Goldpreisprognosen II

Edelmetall-Themen, neue Bullion- und Sammlermünzen, historische Hintergründe, Fachwissen

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Beitrag 27.09.2016, 20:40

Mehrgoldfüralle
@Thomasio

Wenn das Geld um 90 % eindampft, das Warenangebot um aber nahezu 100 %, wozu sollte man dann die sechsfache Menge Bargeld brauchen? Und wie ich schon öfter gesagt habe, der Schein kostet 10 Cent, die Nullen drauf kosten gar nichts.

Beitrag 28.09.2016, 00:06

Thomasio
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Ich glaube halt nicht, dass das Warenangebot zusammen mit dem Geld verschwindet.
Warum sollten Hersteller und Händler freiwillig ihre Geschäfte schliessen, nur weil die Banken pleite gegangen sind?
Ich glaube vielmehr, dass sich im selben Konkurrenzkampf wie heute, nur noch viel extremer, die Händler mit Super-Sonderangeboten darum streiten werden, wer von dem wenigen noch im Umlauf befindlich Geld noch genug Umsatz machen kann um zu überleben.
Selbst die, die nicht überleben können werden es zumindest die ersten Wochen, vielleicht sogar Monate lang versuchen, immer in der Hoffnung lange genug überleben zu können bis der Staat mit Geld herstellen so weit nachgekommen ist, dass der Handel sich wieder auf "normale" Preise einpendelt.

Aber auch wenn die Hersteller die Produktion stillegen, wird trotzdem die 6fache Menge Geld benötigt, weil die Hersteller logischerweise die Produktion wieder aufnehmen werden, sobald wieder Geld im Umlauf ist.
Dann würde in der Zwischenzeit keine so grosse Deflation herrschen, aber die Produktionskapazitäten wären erst wieder ausgeschöpft, wenn alles verlorene Giralgeld entweder durch Bargeld, oder durch ein neues Giralgeldsystem ersetzt worden ist.
Genau genommen würde 6fach nicht mal reichen, weil der massive Exportüberschuss weg wäre, sprich die Produktionskapazität erst ausgeschöpft wäre, wenn die Konsumenten im eigenen Land so viel Geld haben, dass sie den derzeitigen Exportüberschuss auch noch kaufen können.

Ob eine Million in 2000 Scheinen a 500 oder in 10 Scheinen a 100.000 gedruckt würde spielt dabei keine Rolle, solange nur die Gesamtsumme stimmt.
Nachdem du aber davon ausgehst, dass der Staat in dem Fall nicht das 6fache, sondern eher das 6000fache drucken würde um dabei die Staatsschulden loszuwerden, wüsste ich gerne, warum er das tun sollte?
Wäre es nicht ganz drastisch viel einfacher, in der allgemeinen Bankenpleite auch eine Staatspleite zu erklären und das neue Geld drucken von Anfang an mit Null Schulden beginnen?
Oder gehst du davon aus, dass jeder Staat ganz grundsätzlich ein maximales Interesse daran hat so viel Inflation wie nur möglich zu erzeugen?
Zuletzt geändert von Thomasio am 28.09.2016, 02:39, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 28.09.2016, 01:11

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MaciejP
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Thomasio hat geschrieben:Nach 2008/2009 haben die Reichen den Goldpreis hochgetrieben, weil sie mit massenhaft Geld beworfen wurden.
Im nächsten Crash wird es aber niemanden mehr geben, der sie mit Geld bewerfen könnte, ergo werden sie auch den Goldpreis nicht hochtreiben können.
Wieso meinst du werden die Notenbanken nach dem Crash tatenlos zusehen, wie alles den Bach runtergeht, ohne wenigstens zu versuchen, die Deflation mit einer neuen Flut von Geld zu stoppen?
„Wenn der Durchschnittsmichel Gold kauft, kann er keine Fehler machen.“ – „Gold fliegt nicht weg.“

