Goldpreisprognosen II

Edelmetall-Themen, neue Bullion- und Sammlermünzen, historische Hintergründe, Fachwissen

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Beitrag 25.09.2016, 14:32

Thomasio
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Hui, viele Fragen, ich versuch mal wie viel davon ich beantworten kann.
Aber ich sags nochmal dazu, dies ist nur meine persönliche Theorie und es gibt keine Garantie darauf, dass das alles so passieren wird.
Z.B. wenn der FN nächstes Jahr in Frankreich die Wahlen verlieren sollte und dann auch 2018 in Italien eine Koalition aus Konservativen und der Mitte die Ultra-Rechten an der Machtübernahme hindern kann, kann das bestehende System auch locker noch 5-10 Jahre weiter existieren, weil dann die Enteignung des Mittelstands mit der Macht der gewählten Mehrheit fortgesetzt werden kann.

Aber mal im Einzelnen:
Montgomery hat geschrieben:... , dann kann sich das doch nur um wenige Tage handeln, in denen Cash Trumpf ist.
Tage sicher nicht, es wird vermutlich Wochen, wenn nicht Monate dauern, bis die Staaten, bzw. deren Regierungen es schaffen werden Ordnung ins Chaos zu bringen.
Insbesondere wird es die Druckerpressen bei den Notenbanken einige Zeit dauern ihre Produktion an Banknoten zu ver6fachen, was ja nach Vernichtung allen Giralgeldes nötig ist um auch nur dasselbe Preisniveau von heute, sprich dieselbe Relation zwischen vorhandenem Geld und angebotenen Gütern wieder herzustellen und bis die Post diese Unmengen an Scheinen im Lande verteilt hat dauert auch eine Weile.
Montgomery hat geschrieben:Glaubst Du, dass Du in dieser Zwischenphase Gold günstig akkumulieren kannst, dass physisches Gold zu Spot(t)preisen erhältlich sein wird?
Nein, ich glaube, dass der Markt mausetot sein wird.
Der Ausverkauf von Papiergold wird den Spotpreis von Gold in einen unvorstellbaren Abgrund reissen und weil es keinen separaten Preis für echtes Gold gibt, wird damit auch der Goldpreis total abstürzen.
Ich würde mich nicht wundern, wenn der Spotpreis für Gold unter 10€ pro Unze landen würde.
Besitzer von Papiergold werden froh sein, wenn sie überhaupt noch 10€ bekommen, es wird aber so gut wie niemanden geben, der bereit sein wird echtes Gold derartig billig zu verkaufen, also werden alle die echtes Gold besitzen es einfach behalten und die Krise aussitzen, denn wenn das Papiergold erstmal weg ist und die Staaten langsam aber sicher mit dem Geld drucken aufholen, werden sich die Dinge normalisieren und auch der Goldpreis wird wieder "normale" Werte erreichen.
Ausnahme werden "die Dummen" sein, also die, die 100% ihres Geldes entweder auf der Bank gelassen, oder in Gold angelegt haben, weil die zum Lebensunterhalt gezwungen sein werden ihr Gold auch für so winzige Preise zu verkaufen, aber das werden nur Wenige sein und die Chance, dass einer der Vielen die Bargeld gehortet haben zufällig auf dem Bahnhofsplatz einen der Wenigen trifft die Gold verkaufen wollen, wird nur sehr klein sein.
Da wird es sicher ein paar Glückliche geben, die da ein Schnäppchen machen, aber das wird nicht der Normalfall sein, eher wie ein Gewinn im Lotto.
Montgomery hat geschrieben:Darf ich Deine Antwort darauf so verstehen, dass die Hyperinflation so zustande kam, dass sich die umlaufende Bargeldmenge exorbitant erhöhte, während sich zugleich die verfügbare Gütermenge sogar verkleinerte? Wenn ja - was war 1923 anders als 1922 oder früher?
Ja, das darfst du so verstehen und anders war 1923 gar nichts.
Da kam einfach nur der Effekt einer Exponentialkurve zum Tragen, die nun mal nach einer Weile in eine Senkrechte übergeht.
Was im Krieg nur eine Halbierung war, wurde danach zu 1/4 .... 1/8 ..... 1/16 ..... usw., in immer kürzeren Abständen und 1923 war einfach der Punkt an dem die Senkrechte erreicht wurde.
Hätte es Reparationszahlungen nicht gegeben, sondern stattdessen einen Wiederaufbau der Produktion von Konsumgütern, wäre der Wertverfall stehen geblieben, sobald die Produktion in der Lage gewesen wäre die Menschen mit ihren Grundbedürfnissen zu versorgen.
MaciejP hat geschrieben:Ich gehe mal davon aus, die deutsche Bevölkerung war zu dem Zeitpunkt weniger an Gold und Devisen interessiert, als vielmehr an den Dingen des täglichen Bedarfs.
Richtig und genau die gab es nicht, nicht nur weil die Reparationen einen Teil der Güter abgezogen haben, sondern weil die Produktion nicht mal den Mindestbedarf der Bevölkerung erfüllen konnte, einfach weil nach dem Krieg alles kaputt war und der Staat keinerlei Anstalten gemacht hat die im Krieg umgestellte Produktion auf Waffen wieder zurück umzustellen auf Konsumgüter.
Vom Aufbau einer neuen Produktion gar nicht zu reden.

