Goldpreisprognosen II
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Das wird jetzt müßig, den statistischen Nachweis zu erbringen, dass der Goldpreis bei den letzten Zeitpunkten, zu denen Wirtschaftsdaten U.S.A. besser, als vom Markt antizipiert, ausfielen eben auch nicht solche Absacker in der Größenordnung hingelegt hat.
Das war heute Timing und das war Intervention. Und es war erneut nur möglich, weil kein Trading aus Matching-Prozess zwischen Limitorders stattfand, sondern die Verkäufe Marketorders (unlimitiert) waren. Anders kann sich der Kurs gar nicht so entwickeln.
Die Kursstellung kann völlig unmöglich in der einen Sekunde zwischen zwei passenden limitierten Kursstellungen stattfinden und kurz darauf zwischen zwei limitierten Kursstellungen 15 Dollar darunter. Das würde ja heißen, dass ein Marktteilnehmer wirklich völlig beknackt wäre und der Zufall die dermaßen tiefere Kursstellung wie beim Skontroführer für eine Aktie ermöglicht.
Die Kursstellung geht nur, wenn eine der Seiten Market (unlimitiert) anbietet oder haben will. Dass der Käufer einen Moment später limitiert 15 Dollar unter dem vorhergehenden Kurs anbietet, geht - würde aber nicht ausgeführt, wenn die Gegenposition zu z.B. bereits bei nur 3 Dollar darunter bereit ist, auszuführen und das ganze Volumen der Order catcht.
Folglich geht selbst die unlimitierte Marketorder als gecatchter Kurs im Marktverlauf unter - es sei denn, das Volumen der unlimitierten Marketorder ist groß genug, dass die Gegenseite der Trades den Kursverfall nicht auffängt. Das dann noch in so einem Mini-Zeitfenster grenzt die Anzahl der Player, die das überhaupt können (Stichwort Margin, mit der die schiere Größe dieses Trades besichert werden muss) stark ein.
Ich rate immer noch zum warten; Die Bullionbank hat eine unglaubliche Sicherungsposition. Damit könnte man die Position einer Großbank sogar drehen (doppelte Margingröße). Parallel werden Pressemitteilungen und Beteiligungsgrößen lanciert, die genau das Gegenteil sagen.
Lieber warten, statt "der Straßenbahn hinterherrennen".
Sehe ich genauso. Nicht nur im XAU/USD und EUR/USD, auch JPY/USD, GBP/USD, etc. das gleiche Bild - m.E. war das heute ganz klar eine Stärke im USD, warum auch immer.slts hat geschrieben:Ähm Leute, schaut Euch mal den Wechselkurs Eur-Dollar an.
Damit lässt sich die "Gleichzeitigkeit" wohl gut erklären.
zumindest war das häufiger so wenn es um Arbeitsmarktdaten geht, theoretisch...
Grüße
DF
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das schreit gerade nach KAAAAAAAAAAAAAAAAAAAUUUUUUUUUUUUUFFFFFFFFFEEEEEEEEEEEENNNNNNNNNNN!!!!
Gehe mal mein Schweinchen schütteln
Grüße
DF
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Zudem weiss man auch nicht, welche dieser Faktoren in Kürze anstehen, daher halte ich es für reine Kaffeesatzleserei, die kurzfristige Entwicklung des Goldpreises vorhersagen zu wollen.
Es gab hier in diesem Thread Prognosen, die für Februar/März einen Durchschnittskurs von 1.150 $, vorhersagten. Wie wir nun wissen, kam es anders.
Für denjenigen, der nicht am schnellen Euro interessiert ist, spielt das allerdings auch keine Rolle, sofern man fundamental überzeugt ist.
Was diejenigen angeht, die hier "KKKKAAAAUUUUFFFFEEEENNN" rufen: Objektiv betrachtet ist Gold mit einem Verkaufspreis von rund 1.000 € pro Unze nicht billig. Wer noch nichts hat, kann sicherlich ein bisschen was kaufen, aber ein Schnäppchenpreis, bei dem man "all in" gehen sollte, ist es sicher nicht.
lifesgood
Du hast natürlich recht.