Beitrag 28.09.2016, 02:03

Thomasio
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MaciejP hat geschrieben:Wieso meinst du werden die Notenbanken nach dem Crash tatenlos zusehen, wie alles den Bach runtergeht, ohne wenigstens zu versuchen, die Deflation mit einer neuen Flut von Geld zu stoppen?
Nein, natürlich werden sie nicht tatenlos zuschauen, aber was sollen sie machen?
Wenn praktisch über Nacht alle Banken geschlossen sind, einfach weil sie pleite sind und die Beträge die da weltweit zur Debatte stehen sich im Bereich von 2-3 TRILLionen bewegen, wobei die Banken international so verflochten sind, dass egal wo man es reinstecken würde, jede beliebige Summe in dem 2-3 Trillionen-Loch versickern würde, wem soll die Zentralbank Geld geben und wer sollte dieses Geld als Schulden auf seine Schultern laden, solange die EZB nur die Kreditaufnahme als Quelle der Geldschöpfung hat?
Da müssten alleine zur Organisation ALLE Staaten der Welt und ALLE Zentralbanken der Welt zusammen arbeiten, sich perfekt einig sein und eine perfekte Kommunikation untereinander haben.
Kannst du dir vorstellen, dass die FED sich mit der chinesischen Zentralbank überhaupt jemals über irgendwas einig sein könnte?
So eine Einigung bekämst du nicht mal von Deutschland nach England auf die Reihe.
Von SOFORT und PERFEKT gar nicht zu reden.

Da bleibt wohl nur gedrucktes Bargeld den Unternehmen und den Konsumenten direkt geben, oder?
Wie kann man es den Leuten direkt geben, ohne Banken? Wohl nur mit der Post, oder?

Woher soll also die EZB so viel Bargeld nehmen, wenn tatsächlich nur so etwa 1000 Milliarden an Bargeld existieren, von denen vermutlich die Hälfte in irgendeiner Form unzugänglich ist.
Die EZB müsste zuerst 6000 Milliarden an Banknoten drucken, die in kleinen Portionen zu je einem winzigen Bruchteil (je nachdem wie du rechnen willst) an 80 Mio. Bürger, oder 40 Mio. Haushalte und 3,6 Mio. Gewerbe (alleine in Deutschland, die Anzahl der Haushalte in den anderen Ländern kenne ich nicht, aber die müssten selbstverständlich auch alle ihren Teil bekommen) in Briefumschläge eintüten, adressieren (was alleine ein gigantisches Problem sein wird) und mit der Post verschicken.
Alternativ könnte man Abholstellen einrichten, wo die Bürger sich ihr Geld abholen sollen, aber auch das ist nicht so einfach, weil dann zuerst mal diese Abholstellen mit Bargeld ausgestattet werden müssen und dann in den Abholstellen Adresslisten vorhanden sein müssten, anhand derer die Berechtigungen geprüft werden können.
Das kann unmöglich so schnell organisiert werden, da gehen einige Monate ins Land.

Wenns dann noch nicht reicht, dann wäre die schnellste Methode (wobei schnell ein SEHR relativer Begriff ist) allen denselben Betrag zu geben.
Wenn du in irgendeiner Form dafür sorgen willst, dass ein HartzIV-Empfänger nicht genauso viel Geld bekommt wie ein Chefarzt, vervielfacht sich der Arbeitsaufwand.

Beitrag 28.09.2016, 07:12

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Ladon
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Dir fällt schon auf, dass all Deine schönen Folgerungen auf einer einzigen, von Dir selbst formulierten Prämisse fußen:
Wenn praktisch über Nacht alle Banken geschlossen sind, einfach weil

Und wenn nicht?
Einfach weil die Herren des Geldes weder blöd noch blind sind und einen Plan B in petto haben? Es ist ein "if" Szenario, das Du präsentierst. Und das wird von Satz zu Satz immer mehr auf sich selbst aufbauend.

