dem Volkslappen rauswringen ! :?

Ich befürchte das das in der Tat gewollt ist ! :cry:
dr. springfield
Nicht alles was glänzt ist Gold !

Beitrag 24.03.2010, 10:15

nameschonweg
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Der alte Witz "Sagt der Bankier zum Politiker: Du hälst sie dumm, ich mach sie arm" kommt leider nicht von irgendwoher :)
Wie schön das Zusammenspiel der beiden Bevölkerungsminderheiten funktioniert, liess sich in den letzten Jahren quasi am "offenen Modell" hervorragend beobachten. Vor gar nicht allzu langer Zeit wären Individuen, die sich so verhalten haben, geteert und gefedert auf einer Eisenbahnschiene aus der Stadt hinauskomplementiert worden ...

Mal kurz zusammengefasst: Otto-Normal-Bürger aka "des Staates liebstes Enteignungsopfer" trägt seine wenigen übriggebliebenen Ersparnisse zur Bank. Die "Anlageberater" verkaufen dem geneigten Bürger dann schon mal generell dass, was die höchsten Provisionen abwirft - also unnütze, unsichere, unbrauchbare und überteuerte Produkte. Damit das nicht auffällt, gibts ein staatliches Siegel und eine nette Zuzahlung - aus Geldern, die der Staat zuvor über Steuern eingezogen hat. Dann kann ja eigentlich gar nix mehr schiefgehen.
Die Bankiers nehmen dann dieses Geld, um damit im großen Weltgewinnspiel mit Dingen zu spekulieren, die sie selber nicht verstehen und die sie als Sicherheiten für ein Darlehen an die eigenen Kunden auch nie akzeptieren würden.
Und sie spielen dieses Spiel in der Hoffnung, schlauer zu sein als diejenigen, die diese Produkte emmitiert haben. Womit sie sich für genauso schlau halten wie ihre eigenen Kunden, die auch der Meinung sind, Banken würden dem Gemeinwohl und der sicheren Entwicklung der privaten Altersvorsorge dienen.

Seltsamer und völlig unerwarteter Weise läuft das Spiel nun nicht wie erwartet. Nachdem jetzt die "geliehenen" Kundengelder verzockt und nicht genug eigene Mittel - sprich Eigenkapital - vorhanden sind, droht die eigene Zahlungsunfähigkeit. Jeder Bankkunde hätte danach die wohl schlechteste Bonitätsnote bekommen, aber im Finanzmarkt ist man ja solidarisch, da kann man sein Triple A - Rating trotzdem behalten.
Und wie gut, dass man ja so groß genug geworden ist, um als "systemisches Risiko" anerkannt zu werden und somit Staatshilfen beantragen kann. (Nur zu Erinnerung - damit ist das (Steuer-)Geld derjenigen Menschen gemeint, deren bereits mehrfach versteuerte Spareinlagen gerade verzockt wurden).
Da selbst BildamSonntag-Lesern irgendwann auffallen könnte, dass das irgendwie komisch klingt, hat man ja seine in weiser Voraussicht rekrutierten Politikzombies in die teuer bezahlten Aufsichtsratposten bestellt, die nun bei ihren von Hand aufgezogenen Günstlingen in staatlichen Amt und Würden die notwendigen Gefallen einfordern gehen. Aber nur, falls sie nicht selbst noch die erforderlichen Minister- und Staatssekretärsposten besetzt halten und somit selbst ihren eigenen Banken den staatlichen Segen und Blankoscheck ausstellen können. Erfahren wirds die Öffentlichkeit eh nicht, da ja die Abgeordneten selber beschlossen haben, Auskünfte über ihre Nebeneinkünfte zu verweigern (ging fast so schnell durch wie die letzte Diatenerhöhung), aber dafür immerhin bei jedem Bürger über Abschaffung des Bankgeheimnisses, Vorratsdatenspeicherung und Abgeltungssteuer genau informiert sein wollen, wo die von Oma schwarz geschenkten 20 EUR zu Ostern geblieben sind. Und wer vergleicht schon die Aufsichtsräte der DAX100-Unternehmen mit den Listen der Mandate in den Landes- und Bundesparlamenten. Ein Schelm wahrscheinlich :)
Naja, immerhin können sie so ungestört als Aufsichtsräte aus den staatlichen Geldern auch gleich noch die Boni, Aktienoptionen und Rentenbezüge für ihre altverdienten Freunde aus den Vorstandsetagen genehmigen, die ihnen netterweise Posten, Aufwandsentschädigungen, Dienstreisen und private Vergnügungen über Jahre zur Verfügung stellten. Und nebenbei grob fahrlässig das Geld ihrer Kunden für ihre persönliche Geltungssucht verzockt haben.

Die Show seit dem Beinahe-Zusammenbruch des Finanzssystem hat bei mir den Begriff "Organisierte Kriminalität" völlig neu definiert ...

Da kam dann doch - die zufällig völlig übertriebene - Panikmache vor der bösen Schweinegrippe als Ablenkung gerade recht. Aber nichts liegt mir ferner, als da einen Zusammenhang herstellen zu wollen.

Schon Eisenhower hat vor dem "militärisch-industriellen Komplex" gewarnt. Die Idee war gut, nur hat er sich in den Teilnehmern geirrt. Er hat quasi eine Abstraktionsebene zu früh aufgehört, nachzudenken. Es müsste eigentlich heissen: "der politisch-finanzielle Komplex" - denn legislative, exekutive und finanzielle Macht behrrschen auch Militär und Industrie. Wenn sie eh nicht gleich identisch sind.

Habe fertig.

PS: Der Zusammenhang zum Ursprungsthema: Edelmetall sind die letzte, derzeit nicht protokollierte und damit kontrollierbare Form der Geldanlage - frei konvertibel in jede Währung der Welt und nicht ortsgebunden.
Das, was ich oben beschrieben habe, erinnert mich übrigens sehr an die spätrömische Dekadenz. Und das nicht nur wegen der FDP-Politker unter den Aufsichtsräten. Das römische Gold hat übrigens den Untergang Roms um 1500 Jahre überdauert ...!!!

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