Goldpreisprognosen

Edelmetall-Themen, neue Bullion- und Sammlermünzen, historische Hintergründe, Fachwissen

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Beitrag 06.10.2011, 15:12

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Ladon
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@ Goldstaub

Na, das nenne ich ja mal ein Paradebeispiel für "teilweises Zitieren das den Sinn verfälscht" smilie_16 (Nix für ungut, ist jetzt wirklich nicht bös' gemeint!)

... denn Du unterschlägst den zweiten Teil des Satzes:

... und die Nichteinhaltung von "Stabilitätsvorgaben" durch die Politik

Womit wir eigentlich einer Meinung sind, nur dass ich das systemische Problem des bestehenden Geldsystems gleichrangig aufstelle wie das "Versagen" der Menschen, bzw. die unkoordinierte oder falsch koordinierten Maßnahmen der EU (die hier oft als "handwerkliche Fehler" bezeichnet wurden - ohne dass damit Handwerkern auf die Füße getreten sei).

Allerdings:
Dass man auf Dauer nicht mit einem solchen Geldsystem "sehr gut leben" kann, ist eine mathematische Notwendigkeit. Das haben kluge Köpfe ausreichend und nachvollziehbar bewiesen. Da kann ich Dir also nur insofern zustimmen, als dass man sagen könnte: WIR könnten vielleicht noch ganz gut damit leben ... unsere Kinder und Enkel aber nicht mehr.

Hinzuzufügen wäre noch, dass die europäischen Währungen eigentlich nach dem 2. WK nie wirklich "frei" konvertierbar zueinander waren. UNter Bretton Woods lagen die Wechselkurse fest und wurden nur zwanghaft und in "Stufen" mal abgeändert (was auch nicht lustig war für die Betroffenen), dann gab es die "Korridore", also eine schmale Spanne in der sich der Kurs bewegen konnte. Schon Anfang der 70er gab es den "Werner-Plan", der innerhalb von 20 Jahren zu einer Währungsunion führen sollte. 1979 dann die Bildung des Währungskorbes (der ECU), um Wechselkursschwankungen zu vermeiden!
Ich habe das Gefühl, da wird häufig in der Rückschau einiges schön geredet, bzw. es werden Gründe angegeben (wie z.B. die Relevanz freier Wechselkurse), die in dieser Form gar nicht existiert haben! Womit ich den Kreis schließe und dabei bleibe: Initial ist es eben das Geldschöpfungsproblem, das die Dinge (irgendwann zwangsläufig) aus dem Ruder laufen lässt, PLUS Versäumnisse der "Steuerleute", die zumindest um diese Entwicklung wissen müssten (tun sie wahrscheinlich auch, haben aber andere Prioritäten).
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Beitrag 06.10.2011, 16:02

silverlion
Jetzt gibt es das Tenhagen-Finanzprodukt:
Zinsen auf Gold! (Aber leider noch nicht zum Essen)

http://www.cash.ch/news/boersenticker/r ... 085422-450

Beitrag 06.10.2011, 17:40

Goldstaub
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@ Ladon

Da hast du dich aber elegant um die Beantwortung der Frage herumgemogelt. smilie_08

"Mathematische Notwendigkeit", "kluge Köpfe"...kannst du mir da mal einen guten Link geben, in dem das mal klar dargestellt wird, warum die Geldschöpfung durch Schulden zum Crash führen MUSS. Aber bitte nicht die kruden Ideen ala Andreas Popp und Co, in denen der Zins an allem Schuld sein soll, weil angeblich mehr Geld zurück gezahlt werden muss als vorhanden ist. Auch wenn diese Theorie z.Z. sehr populär ist, beruht sie doch auf einem fundamentalen Denkfehler.

Beitrag 06.10.2011, 17:57

silverlion
Jetzt abe bitte auch den Denkfehler liefern smilie_24

Beitrag 06.10.2011, 18:56

Goldstaub
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@ Silverlion

Es ist im Grunde ganz simpel. Es wird ja immer behauptet, ich leihe mir z.B. 100.000 Euro bei der Bank (die diese aus dem "Nichts" schöpft, aber das tut jetzt hier nichts zur Sache) und muss z.B. 105.000 Euro zurückzahlen. Da es bei allen anderen Kreditnehmern ähnlich läuft ist angeblich gar nicht genug Geld zum Zurückzahlen aller Schulden vorhanden (es sei denn es wird ständig neues Geld geschöpft).

