Goldpreisprognosen II
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Es ist ein kurzes Interview. Er hat nicht richtig Zeit auszuholen. So bleibt es imho ein zu wenig begründetes Kursziel. Aber hej: die letzten Jahre hatten die Gold-Bären ja recht...
Ergo: Du hast nicht so viel verpasst meiner Meinung nach.
Shakespeare
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Und kurz vor dem Dämmerung ist die Nacht am dunkelsten.
Das ist meine Prognose. Und die gilt aus meiner Sicht auch für Gold.
Blöd nur, wenn der Euro auch gegenüber dem Dollar an Wert verliert und weiterhin verlieren wird (und davon gehe ich aus). Dann können wir nicht mal günstig im Schutz der dunklen Nacht nachkaufen.
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Ich bezweifle stark dass wir die 20.000 in Euro fürs Kilo noch mal sehen werden. Auch bezweifle ich dass Gold dann auf dem Boden wieder eine lange Seitwärtsphase sehen wird, die letzten Jahrzehnte haben uns doch gezeigt dass mit allem spekuliert wird. Ist Gold am Boden sehen die Großen doch wieder Möglichkeiten mit dem Treiben der Preise massig Geld zu verdienen. Ein Ende der Beschleunigung ist meiner Ansicht nach nicht in Sicht...

Der Preis für die Vollkosten einer Unze für Minenunternehmen liegt bei etwa $ 1.200, bei manchen weniger, aber bei manchen auch schon mehr.
Sollte der Kurs schon unter $ 1.000/Unze gehen wird früher oder später das Angebot "austrocknen" und dies dann wieder zu höheren Goldpreisen führen. Nicht zu vergessen sind die Kostensteigerungen von 5 bis 10% pro Jahr. Mittel- und längerfristig werden wir wieder Goldpreise von $ 1.300 bis $ 1.400 sehen.
Kurzfristig ist technisch jeder Preis möglich, aber ich glaube nicht mehr daran, daß die Kurse unter $ 1.100 fallen werden.

Die $ - € Ratio ist ein ganz anderes abendfüllendes Thema

Hey, es ist Sonntag, und da darf man sicherlich mal ganz entspannt fantasieren. Ok, das Gold und der Dollar, der Dollar und das Gold, und wenn der Draghi hustet ... (alles bekannt)1107greg hat geschrieben:Mittel- und längerfristig werden wir wieder Goldpreise von $ 1.300 bis $ 1.400 sehen.
Jetzt stelle man sich vor, Gold würde auf 1400 Dollar steigen, der Euro weiter abstürzen ...Wahrscheinlich nicht in den Keller, aber noch ein paar Stufen ...
So, und jetzt haben wir $/€ Parität 1:1
Würden dann die Medien schreiben: Der Goldpreis (in Dollar) hat in den letzten Jahren 25% seines Wertes verloren, oder würden sie schreiben: Der Goldpreis (in Euro) hat ein All Time High erreicht, also noch nie gesehene Zahlen?
Illusion, Utopie, lose Gedanken zum Sonntag.
Einen eben jenen schönen, wünsche ich in die Runde!

Das würde hier wirklich den Rahmen sprengen, denn $ und € Kurs haben NIX, aber auch GARNIX mit dem Goldpreis zu tun.
Da finden Währungskriege an ganz anderen Fronten statt, wo YEN, Rin-Tin-Tin (ich nenne die Chinesische Währung gern so) & Co. auch noch mitspielen.
GENERELL: Mich würde es sehr wundern, wenn der Ami eine 1:1 Parität zulassen würde, der hat da durchaus seine eigenen Interessen und da werden wir noch einiges an (finanzieller) Action erleben.

