Goldpreisprognosen II

Edelmetall-Themen, neue Bullion- und Sammlermünzen, historische Hintergründe, Fachwissen

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Beitrag 17.07.2016, 10:15

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VfL Bochum 1848
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@ lifesgood,

ganz genau so sehe ich das auch smilie_01 .
Außerdem haben nicht alle im Forum den gleichen Informationsstand, wo der eine aufgrund seines vorhandenen umfangreichen Wissens natürlich überhaupt nichts mehr aus diversen Quellen hinzulernen kann, sind manche wissensdurstige Anfänger vielleicht froh über jedwede Information.

Und, wie lifesgood es schon treffend sagte, finde ich auch konträre Artikel aus verschiedenen Gazetten/Quellen für die persönliche Meinungsbildung über EM interessant, man muss ja wirklich nicht jede Aussage 1:1 übernehmen, aber ich z.B. zimmere mir immer aus verschiedenen und teils auch widersprüchlichen Aussagen über Gold bzw. die Goldpreisentwicklung mein eigenes Bild zurecht. Auch möchte ich mal denjenigen im Forum sehen, dessen Goldpreisprognose zu jeder Zeit die zutreffende ist und jede andere Informationsquelle in Punkto Treffsicherheit übertrifft.

Von denen, die immer so gerne Prognosen und verschiedene Beiträge anderer kritisieren kommen so gut wie keine konstruktiven Posts. Andere zu kritisierien ist immer einfach!
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Beitrag 17.07.2016, 17:43

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KROESUS
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um was geht es in diesem Faden?

Geht es darum wie der Goldpreis am Jahresende steht so wie im ersten Posting geschrieben?

Dann sollte es in der Überschrift auch klar erkenntlich sein!

Zum Beispiel:

Wie ist der Goldpreis am Jahresende in €?

irgendetwas in dieser Art

sonst schreibt jeder irgendwelche Prognosen

dann nehme ich mal dieses Stöckchen auf und tippe auf 1500€=$ die Unze oder 48,23€/g für Ende 2016

für Ende 2017 tippe ich auch gleich und zwar 2000$ oder 3800€ die Unze Gold

Beitrag 17.07.2016, 17:47

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eisendieter
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KROESUS hat geschrieben: 3800€ die Unze Gold
unterschreib ich smilie_02
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E PLURIBUS UNUM

Beitrag 18.07.2016, 17:24

Thomasio
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Na, da beteilige ich mich doch mal am Thema, weil ich gerade aktuell vor der Wahl stehe, verkaufen, nachkaufen, oder erstmal gar nichts machen.
Blöd, dass ich vorm Brexit kein Bares hatte, sonst wäre die Entscheidung leicht gewesen.

So wie ich das sehe ist der Goldpreis in Euro gerechnet stark von der Entwicklung in der EU abhängig.
Was die Amis machen, insbesondere deren Arbeitsmarkt, spielt wohl auch eine Rolle, wird aber meistens zumindest teilweise von Währungsschwankungen ausgeglichen, ausserdem sehe ich von dort keine weltbewegenden Neuigkeiten auf uns zukommen.

Was die Chinesen und Inder an Gold kaufen macht meiner Meinung nach genausowenig Unterschied, wie das was der Rest der Welt kauft, weil der Papiermarkt um ein Vielfaches grösser ist als der Handel mit realen Edelmetallen.
Hier sehe ich, dass im Zuge wachsender Deflation und Depression nahezu weltweit immer mehr Anleger (insbesondere Banken und Unternehmer) gezwungen werden ihr Papiergold zu Geld zu machen um ihr Hauptgeschäft über Wasser zu halten, sprich massive Verkäufe in Papiergold werden noch eine Weile den Aufstieg des realen Goldpreises bremsen.

