Goldpreisprognosen II

Edelmetall-Themen, neue Bullion- und Sammlermünzen, historische Hintergründe, Fachwissen

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Beitrag 27.09.2016, 14:24

999erKryptonit
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smilie_08
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Beitrag 27.09.2016, 14:31

Thomasio
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999erKryptonit hat geschrieben:Ich sage nur:

Negativzinsen und der Anstieg des Goldkurses in sämtlichen Fiatwährungen.
Da setzt du halt voraus, dass Zeiten ohne Crash, wo die Geldmenge die den Reichen zur Verfügung steht massiv ausgeweitet wird, was den Goldpreis (genau wie jede andere Anlageform) rauf treibt, mit Zeiten nach dem Crash, wo die Geldmenge massiv schrumpft, irgendwie vergleichbar wäre.
Offensichtlich ist aber in Sachen existierender Geldmenge vor dem Crash das präzise Gegenteil von nach dem Crash.

Beitrag 27.09.2016, 14:35

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gullaldr
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@Polkrich
Lass´ Dich doch nicht so verunsichern. Das ist doch Zweck der Übung. Der Herr legt nach eigenen Angaben doch 50 Prozent seines Geldes in Gold an. Wenn er davon wirklich überzeugt wäre, dass Gold auf 10 Dollar fiele, würde er das kaum machen. Und, wenn Gold wirklich auf 10 Dollar fallen sollte, garantiere ich Dir, dass nicht nur ich mir damit die Scheune bis zur Dachspitze vollstellen würde. Dann würde der Preis wohl recht bald wieder hochgehen. :wink:
Thomasio hat geschrieben: In einer globalisierten Welt ist das nicht aufrecht zu erhalten.
Ergo muss jeder, der mehr als 1/4 Unze Gold besitzt dafür sein alle Grenzen zu schliessen, hohe Zäune zu bauen und den Rest der Welt auszusperren.
Genau genommen müsste jeder der mehr besitzt seinen eigenen Besitz einzäunen und sich sogar gegen die Nachbarn abschotten, weil rein statistisch die Nachbarn weniger haben.
Nachdem aber unser Wohlstand darauf basiert Rohstoffe und billige Arbeitskraft in genau diesem Rest der Welt auszubeuten, werden Grenzen und Zäune nur zum eigenen Untergang führen, weil wir nun mal nicht so leben könnten wie wir leben, wenn der Rest der Welt genauso hohe Zäune baut und uns von den Rohstoffen abschneidet.
Man kann in Grenzen Unterschiede erlauben, es ist gar nichts dagegen zu sagen, wenn ein Deutscher ein eigenes Haus besitzt, auch ein Einkommen, was doppelt oder 3x so hoch ist wie der Durchschnitt der Welt ist kein Problem, aber die völlig absurden Reichtümer der Eliten sind nicht haltbar.
Diese wahnwitzigen Anhäufungen von Geld und Wertsachen müssen zumindest teilweise abgebaut werden und das werden sie auch, entweder indem die Reichen das freiwillig hergeben, oder indem die Staaten ihnen es via Vermögenssteuer abnehmen, oder in einem globalen Crash in dem sich die Reichtümer grösstenteils einfach in Luft auflösen.


Das ist ja die alte marxistische Theorie, nach der der Kapitalismus alle traditionellen Barrieren hinwegfegen wird und damit den Weg für den Kommunismus (oder nenne es Sozialismus), jedenfalls die Gesellschaft der Gleichen, schaffen wird. Wer dann als "Reicher" gilt, wird der Interpretation der Avantgarde obliegen, die dann die armen Massen anzuführen gedenkt. Deshalb sind sowohl Kapitalisten wie Marxisten so an der Globalisierung interessiert. Sie erhoffen sich Profit und Macht, und sind bereit, dafür über Leichen zu gehen.

Letztlich, so meine These, werden aber Zäune nicht zum eigenen Untergang führen, sondern nur zu einer anderen Lebensweise. Ich bin ein großer Freund von Zäunen, denn sie schaffen Sicherheit. Man kann sich heute schon mal Bücher kaufen, wie man z.B. Gemüse anbaut.