Wenn meine Oma Hühner gehabt hätte.
Dann hätte sie ja wohl auch Eier gehabt, oder?
Und was soll sie mit den Hühnereiern anderes machen, als sie in die Pfanne zu hauen.
Etwas anderes ist unvorstellbar. Für einen Kuchen müssten ein halbes Dutzend Zutaten EXAKT aufeinander abgestimmt sein und das Ganze UMGEHEND in den Ofen kommen. Kannst Du Dir vorstellen, dass man so etwas in einer Küche fertig bringen kann?
Da bleibt wohl nur, den Konsumenten die Eier direkt zu geben, oder?
...
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 28.09.2016, 08:29

999erKryptonit
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Ladon hat geschrieben:Dir fällt schon auf, dass all Deine schönen Folgerungen auf einer einzigen, von Dir selbst formulierten Prämisse fußen:
Wenn praktisch über Nacht alle Banken geschlossen sind, einfach weil

Und wenn nicht?
Einfach weil die Herren des Geldes weder blöd noch blind sind und einen Plan B in petto haben? Es ist ein "if" Szenario, das Du präsentierst. Und das wird von Satz zu Satz immer mehr auf sich selbst aufbauend.
Schon richtig. Die "Herren des Geldes" haben seit über 100 Jahren das Monopol über das Geld. Deshalb müsen sie nicht mal besoners schlau sein. Es genügt schon, wenn sie nur ausreichend Einfaltspinsel finden, die an krude Geschichten wie z. B. thomasios "Gewinne mit Bargeld Story" glauben.

Beitrag 28.09.2016, 09:31

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KROESUS
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wie hatte Kostolany sinngemäss gesagt:

'die Goldanleger, diese Inflationisten, müssen regelmässig durch Kursverluste betraft werden'

da ist was dran

denn wenn Gold immer mehr steigt buddeln sie die ganze Welt auf der Suche nach Gold um!

Gold ist eine Notwährung die man besser nicht braucht

in Krisenzeiten garantiert sie Kaufkraft vor allem wenn Währungen wertlos werden

angesichts der derzeitigen staatlichen Übergriffe gegen die eigene Bevölkerung ist es verständlich dass die Bevölkerung vermehrt in Gold spart, zumal die Banken dem Staat zuarbeiten

trotzdem dürfen wir das Deflationsszenario nicht ausser acht lassen

ich glaube ja auch nicht daran aber es ist in Friedenszeiten und in Exportnationen durchaus möglich

deswegen sollte keiner sich verschulden, auch nicht um Gold zu kaufen!!!!!

weil man weiss nicht was kommt!

Beitrag 28.09.2016, 10:44

999erKryptonit
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KROESUS hat geschrieben:...deswegen sollte keiner sich verschulden, auch nicht um Gold zu kaufen!!!!! weil man weiss nicht was kommt!
Warum eigentlich nicht , kroesus?

Gerade in Zeiten einer von Euch herbeigeredeten Deflation sollte Geld und damit insbesondere auch Gold als Ursprung allen Geldes doch immer wertvoller werden!

Man kann heute ohne mittelalterliche Geheimlehren (Alchemie) ganz einfach aus 100 Oz Gold 477 Oz Gold "zaubern."

Das geht ganz einfach, sogar ohne BWL Studium.

Schließlich kann man Gold als Kreditsicherung verpfänden.

Möglich ist ein sogenannter Edelmetalllombardkredit, bei dem Gold, Silber und Co. als Kreditsicherheit verpfändet werden. Der Beleihungswert beträgt dabei Maximal 80 Prozent des eigentlichen Werts. Zu beachten ist, dass insbesondere bei Münzen der Sammlerwert oft höher liegt, sodass ein Verkauf lohnenswerter sein kann als die Beleihung.“ Quelle: http://www.kredit-suche.com/kreditnews/ ... -sich.html

100 Oz Gold zu 80 % beleihen und damit 80 Oz Gold kaufen.
80 Oz Gold zu 80 % beleihen und damit weitere 64 Oz Gold kaufen.
64 Oz Gold zu 80 % beleihen und damit weitere 51 Oz Gold kaufen.