In Sachen Brexit hatte ich den richtigen Riecher, nur kein Bares um danach zu handeln, denn ich habe von Anfang an (also seit Verkündung des Datums fürs Referendum) fest geglaubt, dass der Brexit kommt und dass das dem Goldpreis in Euro einen satten Schub gibt.
Genauso sicher bin ich mir aber, dass dieser Schub jetzt wieder abbröckelt, weil die Märkte merken werden, dass sich durch den Brexit wirtschaftlich überhaupt nichts ändert.
Die Deutschen mit ihrem Exportüberschuss sind noch mehr an einem Freihandelsabkommen mit UK interessiert als die Briten, also wird es das geben und darum wird sich absolut gar nichts ändern, sprich der Goldpreis wird wieder auf die 1000 bis 1100€ pro Unze zurückfallen, wo er seit Mitte 2013 rumgedümpelt ist.

Verkaufen will ich mein Gold deswegen trotzdem nicht, weil ich glaube, dass die Franzosen im nächsten Jahr einen Frexit hinlegen werden, gegen den der Brexit ein Kindergeburtstag war.
Der Front National ist nicht so zimperlich wie die Konservativen in UK, die werden nach dem Wahlsieg von heute auf morgen ihre Grenzen zu machen, die interessieren sich nicht für Verträge, die werden schlicht alle alten Verträge für nichtig erklären, weil sie selber die nicht abgeschlossen haben und die werden praktisch über Nacht aus der EU und dem Euro austreten.

Selbst wenn ich richtig liege und mein Gold in den nächsten 12 Monaten 10-20% an Wert verlieren wird, ist die Aussicht auf eine massive Preisexplosion in 2017 so stark, dass ich lieber behalte was ich habe, weil ich nicht weiss, ob ich es im nächsten Jahr nochmal bekommen kann.
Ich hatte mein Gold eh 2014/2015 bei 900 - 1000€ pro Unze gekauft und von Anfang an geplant es mindestens 20 Jahre festzuhalten, weil ich absolut kein Spekulant bin, schon gar nicht auf Kurzzeit, sondern nur mein Geld vor dem Unfug in Sicherheit bringen will, der in der Politik abläuft.

Die einzige noch offene Frage für den Moment ist: Wann nachkaufen?
Wenn ich richtig liege ist jetzt nachkaufen ein schwerer Fehler, aber wenn ich zu lange warte, fährt mir möglicherweise der Zug vor der Nase weg.
Theoretisch müssten die ersten Vorboten der Preisexplosion auftauchen, wenn in Frankreich der Wahlkampf beginnt und die ersten Prognosen aus Umfragen den FN vorne sehen.
Darum liegt meine aktuelle Prognose für Ende 2016 bei 1100€ pro Unze oder sogar noch darunter, aber gleichzeitig dürfte Ende 2016, spätestens Anfang 2017 so ziemlich die letzte Gelegenheit sein Gold noch günstig zu bekommen.

Beitrag 18.07.2016, 17:38

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eisendieter
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Thomasio hat geschrieben:...
würde ich da wohnen, wo Du laut Deiner Profilangabe lebst, würde ich erstmal meine Kohle von der Bank holen, bevor ich mir andere Gedanken mache.
Erfolgreich gehandelt: ja

E PLURIBUS UNUM

Beitrag 18.07.2016, 17:53

Thomasio
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DAS ist der Grund, warum ich schon Gold habe :P und warum ich in Kürze auch nachkaufen werde.
Auf meinem Bankkonto hat sich seit über 3 Jahren nicht mehr bewegt, als dass ich am Monatsersten Zahlunseingang hatte, am 2. - 5. die monatlichen Rechnungen abgingen und ich am 6. den Rest in bar abgehoben habe.
Ich hatte nur in den letzten Monaten ein paar grössere Ausgaben, darum war vorm Brexit kein Geld für mehr Gold da.