Der Denkfehler beruht nun darauf, dass implizit unterstellt wird, dass die Bank auf dem Mars ansässig ist oder das Geld im Garten verbuddelt, auf jeden Fall die Zinsen in Höhe von 5.000 Euro irgendwie aus dem Wirtschaftskreislauf entfernt. Das ist aber mitnichten der Fall. Die Bank ist ganz normaler Teilnehmer an dem ganz normalen Wirtschaftskreislauf. Die Bank zahlt Löhne (und fette Boni), Miete, Strom, Wasser, Heizung, Dientstleistungen wie Putzfrau, Programmierer etc. Außerdem Steuern und - sollte noch was übrig bleiben - Dividende an ihre Aktionäre (bei Sparkassen auch Gewinnabführung an die Stadt etc.). Will heißen, die Zinsen sind somit eigentlich eine ganz normale Rechnung für das Schöpfen und Ausleihen von Geld, nichts weiter, nichts Geheimnisvolles. Die "Zinsen" werden also bis auf den letzten Cent wieder in den Wirtschaftskreislauf zurück geführt.

Um das nochmal an dem Beispiel von oben deutlich zu machen. Nehmen wir mal an ich bin Programmierer und erstelle für die Bank X eine Webseite (oder arbeite für eine Softwarefirma, die für die Bank arbeitet, oder füge weitere Zwischenstationen ein) und stelle ihr dafür eine Rechnung von 5.000 Euro. Die Bank zahlt und ich kann nun wiederum die Zinsen für meinen 100.000 Euro Kredit davon bezahlen. Da muss kein Cent zusätzlich geschöpft oder irgendwelchen anderen Marktteilnehmern weggenommen werden.

Die 5.000 Euro Zinsen kommen letzten Endes von der Bank selbst! Das wird bei all diesen Theorien um die ach so schrecklichen Zinsen immer "vergessen". Hoffe, dass das jetzt verständlich ausgedrückt war. Deswegen verstehe ich ja auch Ladons Einwurf nicht, was an der Geldschöpfung in Form von Schuldgeld PRINZIPIELL faul sein soll.

Beitrag 06.10.2011, 22:16

Alteisen
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@Goldstaub:

Du sprichst (schreibst) mir aus der Seele.
Danke dass mal einer die Gold.de-Mainstream-Meinungen hinterfragt.
Egal woraus das Geld gemacht ist, wenn die Regeln drumherum es erlauben, wird es Leute geben die das ausnutzen, und Ungerechtigkeit entsteht.
Das Problem besteht darin, dass Banken nicht als Teil der Infrastruktur und zum Wohle des Volkes betrieben werden, sondern profitorientiert arbeiten. Das dürfte nicht sein.
Der Zins an sich soll ja eigentlich ein Anreiz sein, überflüssiges Geld, das nicht im realen Wirtschaftskreislauf benötigt wird, zurückzugeben. Das wäre gut.
Ich könnte da nochmehr dazu schreiben, bin aber jetzt müde und gehe ins Bett.
(Schau einfach auf meinen letzten Beitrag.)
Gute Nacht.

smilie_58
Glaube nicht alles was Du denkst!

Beitrag 07.10.2011, 07:53

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Ladon
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@ Goldstaub und Alteisen

1.
Das ist nicht "meine" Theorie.
Und kein ernsthafter "Systemgegner" siedelt die Geld schöpfende Bank "auf dem Mars" an. Das, was Du bemängelst, ist NIEMALS Teil einer ernsthaften Analyse der Geldschöpfungsproblematik!

