Goldbugs im SPIEGEL

Edelmetall-Themen, neue Bullion- und Sammlermünzen, historische Hintergründe, Fachwissen

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Beitrag 27.08.2011, 08:21

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Bockwurstmoped
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http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 89,00.html

Hier schreibt der Spiegel wieder mal was über Gold
Wo großzügig mit dem Eigentum anderer Leute verfahren wird, mangelt es selten an großen Worten.

Beitrag 27.08.2011, 08:51

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Ladon
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Ach herrjeh, es ist so traurig, was aus dem SPIEGEL geworden ist. Zitat aus dem verlinkten Artikel:
...
Am 15. August 1971 hob der damalige US-Präsident Richard Nixon die Goldbindung des Dollars auf. Bis dahin konnte jeder für seine Dollar-Noten Gold einfordern - eine Feinunze gab es für 35 Dollar.
...
Was für ein Schmarrn!
Unter dem Bretton Woods System war diese Eintauschverpflichtung nur noch für Zentralbanken gegeben! smilie_18
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 27.08.2011, 09:50

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MG 08/15
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Ladon hat geschrieben:Ach herrjeh, es ist so traurig, was aus dem SPIEGEL geworden ist. Zitat aus dem verlinkten Artikel:
...
Am 15. August 1971 hob der damalige US-Präsident Richard Nixon die Goldbindung des Dollars auf. Bis dahin konnte jeder für seine Dollar-Noten Gold einfordern - eine Feinunze gab es für 35 Dollar.
...
Was für ein Schmarrn!
Unter dem Bretton Woods System war diese Eintauschverpflichtung nur noch für Zentralbanken gegeben! smilie_18
Danke Ladon.
Wenigstens einer der Meldungen unserer Mainstreammedien bei Bedarf korrigiert.
Wußte ich jetzt auch nicht.
Gibt's irgendwelche Quellen?
Ich glaube der gute Rudolf wird schon des öfteren routiert sein,dort wo er im Moment ist,wenn er sieht was aus seinem Magazin zum Teil geworden ist. smilie_40

Beitrag 27.08.2011, 10:02

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Bockwurstmoped hat geschrieben:http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 89,00.html

Hier schreibt der Spiegel wieder mal was über Gold
In dem Artikel geht es nicht um Gold, sondern um uns. smilie_16

Beitrag 27.08.2011, 10:04

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Ladon
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MG 08/15 hat geschrieben:...
Gibt's irgendwelche Quellen?
...
Klar, die Vereinbarungen von Bretton Woods sind ja kein Geheimnis. Kann jeder nachlesen.

Golddeckung (naja, was ich von so einer Teildeckung halte habe ich schon öfter gesagt) zweiter Klasse. Nervenberuhigung für die "Verbündeten".
Nicht vergessen: In den USA bestand das (eingeschränkte) Goldverbot. Schon deswegen war es natürlich völlig unmöglich für einen Privatmenschen beliebig Dollars gegen Gold zu tauschen! Mehr muss man ja gar icht sagen, um den Unsinn der SPIEGEL-Aussage zu entlarven.

Die USA verpflichteten die Bretton-Woods Teilnehmer praktisch zum Abfischen der überflüssigen Dollars (Senf spricht von Export der Inflation) auf dem Finanzmarkt. Dies geschah eben mit der "Begründung", dass diese Dollars, die ja in den Reserven der anderen Zentralbanken landeten, in Gold getauscht werden konnten. Aber eben nur auf der Ebene der Zentralbanken!
Letzten Endes entstanden (mehr oder weniger und etwas vereinfacht) auf diese Weise durch die Außenhandelsüberschüsse die Goldreserven der Bundesbank (zumindest diejenigen, die in Amerika liegen). Die Firmen (und die Arbeiter!) erhielten ach so tolle DM für die Exporte ... die Buba das Gold. (Okay, ich polemisiere ein wenig, aber im Grundprinzip stimmt es).

Selbstredend konnte man (z.B. hierzulande) Gold zu diesem Preis (bzw. halt mit den üblichen Aufschlägen für Sammlerzeugs oder Schmuck) kaufen! Der Goldpreis war ja fixiert. Insoweit ist das richtig: Gold gab's für 35,- $/Oz ... aber zu KAUFEN! So wie es der SPIEGEL schreibt, ist es schlicht falsch.
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Beitrag 27.08.2011, 11:05

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Mithras
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@Ladon: Du hast natürlich bzgl. des Faktischen zu Bretton-Woods recht. Ohne aber jetzt den Schbiggel irgendwie in Schutz nehmen zu wollen (ich?! diese Blöd-Zeitung für Scheingebildete?!? niemals!!), dennoch galt der "Fixpreis" von 35,- US-$/oz schon "irgendwie" in der ganzen "freien Welt".

Klar konnte "Joe Doe" (<--- wer das nicht kennt: Scherzname für den Durchschnitts-Yankee ;) )wegen des bestehenden Goldverbotes schon mal gar nicht seine paar Greenbacks beliebig in Gelbes umwandeln ... Und auch "Otto Normalverbraucher" in der BRD unter Adenauer bis Brandt nicht ...