Es ist meine persönliche Einschätzung der Lage. Die ausbleibende Korrektur hat meiner Ansicht nach etwas mit den oben genannten Ängsten zu tun, vorallem aber mit der Krim-Krise.
Woran machst du es fest das Gold bei 1000€/oz nicht billig ist ? Ich sehe das genauso, desswegen vermisse ich im Moment eine Korrektur. Das Ausmaß der Korrektur sollte dann mehr Informationen darüber geben, ob sich ein gesunder Anstieg abzeichnet oder der Rückfall in einen Abwärts-/Seitswärtstrend.
Grüße
DF
Mal mit dem gesunden Menschenverstand argumentiert, ist es doch, dass Angebot und Nachfrage in einem freien Markt den Preis bestimmen. Zum Angebot läßt sich sagen, dass die Goldminen ihre besten Zeiten aller Vorraussicht nach hinter sich haben. Höhere Mengen sind nur durch überproportional steigende Investitionen in den Minen zu haben, wenn überhaupt. Das wird kein Betreiber tun, wenn es sich nicht lohnt (man ihm das Gold für seine Kosten+Gewinn abkauft). Von daher sehe ich keine größeren Goldmengen auf dem Markt.
Es könnte aber auch ein Staat oder eine Bankengruppe massig Gold auf den Markt bringen und verkaufen. Nur wer sollte das auch langfristig tun? Die Chinesen und Inder sicher nicht. Die Amis? ME eher auch nicht, wären doch die Goldbestände ein guter Anfang nach einer Währungsreform.
Das Angebot sollte also auf dem jetzigen Level eher bleiben. Und die Nachfrage dürfte wohl eher steigen, da die Inflationsgefahren gerade in China und Indien sowie den BRIC Staaten deutlich nach oben gegangen ist. Auch die EU und US werden davon nicht verschont bleiben. Irgendwann muss das gedruckte Geld und die stark erhöhte Geldmenge ja mal ihren Tribut fordern.
ZUgegeben: alles Kaffeesatzleserei und sicherlich auch keiner Vorlesung in BWL würdig, aber wie heißt es so schön "jurst my 2 cents".
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An der Entwicklung der letzten Jahre.Polkrich hat geschrieben:Woran machst Du Deine Aussage fest, dass Gold derzeit nicht billig ist? Möchte das nur verstehen, keine Kritik oä.
Würdest Du den Preis eines Gutes, das man vor 10 Jahren noch für 1/3 des aktuellen Preises kaufen konnte, als billig bezeichnen?
Wie gesagt, wer Bestände aufbauen möchte und regelmäßig kauft (CostAverage), der kann auch jetzt kaufen. Aber, um z.B. andere Vermögenswerte in Gold umzuschichten wäre mir der Preis zu hoch.
Aber die Frage stellt sich für mich ohnehin nicht mehr. Mein Investment ist abgeschlossen.
Da ich das Kaffeesatzlesen nicht beherrsche wage ich keine Prognose, ob es nochmal deutlich runter geht oder nicht. Möglich ist Vieles, aber es muss nicht sein. Letzendlich ist jeder selbst für seine Entscheidung, wann er wieviel kauft, verantwortlich.
lifesgood
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Es kommt auch darauf an, was die Alternativen sind ...lifesgood hat geschrieben:Wie gesagt, wer Bestände aufbauen möchte und regelmäßig kauft (CostAverage), der kann auch jetzt kaufen. Aber, um z.B. andere Vermögenswerte in Gold umzuschichten wäre mir der Preis zu hoch.
lifesgood
Sehe ich ähnlich. Die Alternativen (Aktien,Immobilien in guter Lage,Anleihen) sind für meinen Begriff alle sehr teuer, wenn nicht sogar überkauft.
Bei solch hohen Ständen sehen plötzlich 1% aufs Tagesgeld noch akzeptabel aus. Manchmal muss man halt still sitzen und warten. Auch wenns weh tut ( 1% deckt nicht mal die Inflation ).
Von risikolos kann man ja auch nicht mehr sprechen, auch wenn Einlagensicherung usw. etwas anderes versprechen. Naja die Zeiten der Risikoklasse 1 sind vorbei. Alles ist riskobehaftet...
