Schließungswelle bei Goldminen

Edelmetall-Themen, neue Bullion- und Sammlermünzen, historische Hintergründe, Fachwissen

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Beitrag 12.07.2013, 20:56

mirco666
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RCM hat geschrieben:Die hier auch angesprochene Barrick Gold zahlt Dividende, gar nicht mal schlecht und obendrein 1/4 jährlich auf´s Konto. Bei Goldpreisen um die 1100 $/oz und höher sollte das auch so bleiben...

Grüße
RCM
Aber die Aktie ist in einem Jahr von 33,1 auf jetzt aktuell 11,425 gefallen.


http://www.finanznachrichten.de/nachric ... ch-358.htm

Beitrag 12.07.2013, 22:16

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MaciejP
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mirco666 hat geschrieben:
Von Q1 2011 auf 2012 konnten sie ihren Gewinn jedenfalls mehr als verdoppeln.
Den Gewinn oder den Umsatz?
Den Gewinn, siehe hier. Bei nochmaligem Hinsehen bezieht sich das aber doch auf das gesamte Jahr 2012, nicht nur bis Q1, d.h. also bei schon stagnierendem Goldpreis.

Beitrag 12.07.2013, 22:29

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RCM
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mirco666 hat geschrieben:
RCM hat geschrieben:Die hier auch angesprochene Barrick Gold zahlt Dividende, gar nicht mal schlecht und obendrein 1/4 jährlich auf´s Konto. Bei Goldpreisen um die 1100 $/oz und höher sollte das auch so bleiben...

Grüße
RCM
Aber die Aktie ist in einem Jahr von 33,1 auf jetzt aktuell 11,425 gefallen.


Na wenn das kein Einstiegssignal ist... :D

(Achtung dieser Beitrag ist keine Empfehlung, nich dass mich hier noch einer haftbar macht) smilie_11
Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und zu sagen: Nein!
Kurt Tucholsky

Beitrag 12.07.2013, 23:17

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Milly
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Grad die Silberaktien sind am meisten "Neuer-Markt-ähnlich" :P
Ich glaub Silvercorp ist die einzige, die Dividende zahlt. Auch nicht der neue Star First Majestic. Bei den Alteingesessenen Hecla/Coeur de Alene sieht's auch mau aus; höchstens mal so ne Alibidividende.

GRUNDSÄTZLICH: Alteingesessene Firmen (wie auch Barrick) MÜSSEN Dividenden zahlen; grundsätzlich, immer; mit der Ausnahme absoluter Krisenjahre (betriebswirtschaftlich oder makroökonomisch bedingt). Anderenfalls sind die Aktien WERTLOS.

Aufstrebende junge Firmen können durchaus mal etliche Jahre lang investieren und Kapital aufnehmen, per Kredit und/oder Aktienausgabe aka "Verwässerung". Aber irgendwann muß der Rubel auch hier mal zurückrollen, Richtung Aktionäre.

Nun, im NEUEN SILBERMARKT, da war die Situation schon bisserl anders. Die ganzen Puscher, "Insider", Alles-besser-als-der-Rest-der-Welt-Wisser, die waren sich ja sooo sicher, daß Silber bald bei 50, 100, 200 ... steht - und zwar mit und ohne "Krise"/Zusammenbruch.
Folglich wurde NUR Produktionsausweitung honoriert. Iss ja egal, wates kostet, Silber steht eh bald bei 100+ 8)
Die Minen, die eher vorsichtig gehaushaltet/gewirtschaftet haben (oder die gar "gehedged" haben), die wurden von der erleuchteten "Investorengemeinde" doch abgestraft!

Jetzt haben wir, was klar war: Überkapazitäten, kaum rentable Minenunternehmen und übermütige, teilweise auch verführte Aktionäre, die große Verluste haben und die auch nicht wieder reinholen werden.

Ja, Überkapazitäten. First Majestic produziert schon "auf Halde", hab ich gelesen. Die Verschwörungstheorien beim Gold, daß mit großen Mengen Zentralbankgold der Preis gedrückt wurde, die ziehen jedenfalls nicht: Silber wird eh kaum in nennenswerten Umfängen gehortet von den "Großen". Und die bösen bösen Shorties, die haben ganz recht - und durchaus marktwirtschaftlich gehandelt - als sie nämlich die Blase erkannten.

Naja ich hoffe mal, daß es sich bei 18-20 stabilisiert und dann - nach Minen- und Marktkonsolidierung - langsam wieder steigt. Eine schnelle Rückkehr auf 30+ halte ich für ziemlich ausgeschlossen. Eher schon (vergleichbar) beim Gold.
Frauen kosten nunmal Geld, kurzfristig wie langfristig, fremde wie eigene... (Goldhamster79)

Beitrag 19.07.2013, 08:50

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Gold Fields Konzernchef warnt: Gold-Engpass möglich!