Mein Hauptproblem ist immer die Bargeldbegrenzung in Italien.
Wenn ich mehr als 2000€ pro Monat Bares vom Konto abheben will, muss ich begründen wofür ich es brauche, egal wie völlig rechtmässig (und versteuert) es meins ist und "ich will es vor den Banken in Sicherheit bringen" gilt nicht als Begründung.
Darum muss ich peinlich genau darauf achten immer alles was geht mit Kreditkarte zu bezahlen, so dass ich monatlich nicht mehr als 2000 in bar abheben muss um das Konto leer zu behalten.
Andersrum, was mehr als 1000€ kostet darf ich nicht in Bar bezahlen, egal wie viel Bares ich rumliegen habe und egal wie völlig rechtmässig (und versteuert) es meins ist.
Darum muss ich vor grösseren Anschaffungen entweder ein paar Monate das Gegenteil tun, sprich alle Rechnungen bar bezahlen und Geld auf dem Konto sammeln, oder persönlich nach AT oder D fahren und das Zeug dort kaufen.

( .... und DANN wundert sich der italienische Staat, warum italienische Gewerbe einbrechende Umsätze haben.)

Beitrag 26.07.2016, 08:29

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VfL Bochum 1848
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Analyst von JP Morgan warnt Gold-Investoren

JP-Morgan-Analyst Stephen Parker findet Staatsanleihen und Gold mittlerweile zu teuer. Man solle mit „sicheren Werten“ jetzt vorsichtig sein:

http://www.goldreporter.de/analyst-von- ... old/59878/
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Beitrag 26.07.2016, 14:47

Ginsterkatze
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JP-Morgan? Für diese Mistbande ist Gold der Todfeind schlechthin!
Auf deren Aussagen gebe ich einen DRECK!!
Gerade entgegen handeln was die propagieren....

Beitrag 10.08.2016, 10:54

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VfL Bochum 1848
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Goldpreis auf 1.850 Dollar, wenn Trump US-Präsident wird?

Eine US-Präsidentschaft von Donald Trump könnte national wie international für Unsicherheit sorgen und dem Goldpreis einen deutlichen Schub verleihen, meinen Marktbeobachter aus dem Edelmetallsektor:

http://www.goldreporter.de/goldpreis-au ... old/60121/
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Beitrag 10.08.2016, 14:05

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Titan
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VfL Bochum 1848 hat geschrieben:Goldpreis auf 1.850 Dollar, wenn Trump US-Präsident wird?
... meinen Marktbeobachter aus dem Edelmetallsektor...
Hm,hm...zwei "Markt-Beobachter" sagen die Meinung...

Da ist mir so eine private Meinung wesentlich lieber :
"...Insgesamt ein sehr bullisches Setup, welches erst bei Goldkursen unterhalb 1.200 Euro kurzfristig in Gefahr gerät..."
http://www.gold.de/artikel/goldpreis-na ... us-dollar/

T.
"Das Leben ist Schwingung.Verändere Deine Schwingungen--
und Du veränderst Dein Leben"
"Die kürzesten Wörter ( ja,nein ) erfordern das meiste
Nachdenken"
Pythagoras von Samos

Beitrag 10.08.2016, 15:05

Thomasio
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Sind das nicht arg kurzfristige, also rein spekulative Prognosen?
Was hast du denn im Januar 2015 prognostiziert, als der Goldpreis nach dem Tief im Dezember 2014 bei 870€ auf 1155€ im Januar 2015 gestiegen ist?
Alles verkaufen, um es im Januar 2016 wieder zu kaufen, als der Preis wieder auf 970€ runter war?