Beitrag 27.09.2016, 14:47

Thomasio
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gullaldr hat geschrieben:Das ist ja die alte marxistische Theorie, ...
Was für ein Unfug.
Es ist nicht mal eine Theorie, sondern eine vielfach wiederholte Tatsache, die wir in der Vergangenheit ohne jede Ausnahme so beobachtet haben, dass immer wenn "absurd" für die Anhäufung von Reichtum nicht mehr reicht, die Eliten untergegangen sind.

Ob die ägyptischen Pharaonen, oder das römische Reich, oder die französische Aristrokatie, oder die Diktatoren des Kommunismus, die konnten sich zwar auch mal über eine lange Zeit an der Macht halten, sind aber am Ende ALLE daran zugrunde gegangen, dass sie nicht genug bekommen konnten und/oder einfach zu dekadent wurden.
In vielen Fällen wurden dabei die Reichen nicht nur von ihrem absurden Vermögen, sondern sogar von ihren Köpfen getrennt.

Dass sich danach wieder ein neues System aufgebaut hat, in dem es auch wieder grosse Unterschiede zwischen arm und reich gab ist unbestritten und wird nahezu sicher auch nächstes Mal so passieren.
Genau deswegen habe ich geschrieben, der absurde Reichtum der Eliten muss TEILWEISE abgebaut werden, denn es ist auch eine oft wiederholte, beobachtbare Tatsache, dass wenn man den Lebensstandard der Armen "nur" so weit anhebt, dass sie die Reichen wieder versorgen können ohne dabei selber hungern zu müssen, dann kann das System wieder funktionieren, so lange bis die Armen wieder hungern.

Beitrag 27.09.2016, 14:55

glaubnix
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ich denke das Gold wohl eine Möglichkeit sein kann, Vermögen über eine Krise hinweg zu retten ist.
In der Krise kann es sein, das der Goldpreis, die Kaufkraft gering ist, weil eben z.B. Nahrungsmittel wesentlich wichtiger sind und das Zeug keiner haben will.
Ein dauerhafter Goldpreis unterhalb der "Produktionskosten" ist meiner Meinung nach aber nicht wahrscheinlich.
Ist der Erlös unterhalb der Förderkosten wird man die Förderung einstellen, was ein sinkendes Angebot bedeutet. Langfristig müsste sich somit ein Preis über den Förderkosten einpendeln.

Wichtig ist das man diese Phase überbrücken kann ohne sein Gold verramschen zu müssen. wie auch immer man es macht. Ob Bargeld da die richtige Wahl ist und dabei ein 50/50 Verhältnis, weiß ich nicht.

Einige volksnäheren Experten sagen ja auch, das es darum geht einen Teil seines " Vermögens " über die Krise hinweg zu retten und Gewinnstreben ehr im Hintergrund stehen sollten.
Und wenn man 70 % retten kann, man 70 % mehr hat als die Masse der Bevölkerung.

Wenn aber das Bargeldverbot durchgesetzt und gleich auch privater Goldbesitz verboten wird, sind wir eh alle im A......

Wenn eine Finanzkrise unvermeidbar ist, dann ich hoffe noch auf die Eigendynamik der Krise, denn wenn alles nach " Plan " der Politiker und der entsprechenden Eliten läuft, wird es sicherlich für uns " normal Bürger " richtig bitter.
" Ich kann nicht soviel fressen, wie ich kotzen möchte " (Zitat Max Liebermann )

Beitrag 27.09.2016, 15:28

Klecks
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Thomasio hat geschrieben: Nach meiner Argumentation werden nicht beschädigte Gebrauchtwagen teurer, weil seltener.
Siehst du, genau das ist dein Pferdefuß: Du leitest von Gütern wie Gebrauchtwagen eine Art Naturgesetz ab, wonach alles, was seltener wird, automatisch wertvoller werden muss. Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Das ist KEIN Naturgesetz. Das funktioniert nur, so lange die große Masse bereit ist, dem jeweiligen Gut einen entsprechenden Wert beizumessen. Wie groß diese Bereitschaft noch ist, wenn eine Währung crasht, kannst du in zig Ländern ganz real nachverfolgen: Die tendiert gegen Null. Die Realität funktioniert leider ganz entgegen deiner wunderschönen Theorie.