Hungernde Menschen sind bereit JEDEN Preis für ein Stück Brot zu bezahlen.
Stell dir vor, du sitzt in der Wüste und bist am Verdursten, du hast 1 Mio. € in Scheinen in der Tasche, aber keinen Tropfen Wasser.
Du bist am Ende deiner Kräfte und weisst, dass es zwar 50km weiter eine Oase gibt, wo Wasser nur 1€ pro Liter kostet, aber du weisst auch, du wirst es ohne Hilfe nicht dort hin schaffen.
Dann kommt einer auf einem Kamel vorbei und bietet dir für 999.000€ einen halben Liter Wasser und einen Ritt zur Oase an, aber er lässt nicht mit sich handeln, was machst du?
Du bist dir perfekt darüber im Klaren, dass der dich abzockt, aber hast du eine Wahl?
Das ist Hyperinflation durch Mangel an Angebot, wo die Menge verfügbaren Geldes im Prinzip überhaupt keine Rolle mehr spielt, weil in jedem Fall die, die so viele Güter besitzen, dass sie einen Teil verkaufen können ALLES verfügbare Geld dafür verlangen werden.
Mehrgoldfüralle hat geschrieben:Ich vermute eher, daß wer wirklich Geld hat, auch entsprechend Bargeld und Gold gebunkert hat, von sonstigen Sachwerten wie Immobilien und Industriebeteiligungen mal abgesehen. Die Anzahl derer, die ihre goldene Rolex wo auch immer feilbieten, wird sich in sehr engen Grenzen halten.
Fass dich mal an die eigene Nase.
Ich nehme an du bist alt genug, dass du die Zeiten VOR Einführung von EC-Karten und Kreditkarten als zahlender Konsument erlebt hast.
Wenn du damals in Urlaub gefahren bist, wie viel Bargeld hast du mitgenommen? (Im Verhältnis zur Kaufkraft natürlich.)
Wenn du heute in Urlaub fährst, wie viel Bargeld nimmst du mit?
Weniger?
Beantwortet das die Frage schon? Sonst setze ich noch einen oben drauf.
Wenn du mal Leute wie uns in Foren wie diesem ausklammerst, was glaubst du, wie viele (nicht informierte) Normalverbraucher und vie viele Reiche den unmittelbar bevorstehenden Zusammenbruch so ernst nehmen, dass sie heute Bargeld horten?
Wie viele Reiche werden einen Sinn darin sehen Bargeld im Haus zu lagern, während sie auf dem Aktienmarkt dicke Gewinne mit demselben Geld machen können?
Wenn du dann davon ausgehst, dass die ALLE heute ganz deutlich viel weniger Bargeld in der Tasche haben als früher mal, dann kannst du die Handvoll Informierter, die nicht nur die Notwendigkeit sehen, sondern auch in der Lage sind Bargeld zu horten einfach ignorieren, denn im Vergleich zu der Masse derer, die kaum ein paar Cent in der Tasche haben, sind "wir" verschwindend Wenige.
Frag mal in deinem Bekanntenkreis rum, wer wie viel Bargeld tatsächlich in der Tasche oder im Haus hat und rechne dir mal aus, wie viele Lebensmittel die davon kaufen können, wenn sich ALLE anderen Formen von Geld über Nacht in Luft auflösen, ich schätze du wirst überrascht sein, wie wenig das ist.

Wenns dann noch nicht reicht, überleg dir mal, wie viele von denen die tatsächlich heute Bargeld bunkern im Crash in der Lage sein werden grosse Mengen von diesem Bargeld für den Kauf von U-Booten und Yachten auszugeben.
Ein Reicher, der Hubschrauber und Yacht besitzt, hat davon nicht ein einziges Stück Brot auf dem Tisch und einer der genug Bargeld hat um Lebensmittel zu kaufen, der hat trotzdem nicht genug Bargeld um mehr als 10€ für eine Rolex zu bezahlen.
Da kann einer so viele Häuser besitzen wie er will, ohne Bargeld bekommt er für ein ganzes Haus noch nicht mal ein Brot von vorgestern.
Sicher wird es nicht Viele geben, die gezwungen sein werden ihre Wertsachen zu verkaufen (habe ich oben schon geschrieben), wer irgend kann wird seine Wertsachen festhalten und die Krise aussitzen.
Wer es schafft das auszusitzen wird hinterher genauso reich sein wie vorher, aber die Preise für die, die mitten im Crash verkaufen müssen, werden stark gegen NULL gehen.
gullaldr hat geschrieben:Es kann davon ausgegangen werden, dass sie über entsprechende Sicherheiten, z.B. Bargeldbestände im Tresor, verfügen.
Es kann davon ausgegangen werden, dass wenn
999erKryptonit hat geschrieben:... die Bargeldmenge zuletzt bei ca. 1.000 Milliarden, die Gesamtgeldmenge M 3 bei 11.174 Milliarden ...
lag, überhaupt nicht so viele Münzen und Scheine existieren, dass deine Theorie von den Reichen die Millionen in Scheinen im Tresor haben stimmen könnte.