Nick Holland, Konzernchef des südafrikanischen Goldförderers Gold Fields, warnt vor den langfristigen Auswirkungen der aktuellen Flaute in der Branche. Viele Goldunternehmen kürzen ihre Explorationsausgaben als Folge der schwierigen Lage an den Finanzmärkten. Investitionen in die Erkundung neuer Vorkommen lassen sich aufgrund der starken Risikoaversion der Geldgeber nur noch schwer finanzieren, oftmals gelingt dies vor allem den Juniors der Branche sogar gar nicht mehr.

http://www.miningscout.de/blog/2013/07/ ... -moeglich/

Beitrag 22.07.2013, 13:35

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Aktuelle Marktanalyse Gold und Silber:
Goldpreis notiert unter den Produktionskosten

Wie bei allen Rohstoffen sind auch bei den Edelmetallen die Förderkosten ein wichtiger Faktor bei der Preisbildung. Sinkt der erzielbare Verkaufspreis deutlich unter diese Kosten, werden Fördermenge und Investitionen zurückgefahren. Bei dauerhaft defizitärer Produktion (länger als sechs Monate) werden Minen geschlossen, Explorationsprojekte nicht weiterverfolgt, und schwach finanzierte Bergbauunternehmen scheiden endgültig aus dem Markt aus. In der Folge sinkt das Angebot deutlich.

http://www.miningscout.de/kolumnen/2013 ... onskosten/

Beitrag 22.07.2013, 14:15

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EM-Hamster
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Ein wesentlicher Grund dafür ist eine neue Angebotsquelle, die seit 20. Dezember 2012 hunderte von Tonnen Gold zum globalen Gesamtangebot beisteuerte: Bis zum 30. Juni waren es ganze 588 Tonnen bzw. 40% der gesamten prognostizierten Minenproduktion für das erste Halbjahr 2013. Gemeint sind die physisch gedeckten Gold ETFs (Exchange Traded Funds).


Eine neue Angebotsquelle? smilie_18

Ich habe in diesem Tread mehrere Statistiken gelesen -
da weist ja nicht mehr was du glauben sollst. smilie_08
Aurum, quo vadis - et argentum?
die EM-Hamster smilie_24

Beitrag 03.08.2013, 03:57

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Barrick Gold
Größter Goldförderer macht Minen dicht

Der fallende Goldpreis trifft Bergbaukonzerne wie Barrick Gold. Der weltgrößte Förderer des Edelmetalls kappt nach hohen Abschreibungen und Milliardenverlusten die Produktion – und will Minen stilllegen oder verkaufen.

http://www.handelsblatt.com/unternehmen ... 86718.html

Beitrag 03.08.2013, 11:06

lifesgood
... war ja eigentlich nicht anders zu erwarten, als dass die nicht profitabel wirtschaftenden Minen runtergefahren oder gänzlich geschlossen werden.

Was die ETFs angeht, so sind die keine "Angebotsquelle" per se, sondern eher ein Trendverstärker.

Bei steigenden Kursen treten die ETFs verstärkt auf der Käuferseite auf und verstärken so den Up-Trend und bei fallenden Kursen treten sie verstärkt auf der Verkäuferseite auf und verstärken so den Down-Trend.

Da auch die Inhaber von ETF-Anteilen ungern mit Verlust verkaufen, denke ich, dass wir die größten Abverkäufe schon gesehen haben.

lifesgood

Beitrag 03.08.2013, 11:26

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Goldhamster79
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lifesgood hat geschrieben: Was die ETFs angeht, so sind die keine "Angebotsquelle" per se, sondern eher ein Trendverstärker.
Richtig.

Minen schließen, Neu-Explorationen werden abgebrochen, ETFs haben wohl erstmal genug verkauft,

das alles ist bullish für EM - leider auch schon kurzfristig, langfristig würde mir reichen...

Schönes WE zusammen smilie_24
Falls Sie in einem Land leben, in dem Sie für das Fischen ohne Anglerschein bestraft werden,
jedoch nicht für den illegalen Grenzübertritt ohne gültigen Reisepass,
dann haben Sie das volle Recht zu sagen, dieses Land wird von Idioten regiert.
M. Zeman

Beitrag 03.08.2013, 11:37

smilelover
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Datenreisender hat geschrieben:Aktuelle Marktanalyse Gold und Silber:
Goldpreis notiert unter den Produktionskosten

Wie bei allen Rohstoffen sind auch bei den Edelmetallen die Förderkosten ein wichtiger Faktor bei der Preisbildung. Sinkt der erzielbare Verkaufspreis deutlich unter diese Kosten, werden Fördermenge und Investitionen zurückgefahren. Bei dauerhaft defizitärer Produktion (länger als sechs Monate) werden Minen geschlossen, Explorationsprojekte nicht weiterverfolgt, und schwach finanzierte Bergbauunternehmen scheiden endgültig aus dem Markt aus. In der Folge sinkt das Angebot deutlich.

