Forex Trading - meine Erfahrung - ganz nüchtern betrachtet
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ich beschäftige mich seit zwei Wochen mit Forex Trading. Da ich neben der Arbeit immer etwas Zeit habe, lag es mir nahe, mir so ein wenig nebenbei zu verdienen. Hier nun mein Erfahrungsbericht:
Viele Broker bieten ein kostenloses Demokonto an. Das habe ich auch ausprobiert. 10.000 Dollar Spielgeld. Nach ein Paar Stunden stand ich mit 10.600 Dollar da. Fand ich richtig gut und hat mich motiviert, ein echtes Konto zu eröffnen. Das war kinderleicht. Denn das passiert mit ein paar Mausklicks. Die Abwicklung der Finanzen läuft in der Regel über die Kreditkarte. So weit so gut. Also belastete ich meine Kreditkarte und schwupp nach ca. 30 Sekunden war mein Depot geladen. Zwischen dem Kauf- und Verkaufspreis gibt es einen Spread. Diesen Betrag verdient der Broker. Alles andere liegt in den eigenen Händen.
Hochmotiviert nahm ich also ein paar kleinere Beträge und begann zu handeln. Ich kaufte Gold. Um in die Gewinnzone zu kommen, muss man erst einmal den Spread verdienen. Dennoch hatte ich schnell ein paar Gewinne erwirtschaftet. Also verschärfte ich das Risiko und erhöhte die Positionen. Gesagt, getan ! Die Kreditkarte zur Hand und das Depot nachgeladen. Das geht ja so leicht !
Man muss erwähnen, dass die Kurse während eines Handelstage X-Male hin- und herdrehen. Man hat also ständig Gelegenheit zu kaufen und zu verkaufen. Tolle Sache dachte ich. Das Problem daran ist, dass die Kurse unerwartet drehen können. Als Neueinsteiger zerrt das natürlich an den Nerven. Also habe ich viele Positionen vorzeitig verkauft bzw. zu lange liegen gelassen. Das Resultat war, dass sich mein Depot schneller verkleinerte, als ich Gewinne wieder erwirtschaften konnte. Also nochmals die Kreditkarte rausgeholt. Ich bin ja schliesslich kein "Dummer", dachte ich. Nach ein paar Fehlversuchen klappte es dann wieder. Ich muss sagen, es ist tatsächlich Suchtpotential vorhanden. Die Stimmungslage schwankt mitunter sehr stark. Von Euphorie bis Niedergeschlagenheit. Es kann in Sekunden umschlagen.
Wenn ich Gewinne erwirtschaftete war sie da, die Gier nach mehr. Ich habe mir oft gedacht: Na los komm, noch ein bisschen höher. Fataler Fehler ! Oft verpasste ich dadurch den Ausstieg, was einen Verlust bedeutete. Aber auch diese Fehler wurden weniger, da man abgeklärter wird. Ich malte mir meine eigenen Charts und es funktionierte wieder. Dann war er da, der Tag an dem Bernanke die Pressekonferenz gab. Der Goldpreis stand bei etwa 1780 Dollar. Da ich zu diesem Zeitpunkt bullisch für Gold war, hatte ich sämtliche Postionen auf "kaufen". Gold gab an diesem Tag um 90 Dollar nach. Das ganze ging so schnell, dass ich vergebens versuchte zu verkaufen. Das Resultat: Die Margins haben mich ausgeknockt. Von stop/loss hatte ich bis dahin noch nichts gehört. Also das Depot war leergefegt. So ein Mist dachte ich. Die Kohle holst du dir wieder. Der Goldpreis ist jetzt so tief, wie lange nicht. Also her mit der Kreditkarte. Depot wiederaufgeladen und bei 1690 Dollar eingekauft. Der Preis stieg tatsächlich bis auf ca. 1720 Dollar. Ich hatte einen Großteil meines Verlsutes als Buchwert wieder. Und ich hab den Absprung wiedermal nicht geschafft (jaja die Gier). Also wieder Geld verschenkt, da er kurz danach bis unter 1700 fiel. Bis gestern dümpelte ich dann mit ein paar Kleinstgewinnen rum. Gestern dann der nächste Abrutsch und heute ging es heftig weiter nach unten. Für jemanden, der an Gold glaubt, keine leichte Geschichte ! Frei nach dem Motto 1 Schritt vor, 3 Schritte zurück.