Ich empfehle mal Bernd Senf (v.a. "Der Nebel um das Geld"), Helmut Creutz (v.a. "Die 29 Irrtümer ums Geld") oder Margrit Kennedy (v.a. "Geld ohne Zinsen und Inflation") zu lesen. Insbesondere ersterer ist ein herausragender "Erläuterer" und überdies (ob man das nun als "Merkmal" gut oder schlecht findet) lange Jahre als Volkswirtschaftler in der akademischen Forschung gewesen. Über seine Seite findest Du Unmengen von weiterführenden Links.
Informiere Dich mal in dieser Richtung, denn ich mutmaße, dass Du bislang nur auf Vertreter der "einfachen Lösungen" und "einfachen Erklärungen" gestoßen bist, bei denen man auf eher schlicht gestrickte "Modelle" stößt, die Dich zurecht zweifeln ließen. Ich "unterstelle" Dir das mal so, weil Du zwischen den Zeilen ein ganz großes Thema INNERHALB der Systemgegner ansprichst: Nämlich die Fähigkeit von Geschäftsbanken geldschöpfend tätig sein zu können. Senf z.B. ist ein Vertreter der Pro-Richtung (Geschäftsbanken können Geld schöpfen), aber er benutzt dazu ausdrücklich NICHT das banale Modell der "multiplen" Geldschöpfung. Creutz ist ein Gegner davon. BEIDE sind aber ausgewiesene "Systemgegner"! Hier ziehst Du einfach die Grenzlinie falsch. Das ist nicht der ausschlaggebnde Punkt, ob die Bank nun die 5.000 selber schöpft und in Umlauf bringt oder nicht, tut überhaupt nichts zur Sache!

Ach, eines noch: Dass die Problematik des herrschenden Geldsystems erstens real ist und zweitens durchaus signifikant von der schuldbasierten Geldschöpfung beeinflusst wird, ist übrigens sogar den großen Protagonisten des Systems klar. Ich erinnere nur daran, dass aus Bundesbankkreisen das Problem der "Selbst-Alimentierung großer Geldvermögen" (ein typisches Merkmal des Systems in älteren Volkswirtschaften) sehr wohl schon offen angesprochen wurde. Allerdings kann ich die zumeist erzlangweiligen Publikationen der Buba guten Gewissens nur empfehlen, wenn man wirklich ... ähem ... eher akademisches Interesse an der Sache hat (Zumal man da oft gezwungen ist die interessanten Dinge in "800 Seiten Geschäftsbericht" zu suchen).

2.
Wenn Du meine Posts mal überfliegst, dann wirst Du schnell feststellen, dass ich nicht müde werde zu betonen, dass es NIEMALS die Geldsysteme waren/sind die die Dinge zum Einsturz bringen (oder eben nicht), sondern stets die "Steuerleute" (gewollt oder ungewollt sei dahingestellt). Mit meinen Anmerkungen zu den Problematiken von Vollgeldsystemen und/oder Teildeckungssystemen bin ich hier schon sehr oft "aufgefallen". Auch spielt es systemisch keine Rolle, ob man den Zins nun (korrekt) als "Umlaufrendite" (also als Anreiz nicht zu "horten") sieht oder nicht.
Was ist also der gold.de Mainstream? Ich habe diesbezüglich bisher hier eigentlich eher kontroverse Diskussionen erlebt smilie_08

Aber wenn das so "wirkt", dann nehme ich es als Hinweis gerne auf und werde mich bemühen, zukünftig noch deutlicher auch auf andere Ansätze hinzuweisen.

Fazit (wenn mir das als Replik erlaubt ist):
Dein "Denkfehler" ist es das Prolem im "Wo" der Geldschöpfung und der "Verwendung des Zinses" zu verorten, statt in der Tatsache, dass das System ständige (und exponentiell ansteigende!) Geldschöpfung erzwingt! Geld "heckt" Geld ohne Gegenleistung oder Gegenwert. Die "mathematische Notwendigkeit" veraunschaulicht Dir z.B. jeder Online-Zinseszinsrechner.
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Beitrag 07.10.2011, 11:06

Goldstaub
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@ Ladon

Zunächst mal danke für die ausführliche Antwort.

Ich habe nicht behauptet oder wollte dir unterstellen, dass das "deine" Theorie ist, aber du beziehst dich auf sie, deshalb habe ich direkt bei dir nachgefragt, sorry wenn das falsch rüber kam.

Nochmal zurück zur Ausgangsfrage. Diese war, warum muss ein System welches auf Schuldgeld basiert zwangsläufig crashen. Ich habe dann ja sofort dabei geschrieben, dass ich keine Antwort im Stil von Andreas Popp möchte, weil ich das nicht für eine ernsthafte Analyse halte, insofern sind wir uns einig. Ich habe den diesen Theorien innewohnenden Denkfehler dann auf Nachfrage von silverlion näher beschrieben (und daraus die zugegeben etwas polemische aber zwangsläufige Schlussfolgerung abgeleitet, dass die Bank in diesem System auf dem Mars angesiedelt sein müsste).