Ich persönlich prognostiziere ja lieber auf Langzeit, aber wenns denn sein muss, versuche ich mich auch mal an einer Kurzzeit-Prognose:
1) Charttechnik und strategische Kaufsignale sind vollkommener Humbug und haben keinerlei Wert.
2) Sogenannte Widerstände, Kursziele, Indikatoren und was nicht sonst noch alles an "horoskopischem" Unfug da reingelesen wird ist alles vollkommen bedeutungslos.
3) Der Kurssprung von 1100 auf 1200 hat seine Ursache im Brexit, der für Anleger völlig unerwartet kam und allgemeine Panik ausgelöst hat.
Diese Panik wird sich in den nächsten Monaten wieder legen, wenn den Anlegern auffällt, dass sich auf dem Markt iwie überhaupt nichts ändert und dementsprechend wird der Kurssprung vom Juni in den nächsten 6 Monaten wieder abbröckeln.
Wie immer, wenn der Kurs abrutscht, wird er unter den Kurs abrutschen, auf den er sich dann am Ende einpendelt.
4) Dazu kommen die Wahlen in den USA im November, wo derzeit einige Panik im Markt ist, weil iwie BEIDE Kandidaten mit Argwohn betrachtet werden und allen Anlegern die Angst im Nacken sitzt.
Wenn diese Wahlen erstmal rum sind und die Märkte feststellen, dass egal wer da nominell regiert gar nichts zu sagen hat, weil Wirtschaftspolitik von den Lobbies der Reichen gemacht wird, werden auch diese Panikattacken sich wieder legen.
5) Ergo prognostiziere ich fürs nächste Frühjahr einen Kurs bei so etwa 1000€.

WENN ich derartig kurzfristig spekulieren würde, würde ich mein Gold heute verkaufen und es nächstes Frühjahr wieder kaufen, weil dann die Wahlen in Frankreich anstehen, die einen ähnlichen, aber insgesamt grösseren Effekt haben dürften als der Brexit, so dass im Sommer 2017 der Preis bei 1300+ liegen dürfte und dann auch weiter steigende Dendenz hat, weil das was der FN in Frankreich durchziehen wird tatsächlich auch auf die Märkte durchschlagen wird.
Aber ich habe 2014 bei 910 gekauft und für mich stand von Anfang an fest, dass ich es mindestens bis 2030 festhalten werde, völlig egal welche kurzfristigen Kapriolen der Preis treibt, weil auf 10-20 Jahre gesehen der Preis sowieso weder steigt noch fällt, sonder einfach eine inflationsbereinigte NULL rauskommt, sprich meine Kaufkraft völlig unabhängig von jedweder Währung oder Politik erhalten bleibt.

Beitrag 10.08.2016, 15:53

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VfL Bochum 1848
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Thomasio hat geschrieben:....
5) Ergo prognostiziere ich fürs nächste Frühjahr einen Kurs bei so etwa 1000€.
....
Gut, dann verschiebe ich meine Nachkäufe aufs nächste Frühjahr. Ich behalte mir vor, bei einem Kurs > 1.000 EUR, Dir die Differenz in Rechnung zu stellen smilie_10 .

smilie_24
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Beitrag 10.08.2016, 16:54

Thomasio
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Prognosen sind grundsätzlich ohne Gewährleistung smilie_07
Wenn man für Prognosen haften müsste, sässen der gute Herr (Un-)Sinn mitsamt seinem Ifo-Institut, genau wie alle Beteiligten an der Troika inkl. der guten Madam Lagarde zusammen mit dem Vollpfosten Schäuble mittlerweile für ein paar 1000 Jahre im Schuldturm.

Wenn ich mir mit meiner Prognose absolut sicher wäre, würde ich tatsächlich mein Gold heute verkaufen und im nächsten Frühjahr fürs selbe Geld 20% mehr Gold wieder einkaufen.
Ich halte aber das Risiko falsch zu liegen, z.B. weil irgendein unvorhergesehenes Ereignis Wellen schlägt und den Goldpreis rauftreibt, für zu gross um für "nur" 20% Gewinn meine Gold-Ersparnisse aufs Spiel zu setzen.
Ich bin nun mal kein Kurzzeit-Spekulant, sondern risikoscheuer Langzeit-Kapitalsicherer.

Was ich tatsächlich mache ist, dass ich das Geld was ich seit 2014 angespart habe und zum Leben inkl. einer grosszügigen Notreserve für Notfälle trotzdem nicht brauche, derzeit nicht in Gold anlege, sondern abwarte.
WENN ich richtig liege, müssten sich ab November/Dezember deutlich fallende Goldpreise zeigen, was ich dann als Kaufsignal fürs Frühjahr werten würde.
Wenn ich falsch liege, stehe ich jederzeit im Startloch, dass wenn in den Nachrichten irgendwas Weltbewegendes auftaucht, was den Goldpreis nachhaltig rauftreiben würde, wie z.B. eine Ankündigung von Helikoptergeld, ich am selben Tag noch meine Ersparnisse zu Gold machen kann.