Ich vermute mal die Lage bei Aktien, Anleihen etc. wird sich bald wieder abkühlen. Bei Aktien sieht man das ja bereits in den letzten Wochen.
Ein bisschen Gold schadet daher nicht und ist relativ alternativlos, solange der Preis einem nicht einen Strich durch die Rechnung macht wie seit Jahres anfang :S Dann heißt es auch hier warten...
@lifes
Ja natürlich muss jeder sehen wo er bleibt. Es gibt keinen Plan x den jeder andwenden kann. Ist alles Situationabhängig.
Grüße
DF
Mit gesundem Menschenverstand würde das mit dem Gleichgewichtspreis theoretisch stimmen. In der VWL-Denke fehlt dann aber der marktkonträre Eingriff der Bullionbanken (im Auftrag der Fed), die verhindern, dass sich ein neuer Gleichgewichtspreis bildet, der der wirklichen Angebots- /Nachfrage-Situation von Marktteilnehmern entspricht. Dazu kommt, dass der Goldpreis nicht durch physische An-und Verkäufe gebildet wird, sondern der Goldpreis ein Preis auf Derivate mit Hebel an der NY COMEX ist und als Referenz von vielen Goldhändlern genutzt wird, die dann das phyische an- und verkaufen. Die dort handelnden Marktteilnehmer sind allesamt andere und ganz sicher keine Endkunden. Selbst Goldminenproduzenten dürften unter den großen Volumenpositionen weniger vertreten sein.
Das einzige physiche Gold an der Comex liegt angeblich in Sicherungslagern mit Besitzscheinen, die entweder Auslieferungen verbriefen oder Margin-Sicherungen dienen. Selbst das ist aber im Bezug auf einen bestimmten Marktteilnehmer (JPM) äußerst fragwürdig. Aktuell ist die Sicherungsposition so groß, dass ich an die Option eines gezielten Verkaufs wie im April und im Oktober letzten Jahres glaube. Mal übersetzt: Die binden eine riesige physische Position, die keine Zinsen abwirft und die sie auch in Teilen gar nicht in der Größe für die Auslieferungen (im Fall einer phyischen Forderungen eines Marktteilnehmers auf der Gegenseite) bräuchten. Bleiben also nur Margin-Sicherungen. Mit der Größe kann ich die ganze Position drehen oder einen sehr großen Volumenhebel bauen oder SEHR viel Volatiliät für meine Kontrakte im Markt aushalten.
Die einzige Frage ist noch, auf welches Ereignis hier eigentlich gewartet wird (bei dem man dann gegensteuern müsste mittels Verkauf = erneuter gezielter Intervention).
Ich sag nicht, dass 1000 EUR teuer oder preiswert sind. Aber Käufer könnten sich noch mal gewaltig ärgern, dass sie nicht gewartet haben, wenn sie jetzt kaufen. (Das ist keine Empfehlung, es kommt immer anders als man denkt -> Crimea Crisis)
Verstehe auch nicht, warum jeder in einschlägigen Artikeln tönt, man sollte Goldman als Kontraindikator nutzen (Kaufen wenn sie Verkaufen schreien), aber man JPM abnimmt, die Bank sei "Long" für Gold. Das passt hinten und vorne nicht und ich glaub es erst, wenn 2014 nicht noch so ein Freefall-Chart im Gold entsteht oder JPM diese Sicherungsposition an der Comex abbaut.
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- 10 Unzen Mitglied
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Solange sie alle schrien: Gold geht auf 1000 USD und zu Shortpositionen rieten und dann plötzlich absehbar war, dass der Markt -zumindest erstmal- bei negativstem Sentiment und maximalem ETF-Abfluss und geballtem Banken/Analysten-Abgesang auf den POG TROTZDEM EINFACH NICHT UNTER 1180 GING war es noch einfach eine Gegenposition einzunehmen, da es ja objektiv nicht schlimmer kommen konnte.
Jetzt ist es immernoch ein gutes Gefühl long zu sein bzw bei 12xx was gekauft zu haben, aber die Gesellschaft wird mittlerweile unangenehmer und irgendwie verdächtig.
Shakespeare
Sich in großen Mengen neu eindecken zu müssen, könnte für JPM oder die Goldmänner ein nicht unerhebliches Risiko darstellen.