Aber um bei deinem Beispiel "Gebrauchtwagen" zu bleiben: Wenn 90% aller Mercedes aufgrund eines Werksfehlers abbrennen würden, was glaubst du wohl, was die restlichen 10% noch wert wären? Nach deiner Theorie müssten die dann teurer als ein Neuwagen gehandelt werden...
Das Gegenteil wäre aber der Fall: Ein Mercedes wäre fast nicht mehr verkäuflich, weil kaum einer der Kiste noch trauen würde.
Thomasio hat geschrieben: Das Vertrauen in die Banken hat NICHTS mit dem Vertrauen in die Währung zu tun.
Wenn eine Bank pleite macht, geben dann die Kontoinhaber ihre Guthaben dort einfach verloren, weil sie sie als wertlos betrachten, oder gibt es dann einen Bankrun, weil die Kontoinhaber auch nach der Pleite der Bank voll in die Währung vertrauen?
Du setzt also den Zahlungsausfall einer einzelnen Bank mit einem Systemweiten Währungscrash gleich. Dat wird nix. Aus dem Verhalten von Labormäusen lässt sich die Welt nicht verstehen.
Dass du gerne in Modellen denkst ist mir schon aufgefallen. Aber dass dein Elfenbeinturm soooo hoch über der Realität steht, hätte ich auch wieder nicht gedacht.
Thomasio hat geschrieben: Nimm mal an die hast eine Million in Scheinen im Haus, dein Haus brennt ab, das Geld verbrennt und die Bank gibt dir kein neues Geld.
Wird Geld für dich dadurch wertlos?
Das ist nicht mal mehr ein Äpfel-Birnen-Vergleich sondern tendiert schon Richtung Filzpantoffel vs. Flaggschiff. Mit meiner Million sind eben keine 90% allen Geldes venichtet sondern eben nur 0,0irgendwas Promille. Und exakt so groß ist dann auch die Auswirkung auf den Geldwert als Ganzes. Den Gemüsehändler ums Eck tangiert mein Verlust nämlich herzlich wenig. Allerdings wird SEIN Geld dadurch auch nicht mehr wert.

Abgesehen davon ignorierst du weiterhin beharrlich die ganz realen Abläufe der Finanz- und Währungscrashs, die die Welt schon gesehen hat.

BTW: Eliten sind nie untergegangen. Die haben sich nur gelegendlich mal von führenden Köpfen getrennt (oft wortwörtlich), insgesamt haben sie sich aber schon immer erfolgreich durch die Geschichte gemogelt. Wie sich das jeweilige Machtkostrukt nannte oder wie "Reichtum" zur jeweiligen Zeit definiert wurde, war der Elite dabei schon immer herzlich egal. Sie blieben mächtig und reich.
Das Leben ist zu kurz, um alle Fehler selber zu machen.

Beitrag 27.09.2016, 16:01

lifesgood
... ich weiss ja nicht wie es Euch geht. Aber mir kommen bei den Postings von Thomasio immer so komische Holzdinger in den Sinn, die zurückkommen, wenn man sie wegschmeißt ... ;)

