Gold wird zur Leitwährung
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Gold gewinnt als Geldmetall auf der Weltbühne zusehends an Bedeutung. Der Iran bezahlt seine Lebensmittelimporte bei den großen Handelshäusern bereits mit Gold und anderen Tauschwaren. Gold wird wieder zur Leitwährung – eine Entwicklung, die die Industrieländer bedeutend schneller einholen könnte, als ihnen lieb ist.
http://www.propagandafront.de/1100930/s ... hrung.html
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Hoffentlich sind dann die Preise der Lebensmittel und anderer Waren nicht auch um das 4,5-fache gestiegen. Mir reicht es schon, wenn ich in 2 bis 3 Jahren noch die selbe Menge an Waren, in gleicher Qualität, für eine Oz bekomme. Immer diese falsche Vorstellungen vom Reichtum durch Gold.
Naja, wenn man iranische Verhältnisse mag, dann hast du vielleicht recht. Ich will sie aber definitiv nicht. Und ein Krisenszenario mit Armut und Schwarzhandel will ich auch nicht haben.
Überdenke mal deine Einstellung zu Werten, und dies in mannigfaltigen Sichtweisen.
klar will niemand iranische verhältnisse!! das system ist krank... hier wird mit aller macht versucht den todkranken patienten am leben zu erhalten. wollten die grossväter inflation und hyperinflation?? schau dich einmal um, die kacke dampft schon gewaltig... wer das nicht sieht ist blind oder vertraut den lippenbekenntnissen der politik. wer soll das stopen? wo siehst du veränderungen im system? ich nicht...
Fällt eigentlich niemandem auf, dass das "FIAT-System" - egal wann man seine Entstehung ansetzt; wie Jupp bei der Einführung des Nominals, beim Schuldschein, bei Banknoten, bei der Teildeckung, bei der schuldbasierten Geldschöpfung ... - dass dieses "FIAT-Geldsystem" nie wirklich zusammengebrochen ist?
Es hat sich über Jahrhunderte nur immer weiter entwickelt. Ja natürlich, es gibt und gab ständig "Episoden", wo es zu krisenhaften Entwicklungen kommt und kam. Aber aus jeder ist (im historischen Rahmen) das "FIAT-System" gestärkt hervor gegangen.
Normalerweise wurden Krisen sogar dazu genutzt es dann noch weiter auszubauen. Schon in vorindustrieller Zeit, als Krisen ja nun nicht dem kreditgeschöpften Papiergeld ursächlich in die Schuhe geschoben werden konnten, waren diese Anlass für Überlegungen das Krisengeschehen durch neue Geldinstrumente abzufedern.
Das 19. Jahrhundert sah - trotz einer Unzahl von Finanz- und Bankenkrisen - einen stetigen Ausbau der Papiergeldschöpfung (NEBEN dem Goldstandard): Zunächst waren das vor allem Wechsel (mit der de facto Schuldgeld basierten Finanzierungsmöglichkeit über stets neue Wechsel - dafür gab es sogar einen eigenen Begriff: "Wechselreiterei"), dann immer mehr die Giralgeldschöpfung der Geschäftsbanken (Deckungsquoten galten immern nur für die Banknotenemission!!!)
Gold ist in seiner Funktion als Speicher unbestritten, wer aber glaubt mit einigen Unzen wie Phoenix aus der Asche nach einem Kollaps des System dazustehen... verspekuliert sich in meinen Augen ein wenig.
- Heidelberger
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Mir ist es lieber, wenn die Wirtschaft sich wieder beruhigt, und ich nicht irgendwann 5 Euro für eine Packung Milch, Brot etc. bezahlen muss.
Da hast Du in der Tat Recht.Ladon hat geschrieben: Es hat sich über Jahrhunderte nur immer weiter entwickelt. Ja natürlich, es gibt und gab ständig "Episoden", wo es zu krisenhaften Entwicklungen kommt und kam. Aber aus jeder ist (im historischen Rahmen) das "FIAT-System" gestärkt hervor gegangen.