Dennoch schlug dieser "Fixpreis" auf den (damals allerdings lächerlich kleinen...) physischen Goldmarkt durch. Und der Goldankauf war immer schon recht genau das DM-Äquivalent der fixen 35,- $/oz ... ganz grob gerundet 150,- DM/oz, also ca. 5,- DM/g. (Das waren noch Zeiten, was?! ;) )

Und auch "exotische" (also von Sammlern in der BRD wenig gesuchte) Münzen wurden für kaum viel mehr verkauft; woher sollte der Spread auch kommen? Also, ein durchschnittlicher Sovereign kostete damals ca. 40...45,- DM, nur wirklich gut erhaltene oder besonders rare (wie "AUSTRALIA" oder von Georg IIII) kamen 50..60,- DM - bei einem reinen Goldwert von wie gesagt ca. 36,- DM. Sie durften auch nicht ganz frei gehandelt werden (Kauf offiziell nur über Banken oder speziell lizenzierte Münzhändler ... es gab aber einen ausgedehnten(!) "Graumarkt", z.B. über Kleinanzeigen, wo etwas höhere Preise erzielt wurden, als bei Verkauf an die nächstgelegene Scheideanstalt...)

Aber das klappte eben auch nur so, WEIL der Markt damals so winzig war. Und die GÄNGIGEN/gesuchten Goldmünzen - also speziell das Reichsgold - hatten einen sehr(!) hohen Sammleraufschlag (ein 20-RM-Stück kam locker bis 100,- DM oder so; auch häufige Jahrgänge!) ... das ist ja der Hintergrund für das "Geschäftsmodell" der Fa. Schmidt/Hausmann mit ihren Nachprägungen von Reichsgoldmünzen NAHE SPOTPREIS (die sog. "Hausmann-Fälschungen") - und wer die damals in Massen gekauft hat, ist heute reich... :D
Goldigste Grüße,

Euer Mithras, der Goldjunge

Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]

Beitrag 27.08.2011, 11:22

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Ladon
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@ Mithras

Das wollte ich hiermit zum Ausdruck bringen:
Ladon hat geschrieben:...
Der Goldpreis war ja fixiert. Insoweit ist das richtig: Gold gab's für 35,- $/Oz ... aber zu KAUFEN!
...
Der SPIEGEL schrieb aber: ... Bis dahin konnte jeder für seine Dollar-Noten Gold einfordern ...
Und DAS konnte ich nicht unkommentiert lassen! ;-)
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 27.08.2011, 11:59

transporter2
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der Schreibstiel mit der Apokalypse vom Spiegel ist sehr unterhaltsam:

"Im Internet hat sich längst eine Gemeinde überzeugter Untergangsanhänger gebildet. Ein Besuch bei den Apokalyptikern."

Und wer stellt die 4 Apokalyptischen Reiter hier im Forum dar ? ^^

Beitrag 27.08.2011, 12:18

FalconFly
[...]
Zuletzt geändert von FalconFly am 23.04.2013, 22:30, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 27.08.2011, 12:21

silverlion
Kaum hat der Goldpreis nachgegeben, lässt es sich
fein spotten über die Golddeppen, die der
platzenden Blase auf den Leim gegangen sind.
Tja, wer zuletzt lacht,...

Beitrag 27.08.2011, 12:39

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Tubenhannes
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Sorry...welche Blase??????????????????????

Beitrag 27.08.2011, 14:29

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Goldhamster79
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Mithras hat geschrieben: Klar konnte "Joe Doe" (<--- wer das nicht kennt: Scherzname für den Durchschnitts-Yankee ;) )
Nicht Joe, sondern John Doe

spricht Max Mustermann, soviel zeit muss sein und Du nimmst es mir ja nicht übel wenn ich dich korregiere :wink:

Allen ein schönes WE übrigens
Goldhamster

PS: Wer damals die Sovereigns statt der Kaisermärker gekauft hat fuhr deutlich besser.
Falls Sie in einem Land leben, in dem Sie für das Fischen ohne Anglerschein bestraft werden,
jedoch nicht für den illegalen Grenzübertritt ohne gültigen Reisepass,
dann haben Sie das volle Recht zu sagen, dieses Land wird von Idioten regiert.
M. Zeman

Beitrag 27.08.2011, 15:54

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CSchnuffi5
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es gibt keine Blase
es gab nur zuletzt einen Pickel
der wurde aber die letzten Tage ausgequetscht;)

Beitrag 27.08.2011, 17:01

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Mithras
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@Hamster:
Wie entstehen solche Fehler? Ganz einfach: Ich war schon bei dem "oe" von "Doe", als ich realiter auf der Fummeltastatur meines Smartphones noch "John" schreiben wollte ... Und schon war's passiert... ;) smilie_13

Ich schmeiße als Entschuldigung nachher 'ne Lokalrunde in Deiner Strandbar... :D
Goldigste Grüße,

Euer Mithras, der Goldjunge

Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]

Beitrag 27.08.2011, 17:05

silverlion
Die Blase meinte ich aus der Sicht der Spötter.

Beitrag 27.08.2011, 19:07

alex91
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In Focus Money ist auch ein mehrseitiger Bericht zu Gold.

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