lifesgood

Beitrag 27.09.2016, 17:05

Thomasio
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Es ist doch immer wieder herrlich, wenn die Gegner in einer Argumentation sich so sehr widersprechen, dass sie effektiv MEINE Argumente bestätigen.
Klecks hat geschrieben:Du leitest von Gütern wie Gebrauchtwagen eine Art Naturgesetz ab, wonach alles, was seltener wird, automatisch wertvoller werden muss. Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Das ist KEIN Naturgesetz. Das funktioniert nur, so lange die große Masse bereit ist, dem jeweiligen Gut einen entsprechenden Wert beizumessen.
Wie viel ist Gold also noch wert, wenn keiner mehr Geld hat um es zu kaufen?
Völlig egal wie selten Gold sein könnte, wenn 90% allen Geldes WEG ist und 100% aller Menschen vor dem Problem stehen Geld zu brauchen um Lebensmittel zu kaufen, dann gibt es so gut wie Niemanden, der noch Geld hätte um Gold zu kaufen, dann könnte es weltweit nur ein einziges Gramm Gold geben, es wäre immer noch in Geld gerechnet wertlos.
Klecks hat geschrieben: Wie groß diese Bereitschaft noch ist, wenn eine Währung crasht, ...
Schon wieder derselbe Fehler, du setzt den Crash der Banken mit einem Crash der Währung gleich, etwa so als ob du die Pleite von Autohändlern mit dem Wert von Autos gleichsetzen würdest.
Klecks hat geschrieben:Abgesehen davon ignorierst du weiterhin beharrlich die ganz realen Abläufe der Finanz- und Währungscrashs, die die Welt schon gesehen hat.
Hallo?
Es gab schon haufenweise Währungscrash als Folge von Inflation, es gab auch Bankenpleiten als Folge von Währungscrash, aber es gab NOCH NIE einen Währungscrash als Folge einer Bankenpleite bei nahezu Null Inflation.

Ist 1929 das Weltwährungssystem zusammengebrochen?
Gab es Hyperinflation, oder massive Deflation als Folge des Börsencrash?
Ist nach 2008/2009, nach massiver Ausweitung der Geldmenge und damit verursachter Explosion des Goldpreises der Euro zusammengebrochen, oder gab es weltweite Rezession und Deflation, weil zwar die Reichen so lange mit Geld beworfen wurden bis sie den Goldpreis raufgetrieben haben, aber die Normalverbraucher keinerlei Zugewinn an Kaufkraft hatten, ergo auch die Preise von Konsumgütern nicht steigen konnten, wodurch keine Inflation entstehen konnte und logisch auch die Währung nicht zusammengebrochen ist?
Hat 2012 ein Brot oder ein Schnitzel das 100fache vom Preis von 2007 gekostet?

http://www.gevestor.de/details/der-blic ... 93060.html
Das Grundproblem bei der Betrachtung von tief greifenden Finanzkrisen ist, dass sich zwar die Inflation von 1923 und die Währungsreform von 1948 bei den Menschen im Gedächtnis eingebrannt haben, nicht jedoch die viel schlimmere Deflation von 1930.

...

Zudem dauerte die Deflation in den USA 10 Jahre, während die Hyperinflation von 1923 gerade einmal wenige Monate lief.
Was wäre wohl passiert, wenn die Staaten nach 2008/2009 nicht die Reichen mit Geld beworfen hätten und die den Goldpreis nicht hätten rauftreiben können?
Glaubst du die Armen hätten dann massiv Gold gekauft, oder wäre es wahrscheinlicher gewesen, dass der Goldpreis gefallen wäre?

Beitrag 27.09.2016, 18:17

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gullaldr
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lifesgood hat geschrieben:... ich weiss ja nicht wie es Euch geht. Aber mir kommen bei den Postings von Thomasio immer so komische Holzdinger in den Sinn, die zurückkommen, wenn man sie wegschmeißt ... ;)

lifesgood
Ein wenig, aber bei Bumerang habe ich stets auch noch eine Prise bodenständigen Realismus und gelegentliche kritische Selbstreflexion zu erkennen vermocht. Davon erkenne ich hier nicht mal einen Anflug. Auf Gegenargumente wird, wenn sie nicht widerlegbar sind, einfach gar nicht mehr eingegangen, statt dessen die nächste irre These in den Raum geworfen. Da geht es stets um "Das letzte Wort behalten". Insofern möchte ich Bumerang als streitbaren Geist, auch wenn ich seine Meinung öfters nicht teile, etwas in Schutz nehmen.