Beitrag 10.08.2016, 17:07

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VfL Bochum 1848
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Thomasio hat geschrieben:...
WENN ich richtig liege, müssten sich ab November/Dezember deutlich fallende Goldpreise zeigen, was ich dann als Kaufsignal fürs Frühjahr werten würde.
...
Obwohl ja im November die Präsidentschaftswahlen in den USA sind, ich gehe davon aus, dass, egal wer gewinnt, der Goldpreis eine Reaktion nach oben zeigen wird und diese sich nicht schon kurze Zeit später auflösen wird. Von daher würde ich fallende Goldpreise, wenn überhaupt, frühestens im März/April erwarten, das nächste Ereignis, dass den Goldpreis wahrscheinlich wieder pushen wird werden die Wahlen in Frankreich am 23.04.2017 sein, Stichwort Front National.
Generell sehe ich aber in mittelfristiger Zukunft eher steigende Goldpreise mit zwischenzeitlichen gesunden kurzen Rücksetzern.

Ist aber nur meine Meinung, bitte mich nicht verklagen wenn ich falsch liege smilie_16 .
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Beitrag 10.08.2016, 17:43

Thomasio
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Ich denke die Wahlen in USA werden auf den Goldpreis kaum Einfluss haben, bzw. sind bereits eingepreist.
Effektiv sind doch BEIDE Kandidaten einfach nur Horrorgestalten, da gibt es in Sachen Wirtschaftspolitik so gut wie keinen Unterschied zwischen den beiden und effektiv haben die BEIDE überhaupt nichts zu sagen, weil die Wirtschaftsbosse ala Goldman Sachs denen schon erklären werden was sie in Sachen Wirtschaft zu tun und zu lassen haben.
Trump redet von massiven Steuersenkungen für alle und Clinton redet von Steuererhöhungen für die Reichen, aber das ist doch nur Wahlpropaganda, effektiv gemacht wird von alledem GAR NICHTS.

Im Bezug auf Frankreich sind wir allerdings völlig einer Meinung, weswegen ich im nächsten Frühjahr definitiv Gold nachkaufen werde.
April halte ich da eher schon für zu spät, weil dann die Wahlprognosen das böse Ende schon vorhersagen und die Anleger schon vorsorglich ins Gold einsteigen werden.
Mitte März, also Frühlingsanfang halte ich für so etwa den letzten Termin, wo es Gold noch günstig geben wird.

Beitrag 11.08.2016, 03:33

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MaciejP
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Thomasio hat geschrieben:[...] weil auf 10-20 Jahre gesehen der Preis sowieso weder steigt noch fällt, sonder einfach eine inflationsbereinigte NULL rauskommt, sprich meine Kaufkraft völlig unabhängig von jedweder Währung oder Politik erhalten bleibt.
Versteh ich das richtig, du glaubst, dass der Wert des Goldes keinen Schwankungen unterworfen ist, sondern sein Preis sich ausschließlich an den Schwankungen der anderen Währungen bemisst?
„Wenn der Durchschnittsmichel Gold kauft, kann er keine Fehler machen.“ – „Gold fliegt nicht weg.“

Beitrag 11.08.2016, 05:49

lifesgood
Könnte durchaus sein, dass Thomasio mit seiner Prognose richtig liegt.

Die Clinton hat sich doch ein großes Arbeitsmarktprogramm auf die Fahnen geschrieben und wie der Markt auf positive Aspekte vom Arbeitsmarkt in den USA reagiert, haben wir erst letzten Freitag wieder gesehen.

Daher, gewinnt die Clinton, dann kann es durchaus die 20% runtergehen.