Beitrag 25.09.2016, 15:47

999erKryptonit
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Thomasio hat geschrieben:Hui, viele Fragen, ...
Es kann davon ausgegangen werden, dass wenn
999erKryptonit hat geschrieben:... die Bargeldmenge zuletzt bei ca. 1.000 Milliarden, die Gesamtgeldmenge M 3 bei 11.174 Milliarden ...
lag, überhaupt nicht so viele Münzen und Scheine existieren, dass deine Theorie von den Reichen die Millionen in Scheinen im Tresor haben stimmen könnte.
Ich muss ergänzen, dass die von mir als "Bergeldmenge" bezeichnete Geldmenge M1 laut Defintion der Bundesbank "das außerhalb des Bankensektors zirkulierende Bargeld sowie täglich fällige Einlagen (Sichteinlagen) von Nichtbanken beinhaltet, da sie kurzfristig in das uneingeschränkt liquide Bargeld umgewandelt werden können. Die Geldmenge M1 bezeichnet also das Geld, über das jederzeit verfügt werden kann. "

Der Betrag der so definierten Geldmenge M 1 liegt mit 1.000 Milliarden Euro in etwa bei der Marktkapitalisierung von Apple (537 Mrd. Euro) und Alphabet (455 Mrd Euro) zusammen genommen. Das Vermögen der Reichen ist also keineswegs als Bargeld in Tresoren deponiert. Es ist aktuell zu sehr großen Teilen in Aktien und insbesondere auch in Finanzderivate investiert.

Die Marktkapitalisierung von Nokia lag übrigens 1999 deutlich über 300 Milliarden. Aktuell um die 29 Milliarden.Mit besten Grüßen, krypto

Beitrag 25.09.2016, 16:01

Thomasio
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Oh ja, das ist ein Punkt, den ich sogar weggelassen habe.
Wenn man vom existierenden Bargeld das Bargeld abzieht, was in den Banken liegt, also z.B. das Geld was jeden Abend von den Einzelhändlern und Supermärkten in die Nachttresore eingeworfen wird, das Geld was die Banken an den Schaltern vorhalten um die Auszahlungen der nächsten Tage bedienen zu können, das Geld was in den Automaten liegt, weil all dieses Geld nicht mehr verfügbar sein wird sobald die Banken geschlossen werden, dann kommt man auf eine Menge tatsächlich existierenden Bargeldes, was nur ein Bruchteil der offiziell existierenden 1000 Milliarden ist.

Oder anders gesagt, es werden zusätzlich zur Vernichtung von allem Giralgeld auch noch grosse Teile der Bargeldbestände unzugänglich, sprich das Verhältnis von tatsächlich zum Kauf von Gütern vorhandenem Geld zur Menge angebotener Güter wird noch deutlich viel schlechter ausfallen als "nur" 1:10.

Beitrag 25.09.2016, 16:15

999erKryptonit
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999erKryptonit hat geschrieben:
...Ich muss ergänzen, dass die von mir als "Bargeldmenge" bezeichnete Geldmenge M1 laut Defintion der Bundesbank "das außerhalb des Bankensektors zirkulierende Bargeld sowie täglich fällige Einlagen (Sichteinlagen) beinhaltet. Die Geldmenge M1 bezeichnet also das Geld, über das jederzeit verfügt werden könnte. "

Der Betrag der so von der BUNDESBANK https://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/ ... 2bodyText3 definierten Geldmenge M 1 liegt mit 1.000 Milliarden Euro in etwa bei der Marktkapitalisierung von Apple (537 Mrd. Euro) und Alphabet / (455 Mrd Euro) zusammen.
Aus dem Blickwinkel einer Goldminengesellschat betrachete wurde - den Goldpreis der letzten Jahre zu Grunde gelegt - Gold für geschätzte +/- 120 Milliarden Dollar jährlich zu Tage gefördert.

Man könnte also die gesamte Goldfördermenge der letzten 8 bis 10 Jahre "investieren", und bekäme dafür gerade einmal sämtliche von Google / Alphabet + Apple ausgegebenen Aktien in ein "portfolio" bei der "Bank seines Vertrauens"?

Kann das wahr sein?

Wären ein Handy + Internetmonopol nicht deutlich mehr als die 10 jährige weltweite Goldminenförderung wert ?

Beitrag 25.09.2016, 21:10

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Sinjawski
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Jetzt sehe sich jeder einmal die letzten Postings hier an und dann gibt es nur zwei Alternativen:
Back to topic oder einen neuen Faden aufmachen.
Bevor jemand auch nur einen Protest postet, bitte Seite 1 ansehen, und nicht die Zeit all derer verschwenden, die denken: "Hoppla, da hat ein neuer ja vl. ganz spannende Argumente zur Goldpreisprognose", die findet man in dem ganzen Hin- und Her der letzten Tage naemlich kaum noch.
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Beitrag 25.09.2016, 21:20

999erKryptonit
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Guten Abend Sinjawski,

zunächst Danke für Deine deutliche, wenn auch nicht im Detail nachvollziehbare "Ansage" zu den hier geposteten Meinungen zum künftig zu erwartenden Goldpreis.

Deshalb meine einfache Nachfrage: Wie könnte der von Dir angedachte"neue" " Faden Titel" überhaupt lauten?..."?"... Ich für meinen Teil meine, dass die jüngst hier geposteten Meinungen sehr wohl zum Thema "Goldpreisprognose" allerbestens passen.
Zuletzt geändert von 999erKryptonit am 25.09.2016, 21:33, insgesamt 2-mal geändert.