Hab mein Depot heut leergeräumt. Ich denke, dass ich heute Nacht sehr gut schlafen kann.
Die Moral von der Geschicht:
- Gier frist Hirn !
- Die Charts machen eh, was sie wollen
- Papiergold ist für Zocker
- Leichtsinn wird bestraft
Sucht Euch was aus !
Das ist ein ehrlicher Erfahrungsbericht. Und ich hoffe er hilft anderen, die selben Fehler zu vermeiden. Ich verbuche das als Lehrgeld und kaufe dann doch zukünftig weiterhin physisch. Denn wenn der Goldpreis abschmiert, wie die letzten Tage, bieten sich tolle Kaufgelegenheiten.
Gruß Dridefix
ps: Verlust innerhalb 2 Wochen ca. 5000 €
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- 5 Unzen Mitglied
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ging mir ganz genauso! nach drei wochen nervenaufraubendem getümmel in dem up und down...
ausgeknockt und 2000 euronen in sand gesetzt..
gier frisst hiern.. du sagst es.. nie wieder, ich bleib bei meinem silbrigen und goldigem physischem metall
Positiv: ja! 100%
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viele Trades hin und her machen nur die Taschen leer.
PS: Ich gehe zum Zocken lieber gelegentlich mal ins Casino. Macht mehr Spaß und ist - zumindest hierzulande - viel billiger: gerade einmal 2 Rand (0,20€) Mindesteinsatz beim Roulette. Mit dem Gegenwert von 100 Euro kann man da sehr lange spielen.
Also nicht traurig sein, euer Geld ist nicht weg, es hat nur ein anderer.
So ganz genau habe ich das jetzt nicht verstanden. Du schreibt, dass du dich seit 2 Wochen mit dem Handel beschaeftigt hast. Ich meine, bevor man da einsteigt, sollte man sich mindestens ein halbes Jahr mit einem Musterdepot herumschlagen. Das ist zwar totlangweilig und ersetzt nicht ein reales Depot, jedoch gewinnt man an Erfahrung. Insbesondere die Tatsache, dass Du noch nie etwas von einem stop/loss gehoerst hattest, macht mich stutzig. Hast Du etwa ein Papier gekauft, von dem Du nichts verstehst? Das ist natuerlich toedlich!
- Hau tscho hi
- 10 Unzen Mitglied
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interessanter Bericht, der hoffentlich andere davon abhält die gleichen Fehler zu machen.
Aus Fehlern lernt man, wenn daraus die richtigen Schlüsse gezogen werden.Dridefix hat geschrieben:Hast schon richtig verstanden. Leichtsinnig eben ! Warum soll ich mit Placebos schiessen, wenn ich es doch gleich richtig machen kann. Hab das Risiko falsch eingeschätzt....
So ist das eben ! Aus Fehlern lernt man !
Hier ein paar andere Ansatzpunkte für "die Moral von der Geschicht":
- Beachtet wohl, dass Unwissenheit niemals schadet
und verderblich nur der Irrtum ist.
Die Menschen irren aber nicht, weil sie etwas nicht wissen,
sondern weil sie sich für wissend halten.
Jean-Jacques Rousseau
- Erfolgreich ist, wer weiß, was er nicht kann
Willy Haas
- Eine Wahrheit kann erst wirken,
wenn der Empfänger für sie reif ist
Christian Morgenstern
- Dem Geld darf man nicht nachlaufen,
man muss ihm entgegenkommen.
Aristoteles Onassis
- Man muss des Geldes Herr,
nicht sein Diener sein
Lucius Annaeus Seneca
Und immer daran denken:
Gewinnen ist wie verlieren. Nur umgekehrt!
Für weitere Denkanstöße empfehle ich den Tröt
"Weise Worte kluger Köpfe".
Nichts ist besser als gar nichts
-Herbert Achternbusch-
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cooler bericht, aber ich denke, dass gegen Gierschübe keiner gefeit ist.
Wichtig, aufpassen, dass es nicht krankhaft wird.
Verbuch das ganze als Lehrgeld.