Aber das ist nicht mein Punkt, diesen Denkfehler zu beschreiben, sondern die Ausgangsfrage zu klären.

Ich kenne Bernd Senf sehr gut und schätze ihn auch, da er wirklich versucht die Sache von einem wissenschaftlichen Standpunkt aus zu sehen. Bernd Senf begeht diesen Denkfehler eben gerade nicht, dass er alles Übel in dem Zins verortet.
Das ist nicht der ausschlaggebnde Punkt, ob die Bank nun die 5.000 selber schöpft und in Umlauf bringt oder nicht, tut überhaupt nichts zur Sache!
Genau das habe ich ja "bewiesen". Aber für die Verfechter dieser (einfachen) Zinstheorien ist das doch immer der entscheidende Punkt, dass die Geldmenge aufgrund der Zinszahlung ausgeweitet werden MUSS und daher exponentiell steigen muss, und ich habe eben gezeigt, dass das auch ohne Geldschöpfung und damit ohne Geldmengenvermehrung funktionieren kann (oder anders gesagt, dass auf jeden Fall nicht der Zins für die Geldmengenvermehrung verantwortlich ist). Aber wie gesagt, es geht hier (mir) nicht um den Zins, sondern um die Frage des schuldbasierten Geldsystems an sich.

Dass das Geldsystem in der Form, in der wir es im Augenblick haben grosse Probleme aufwirft, wird von mir ganz sicher nicht bestritten, ich kann aber (auch bei Bernd Senf) nicht erkennen, inwiefern nun die Tatsache, dass das System schuldbasiert ist der entscheidende Punkt sein soll. Für mich gibt es viel gravierendere Fehler in dem Geldsystem, die zur augenblicklichen Krise geführt haben. (Z.B. die Frage warum sich Staaten nur via Geschäftsbanken verschulden können und nicht direkt bei der EZB Geld aufnehmen können, dafür gibt es einfach keinen vernünfitigen Grund, dann die - politisch gewollte - Ungleichverteilung der Vermögen, aber diese Probleme liegen eher in der bei uns nicht mehr funktionierenden Demokratie als im Geldsystem an sich.)
Wenn Du meine Posts mal überfliegst, dann wirst Du schnell feststellen, dass ich nicht müde werde zu betonen, dass es NIEMALS die Geldsysteme waren/sind die die Dinge zum Einsturz bringen (oder eben nicht), sondern stets die "Steuerleute".
Hier machst du ebenfalls die "Steuerleute" verantwortlich, aber das ist jetzt schon eine entscheidende Frage, liegt hier ein "Systemfehler" vor (schuldbasiertes Geldsystem) oder ein Versagen (bzw. bewußt Partialinteressen bedienendes System) der (politisch) Verantwortlichen. Du schwankst da - trotz gegenteiliger Aussage - immer hin und her. Nur einen Abschnitt weiter unten...
Dein "Denkfehler" ist es das Prolem im "Wo" der Geldschöpfung und der "Verwendung des Zinses" zu verorten, statt in der Tatsache, dass das System ständige (und exponentiell ansteigende!) Geldschöpfung erzwingt! Geld "heckt" Geld ohne Gegenleistung oder Gegenwert. Die "mathematische Notwendigkeit" veraunschaulicht Dir z.B. jeder Online-Zinseszinsrechner.
Hier machst du jetzt wieder das "System" verantwortlich, diesmal in der Form, dass das "System" ständige Geldschöpfung erzwingt. Ja was denn nun - Systemfehler oder korrupte Politiker? Ich gebe zu, es fällt mir schwer deinen Standpunkt auszumachen bei dieser "flexiblen" Argumentation.

Vielleicht kann ich auch mal ein kleines Fazit (für mich) ziehen: Die gegenwärtige Krise ist ganz sicher durch die politisch Verantwortlichen ausgelöst, da sie Partialinteressen bedienen und sich nicht dem Allgemeinwohl verpflichtet fühlen. Ich kann diese Krise sehr gut anhand der gemachten "Fehlentscheidungen" erklären ohne irgendeinen Bezug auf "Systemfehler" nehmen zu müssen. Ob es darüber hinaus einen Fehler im Geldsystem "an sich" gibt, der das ganze sowieso früher oder später zum Einsturz bringen würde ist (für mich) jedenfalls noch offen.