Ein möglicher Grund könnte sein, dass es einfach "praktisch" ist. Dass, weswegen wir dem Gold zugeneigt sind, nämlich seine sehr starke Begrenzung, ist bei Papiergeld nicht gegeben. Auch wenn das paradox klingt, aber gerade dadurch, dass man "neues" entstehen lassen kann, oder vereinfacht gesagt, dass es so einfach "mehr" wird, dürfte es einen gewissen "Reiz" entfalten. Dasselbe könnte man z.B. an Heidelbergers Aussage hier festmachen:
Dadurch, dass da ein Nominal draufsteht, suggerieren wir uns selbst einen bestimmten Wert. In der Regel stammt dies daher, dass wir mit irgendetwas vertraut sind, auf das wir diesen beziehen. In dem Zusammenhenag verweise ich gern nochmals auf das oftmals immernoch stattfindende "Umrechnen in D-Mark", was für mich ebenfalls ein Beleg für dieses "Rückbewerten gegenüber dem Bekannten" darstellt.Mir ist es lieber, wenn die Wirtschaft sich wieder beruhigt, und ich nicht irgendwann 5 Euro für eine Packung Milch, Brot etc. bezahlen muss.
Sicher, dass den meisten Menschen (mir auch kaum mehr) nicht klar ist, was es bedeutet, wenn diese Zahlen "mehr" werden, will ich gar nicht verneinen, nur scheint mir, dass eben das Nominal den entscheidenden Reiz ausmacht...
Ja, sehe ich genauso! Wenn man sich den Goldchart inflationsbereinigt anschaut, sieht der steile Ansteig der letzten Jahre nicht mehr so dramatisch aus. Schon allein aus diesem Grund kann man kaum von einer Goldblase reden, obwohl es nominal fast so aussieht.Onepiece hat geschrieben: Sicher, dass den meisten Menschen (mir auch kaum mehr) nicht klar ist, was es bedeutet, wenn diese Zahlen "mehr" werden, will ich gar nicht verneinen, nur scheint mir, dass eben das Nominal den entscheidenden Reiz ausmacht...
also noch blöder kanns ja nicht werden, um 5 Beiträge zusammenzubringen. S.a. "Gold oder Silber" Thread (im Übrigen sollten die Beiträge wenigstens im Ansatz sinnvoll sein.
Das muss man in einem solchen Forum ertragen und sollte man nicht überbewerten. Vielleicht wird's ja ein langfristiger Teilnehmer. Und wenn nicht ist doch nach 5 überstanden.
Chinese
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Ich habe ehrlich gesagt Angst vor dem Tag, andem ich meine gesammelten Münzen zum Erwerb von Grundbedürfnissen benutzen muss...Heidelberger hat geschrieben:Gold- oder Silberbesitzer können sich sicherlich freuen, wenn die Kurse steigen. Aber das Leben um einen herum erfährt schlussfolgernd eine Negativentwicklung, die, so glaube ich, keiner von uns hier möchte. Der Iran ist freilich kein Indikator dafür, was uns in Deutschland blühen könnte (zumindest nicht so bald, hoffe ich doch), aber vor etwas schüttelt es mich, trotz der Wertsteigerung meiner Edelmetalle.
Mir ist es lieber, wenn die Wirtschaft sich wieder beruhigt, und ich nicht irgendwann 5 Euro für eine Packung Milch, Brot etc. bezahlen muss.
Leider bin ich kein begnadeter Rethoriker (das überlasse ich den Moderatoren und weiteren Schreiberlingen - dafür meinen Respekt und Anerkennung für diese tollen Beiträge!!! Ich habe hier sehr viel gelernt), deshalb kann ich dieses Gefühl beim Sammeln von EM nicht so richtig in Worte fassen. Einerseits freut man sich über steigende Kurse und wünscht sich insgeheim asronomische Kurssteigerung, also irgendwann einen größeren Gegenwert für das Inverstment zu bekommen, andererseits haben wir hier in Deutschland ein gutes Leben und hoffen, dass Alles so bleibt.