Beitrag 27.09.2016, 18:57

Thomasio
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gullaldr hat geschrieben:Ein wenig, aber bei Bumerang habe ich stets auch noch eine Prise bodenständigen Realismus und gelegentliche kritische Selbstreflexion zu erkennen vermocht. Davon erkenne ich hier nicht mal einen Anflug. Auf Gegenargumente wird, wenn sie nicht widerlegbar sind, einfach gar nicht mehr eingegangen, statt dessen die nächste irre These in den Raum geworfen.
Wenn du jetzt noch den Fehler in

".... gar nicht mehr eingegangen ...."

und

"Das letzte Wort behalten"

finden würdest, könnte ich mir die Antwort sparen.

Allerdings wüsste ich zu gerne, welches "nicht widerlegbare Argument" ich ignoriert haben soll und welche "neuen Argumente" ich in den Raum geworfen haben soll.
Ich habe in den letzten Tagen alles was nur Angriffe auf mich waren, aber keinerlei Beitrag zum Thema beinhaltete ignoriert, nachdem mir vorgeworfen wurde ich sei zu dünnhäutig, als ich darauf noch geantwortet habe.
Es ist tatsächlich besser auf solche Angriffe gar nicht einzugehen, weil man sonst in sehr kurzer Zeit nur noch mit gegenseitigen Beleidigungen um sich wirft und die eigentliche Diskussion zur Nebensache wird.

Im Prinzip treten wir auf der Stelle, denn es hat in all den Beiträgen NICHT EIN einziges logisches Argument gegen meine Theorie gegeben (was ich für den Grund halte, warum die Gegenseite zunehmend beleidigend wird).
Entweder werden platte Sprüche gedroschen ala Hinweise auf Kommunismus oder so, oder es werden immer wieder dieselben Verdrehungen von Tatsachen gebracht, ala vorsätzliche Verwechslung von Währungscrash und Börsencrash.
Ich beschränke mich schon seit Wochen nur noch darauf diese vorsätzlichen Irrtümer richtig zu stellen, wenn du mal meine Beiträge von vor einigen Wochen oder so nachliest, dann findest du dort Diskussionen, die mit nur wenigen anderen Worten exakt dieselben Fragen mit exakt denselben Antworten beantworten.

Ab und wann mal werfe ich dann eine neue Begründung ein, weil ich glaube, dass die Leser dasselbe Argument aus anderem Blickwinkel vielleicht eher verstehen, aber "neue" Argumente gibt es hier schon lange nicht mehr.
Von der Gegenseite werden immer nur Behauptungen aufgestellt, ala "Geld wird wertlos", die werden begründet mit Dingen wie "Kommunismus kann nicht funktionieren", wobei dann sogar noch vorsätzlich nicht Kommunismus, sondern Sozialismus geschrieben wird, aber jedwede logische Begründung, warum Geld ohne Inflation wertlos werden sollte fehlt, maximal wird dann als Beweis dafür, dass es Inflation geben muss nachgeschoben, dass Venezuela Inflation hat.

Beitrag 27.09.2016, 19:22

Mehrgoldfüralle
Thomasio hat geschrieben:Es ist doch immer wieder herrlich, wenn die Gegner in einer Argumentation sich so sehr widersprechen, dass sie effektiv MEINE Argumente bestätigen.
Klecks hat geschrieben:Du leitest von Gütern wie Gebrauchtwagen eine Art Naturgesetz ab, wonach alles, was seltener wird, automatisch wertvoller werden muss. Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Das ist KEIN Naturgesetz. Das funktioniert nur, so lange die große Masse bereit ist, dem jeweiligen Gut einen entsprechenden Wert beizumessen.
Wie viel ist Gold also noch wert, wenn keiner mehr Geld hat um es zu kaufen?
Völlig egal wie selten Gold sein könnte, wenn 90% allen Geldes WEG ist und 100% aller Menschen vor dem Problem stehen Geld zu brauchen um Lebensmittel zu kaufen, dann gibt es so gut wie Niemanden, der noch Geld hätte um Gold zu kaufen, dann könnte es weltweit nur ein einziges Gramm Gold geben, es wäre immer noch in Geld gerechnet wertlos.
Klecks hat geschrieben: Wie groß diese Bereitschaft noch ist, wenn eine Währung crasht, ...
Schon wieder derselbe Fehler, du setzt den Crash der Banken mit einem Crash der Währung gleich, etwa so als ob du die Pleite von Autohändlern mit dem Wert von Autos gleichsetzen würdest.
Klecks hat geschrieben:Abgesehen davon ignorierst du weiterhin beharrlich die ganz realen Abläufe der Finanz- und Währungscrashs, die die Welt schon gesehen hat.
Hallo?
Es gab schon haufenweise Währungscrash als Folge von Inflation, es gab auch Bankenpleiten als Folge von Währungscrash, aber es gab NOCH NIE einen Währungscrash als Folge einer Bankenpleite bei nahezu Null Inflation.