Beitrag 07.10.2011, 11:25

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Fellenteee
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der Versuch als Neuling hier hinterherzukommen ist schwierig.

Der Zins alleine ist nicht das Prb.
Mal im kleinen gezeigt: Ich nehme einen kredit auf.
Fall 1: Ich zahle den ab und die Zinsen/leihgebühren dafür, die dabei entstehen
Fall 2: Ich werde arbetislos und kann nicht zurückzahlen. Verlust entsteht.

Da nicht immer alles so funktioniert muss es doch ein Gleichgewicht von Fall 1 und Fall 2 geben.
(Die persönlichen Konsequenzen mal ausgeklammert)

dieses Risiko von Fall 2 wird ja durch Ausfallversicherungen ausgeglichen. Und auch hier gibt es wieder 2 Wege. Weg1: Ausfallversicherung muss zahlen
Weg2: Ausfallversicherung muss nicht zahlen

Auch das müsste sich ungefähr im Gleichgewicht befinden.

Das Prb was ich sehe ist, dass Instituten die Verluste in aberwitzigen Summen haben, der Ausfall ersetzt wird.
Der Verlust wurde nie verdient sondern einfach auf einer Tastatur in einen PC getippt. So als ob man was im Taschenrechner tippt.
Wenn solche Institute/Länder immr mehr von diesem nicht existentiellen virtuellen geld bekommen, dann kann keiner verlieren.

Das ganze auf die kleine private Ebene runtergeholt: Dein NAchbar kommt zu dir und will sich 100€ leihen. Er versäuft es. Wer leiht dann wieder?

Praktisch stehen die Banken/Länder nicht zu den finaziellen Risiken die sie eingehen.

Auffliegen kann das doch nur, wenn jeder auf die Idee kommt sich sein Geld in Bar auszahlen zu lassen


Sehe ich das richtig?

Beitrag 07.10.2011, 13:40

Knipser
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Frage:
Was hat das mit dem eigentlichen Thread "Goldpreisprognose zu tun? :?:

Beitrag 07.10.2011, 15:35

GoldLover
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@Knipser

Habe ich mich auch schon gefragt... :?:
Sollte man solche Sachen nicht in einem anderen Thread besprechen? :roll:
Wenn ihr Rechtschreibfehler findet, dürft ihr sie gerne behalten.

Beitrag 07.10.2011, 16:17

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Ladon
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@ Goldstaub

smilie_01

Sowas mag ich! Ausgezeichnet meine schnell "runtergerotzte" Antwort seziert und den Finger in die Wunde der "Auslassungen" gelegt. Das spricht für eine gewisse geschulte Rethorik.
Jetzt könnten wir eigentlich - nachdem die "Pflöcke" eingerammt sind - weiter machen ... smilie_16

Da wir aber - zu Recht! - des ausufernden OT-Gelaberes bezichtigt werden, schlage ich vor: Wenn Du weiter diskutieren möchtest, eröffne einen entsprechenden Thread (wo ich mich dann um präzise Ausdrucksweise bemühen werde ... gleichzeitig dann aber auch Dein "Geschlingere" ansprechen werde).

Als Mod bitte ich hier jetzt um back to topic
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 07.10.2011, 16:33

Goldstaub
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@Knipser @Goldlover

Zugegeben, der Zusammenhang ist nicht offensichtlich, vielleicht sollte man daher tatsächlich einen eigenen Fred aufmachen.

Dennoch besteht aber m.E. ein Zusammenhang. Es wird ja hier immer diskutiert, dass eigentlich nicht der Goldpreis steigt, sondern der Wert von FIAT sinkt, und das dies eben ZWANGSLÄUFIG so sein muss, weil schon ein Fehler im Geldsystem vorhanden ist. Wenn diese Ansicht richtig ist, dann wird FIAT Geld natürlich weiter abstürzen und Gold - gemessen in FIAT Währung - weiterhin steigen.

