Goldeagles mit leicht unterschiedlicher Färbung

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Beitrag 20.07.2012, 09:08

cybermatt
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Ist jemand hier schonmal aufgefallen das
1 oz Goldeagles je nach Jahrgang leicht unterschiedliche Färbungen aufweisen ?

Fälschungen schließe ich aus da die Gewichtsunterschiede im 10tel Gramm bereich
liegen - dürfte auf die unterschiedlichen Plastikkapseln zurückzuführen sein und
zudem von seriösen Händlern gekauft

legt man die nebeneinander fällts aber doch deutlich auf
z.b. bei den 1995ern im Vergleich mit 1998 oder 2009
letztere tendieren etwas mehr kupferfarben während die 1995er mehr gelblich scheinen

Ob da am goldgehalt gedreht wurde ? Sollten ja alle eigentlich 916er Gold sein ???

Beitrag 20.07.2012, 09:17

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AuCluster
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Dieser Effekt ist typisch für kupferhaltige Münzen. Selbiges sieht man auch beim KR, Sovereign etc. Das Kupfer an der Oberfläche der Münze korrodiert und das edlere Gold bleibt zurück. Ältere Münzen diesen Typs sehen daher immer etwas goldiger aus als neue. Besonders schön sieht man diese Vergoldung bei alten Sovereigns. Sollte ein älterer Sovereign genauso aussehen wie einer aus 2012, ist etwas faul.
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Beitrag 20.07.2012, 10:17

cybermatt
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hmm...klingt plausibel
dann sollte aber nach einer Politur mit einem Reinigungstuch
(bei 916 gold verkratzt da ja nichts - zudem sinds nur anlagemünzen)
die färbung wieder gleich sein - ist sie aber definitiv nicht
da ändert sich nichts !???

Beitrag 20.07.2012, 11:46

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AuCluster
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Das reicht natürlich nicht. Du müsstest Die Münze schon aufsägen, um die ursprüngliche Farbe zu erkennen. Beim GSF gab es doch mal diesen netten Thread mit dem aufgesägten Krüger. Dort konnte man erkennen, dass die Oberfläche deutlich goldener erschien als das Innere der Münze.
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Beitrag 20.07.2012, 11:51

Jupp
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Sicher das die Eagles auch mit Kupfer legiert sind? Die sehen irgendwie weniger rötlich aus wie die Krüger und eventuell wurde die Legierung auch mal geändert. Wichtig sind ja nur die 916/1000 Teile Gold, ob der Rest Kupfer oder Silber oder eine Mischung daraus ist, ist ja eigentlich egal, ergibt aber leicht unterschiedliche Färbung. Das sieht man besonders gut im Vergleich zu 22 Karat Münzen, die laut Hersteller definitiv mit Silber und nicht mit Kupfer legiert wurden.

Beitrag 20.07.2012, 12:31

cybermatt
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American Eagle (USA)

American EagleDer "American Eagle", bezeichnet nach den alten US-Goldmünzen mit der Abbildung eines Adlers (englisch: eagle) aus den Gründerjahren, besteht zu 91,66% aus Gold (= 22 Karat). Bedingt durch die Legierungsmetalle (5,33% Kupfer und 3% Silber) besitzt der Eagle, ähnlich dem Krügerrand, ein leicht dunkleres aussehen und ist durch die höhere Härte unempfindlicher gegen Kratzer.

Beim Eagle ist also silber mit drinn - beim Krüger nicht

aber ich sprach ja von Farbunterschieden zwischen Eagles und nicht zwischen Eagle und Krüger

Beitrag 20.07.2012, 12:55

Jupp
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Deswegen lässt sich der Farbunterschied nicht so einfach wie bei den Krügern erklären, Kupferanteil ist ja um einiges niedriger, und Silber hat weniger Einfluss auf die Farbe. Vielleicht panschen die hier und da mal ein wenig mit dem Silber/Kupfer Verhältniss, das kommt ja nicht so genau, Hauptsache der Goldgehalt ist korrekt.

Beitrag 20.07.2012, 14:02

cybermatt
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Komisch das mir dieser Effekt bisher nur bei den modernen Eagles aufgefallen ist

Die alten Goldeagles von denen ich auch einige besitze zeigen diesen Effekt nicht
und die sind sogar nur 900er Gold

also ich spreche von Jahrgängen wie 1866 oder 1875

Auch bei Schweizer Frenelis konnte ich derartiges noch nicht beobachten - sehr seltsam

Beitrag 20.07.2012, 18:15

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Mithras
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Das hat doch AuCluster oben schon geschrieben: Nach ein paar Jahrzehnten echter Zirkulation bekommen kupferlegierte Handelsmünzen einen recht einheitlichen, eher gelbgoldenen Farbton. Feine Unterschiede bleiben natürlich bzw. sind Spuren anderer Metalle in der Legierung geschuldet. So haben französische Francs oftmals einen dezenten Grünstich aufgrund von bis ca. 1% Nickelanteil. Dito manche Rubel von Nikolaus II - die wurden ja auch aus "Franzosengold" geprägt. Dito frühes deutsches Reichsgold (1873 ... ca. 1876): Geprägt aus französischem Reparationsgold. Das wurde halt nur umgeschmolzen, aber nicht neu raffiniert, solange die 900 Promille Feingehalt genau stimmten.
Goldigste Grüße,

Euer Mithras, der Goldjunge

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