http://www.miningscout.de/kolumnen/2013 ... onskosten/
Ziemlich oberflächlich zusammengeschrieben
Bei Gold lagen die durchschnittlichen Gesamtproduktionskosten im ersten Quartal dieses Jahres bei 1.553 US-Dollar pro Feinunze
Ich lese andere Zusammenhänge und Werte je nach Region usw.

http://www.monumentmining.com/i/pdf/ppt ... tation.pdf

http://www.argonaut.com/images/files/Ne ... n_v9_1.pdf

http://www.visualcapitalist.com/what-is ... ining-gold
res ipsa loquitur

Beitrag 03.08.2013, 13:41

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Milly
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Monumentmining riecht nach nem Gemischtwarenladen ...

Knackpunkt sind wohl die etwas versteckten "By Product credits", + nicht vorhandene Aufschlüsselung der Erträge je nach Metall (Gold, Silber, Kupfer, Eisen ...).

Normalerweise müßten ja die Deckungsbeiträge zu den fehlenden Kosten (Overhead, Kapitalkosten, Cap-Ex, Abschreibungen) von allen Komponenten gleichmäßig "erwirtschaftet" werden.

Die werden hier aber einseitig aufs Gold "gedrückt". Auf die Weise, mit den Bye-Product-Credits, kriegen manche sogar negative Cashkosten hin. Buchhalterische bzw. marketingtechnische Irreführung ist's trotzdem.

Beispielrechnung:

100 Millionen Gesamtaufwand (incl. Zinsen, Abschreibungen, Investitionen)
75 Mio Cashkosten "Gesamt"

Firma fördert und verkauft:
Gold im Wert von 25 Mio
Silber im Wert von 25 Mio
Kupfer im Wert von 25 Mio
Eisen im Wert von 25 Mio

Cashkosten Gold: 75 Mio (s.o.) minus 3x25 Mio By-Product Credits
Cashkosten Gold = 0
Gewinn: Trotzdem Null :shock:

Alles in allem haben die Goldminen in den vergangenen Jahren 2010-2012 trotz hoher Goldpreise
a) Mickerdividenden gezahlt (1% oder so - in Boomphasen !!)
b) eher noch mehr Schulden aufgehäuft statt - wie es hätte sein sollen - jetzt mit prallgefüllten Taschen dazustehen.

Was z.B. auch NIE irgendwo gerechnet wird, sind die Totalverluste pleiegegangener Explorer/Juniors/Minen, die genug Anlegerkapital eingesammelt, aber ihre "Entdeckungen" nie zur Produktionsreife bzw. annähernder Profitabilität brachten.

-> es ist ebenso selten dämlich wie unnütz, in Gold- oder Silberminen zu investieren.
Selbst bei "erfolgrreichen", "etablierten" Firmen sind die über 20-30 aufsummierten Dividenden (oft jahrzehntelang gar keine, und in "Boom"jahren dann 1-1,5%), vergleichen mit dem Kapitaleinsatz, ein (schlechter) Witz.
Frauen kosten nunmal Geld, kurzfristig wie langfristig, fremde wie eigene... (Goldhamster79)

Beitrag 08.08.2013, 16:18

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Milly
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Wie gerufen :mrgreen:

Hecla Quartalsbericht

http://www.kitco.com/news/2013-08-08/Ki ... rices.html
The loss occurred even though second-quarter silver production rose 64% year-on-year to 2.2 million ounces at a total cash cost, after by-product credits, of $5.56 an ounce.
5,56 Dollar "Cashkosten" nach Gutschrift der berüchtigten "By-product credits", aber Geld verloren habense trotzdem smilie_02

Hecla, Mitglied im bekannten HUI-Index, kostet rund 3 Dollar, um 1990 waren's schon mal 15-20 Dollar. Hochpunkt im jüngsten Silberboom 2011 gut 10 Dollar.

Dividendenzahlungen:
1985-1990 5 Cent je Jahr
1991-2010 nüscht smilie_02
2011 bis 2013, also im "Boom", zusammen müde 10 Cents.
40 Cents also in 28 Jahren.

Glaubt jemand, daß in den nächsten 28 Jahren die gegenwärtigen 3 $ ausgeschüttet werden ??

-> Dead money. Das Ding ist bei den derzeitigen "gedrückten" Kursen immer noch um den Faktor 3-10 überbewertet. So vielleicht in 100 - 500 Jahren kriegt man da seinen Einsatz - nominal! - zurück. Wenn das Dingens nicht pleitegeht oder die Minen alle sind ...
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