Falls aber der Fehler nicht im Geldsystem zu suchen ist, sondern einfach in falschen (politischen) Entscheidungen der letzten Jahre und Jahrzehnte, dann könnte sich der Trend auch wieder umkehren, falls - ausnahmsweise - oder durch aussergewöhnliche Ereignisse bedingt, doch mal die "richtigen" Entscheidungen gefällt werden sollten. Insofern ist die Beantwortung der Frage "Systemfehler" oder "falsche Entscheidungen" der Verantwortlichen durchaus relevant für die Prognose des Goldkurses.

Für mich selber habe ich diese Frage noch nicht abschließend entschieden, es gibt für beide Positionen gute Argumente. Für "falsche Entscheidungen" spricht, dass im wesentlichen Euro und Dollar betroffen sind, während "Hartwährungen" wie der SFr jetzt schon künstlich gedrückt werden. Den SFr gibt es schon viel länger als den Euro, nach den ganzen "Zins"- und "Exponentialtheorien" müßte er eigentlich "anfälliger" für Systemfehler sein als der Euro.

Beitrag 07.10.2011, 23:33

MikeZDD
Die Nachfrage an Physischem Gold ist riesig! Nicht nur in Indien und Asien auch in Amerika und Europa ist die Nachfrage besonders von Investoren sehr hoch und alle Lager sind leer. Ich denke es ist nur eine Frage der Zeit bis Gold extrem steigen muss. Der Preis wird gedrückt (von oben) aber da die Nachfrage so hoch ist kann der Preis nicht mehr lange so bleiben.

Beitrag 08.10.2011, 07:46

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Ladon
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Goldstaub hat geschrieben:... Den SFr gibt es schon viel länger als den Euro, nach den ganzen "Zins"- und "Exponentialtheorien" müßte er eigentlich "anfälliger" für Systemfehler sein als der Euro.
Nö. Denn der "Geburtsfehler" an sich sagt nichts über die "Metrik" der Zeitachse in einem "speziellen" Fall aus.
MikeZDD hat geschrieben: ... aber da die Nachfrage so hoch ist ...
Die Mär' von der explodierenden Goldnachfrage war schon ein paar Mal Thema hier. Tatsache ist aber, dass die Nachfrage über Jahre erstaunlich "gleichförmig" ist und keinerlei Begründung auf einen steigenden Preis liefert, weil es keinen Nachfrageüberhang gibt - es gibt (jedenfalls bislang) ausschließlich gelegentlich "Produktions- oder Lieferengpässe".

Bild
(Quelle: WGC)

Schön sieht man hier auch wie etwa von 2005 auf 2006 oder 2008 auf 2009 der Goldpreis trotz sinkender globaler Nachfrage steigt.
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Beitrag 08.10.2011, 08:56

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Kilimutu
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Ladon hat geschrieben: Die Mär' von der explodierenden Goldnachfrage war schon ein paar Mal Thema hier. Tatsache ist aber, dass die Nachfrage über Jahre erstaunlich "gleichförmig" ist und keinerlei Begründung auf einen steigenden Preis liefert, weil es keinen Nachfrageüberhang gibt - es gibt (jedenfalls bislang) ausschließlich gelegentlich "Produktions- oder Lieferengpässe".

Bild
(Quelle: WGC)

Schön sieht man hier auch wie etwa von 2005 auf 2006 oder 2008 auf 2009 der Goldpreis trotz sinkender globaler Nachfrage steigt.
So einfach ist das nicht zu interpretieren Ladon, guten Morgen übrigens.

Wenn Du nur auf die ausgelieferten / verkauften Goldmengen schaust, dann mag das richtig sein.

Das erklärt aber weder den Anstieg des Goldpreises noch betrachtest Du das "potentiell" mögliche Angebot.

Preissteigerungen kommen zu Stande durch:

a) höhere Produktionskosten
b) größere Nachfrage bei gleichem und/ oder geringerem Angebot
c) Inflation
d) Menge des Angebotes


Kleines banales Beispiel:

Mein persönlicher Bedarf / meine Nachfrage liegt bei 1 kg pro Monat. Klappt aber nicht so ganz, meine Nachfrage zu befriedigen, weil der Preis zu hoch ist und ich mir's einfach nicht leisten kann.