Ist 1929 das Weltwährungssystem zusammengebrochen?
Gab es Hyperinflation, oder massive Deflation als Folge des Börsencrash?
Ist nach 2008/2009, nach massiver Ausweitung der Geldmenge und damit verursachter Explosion des Goldpreises der Euro zusammengebrochen, oder gab es weltweite Rezession und Deflation, weil zwar die Reichen so lange mit Geld beworfen wurden bis sie den Goldpreis raufgetrieben haben, aber die Normalverbraucher keinerlei Zugewinn an Kaufkraft hatten, ergo auch die Preise von Konsumgütern nicht steigen konnten, wodurch keine Inflation entstehen konnte und logisch auch die Währung nicht zusammengebrochen ist?
Hat 2012 ein Brot oder ein Schnitzel das 100fache vom Preis von 2007 gekostet?

http://www.gevestor.de/details/der-blic ... 93060.html
Das Grundproblem bei der Betrachtung von tief greifenden Finanzkrisen ist, dass sich zwar die Inflation von 1923 und die Währungsreform von 1948 bei den Menschen im Gedächtnis eingebrannt haben, nicht jedoch die viel schlimmere Deflation von 1930.

...

Zudem dauerte die Deflation in den USA 10 Jahre, während die Hyperinflation von 1923 gerade einmal wenige Monate lief.
Was wäre wohl passiert, wenn die Staaten nach 2008/2009 nicht die Reichen mit Geld beworfen hätten und die den Goldpreis nicht hätten rauftreiben können?
Glaubst du die Armen hätten dann massiv Gold gekauft, oder wäre es wahrscheinlicher gewesen, dass der Goldpreis gefallen wäre?
Das ist jetzt aber tatsächlich mal ein Widerspruch. Weiter oben hast du geschrieben, die Reichen verlieren bei einem Crash alles und müssen betteln gehen. Wie haben sie den Goldpreis hochgetrieben, wenn sie keins haben? Im Übrigen gilt: Gold nimmt aufgrund seiner Geschichte und Eigenschaften auch bei Deflation eine Sonderstellung ein. Und nur weil jemand möglicherweise in einer Extremsituation eine Unze für ein Brot gibt, verliert es ja im Allgemeinen weder Wert noch Kaufkraft.

Beitrag 27.09.2016, 19:28

Thomasio
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Mehrgoldfüralle hat geschrieben:Das ist jetzt aber tatsächlich mal ein Widerspruch. Weiter oben hast du geschrieben, die Reichen verlieren bei einem Crash alles und müssen betteln gehen. Wie haben sie den Goldpreis hochgetrieben, wenn sie keins haben?
Auch das ist wieder eine Verdrehung dessen was ich gesagt habe.

Nach 2008/2009 haben die Reichen den Goldpreis hochgetrieben, weil sie mit massenhaft Geld beworfen wurden.
Im nächsten Crash wird es aber niemanden mehr geben, der sie mit Geld bewerfen könnte, ergo werden sie auch den Goldpreis nicht hochtreiben können.
Im Gegenteil, im nächsten Crash werden die Reichen 90% ihres Geldes verlieren und dadurch werden nicht nur massive Deflation und Depression einsetzen, es werden auch einige, besonders unvorsichtige, vorher Reiche dabei alles verlieren, so dass sie betteln gehen müssen.