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- 1 kg Barren Mitglied
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Und wie weit ist der Goldpreis von den Produktionskosten abhängig?
Schließlich ist nur ein geringer Teil des gehandelten physischen Goldes neu, der Rest stammt aus Recycling und Beständen. Und schließlich sind da noch die die Papierderivate, die wohl den Großteil der goldpreisbestimmenden Faktoren ausmachen.
Ich denke, der Goldpreis kann prinzipiell schon massiv unter die Produktionskosten fallen.
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Dennoch, bzw. auch deswegen werden wir die Preise von 2000 aber nicht mehr sehen auch wenns schön wäre mal wieder einen willi 2 für 70 Euro zu kaufen...
Okay, danke für die Zusammenfassung! So in dem Preisbereich liegt ja das Hoch aus den Achtzigern, würde mich also nicht wundern, wenn das nochmal getestet würde vor dem nächsten Allzeithoch.delaboetie hat geschrieben:Kurzfassung: die Blase fing bei 750USD an und dahin geht's zurück. Dann erst ist die Übertreibung weg.
Würde ich so jetzt nicht sagen. Wenn der Dollar gegenüber dem Euro massiv aufwertet, deutet das ja auf eine große internationale Dollarstärke hin, also nicht nur gegenüber irgendwelchen Entwicklungsländerwährungen. Und eine Dollarstärke korreliert meist mit einer Rohstoffschwäche, was dann wiederum auch einen fallenden Goldpreis zur Folge hat. Genau das passiert ja auch gerade: Der Dollar wertet auf, die Rohstoffe ab. Nach 2000 war es bspw. genau andersrum.1107greg hat geschrieben:Das würde hier wirklich den Rahmen sprengen, denn $ und € Kurs haben NIX, aber auch GARNIX mit dem Goldpreis zu tun.
es ist einfach,sie manipulieren und kontrolieren mit Erfolg.
https://www.youtube.com/watch?v=pN_vUV_dTrk

Gewisse Korrelationen bestehen schlicht darin, dass der Rohölpreis ein wichtiger Faktor für die "Energiekosten" allgemein ist. Industrielle Produktion (was im weitesten Sinn der Goldabbau wegen des hohen Technik-Einsatzes auch ist), bzw. deren Kosten, hat also eine Verbindung zum Rohölpreis.Geldsammler hat geschrieben:...
Inwieweit hängen denn die Goldproduktionskosten von den Rohölpreisen ab?
...
So könnte also eine gewisse "Abhängigkeit" entstehen.
Ganz schwierige Frage!Geldsammler hat geschrieben:...
Und wie weit ist der Goldpreis von den Produktionskosten abhängig?
Schließlich ist nur ein geringer Teil des gehandelten physischen Goldes neu, der Rest stammt aus Recycling und Beständen.
...
Ohne eine endgültige Beantwortung in Anspruch nehmen zu wollen, folgende Ergänzung zu dem, was der Geldsammler schon angesprochen hat.
Im 3. Quartal 2014 bestand das "Angebot" von Gold aus etwa 800 Tonnen "mine production" und 250 Tonnen "recycled gold".