Oder andersherum ausgedrückt: jeder der sich vor 5 Jahren noch jeden Monat eine Unze in den Keller gelegt hat, muss sich heutzutage mit einer halben Unze zufrieden geben, weil sich angesichts der Teuerung einerseits und der stagnierenden Gehälter andererseits sein Handlungsspielraum verkleinert hat.

Sofern der Goldpreis also nicht künstlich nach oben manipuliert ist, beeinflussen die Punkte a) bis d) in unterschiedlichem Maße den Goldpreis. Und da denke ich sehr wohl, dass die Nachfrage - der Wunsch oder die Notwendigkeit Gold zu erwerben - einen bedeutenden Einfluss auf den Goldpreis hat.


Gruß

Tom
Letzte Woche war die Atomkraft so sicher wie das Amen in der Kirche - heute ist sie so sicher wie die Renten (Sven Lorig im ARD Morgenmagazin, nach Fukushima)

Beitrag 09.10.2011, 11:59

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Ladon
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@ Kilimutu

Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, ob ich Dich richtig verstanden habe. Aber so wie es bei mir angekommen ist, muss ich widersprechen: Die "theoretische" Nachfrage, also diejenige die bestünde wenn der Preis geringer wäre, ist NICHT nachfragewirksam und daher auch kein primärer Preisbildungsfaktor.
Du schreibst es selbst: Dein BEDARF kann alles mögliche sein, aber nur was tatsächlich NACHFRAGE erzeugt - im Sinne von getätigten Umsätzen, nicht im Sinne von "Ich stelle dem EM-Händler aber jeden Monat die Frage ob er mir das Kilo für 3.000 verkauft", wirkt auf den Markt ein.
... im Fall der "Frage" an den Händler hast Du zwar einen Wunsch, einen Bedarf und hast sogar "nachgefragt", aber keine "Nachfrage" erzeugt.

Aber ich stimme Dir prinzipiell absolut zu: Das ist nicht "einfach" zu interpretieren - und (fast immer) sind in einem Forum gepostete Aussagen etwas eindimensional. Natürlich auch meine. An diesen Punkt gelangen wir schlussendlich ja häufig: Wir reden hier oft über ausgesprochen komplexe Systeme innerhalb derer viele - und darüber hinaus so manche "unsichtbare" - Kräfte am Werk sind. Und daher treffen die "einfachen" Erklärungen meist nicht 100%ig ins Schwarze. Für mich dienen sie also eher dazu als eine Art "Negativbeweis" vorausgegangene Thesen zu hinterfragen (hier habe ich das an manchen Stellen kolportierte, m.E. vermeintliche, exorbitante Nachfragewachstum "angegriffen"), als für sich eine umfassende Wahrheit darzustellen.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 09.10.2011, 12:31

nitron
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GoldLover hat geschrieben:Hi,

hab mal überlegt, dass man mal einen neuen Thread aufmachen sollte, wo jeder seine persönliche Prognose für das Ende des Jahres, nächstes Jahr etc. abgeben kann ( auch Benno). Mal sehen wer dann am "richtigsten" liegt. :lol:

Viel Spass


Um noch mal auf den Ausgangspunkt zurück zukommen.
Ich tippe auf 1450 Euro die Unze.

Beitrag 09.10.2011, 13:38

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mamü
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Da sich der Goldpreis in letzter Zeit im Gleichklang mit den Aktienmärkten entwickelt, ist folgende Frage nicht unerheblich:
Wie wird ein Schuldenschnitt von 50-60% bei Griechenlandanleihen die Aktienmärkte belasten ?

Beitrag 09.10.2011, 14:18

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plutokrat
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mamü hat geschrieben:Wie wird ein Schuldenschnitt von 50-60% bei Griechenlandanleihen die Aktienmärkte belasten ?
Griechenland braucht einen Schuldenschnitt von 70% :wink:
Die Goldnachfrage ist meiner Meinung nach nicht gestiegen, alle reden nur vom Goldkauf, aber kaum einer tut es letztendlich. Wenn man die Menschen auf der Straße die Wahl zwischen 40 Euro oder einem 1g Barren Gold gibt, wollen 90% Gold, aber im Portfolio hat man keines... WARUM???

Die Gedanken die uns lenken führen oft in ein großes Nichts
Wir illusionieren das Vollkommene und vergessen die Welt in der wir leben

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