Warum brach 2013 der Goldpreis massiv ein?
Vielleicht weil (neben der Korrektur die nach dem wahnsinnigen Panik-Anstieg vorher nötig war) Bernanke im Juni 2013 angekündigt hat, dass sie ihr QE Programm drosseln würden?
Warum steigt das seit Anfang 2015 wieder?
Vielleicht weil die EZB mit der europäischen Version von QE begonnen hat?
Ohne die permanente, massive Ausweitung der Geldmenge fällt Gold in kürzester Zeit, z.B. in 2013 innerhalb von einem Jahr um 30% im Wert.
Warum?
Weil unter dieser künstlichen Geldvermehrung eine massive Deflation schlummert, die ausbricht, wann auch immer die Geldvermehrer auch nur ein bisschen langsamer werden mit der Geldvermehrung.

Wie viel Logik ist nötig, um von diesen Tatsachen aus zu schliessen, was passieren wird, wenn die Geldmenge nicht nur nicht mehr erweitert wird, sondern drastisch schrumpft.
Zuletzt geändert von Thomasio am 27.09.2016, 19:46, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 27.09.2016, 19:45

999erKryptonit
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Zuletzt geändert von 999erKryptonit am 02.10.2016, 04:37, insgesamt 2-mal geändert.

Beitrag 27.09.2016, 19:48

Thomasio
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Sorry für den nachträglichen edit, aber die Antwort steht schon vor deiner Frage.
999erKryptonit hat geschrieben:Dabei hatten die Konsumenten in 2013 Gold in Form von Schmuck, Goldbarren und Münzen in einer Rekordhöhe von 3,863.5 Tonnen nachgefragt.
Was nur beweist, dass die Nachfrage der Konsumenten im Vergleich zu den grossen Investoren für den Preis nahezu keine Rolle spielt.
Aber wie die Konsumenten alleine über 3800 Tonnen nachgefragt haben können, wo doch die Gesamtnachfrage weniger als 3800 Tonnen war, musst du mir erklären.

Beitrag 27.09.2016, 19:56

Mehrgoldfüralle
@Thomasio

Dein Deflationsszenario wird so nicht eintreffen. Nimm mal an, die gute alte DB bricht zusammen und nimmt den Rest der Banken mittels Verflechtungen und CDS und alles mit, die Banken und alles Buchgeld sind weg. Was kommt dann? Industrie und Handel stellen ihre Tätigkeit sofort ein, weil sie weder Löhne noch Rohmaterial noch sonstwas bezahlen können. Die Läger und Läden sind heutzutage in einem Tag leer. Nicht einmal Schiffe werden mehr entladen, kannst du aktuell bestaunen. Etwa 10 % Geld sind zwar noch da, aber nichts, was du davon kaufen kannst. Dann hast du sie wie immer, die Inflation. Und um beim Thema zu bleiben, mir ist mein Gold und Silber da allemal lieber.

Wir haben das schon mal erörtert. Sicher wirst du Tauschhandel treiben können, im kleinen Rahmen und in ländlichen Gebieten. Im Großen funktioniert das aber nicht.

Beitrag 27.09.2016, 20:14

999erKryptonit
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Thomasio hat geschrieben: Aber wie die Konsumenten alleine über 3800 Tonnen nachgefragt haben können, wo doch die Gesamtnachfrage weniger als 3800 Tonnen war, musst du mir erklären.
Die Gesamtnachfrage setzt sich laut den Angaben des world gold councils aus folgenden Positionen zusammen:

Jewellery
Technology
Electronics
Other industrial
Dentistry
Investment
Total bar and coin demand
Physical bar demand
Official coin
Medals/imitation coin
ETFs and similar products
Central bank net purchases

Ich habe ausgangs nur die Positionen "Total bar and coin demand + Jewellery " mit 3.863 Tonnen angegeben. Die Nachfragemenge der Zentralbanken, der Industrie und andere kleine Positionen hatte ich zwecks der Übersichtlichkeit ausgeklammert.