Mittlerweile habe ich meine Einstellung zum Reichtum durch EM etwas geändert. Ich sehe es als wunderschönes Hobby, an dem ich mich erfreue - gepaart mit dem guten Gefühl, etwas Wertiges zu besitzen. Das ist für mich ein Stück Lebensqualität. Wie seht Ihr das?
Was sollte an dieser Aussage "blöd" klingen? Vielmehr muss man sich stets daran erinnern - bei aller Affinität zum Gold, die wir hier alle wahrscheinlich haben - dass der zweifelsfrei vorhandene Reichtum der westlichen Welt und vor allem Deutschlands auf dem "FIAT-Geld" beruht, ohne das ein "Wirtswchaftswunder" unmöglich gewesen wäre.Köni123 hat geschrieben:Man darf auch eines nicht vergessen, so blöd es auch klingen mag, dem FIAT Geld verdanken wir einen sehr grossen Teil unseres Wohlstandes. ...
Vielleicht ist es die richtige Richtung, sich zu überlegen, dass ein jedes Ding eben seine Zeit haben mag - und der große Fehler (wie eigentlich immer) darin liegt, Strukturen nicht zu ändern wenn sie sich überlebt haben, sondern sie mit aller Macht zu konservieren.
- Datenreisender
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Was haben Schulden (staatliche wie private) für Konsum denn mit "Wohlstand" zu tun?Ladon hat geschrieben:Was sollte an dieser Aussage "blöd" klingen? Vielmehr muss man sich stets daran erinnern - bei aller Affinität zum Gold, die wir hier alle wahrscheinlich haben - dass der zweifelsfrei vorhandene Reichtum der westlichen Welt und vor allem Deutschlands auf dem "FIAT-Geld" beruht, ohne das ein "Wirtswchaftswunder" unmöglich gewesen wäre.Köni123 hat geschrieben:Man darf auch eines nicht vergessen, so blöd es auch klingen mag, dem FIAT Geld verdanken wir einen sehr grossen Teil unseres Wohlstandes. ...
Mein Haus, mein Auto, mein Boot, mein Karibikurlaub usw. - alles unbezahlt und auf Kredit - ist das "Wohlstand"?
Zunächst einmal stellt jeder Geldschein und jede Banktransaktion eine Schuldverschreibung dar. Wenn du eine Überweisung tätigst, überträgst du deine Forderung ggü. der Bank auf einen anderen. Diese Forderung kann der Zahlungsempfänger wiederum auf andere übertragen, um damit geschuldete Wirtschaftsleistungen abzugelten, usw.Datenreisender hat geschrieben: Was haben Schulden (staatliche wie private) denn mit "Wohlstand" zu tun?
Mein Haus, mein Auto, mein Boot, mein Karibikurlaub usw. - alles unbezahlt und auf Kredit - ist das "Wohlstand"?
Zum Anderen, und das ist der wesentliche Punkt: Müsste man jedes Haus, jedes Auto usw. erst ersparen, würden die meisten alt und grau werden, bis sie das Geld zusammen hätten. Entsprechend weniger würden sich ein Haus oder Auto leisten, was wiederum die Gesamtwirtschaft massiv ausbremsen würde.
Im Gewerblichen Bereich sind Schulden sowieso unverzichtbar. Nimm einfach mal einen mittelständischen Handwerksbetrieb: Um einen größeren Auftrag durchführen zu können, muss er erst einmal in Vorleistung gehen; Material und Löhne kosten nunmal Geld. Abgesehen davon, dass seine Reserven sowieso nur in den seltensten Fällen ausreichen wären: Geht der Betrieb seine Rücklagen an, hat er keine Absicherung mehr für den Fall, dass sein Auftraggeber in Zahlungsverzug gerät. Der Betrieb würde also mit vollen Auftragsbüchern pleite gehen.