Beitrag 25.09.2016, 21:31

Thomasio
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Komisch, ich dachte immer eine derartig gewagt präzise Prognose wie diese hier
Thomasio hat geschrieben:Nein, ich glaube, dass der Markt mausetot sein wird.
Der Ausverkauf von Papiergold wird den Spotpreis von Gold in einen unvorstellbaren Abgrund reissen und weil es keinen separaten Preis für echtes Gold gibt, wird damit auch der Goldpreis total abstürzen.
Ich würde mich nicht wundern, wenn der Spotpreis für Gold unter 10€ pro Unze landen würde.
Besitzer von Papiergold werden froh sein, wenn sie überhaupt noch 10€ bekommen, es wird aber so gut wie niemanden geben, der bereit sein wird echtes Gold derartig billig zu verkaufen, also werden alle die echtes Gold besitzen es einfach behalten und die Krise aussitzen, denn wenn das Papiergold erstmal weg ist und die Staaten langsam aber sicher mit dem Geld drucken aufholen, werden sich die Dinge normalisieren und auch der Goldpreis wird wieder "normale" Werte erreichen.
sei genau das, was in diesem Thema gefragt ist, insbesondere wenn sie auch noch derartig ausführlich und logisch begründet wird, dass selbst die, die bisher von Gold bei 10.000+ ausgegangen sind, sich die Augen reiben und Rückfragen stellen.

Ist nicht gerade die Diskussion darum, WARUM einer glaubt, was der Goldpreis in der Zukunft machen wird das, was die Leser wissen wollen, weil keiner stumpf glauben will was andere sagen, sondern alle gerne selber (mit-)denken würden?
Oder sollte deiner Meinung nach demnächst nur noch hier stehen: Gold wird in den nächsten x Monaten/Jahren um xx€ steigen/fallen PUNKT?

Beitrag 25.09.2016, 21:38

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Sinjawski
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Naja, seit mehreren Seiten sehe ich Thomasio eher an den Rubriken
"Wie rette ich meine Vermoegenswerte ueber einen italienischen bankencrash" bzw. "Verhaeltnis von Bargeld / Sachwerten / Fiat nach dem Crash" arbeiten. Antworten und Kommentare gab es zudem zu den Geldmengen M1 und M3, der Politik der Bundesbank, detaillierte Prognosen zu "Ivch loesche alle Konten, was kann ich dann mit 10% Cash anfangen" bis zu Helikoptergeld, Kriegsschuldfrage, Migrationsverschwoerungen.
Fuer all diese Themen gibt es genug andere Threads, oder man macht eben einen neuen auf (Vorschlaege habe ich ja gleich mitgeliefert).
Kommentare zum Thema: Wie das schon eine ganze Weile recht gut lief, steht auf 134 Seiten weiter oben, und weiteren zahllosen Seiten des Goldprognosen Threads, der vor Teil II hier gepflegt und dann leider geschlossen wurde. Lesen, vergleichen, verstehen - ist echt nicht schwer.
Mehr muss und werde ich hierzu auch nicht mehr antworten.
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Beitrag 25.09.2016, 22:03

999erKryptonit
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Sinjawski hat geschrieben:Naja, seit mehreren Seiten sehe ich Thomasio eher an den Rubriken
"Wie rette ich meine Vermoegenswerte ueber einen italienischen bankencrash" bzw. "Verhaeltnis von Bargeld / Sachwerten / Fiat nach dem Crash" arbeiten. Antworten und Kommentare gab es zudem zu den Geldmengen M1 und M3, der Politik der Bundesbank...
Ich habe die Geldmengepolitik „M1“ der Bundesbank mit 1.000 Milliarden Euro jährlich rein exemplarisch dafür als Beispiel herangezogen, dass man mit dieser Summe die Google und Apple Aktien komplett aufkaufen könnte. Falls man diesen Betrag (1.000 Milliarden Euro) in Gold aufwiegen möchte, könnte man diesen mit dem Gegenwert der in dem letzen Jahrzehnt weltweit geförderten Goldmenge ungefähr aufwiegen.

Dieser Vergleich war ein Wink mit dem sogen. "Zaunpfahl" für ....

Also weshalb plötzlich so agressiv, sinjawski...?

Beitrag 25.09.2016, 23:07

Thomasio
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Sinjawski hat geschrieben:Naja, seit mehreren Seiten sehe ich Thomasio eher an den Rubriken
"Wie rette ich meine Vermoegenswerte ueber einen italienischen bankencrash" bzw. "Verhaeltnis von Bargeld / Sachwerten / Fiat nach dem Crash" arbeiten.
Da hast du irgendwas falsch verstanden, oder nicht vollständig gelesen.
Zum Einen rede ich in keiner Weise davon, dass italienische Banken in irgendeiner Form besonders gefährlich wären, die sind nur den deutschen Banken ein paar Monate voraus, darum kann ich sie gut als Beispiel für das nehmen, was in Deutschland demnächst passieren wird.
Zum Anderen haben wir bisher in keiner Weise darüber diskutiert, ob man Geld auf der Bank lassen sollte oder nicht, in dem Punkt haben wir hier fast völlige Übereinstimmung, dass man das nicht machen sollte, egal in welchem Land.
Selbst die Frage ob uns ein Bankencrash bevorsteht wird kaum mal ernsthaft diskutiert, es wird höchstens mal am Rande als fast sichere Annahme erwähnt.

Die Diskussion geht darum, ob und wie ein Bankencrash sich auf den Goldpreis auswirkt, denn in dem Punkt bin ich einer der Wenigen, die für den Fall eines Bankencrash fallende Goldpreise vorhersagen und seit ich es gewagt habe diese Prognose zu stellen diskutieren wir halt darum.
Zu Beginn hat die breite Masse derer die der Hyperinflations-Theorie anhängen wohl noch geglaubt, sie könnten eine einzelne Meinung die derartig gegen die weit verbreitete Meinung geht einfach mit ein paar kurzen Fragen ala "was ist denn in Venezuela" oder "was war in der Weimarer Republik" entkräften, aber mittlerweile scheinen meine Argumente doch zu logisch zu sein, als dass man sie einfach wegwischen könnte.