Allerdings wird das Alles, was die verspricht wohl nur über noch mehr Schulden zu finanzieren sein (QE4???), so dass im Anschluß die Edelmetallpreise wieder anziehen dürften. Noch dazu, wenn die kommenden Wahlen in Europa entsprechend ausfallen.

Dazu passen auch so manche Prognosen, die man liest, die davon ausgehen, dass Gold erstmal bis zu 1.500 $ läuft und dann ein größerer Rücksetzer kommt.

Aber wir wissen ja alle, Prognosen sind schwierig, insbesondere, wenn sie die Zukunft betreffen :D
Thomasio hat geschrieben:[...] weil auf 10-20 Jahre gesehen der Preis sowieso weder steigt noch fällt, sonder einfach eine inflationsbereinigte NULL rauskommt, sprich meine Kaufkraft völlig

unabhängig von jedweder Währung oder Politik erhalten bleibt.
... kann man so pauschal nicht sagen. Wer 1980 Gold gekauft hatte, hat auf 10 oder 20 Jahressicht reale Kaufkraftverluste erlitten. Blickt man jedoch vom aktuellen Kurs 10 oder 20 Jahre zurück, so lagen die Steigerungen des Goldpreises wohl über der Inflation in dieser Zeit und man konnte mit einem Goldinvest seine Kaufkraft steigern.

Wobei das Ziel "Kaufkrafterhalt" IMHO die richtige Herangehensweise an das Thema Edelmetalle ist.

lifesgood

Beitrag 11.08.2016, 12:25

Thomasio
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MaciejP hat geschrieben:Versteh ich das richtig, du glaubst, dass der Wert des Goldes keinen Schwankungen unterworfen ist, sondern sein Preis sich ausschließlich an den Schwankungen der anderen Währungen bemisst?
Nicht der "anderen" Währungen und auch nicht der eigenen Währung, sondern Geld im Allgmeinen.
Das grösste Schwergewicht der Währungen ist natürlich der US$, darum ist bei anhaltender leichter Inflation in USA und Tendenz zur Deflation im Euroraum der $ im Vergleich zum € von $1,30 auf $1,10 gefallen und der Goldpreis in $ stärker gestiegen als in € gerechnet.
Da ist also nicht der Goldpreis gestiegen, weil der € verloren hätte, sondern der Goldpreis ist im Mittel aus dem Kaufkraftverlust von € und $ zusammen gestiegen.

WENN jetzt die Europäer irgendwas machen würden, was den € schwächen würde, wie z.B. Helikoptergeld, würde der Goldpreis in € stärker steigen als in $ und WENN sich deflationäre Tendenzen ergeben, z.B. durch weiteren Sozialabbau, dann fällt der Goldpreis entsprechend.

Selbstverständlich kommen da immer noch kurzfristige Schwankungen durch politische Ereignisse wie den Brexit dazu, aber die kannst du auf lange Sicht getrost ignorieren, denn das geht hinterher genauso schnell wieder runter wie es vorher rauf ging.

Beitrag 12.08.2016, 03:52

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MaciejP
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Thomasio hat geschrieben:Nicht der "anderen" Währungen und auch nicht der eigenen Währung, sondern Geld im Allgmeinen.
Eine richtig klare Antwort auf meine Frage fand ich das jetzt aber nicht. Mir ging es nicht um den Preis/Kurs des Goldes in USD, EUR oder sonstigen Währungen, sondern um den Wert/die Kaufkraft. Du hattest oben geschrieben, dass die "Kaufkraft völlig unabhängig von jedweder Währung oder Politik erhalten bleibt". Heißt das aus deiner Sicht nun, der Wert von Gold ändert sich nicht, sondern bleibt immer konstant, und nur alle anderen Währungen bzw. "Geld im Allgemeinen" schwankt um die Konstante Gold herum, oder der Goldwert selbst schwankt auch, aber so, dass er sich langfristig nicht in Richtung Null bewegt?
„Wenn der Durchschnittsmichel Gold kauft, kann er keine Fehler machen.“ – „Gold fliegt nicht weg.“