Es ist hier also durchaus sinnvoll, Schulden zu machen. Mit einem Kredit können deutlich mehr und größere Aufträge durchgeführt werden, als der Betrieb aus eigenen finanziellen Mitteln stemmen könnte. Dadurch werden Arbeitsplätze erhalten und ggf. auch neu geschaffen, die Schulden steigern also den allgemeinen Wohlstand. Das Prinzip gilt praktisch für unsere gesamte Wirtschaft.
Soweit ist das auch völlig in Ordnung. Es ist auch völlig in Ordnung, wenn der Kreditgeber eine Gebühr in Form von Zinsen auf das geliehene Geld erhebt.
Wenn allerdings Gebühren auf die Gebühren erhoben werden (Zinseszins), dann wird's kritisch. Und spätestens wenn Schulden nur noch dazu benutzt werden, um mit dem Zinseszins Geld zu machen, gerät das System aus den Fugen. Wenn mit Geld mehr Geld verdient wird als mit realen Gütern und Leistungen, dann fehlt die Deckung der Schulden: Die Wirtschaftsleistung, die uns ja quasi als Gold-Standard unserer Tage verkauft wird.
Andere Baustelle oder "OT", je nachdem wie man's jetzt sehen mag. Niemand sprach von Schulden für Konsum.Datenreisender hat geschrieben:...
Was haben Schulden (staatliche wie private) für Konsum denn mit "Wohlstand" zu tun?
...
Wenn's konkret um den Aufschwung nach dem 2.WK geht, geht es um die Bereitstellung von Liquidität für (gewerbliche) Investitionen (und damit Arbeitsplätze, Löhne ... das ganze In-Schwung-setzen der Volkswirtschaft) über schuldbasierte Geldschöpfung.
Wenn's um die prinzipielle Durchführung umfangreicher (gewerblicher) Aktivitäten geht, geht es um Vorfinanzierung, so wie sie seit mindestens 500 Jahren gang und gäbe ist. Über Kredite (was auch "Papiergeld" ist).
- Mithras
- 500 g Barren Mitglied
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- Registriert: 07.01.2011, 16:21
- Wohnort: dort, wo ich die Schuhe ausziehe
Genau das setzt halt ein Geldsystem "mit eigebauter Haftpflichtversicherung" voraus, eben eine EM-Deckung.
Wie war das "früher", zu Zeiten des Goldstandards: Wenn ein Goldgeld-Emittent "pleite" ging (entweder durch Mißwirtschaft - zumeist aber genauer dadurch, daß er infolge vorangegangener Mißwirtschaft zu schwach geworden war und deshalb von anderen, prosperierenderen Mächten erobert wurde), dann wurde dort auch neues Geld eingeführt. (So brachten z.B. die Franzosen unter Napoleon ihren Goldfranken nach Westphalen: http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigreich_Westphalen ) Aber für den "der was hatte", war das nur ein mittelbares Problem - denn das "alte Geld" wurde halt gemäß seines Feingehaltes neu bewertet/umgerechnet. Verlust für den Kleinen Mann[tm] allenfalls wenige Prozent (meist gar nur Promille...) "Umschmelzkosten".
So, und nun schauen wir uns mal an, wie das in der Trizone/BRD mit dem Beginn des Fiatgeld-Wirtschaftswunders[tm] war: Ja, wer statt Geld "auf dem Sparbuch" (fast) alles in Silber-Fünfern hatte, der war gut raus. Für den Rest - also die Fiatgeldbesitzer - galt ein Umtauschverhältnis von 100,- RM "alt" auf ganze 6,50 DM "neu": Verlust mithin 93,5%!!!
Euer Mithras, der Goldjunge
Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]