Dass die Leute denen es lieber wäre, wenn überhaupt nicht erwähnt würde, dass sie sich möglicherweise geirrt haben könnten, weil sie ihre vorgefasste Meinung selbst dann nicht ändern würden, wenn ihnen das Gegenteil hieb und stichfest bewiesen würde, an dieser Stelle dann meinen wir wären off Topic, ist nur logisch, aber um diese Leute geht es gar nicht, denn mit denen kann man eh nicht sinnvoll diskutieren.
Das ist wie Debatten zwischen Gläubigen und Atheisten, da werden auch nie die Teilnehmer der Diskussion von der jeweils anderen Seite überzeugt, sondern beide Seiten der Diskussion halten die Diskussion nur, weil sie unvoreingenommene Zuschauer überzeugen wollen.
Lass dich mal in einem beliebigen Forum auf eine Diskussion zu einem beliebigen Thema ein, wo du die Meinung der Minderheit, im Idealfall sogar eine einsame Einzelmeinung vertrittst.
Vorausgesetzt du hast gute Argumente für deine Meinung, wirst an den im Forum geschriebenen Beiträgen zwar den Eindruck bekommen du wärst dort der letzte Dreck, aber du wirst dich wundern, wie viele Freunde du via Privatnachrichten gewinnst, die nie selber öffentlich was schreiben würden, aber immer gerne privat Zuspruch leisten, weil sie gerne mehr von dir lesen würden.

Beitrag 25.09.2016, 23:35

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Ken.Guru
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da muss ich doch tatsächlich die frage stellen: was glaubt es was es ist ? smilie_02
Diese Oneman Show hier hat soviel mit Meinungsfreiheit zu tun wie ein Zitronenfalter mit Zitronen falten. Meine Sperrung war wohl das Beste was mir passieren konnte. Danke an alle linken Weltverbesserer. Irgendwann merkt ihr wie bescheuert ihr seid.

Beitrag 26.09.2016, 00:14

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gullaldr
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Einer der Gründe, dass ich mich bei der Diskussion in gold.de quantitativ sehr zurück halte, liegt zum einen an einigen Platzhirschen, die jeden Tag ohne Ermüdungserscheinungen darlegen müssen, dass sie alles checken, aber meist Ideologie mit Fakten vermengen. Zum anderen liegt es aber auch an den Projektionen. Es wird auf ein Posting oft mit irgendeinem Kopfkino geantwortet, dass faktisch nichts mit der ursprünglichen Aussage zu tun hat. Manchmal kann ich nicht an mich halten und muss dann doch noch etwas posten. Das ist eigentlich ein Fehler, was ich selbst weiß. Ich bedauere das und fühle mich auch nicht richtig wohl dabei.

Aber dennoch...
Thomasio hat geschrieben: (,,,)
gullaldr hat geschrieben:Es kann davon ausgegangen werden, dass sie über entsprechende Sicherheiten, z.B. Bargeldbestände im Tresor, verfügen.
Es kann davon ausgegangen werden, dass wenn
999erKryptonit hat geschrieben:... die Bargeldmenge zuletzt bei ca. 1.000 Milliarden, die Gesamtgeldmenge M 3 bei 11.174 Milliarden ...
lag, überhaupt nicht so viele Münzen und Scheine existieren, dass deine Theorie von den Reichen die Millionen in Scheinen im Tresor haben stimmen könnte.
Also, Du hattest geschrieben:
"Die Reichen, die uns Normalverbraucher heute nicht mal mit dem A**** anschauen, werden im nächsten Crash die Dummen sein, weil die nämlich fast alle fast kein Bargeld mehr kennen, die nutzen fast nur Kreditkarten (...) während die Reichen mit ihren Rolex und Brillianten auf dem Bahnhofsplatz stehen werden und betteln, dass ihnen irgendwer wenigstens ein bisschen Geld für ihre Wertsachen gibt."
Darauf hatte ich etwas geantwortet. Das hatte gar nichts damit zu tun, dass irgendwelche Superreichen die Gesamtgeldmenge als Scheine und Münzen in ihren Haustresoren aufbewahren würden. Sie werden, das ist meine Aussage, dennoch und trotz aller Geldverluste immer noch mehr Bargeld im Haustresor haben als Student Kevin A. oder Modezeichnerin Katharina P. Die Vorstellung, Superreiche würden auf dem Bahnhofsvorplatz ihre Rolex vertickern müssen, weil sie keine 50 Cent für ein Brötchen oder 10 Euro für ein Mittagessen haben, ist absurd. Sie werden den Gürtel etwas enger schnallen, aber die Notzeit können sie mit ihren Bargeldreserven mit Sicherheit besser überstehen als Otto-Normalverbraucher. Darum ging es.