Beitrag 12.08.2016, 10:47

Thomasio
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MaciejP hat geschrieben:Heißt das aus deiner Sicht nun, der Wert von Gold ändert sich nicht, sondern bleibt immer konstant, und nur alle anderen Währungen bzw. "Geld im Allgemeinen" schwankt um die Konstante Gold herum, oder der Goldwert selbst schwankt auch, aber so, dass er sich langfristig nicht in Richtung Null bewegt?
Fast richtig.
Auf lange Sicht behält eine Unze Gold immer dieselbe Kaufkraft, weil die Menge neues Gold was geschürft wird und in den Umlauf kommt so etwa der Produktivitätssteigerung entspricht, so dass das Verhältnis von Angebot und Nachfrage zwischen Gold und Konsumgütern immer etwa gleich bleibt.
Gleichzeitig unterliegt Gold kurzfristigen Schwankungen bei politischen Verwerfungen auf der Welt, die (wie nach 2009) auch mal RICHTIG drastisch ausfallen können.
Richtung Null kann der Goldpreis sich nicht bewegen, aber er wird sich auf lange Sicht wieder aus dem momentanen Panik-Kurs verabschieden und auf den langfristigen Trend der realen, globalen Inflation einpendeln und der dürfte in Fortsetzung der Kurve von vor 2006 (meiner Meinung nach und nur grob geschätzt) derzeit bei so etwa 6-800€ pro Unze liegen.
Wobei natürlich weitere politische Kapriolen, wie z.B. die Wahlen in Frankreich nächstes Jahr, durchaus dafür sorgen können, dass der Panik-Kurs nochmal richtig nach oben ausschlägt, was ich sogar für sehr wahrscheinlich halte.

Geld im Allgemeinen, also der Mittelwert aus allen Währungen der Länder unter denen nennenswert Handel betrieben wird, schwankt nicht um den Goldpreis herum, sondern verliert im Zuge der Inflation permanent an Kaufkraft, sprich auf lange Sicht wird Gold in jeder beliebigen Währung immer steigen, nur die Kaufkraft vom Gold im Verhältnis zu Konsumgütern bleibt erhalten.
Wenn dabei eine Währung schneller fällt als eine Andere, z.B. weil irgendwer mal wieder "quantitative Lockerung" betreibt, kann sich der Effekt ergeben, dass die andere Währung kurzzeitig gegenüber dem Goldpreis sogar steigt, aber nicht weil diese Währung wertvoller wird, sondern weil eine andere Währung NOCH schneller fällt und der Goldpreis das Mittel aus allen Währungen ist.

Ein besonderer, früher nicht dagewesener Effekt, ergibt sich aus der Lohnpolitik, die seit vielen Jahren insbesondere in Japan und Südeuropa zu Deflation führt.
Hier dreht sich der Effekt aufs Gold tatsächlich um, weil Deflation nicht nur zu fallenden Preisen bei Konsumgütern führt, sondern auch zu fallendem Goldpreis.
Dass der Goldpreis nicht flächendeckend fällt, liegt zum Einen daran, dass diese Deflation in den USA und in Nordeuropa noch nicht angekommen ist und zum Anderen daran, dass im Moment wirklich einige politische Kapriolen auf der Welt stattfinden.
Sollte Trump im November in USA die Wahlen gewinnen und tatsächlich die Steuern für Reiche senken, wird der Goldpreis unter 1000€ pro Unze fallen.
Sollte dann der FN die Wahlen nächstes Jahr in Frankreich nicht gewinnen, Europa und der Euro ohne weitere Kapriolen erhalten bleiben und Austeritätspolitik mit Lockerung der Arbeitnehmerrechte in Frankreich einziehen, wirst du den Goldpreis deutlich unter die 6-800€ abrutschen sehen, auf denen der langfristige Trend liegt, weil dann die Deflation auch in USA und Nordeuropa ankommen wird.

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