Ladon hat geschrieben:Vorab:
Falls da was in den "falschen Hals" gekommen ist: Die Wortwahl (z.B. das "arkane Wissen") war erstens mal nicht auf Dich bezogen und zweitens mit einem unsichtbaren Ironie-Smilie dekoriert ... ich hätte gedacht, dass das deutlich war. Sorry für das Missverständnis - eine "persönliche" Unterstellung lag überhaupt nicht darin.
Du sagst, dass Kreditinstrumente "recht spät" erfunden und institutionalisiert wurden.FalconFly hat geschrieben:...
Ich meine allerdings, dass das Kreditsystem keinesfalls zu allen Zeiten Bestimmend war, es wurde recht spaet erfunden und (wichtig!) systemisch / institutionalisiert. Feste Werte wurden Jahrtausende gehandelt bevor diese Finanzinnovation zwischen Staaten/Fuerstentuemern/Staedten etc. etabliert wurde - mit allen Vor- und Nachteilen.
...
Hm. Das "meinst" Du also - allerdings ohne irgendwelche Belege, die das untermauern. Wo ist die Hochkultur, die ohne Kreditinstrumente auskam? (Wobei eine mangelhafte Fundlage nicht als Argument akzeptiert werden kann - man muss sich in der Betrachtung schon darauf stützen, was man konkret weiß, sonst wird es spekulativ) Überall tauchen ausgefeilte Kreditinstrumente in der Wirtschaft auf. Umgekehrt wird nahezu in der gesamten Geldtheorie die "Evolution" des Geldes (bis eben hin zu Kreditgeld als "Krone der Schöpfung") und die Existenz von Tauschwirtschaften (NICHT die nachgewiesenen Schenkökonomien!!!) als gegeben vorausgesetzt, obwohl es augenscheinlich keine archäologischen oder ethnologischen Belege dafür gibt.
Sollte es diese geben: Ich bin für jeden konktreten Hinweis dankbar!
Aber zuerst haben sie - wenn man DEINEN postulierten Ablauf voraussetzt - die Systeme mit dem "Vollgeld" verdrängt. Mit anderen Worten: Die Vollgeldsysteme sind ebenfalls untergegangen.FalconFly hat geschrieben:Und, wie ist es den alten Zivilisationen nach Erfindung und ergiebigen Nutzung der Geldinstrumente ergangen?
Richtig, sie sind alle untergegangen ....
Einen funktionierenden Selbsterhaltungsmechanismus scheinen sie also nicht zu haben.
(Das ist KEINE Aussage von mir (!), sondern eine direkte Folge dessen, was FalconFly in den Ring geworfen hat)
Kreditinstrumente war damals ungleich Geld. Auch wenn sie gehandelt wurden. Eigentlich auch heute. Ich muss eine Hypothek erst verkaufen(in Geld), um anschließend auf dem Getreidemarkt zu kaufen.
Wenn zufällig ein Bauer meine Hypothek als Zahlungsmittel akzeptiert, dann sicher nur mit einem (Zins)Abschlag, der Preis ist also Kleiner. Denn er bekommt kein Geld! Es finden zwei Geschäfte Statt. Das Getreide wechselt den Eigentümer, für fiktives Geld. Die Hypothek wechselt den Eigentümer für das gleiche fiktive Geld-Abschalg.
Oder man kann auch sagen, dass zwei Waren getauscht wurden. Keiner dieser Waren ist Geld!
Nur Geld wurde immer und von jedem als Zahlungsmittel akzeptiert. Alles Andere nicht immer von Jedem!
Ich weis, das ewige Thema, aber da liegst du nun mal falsch.
Auch waren Getreide Quittungen kein FIAT Geld! Jeder Art von Zertifikat, Quittung etc, was Du als Fiat bezeichnest, war kein FIAT, sonder mit irgend etwas gedeckt.
Und wenn es nicht mehr gedeckt war, dann war das Betrug, dass nicht selten zum Galgen geführt hat!
Betrug und Geldsystem waren damals zwei verschieden Paar Schuhe. Heute leider nicht.
Nur Gold und Silber waren Geld, alle anderen Zahlungsmittel (private Banknoten, Getreidequittungen etc) bargen das Emittentenrisiko. ALLE Inhaber solcher Zahlungsmittel waren sich dessen bewusst !
Die Damaligen Quittungen mit dem heutigen FIAT-Geld gleichzusetzen bleibt falsch. Wenn Bernanke oder Draghi irgendwo hängen werden, dann könnte die Sache anders aussehen