Dann noch hierzu eine kurze Antwort:
Thomasio hat geschrieben:Richtig und genau die gab es nicht, nicht nur weil die Reparationen einen Teil der Güter abgezogen haben, sondern weil die Produktion nicht mal den Mindestbedarf der Bevölkerung erfüllen konnte, einfach weil nach dem Krieg alles kaputt war und der Staat keinerlei Anstalten gemacht hat die im Krieg umgestellte Produktion auf Waffen wieder zurück umzustellen auf Konsumgüter.
Vom Aufbau einer neuen Produktion gar nicht zu reden.
Diese Darstellung ist einfach historisch falsch. Nach dem ersten Weltkrieg war in Deutschland keinesfalls "alles kaputt". Der Krieg hatte so gut wie gar nicht auf deutschem Staatsterritorium stattgefunden, es gab also kaum Zerstörungen der Infrastruktur. Auch dass der Staat weiterhin weitgehend Waffen produziert hätte und die Konsumgüterprodukiton deshalb nicht in Gang gekommen wäre, ist nicht richtig. Vielmehr waren die Folgen des Versailler Vertrages an der wirtschaftlichen Krise schuld. Eine Beibehaltung der Kriegswirtschaft und Rüstungsindustrie der Jahre 1914-1918 wäre schon durch die Bestimmungen des Vertrages gar nicht möglich gewesen. Das Heer musste auf 100.000 Mann reduziert werden und war durch diesen Kahlschlag nicht verteidigungsfähig. Zwar hat man die Bestimmungen zu umgehen versucht, durch Ausrüstung von Heimwehren und ein paar schwarze Kassen. Aber das waren nur Tropfen auf den heißen Stein. Von einer Beibehaltung der Rüstungsproduktion der Kriegsjahre kann somit keine Rede sein, denn wer hätte denn die ganzen Panzer fahren, Flugzeuge fliegen und Gewehre auf seinem Rücken tragen sollen? Es kam 1926 und 1928, also lange nach der großen Inflation, zu zwei Rüstungsprogrammen. Ich zitiere mal zur Maßnahme von 1926 "wikipedia" (nur der Einfachheit halber): "Gemessen am Gesamtetat der Reichswehr in Höhe von 726,5 Mio. RM (= 8,6 % des Staatshaushaltes) erscheinen die somit jährlich zur Verfügung stehenden 70 Mio. RM relativ unbedeutend." Zum Vergleich: In den 1960er Jahren betrug der Verteidigungsetat der Bundesrepublik knapp 25 Prozent des Bundeshaushalts, nach der Wiedervereinigung noch 15 Prozent.

Ich zitiere mal zur wirtschaftlichen Situation in den ersten Jahren der Weimarer Republik aus dieser bündigen und sehr guten Zusammenfassung:
Erheblich dezimiert wurde die deutsche Wirtschaftskraft nach Kriegsende durch die Bestimmungen des Versailler Vertrags. 26 Prozent der Steinkohleförderung sowie 44 Prozent der Roheisen- und 38 Prozent der Stahlproduktion des Deutschen Reichs stammten aus den abzutretenden Gebieten. Allein die Abtretung Elsass-Lothringens bedeutete den Verlust von 70 Prozent der gesamten deutschen Erzförderung. Die Landwirtschaft verlor insgesamt einen Flächenanteil von 14 Prozent. Außerdem wurden der durch politische Kämpfe und Streiks ohnehin geschwächten Wirtschaft im Rahmen der Reparationen wichtige Verkehrsmittel entzogen: Neben 5.000 Lokomotiven, 150.000 Eisenbahnwaggons und 5.000 Lastkraftwagen mussten 90 Prozent der Hochsee-Handelsflotte, die 1914 die zweitgrößte der Welt gewesen war, an die Siegermächte abgeliefert werden. Der Verlust der Kolonien war ökonomisch hingegen von keiner nennenswerten Bedeutung.

Insgesamt waren die ersten Nachkriegsjahre durch den Übergang von der Kriegswirtschaft auf die Friedensproduktion gekennzeichnet. Von zentralem Interesse war dabei die Wiedereingliederung der demobilisierten Soldaten in den Wirtschaftsprozess. Neben der Einführung des Achtstundentages gelang das vor allem durch die auch zum Teil bewusst angeheizte Inflation. Durch niedrige Lohn- und Produktionskosten konnten deutsche Produkte zu Dumpingpreisen ins Ausland exportiert werden. Während die Produktionszahlen von Landwirtschaft und Industrie anzogen, herrschte bei den Arbeitnehmern nahezu Vollbeschäftigung. Im Gegensatz zu anderen Industrieländern, die von der weltweiten Nachkriegsdepression erfasst wurden, befand sich das Deutsche Reich von 1920 bis 1922 in einer Phase der Hochkonjunktur.

Allerdings war die Konjunktur nur eine Scheinblüte. Kurzfristig erleichterte die Geldentwertung der exportorientierten Industrie zwar den Wiedereinstieg in den Welthandel. Für die Volkswirtschaft hatte sie hingegen verheerende Folgen. Der völlige Zusammenbruch der Währung 1923 und der Rückgang der Produktion stürzten Deutschland in eine schwere wirtschaftliche Krise. Gleichzeitig war durch die Besetzung des Ruhrgebiets, des bedeutendsten deutschen Industriezentrums, die Wirtschaft im übrigen Deutschland von ihren wichtigsten Energie- und Rohstoffquellen abgeschnitten.
https://www.dhm.de/lemo/kapitel/weimare ... chaft.html

Beitrag 26.09.2016, 00:29

Thomasio
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Na, ich weiss nicht, ob man Meldungen glauben sollte, die sich in sich selbst mehrfach widersprechen.
Heutzutage findet man im Web jeden noch so absurden Mist, weil egal wie absurd es ist, es immer jemanden gibt, der es mal irgendwo aufgeschrieben hat.