Für die Berechnung der "Gesamtnachfrage in 2013" muss man sämtliche genannten Positionen zusammenzählen und dann die 880 Tonnen Entnahmen aus den ETFs in Abzug zu bringen. Gruß krypto
Zuletzt geändert von 999erKryptonit am 27.09.2016, 20:22, insgesamt 4-mal geändert.

Beitrag 27.09.2016, 20:15

Thomasio
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Mehrgoldfüralle hat geschrieben:Dein Deflationsszenario wird so nicht eintreffen.
Das ist genau der Punkt, wo ich mir selber auch nicht sicher bin und weswegen ich Gold und Bares 50/50 horte.
Ich glaube ich habe es eigentlich oft genug dazu gesagt, dass WENN ich mir sicher wäre, ich nicht 50% von meinem Geld in Gold angelegt hätte.

Ich denke aber, es gibt genügend Beispiele, dass beim Crash der Banken nicht automatisch alles Andere zum Stillstand kommt.
Das kannst du gut in Südeuropa beobachten, wo insbesondere Staatsbedienstete (aber auch "normale" Arbeiter) teilweise seit 6 Monaten keinen Lohn mehr bekommen haben und trotzdem weiter arbeiten, weil alle in etwa denken: "Der einzige Weg wie ich garantiert nie wieder Lohn bekomme ist die Arbeit aufgeben."
Nach demselben Motto arbeiten auch deutsche Export-Firmen weiter, selbst wenn sie aus den Empfänger-Ländern schon lange keine Rechnungen mehr bezahlt bekommen, weil auch die in etwa denken: "Der einzige Weg, wie ich garantiert pleite mache ist aufhören zu exportieren."

Klar geht das Ganze nicht ewig, maximal einige Monate, so lange halt, bis die, die noch Resourcen haben selber auch pleite sind.
Aber das muss ja auch nicht ewig gehen, denn wie oben schon öfter gesagt, wird der Staat mit Feuereifer daran arbeiten fehlendes Giralgeld durch echtes, gedrucktes Geld zu ersetzen, selbst wenn sie es auf dem Postweg verteilen müssen.
Darum denke ich, dass die Dinge sich auf Sicht von einigen Monaten schon wieder stabilisieren werden, sobald halt der Staat es geschafft hat die 6fache Menge der heute existierenden Münzen und Scheine herzustellen.
Aber Inflation gibt es davon immer noch nicht, bzw. würde es erst dann geben, wenn der Staat bei der 6fachen Menge nicht aufhört NOCH mehr Geld herzustellen UND dieses Geld den Konsumenten zur Verfügung stellt, ohne es hintenrum an Steuern wieder zu kassieren.

Beitrag 27.09.2016, 20:33

999erKryptonit
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Im Grunde gibt es keine historischen Erfahrungen, wie sich Gold in dem von Thomasio angedachten Extremszenario einer harten Deflationsphase verhalten wird. In der Zeit der Großen Depression und auch lange danach war der Goldpreis nämlich fixiert und konnte sich damit nicht frei am Markt entwickeln.

Beitrag 27.09.2016, 20:34

san agustin
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Registriert: 09.01.2011, 16:50
ermüdende und ellenlange diskussionen, nicht zielführend
und bringen keine neuen aspekte
oftmals irreführend und mit halluzinationen gespickt
bzw. nichts was schon bekannt ist
öftmals sind die einfachen gedankengänge die logischen
mehrmals hier schon gehandelt / bekannt auch mit selben avatar auf SILBER.DE

Beitrag 27.09.2016, 20:36

Mehrgoldfüralle
san agustin hat geschrieben:ermüdende und ellenlange diskussionen, nicht zielführend
und bringen keine neuen aspekte
oftmals irreführend und mit halluzinationen gespickt
bzw. nichts was schon bekannt ist
öftmals sind die einfachen gedankengänge die logischen
Mach nicht mit, lies es nicht, wo ist das Problem? smilie_24

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