Außerdem können auch andere dadurch lernen, auch meiner einer.
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- 10 Unzen Mitglied
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- Wohnort: zuhause
Du hast sicherlich die eine oder Person von der Zockerei abgehalten .
Dein Bericht war echt toll, Hut ab für Deine Ehrlichkeit
Ich meine ich kann da mitsprechen ich habe auch schon eine Menge im leben gezockt .
die neuen Methoden sind aber auch wirklich gefährlich .
Nochmal Toller Beitrag.
mfg silberschreck
- Brainwashed
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- Registriert: 29.07.2011, 14:59
ich habs auch versucht, allerdings nur mit einem Testkonto und Währungen,
das Resultat war gut +89% in 4Tagen.
Also ran an das "Echtgeldkonto" gesagt getan, bis zu dem Punkt wo
ich den Empfänger der Zahlung gesehen hab => JPM.
Die kriegen kein Geld von mir
Grüße Brain
PS: nebenbei Verdienen geht relativ gut mit Poker aber da brauchst
GEDULD³ und ZEIT²
Ich habe ja an dem Tag, als Gold um 90$ fiel bei Wallstreet-Online im Charttechnik-Thread mitgelesen. Da hat nicht nur bei Dir die geradezu astrologische Pseudomethode versagt.
Zwar hat hinterher jeder gesagt, der Absturz sei im Chart gestanden... nur gesehen hats offenbar keiner, denn es waren nahezu alle long.
Man kann also mit Fug und Recht annehmen: Es stand dort nichts in diesem Chart und alle Vorhersagen sind die reine Esoterik.
Fast jedes Glückspiel hat seine esoterischen Systeme. Beim Roulette gibt es ja auch unzählige - angeblich todsichere - Systeme. Keines davon funktioniert.
Ich denke, man kann das machen, muß sich aber darüber im klaren sein, daß es sich dabei nicht um eine Geldanalage handelt, sondern muß das behandeln wie einen Besuch in Las Vegas.
Wobei es in einem realen Casino einfacher ist, sich zu kontrollieren: Man nimmt nur 100 € mit, läßt die EC-Karte zu Hause und wenn die 100 weg sind, geht man heim und hatte trotzdem einen schönen Abend.
Es tut mir Leid, daß Du so viel verloren hast. Aber tatsächlich hast Du trotzdem sehr viel Glück gehabt und sogar was gewonnen: Ich kenne jemanden, der hat dort mehrere 100 Mio erst gewonnen - auf dem Papier - und dann wieder verloren. Heute ist er arm wie eine Kirchenmaus - mal ganz abgesehen von seiner psychischen Gesundheit, die er dort ebenfalls verloren hat.
Wer dennoch darüber nachdenkt: Es hilft die Chartechnik-Threads bei Wallstreet online zu lesen. Da kommt man sehr schnell zu dem Schluß, daß man nicht zu diesen chinesisch sprechenden Chaoten gehören möchte, weil man dann Gefahr läuft, sich in seiner näheren Umwelt zum Horst zu machen.
So long,
Mädel
es gibt in Singapur bei der www.DBS.co.sg einen crosstrade einlage SDG $ 18000,- mit potential ohne die einlage zu verlieren.
mfg
peter
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- 2 Unzen Mitglied
- Beiträge: 24
- Registriert: 24.03.2014, 13:53
ich bin noch neu auf diesen gebiet ,kann mir vielleicht jemand erklären was forex traiding 24 bedeutet?
(Link entfernt, bitte keine Werbung. Gruß, Forum-Team)
bedanke mich schon mal für eure antworten
Lg Snape
Icke mach Dir einen VORSCHLAG:Snape hat geschrieben:Hallo zusammeen,ich bin noch neu auf diesen gebiet ,kann mir vielleicht jemand erklären was forex traiding 24 bedeutet? bedanke mich schon mal für eure antworten
Lg Snape
FANG DAMIT GAR NICHT ERST AN...außerdem ist hier das Forum für EM-Fans
und nicht für Währungsspekulanten
T.
und Du veränderst Dein Leben"
"Die kürzesten Wörter ( ja,nein ) erfordern das meiste
Nachdenken"
Pythagoras von Samos