Wie

"Verlust von 70 Prozent der gesamten deutschen Erzförderung.
...
Neben 5.000 Lokomotiven, 150.000 Eisenbahnwaggons und 5.000 Lastkraftwagen mussten 90 Prozent der Hochsee-Handelsflotte ..... abgeliefert werden."

zu

"... befand sich das Deutsche Reich von 1920 bis 1922 in einer Phase der Hochkonjunktur. "

passen soll, ist mir schleierhaft.

Absolut logisch ist allerdings, dass massive Exporte zu Inflation im eigenen Land führen.
Denn wenn

"Durch niedrige Lohn- und Produktionskosten konnten deutsche Produkte zu Dumpingpreisen ins Ausland exportiert werden."

und dabei so viel ins Ausland exportiert wird, dass für die eigene Bevölkerung nicht genug zum Leben übrig bleibt, und durch Dumpingpreise nicht mal so viel Geld rein kommt, dass man irgendwas Anderes im Tausch importieren könnte, dann bekommt man die oben beschriebene Inflation durch Mangel an Angebot.
Wenn man da oben drauf dann noch Geld druckt wie blöd und dieses Geld auch noch den Normalverbrauchern zur Verfügung stellt, dann bekommt man Hyperinflation.
Ein Effekt der sich in nahezu allen rohstoffreichen Staaten Afrikas und Südamerikas beobachten lässt.

In Grenzen lässt sich der Effekt, dass massive Exportüberschüsse zu höheren Preisen im eigenen Land führen auch heute in Deutschland beobachten, z.B. bei den Reimporteuren deutscher Autos, wo z.B. ein BMW in Deutschland beim Händler locker 10K mehr kostet als derselbe BMW aus Ungarn reimportiert.

Beim Gold (um wieder zum Thema zurück zu kommen) ist der Effekt aber umgekehrt.
Eine Unze Gold kostet im Verkauf in Italien ganz deutlich viel mehr als in Deutschland und im Ankauf bekommt man in Italien weniger als in Deutschland, sprich je höher die Deflation (nein nicht Inflation, Italien hat DEflation), desto höher die Gewinnspanne der Goldhändler, einfach weil der Handel mit egal was immer mehr Gewinn bringen muss als das Geld unter der Matratze und wenn (wie in Italien) Geld unter der Matratze in den letzten 5 Jahren so etwa 30% Kaufkraft gewonnen hat, dann muss der Goldhandel mehr als 6% Gewinn pro Jahr abwerfen.
Weil aber die Käufer (wie ich) in dem Fall lieber nach Österreich fahren, geht in der Deflation der Handel zugrunde, zuerst nur mit teuren Anlageprodukten wie Edelmetallen, später auch mit teuren Konsumprodukten wie Autos und ganz am Ende auch mit Alltagsprodukten.
Zuletzt geändert von Thomasio am 26.09.2016, 01:00, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 26.09.2016, 00:58

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gullaldr
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Thomasio hat geschrieben:Heutzutage findet man im Web jeden noch so absurden Mist, weil egal wie absurd es ist, es immer jemanden gibt, der es mal irgendwo aufgeschrieben hat.
Es handelt sich zumindest um eine Seite der Stiftung Deutsches Historisches Museum. Aber vielleicht hat da irgendjemand nur irgendeinen absurden Mist aufgeschrieben, und es hat bislang niemand gemerkt.

Beitrag 26.09.2016, 01:03

Thomasio
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Wenn ein Artikel sich selbst widerspricht, ist die Frage ob der Inhalt korrekt ist wohl beantwortet.

Beitrag 26.09.2016, 03:06

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MaciejP
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Thomasio hat geschrieben:Ich würde mich nicht wundern, wenn der Spotpreis für Gold unter 10€ pro Unze landen würde. [...] denn wenn das Papiergold erstmal weg ist und die Staaten langsam aber sicher mit dem Geld drucken aufholen, werden sich die Dinge normalisieren und auch der Goldpreis wird wieder "normale" Werte erreichen. [...] Wer es schafft das auszusitzen wird hinterher genauso reich sein wie vorher
In wechem Zeitraum soll das denn vonstatten gehen? Wenn man mal von einem durchschnittlichen Anleger ausgeht, dürfte das alles nicht länger als vielleicht 30-40 Jahre dauern. Der Goldpreis rauscht also in diesem Zeitraum in die Tiefe, bis irgendwo unter den tiefsten Kurs, den er jemals in der Geschichte gehabt hat, erholt sich dann aber wieder so schnell, dass der Anleger zu Lebzeiten nochmal seine Einstandskurse erreicht? Zum Vergleich: Der Goldpreis hat jetzt mehr als 200 Jahre gebraucht, um von unter 20 Dollar auf den aktuellen Stand zu kommen. Diesen Weg macht er dann in einem Zehntel (?) der Zeit rückgängig und direkt danach nochmals (rück)rückgängig? Ich kann mich nicht erinnern, irgendwo schon mal eine annähernd finanz-apokalyptischere Prognose als diese gelesen zu haben. :shock:
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Beitrag 26.09.2016, 09:04