Das sieht aus, als ob der Geldsammler Unrecht hätte, weil er davon spricht, dass nur ein geringer Teil des physisch gehandelten Goldes "neu" wäre - laut WGC sind es aber mehr als Dreiviertel!
Wie passt das zusammen?
Die Lösung des Rätsels besteht in seinem unscheinbaren Zusatz "... und Beständen"!
Man muss sich nämlich darüber bewusst sein, dass der "Bestandshandel" innerhalb des Marktes keinerlei "Nachfrage" an den "Angebotssektor" des Rohstoffes stellt!
Durch das "Verschieben von Beständen" von einem Marktteilnehmer zum anderen, entwickelt dieser Markt keine Nachfrage nach Nachschub!
Oder etwas vereinfacht so ausgedrückt:
Wenn ich hier im Marktplatz einen Sovereign "nachfrage", dann will ich ein (oder genau das angebotene) (Geld-)Stück haben ... aber kein "Gold als Rohstoff". Durch diese Nachfrage entsteht kein "Produktionsdruck". Der "Gebrauchtwarenmarkt" beeinflusst die Hersteller nicht.
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ja, das "Bunkern" des Rohstoffes Gold habe ich scheinbar lapidar hinten ran gehängt. Die Einwirkung auf dem Markt ist - wie von Dir beschrieben - sehr interessant. Mir war nur klar, dass es Unmengen sind, die hier auf den Markt geschoben werden können. Und vollkommen richtig beschrieben: Gold ist hier eben kein Rohstoff, da es zwar verarbeitet wird, aber (fast) nicht verbraucht. Was wir nicht wissen: Wie schätzt "der Markt" den Einfluss der Produktionskosten ein und wie reagiert er darauf. Und nur darum geht es eigentlich.
Nachdem der Rohölpreis gerade im Keller ist, dürfte der Energiekostenanteil an der Goldproduktion auch entsprechend gesunken sein. Das haben die Analysten sicher auch auf dem Schirm.
Man muss also gar nicht unbedingt den Goldpreis über Derivate manipulieren, er schwankt aufgrund der genannten Punkte ohnehin (im Auge des Betrachters).
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Die Investmentbanken haben Gold abgeschrieben und wetten auf fallende Notierungen. Das macht das Edelmetall für Sparer wieder interessant. Die Milliardennation Indien könnte jetzt die Rallye starten.
http://www.welt.de/wall-street-journal/ ... -kann.html
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Wenn man sich den historischen Goldchart anschaut ,der netterweise von Gold.de bereitgestellt wird, erkennt man die Muster.
Da unsere Notenbänker alles mögliche machen um unser Finanzsystem zu destabilisieren, werden wir wohl um weitere Krisen nicht herumkommen. Ob die Antwort auf die Krise dann der Kauf von Goldbarren sein wird, da habe ich ein paar Zweifel.
Grüße
DF
Der aktuelle Kurs in € (wir leben nun mal in der Eurozone) liegt nur 15 € unter dem Jahreshoch vom März und 100 € und damit 11,4% über dem Kurs vom 31.12.2013.
Der DAX, der von allen so hochgelobt wird, notiert aktuell rund 5% über dem Kurs vom 31.12.2013.
Aber ich muss ja nicht alles verstehen ...