999erKryptonit
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MaciejP hat geschrieben:
Thomasio hat geschrieben:Ich würde mich nicht wundern, wenn der Spotpreis für Gold unter 10€ pro Unze landen würde. [...] denn wenn das Papiergold erstmal weg ist und die Staaten langsam aber sicher mit dem Geld drucken aufholen, werden sich die Dinge normalisieren und auch der Goldpreis wird wieder "normale" Werte erreichen. [...] Wer es schafft das auszusitzen wird hinterher genauso reich sein wie vorher
In wechem Zeitraum soll das denn vonstatten gehen? Wenn man mal von einem durchschnittlichen Anleger ausgeht, dürfte das alles nicht länger als vielleicht 30-40 Jahre dauern. Der Goldpreis rauscht also in diesem Zeitraum in die Tiefe, bis irgendwo unter den tiefsten Kurs, den er jemals in der Geschichte gehabt hat, erholt sich dann aber wieder so schnell, dass der Anleger zu Lebzeiten nochmal seine Einstandskurse erreicht?
Der Kurs der Deutsche Bank Aktie scheint aber den von thomasio anvisierten 10 Euro näher zu sein als der Goldkurs. http://www.finanzen.net/aktien/Deutsche_Bank-Aktie Nach Abzug der Maklercourtage und Depotgebühren bekommt man für die Aktie nicht mal eine Mass Bier auf dem Oktoberfest. Wahrscheinlich fast schon egal. Zum Feiern wird den Aktionären und Mitarbeitern der Bank bei dem Kurs ohnehin längst die Laune vergangen sein.

Und falls es - wie thomasio meint - beim Goldkurs ähnlich kommen sollte könnten die Besitzer der "100 Euro Gold - Philis" auf Einkaufstour gehen. Man könnte mit dem 100 Euro Nominal 10 Oz Goldbarren kaufen. Das bewegt dann nicht nur die Goldnachfrage um den Faktor 10 sondern auch den Goldkurs in neue Höhen. Einfach köstlich, was sich so mancher Schreiber an kleinkindlicher Phantasie bewahren konnte.

Beitrag 26.09.2016, 10:51

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Ladon
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Historische Gold Preis Vergleiche sind ohne jede (!) Aussagekraft.
Der Goldpreis war bis Nixons Loslösung stets in Bezug auf die Währungen festgelegt. Schwankungen wurden z.B. im historischen Goldstandard des 19. Jahrhunderts durch das System selbst korrigiert.
Deswegen war der Goldpreis historisch gesehen unglaublich stabil.
Ja logisch!!! Wenn ich festlege, dass ein Gramm Gold soundsoviel Mark, Pfund oder was auch immer sind, ist der Goldpreis ... Nun ja ... stabil ... Irgendwie.

Ein Vergleich ist unmöglich.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 26.09.2016, 13:03

Thomasio
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Ich weiss gar nicht wer es zuerst gesagt hat: "Desperate times require desperate measures."

Die Aktie der deutschen Bank hat in einem Jahr 50% an Wert verloren, während die Anleger tröpfchenweise die Fakten erfahren haben und trotzdem bis heute die meisten Anleger davon ausgehen, dass die Bank nicht pleite gehen kann, weil sie bestimmt "gerettet" werden muss.

Nun stelle man sich eine Bank in der Grösse der deutschen Bank vor, die über Nacht pleite ist, wo einfach eines Morgens alle Filialen geschlossen und alle Geldautomaten abgeschaltet sind.
Das Ganze ausgelöst von einem Regierungswechsel, wie z.B. der Machtübernahme durch den FN in Frankreich, wo gar nicht erst Hoffnungen aufkommen können, dass da irgendwas gerettet werden könnte.
Diese Bank wird nicht 50% in einem Jahr, sondern 90% am ersten Tag verlieren.

Logisch wird das die Gerüchteküche anheizen und die Menschen werden anfangen Bargeld von allen Banken abzuheben, was zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeihung wird, denn diesen Bankrun können die Banken maximal 2 oder 3 Tage mit Bargeld bedienen.
Sehr wahrscheinlich werden die Banken schon schliessen, bevor ihnen das Bargeld ausgeht, so dass hinter den Kulissen noch beraten werden kann, ob und wie man mit dem Rest Bargeld den sie noch haben den totalen Crash vermeiden kann, aber bis zu dem Zeitpunkt wird die Panik in der Bevölkerung schon so gross sein, dass nichts mehr zu retten ist.
Wenn dann die Geldautomaten von allen Banken leer sind und man auch am Schalter kein Bargeld mehr bekommt, werden die Gerüchte nicht mehr von Bankenpleite reden, sondern vom totalen Kollaps des Weltfinanzsystems und auch das wird eine sich selbst erfüllende Prophezeihung werden, wo innerhalb von Tagen praktisch alle Aktien weltweit 90+% an Wert verlieren werden.

Logisch wird von diesem Ausverkauf und Wertverfall auch Papiergold betroffen sein, denn das sind nun mal überwiegend Papiere von Banken, die wertlos werden, wenn die ausgebenden Banken Pleite machen.
Genauso logisch wird die Panik im Börsenkurs WEIT übers Ziel hinaus schiessen, so wie z.B. die VW-Aktie im Abgas-Skandal bis unter 100€ eingebrochen ist bevor sie sich dann bei 120-130€ eingependelt hat.
Ergo ist es gar nicht so weit hergeholt, wenn Papiergold im ersten Anflug der Massenpanik nicht 90 sondern 99% an Wert verliert und ein Kurs von 1200€ heute minus 99% sind nun mal nur noch knapp über 10€, was ein "ich würde mich nicht wundern wenn der Preis unter 10€ landen würde" gar nicht so unwahrscheinlich macht.

Wie lange das dauern wird?
Wenn es völlig ungebremst stattfindet, nach meiner Schätzung, max. 3 Wochen.
Wenn die Politik schnell reagiert, Banken und Börsen geschlossen und Kurse eingefroren werden, dann die Zeit der Schliessung plus 3 Wochen.

Beitrag 26.09.2016, 13:58

999erKryptonit
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