donnyflame hat geschrieben:Solange kein Run auf Gold kommt (warum auch immer), wir sich hier nicht viel bewegen.
Wenn man sich den historischen Goldchart anschaut ,der netterweise von Gold.de bereitgestellt wird, erkennt man die Muster.
Da unsere Notenbänker alles mögliche machen um unser Finanzsystem zu destabilisieren, werden wir wohl um weitere Krisen nicht herumkommen. Ob die Antwort auf die Krise dann der Kauf von Goldbarren sein wird, da habe ich ein paar Zweifel.
Grüße
DF

Kein Run auf Gold,dann kann man einfach den Kurs nach unten bewegen und günstig einkaufen.
Viele Menschen erkennen irgendwelche Muster bei dem Goldchart,aber viele vergessen auch die steigende Schulden,die explodierende Papiergeldmenge und die Interessen von Menschen die viel Papiergeld und Macht besitzen.Wenn jemand über Blasen und eigene verzweiflung propagiert,der kann den Wert des Goldes nicht erkennen,der versteht nichts.
https://www.youtube.com/watch?v=TWdapFoAQfA

Hm, um das Horten an sich ging es eigentlich hier nicht. Das ist nur Effekt.Geldsammler hat geschrieben:...
ja, das "Bunkern" des Rohstoffes Gold habe ich scheinbar lapidar hinten ran gehängt. Die Einwirkung auf dem Markt ist - wie von Dir beschrieben - sehr interessant.
...
Ich weiß (leider ist das bei Dir oft so) nicht so recht, was Du aussagst mit diesem Posting.
Was ich beschrieben habe, ist (eventuell) etwas ganz anderes:
Es gibt bei der Betrachtung "des" Goldmarktes in punkto "supply and demand" zwei Ebenen.
Die eine Ebene ist der Rohstoffmarkt, der auch allen dazu gehörigen Bedingungen entspricht (inkl. Manipulation und Derivaten). Hier wird DER Goldpreis gemacht. Von hier stammen fast alle Zahlen. Dieser Markt wird rauf und runter analysiert.
Weil sich Gold aber nicht verbraucht, gibt es einen für Rohstoffe sehr untypischen "Gebrauchtwarenmarkt". Das ist alles, was "wir" untereinander handeln, auch der anderweitige Kauf jeglichen "alten" Goldes.
"Nachfrage" nach Gold im Sinne von "Nachfrage im Gold-Rohstoffmarkt" wird dadurch nicht (!) generiert. Keine Mine muss die Produktion erhöhen, wenn der Mithras einkaufen geht

Das ist ein eklatanter Unterschied z.B. zum Rohölmarkt! Hier entsteht praktisch jedes Mal wenn ich tanke eine Nachfragekette, die sich bis zum Bohrloch ungebrochen fortsetzt.
Bei Gold hingegen beeinflusst eigentlich nur der Erstkäufer diese "Rohstoff-Marktebene" Natürlich wird dessen Nachfrage - insofern er als Goldhändler/Distributor agiert - durch seine Kundschaft, evt. Vorbestellungen, also seine "Auftragslage" gebildet.
Oder so:
Wenn man einen Gebrauchtwagen kauft, nutzt das den Herstellern höchstens dann etwas, wenn der Händler eine gewisse Stückzahl PKW vorhalten will - egal ob neu oder gebraucht, es sollen immer 20 Stück im Showroom stehen.
Bei einem Gebrauchtwagenhändler jedoch definitiv nicht!
Und das, was unsereins an Goldhandel sieht (und fühlt), ist - aus diesem Blickwinkel betrachtet - ausschließlich der Gebrauchtwarensektor.
Da muss ich widersprechen!donnyflame hat geschrieben:...
Da unsere Notenbänker alles mögliche machen um unser Finanzsystem zu destabilisieren
...
Das bestehende System ist m.M.n. auf lange Sicht hochgradig "toxisch". Das destabilisiert sich von ganz allein. "Unsere" Notenbanker destabilisieren das System nicht - sie scheinen "nur" keine endgültigen Lösungen für die Probleme dieses Finanzsystems zu haben.
Wenn Du schreibst, dass die [bösen] Notenbanker das [gute] Finanzsystem destabilisieren, verzerrt das die Tatsachen.
Die Notenbanker dienen dem System. Sie handeln in ihm, für es und mit seinen Vorgaben. Die machen nicht etwas potenziell Gutes kaputt, sondern verwalten eben das Existierende.
(Und das tun sie AUS IHRER SICHT VON INNEN (!!!) sogar erfolgreich. Mit den Mitteln von 1929 und wahrscheinlich sogar denen von 1960, wäre uns das alles längst um die Ohren geflogen.
... hier könnte man natürlich fragen ob das letztlich nicht besser gewesen wäre.
Aber wie immer: denen in der Krise ist es immer herzlich egal, ob durch das Krisengeschehen eine allgemeine Besserung eintritt (ein oft ignoriertes Problem übrigens).
Die oben skizzierte Sichtweise (die ich mir ja auch nicht aus den Fingern gesogen habe) im gesamten Goldmarkt zwei sehr untypisch getrennte Ebenen zu sehen, erklärt übrigens auch die Bedeutung des Schmuck-Sektors!
Im Gegensatz zu Bullionware und Münzen, die offensichtlich in großem Maß in der sekundären Ebene zirkulieren (ohne Nachfrage für den Rohstoff), wird Schmuck in der Regel tatsächlich insofern "verbraucht", als er meist langfristig gehortet wird.
D.h. Schmuckkauf (ebenso wie industrielle Nutzung) triggert tatsächlich Nachfrage nach dem Rohstoff, weil Schmuck sozusagen aus "neuem" Gold gearbeitet wird.