Wenn man das zu Ende rechnet kommt man auf 477 Oz Gold!

Wirklich perfekt, insbersondere wenn man sich Geld für lau (sogen. Nullzins) borgen kann.
Bei Negativzinsen wird das beschriebene "Perpetuum mobile" wahrscheinlich auf Überlichtgeschwindigkeit abheben. Mit besten Grüßen, krypto

Beitrag 28.09.2016, 11:01

Thomasio
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Ladon hat geschrieben:Dir fällt schon auf, dass all Deine schönen Folgerungen auf einer einzigen, von Dir selbst formulierten Prämisse fußen:
Wenn praktisch über Nacht alle Banken geschlossen sind, einfach weil

Und wenn nicht?
Wenn nicht, machen wir ALLE hier uns völlig unnötig Sorgen.
Wenn die Banken den aktuellen Zustand auf Dauer überleben ist Gold sammeln nichts weiter als ein nettes Hobby, denn dann können wir alle bei minimalster Inflation in D und sogar Deflation in Südeuropa auf sehr viele Jahre unser Geld geniessen, ohne eine Notwendigkeit irgendwas in Sicherheit bringen zu müssen.
Im Prinzip sind aber insbesondere Gold-Anleger sich einig, dass irgendwas passieren wird.
Die Meinungen gehen auseinander, von Hyper-Inflation bis Deflation, aber dass irgendwas passieren wird, daran zweifelt kaum einer.

WENN man aber davon ausgeht, dass irgendwas passiert, dann kann man abwägen, was wahrscheinlicher ist.
Wir haben alle erlebt wie kurz vor knapp es 2008/2009 war, auch wenn wir die Wahrheit damals erst hinterher erfahren haben.
Wir haben auch alle erlebt, was nötig war um die Situation damals zu retten, nämlich weltweit massive, zusätzliche Staatsschulden.
Wir haben auch erfahren, dass es im Prinzip egal ist was die Krise auslöst, ob eine Staatspleite oder eine geplatzte Immobilienblase, Pleite machen in jedem Fall die Banken.
Da ist es nicht wirklich weit hergeholt zu überlegen, dass nachdem die Staaten nicht genug Spielraum haben um die Aktion vom letzten Mal nochmal durchzuziehen und es sonst niemanden gibt, der in diesen Grössenordnungen Schulden machen könnte, beim nächsten Mal die Banken schlicht Pleite machen werden.

... und schon sind wir bei meinem Szenario.

Beitrag 28.09.2016, 11:05

999erKryptonit
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Beitrag 28.09.2016, 11:18

Thomasio
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999erKryptonit hat geschrieben:Wenn man das zu Ende rechnet kommt man auf 477 Oz Gold!
Wenn man das zuende rechnet, ist es in jedem Fall eine Milchmädchenrechnung, sofern man nicht auf politische Ereignisse spekuliert.
Gold ist und bleibt ein Indikator für Inflation, Preis-Ausschläge die nach oben oder nach unten vom reinen Inflationsausgleich abweichen ergeben sich immer nur durch politische Turbulenzen wie z.B. den Brexit und sind immer nur vorübergehend.
Banken sind aber gewinnorientierte Unternehmen, die in JEDEM Fall für einen Kredit mehr Zinsen verlangen als die Inflation/Deflation auffrisst.
Da ist es völlig egal, ob wir 2% (oder auch 20%) Inflation haben, oder ob wir Null Inflation oder Deflation haben, IMMER wird die Rückzahlung der Kredite mehr kosten als das vom geliehenen Geld gekaufte Gold (ohne politische Turbulenzen) wert ist.

Beitrag 28.09.2016, 11:29

Thomasio
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999erKryptonit hat geschrieben:@thomasio,

nicht die Banken gehen "pleite", sondern die Bankkunden (Sparer),
nicht die Unternehmen gehen "pleite", sondern die Arbeitnehmer mangels Einkommen,
nicht die Staaten gehen "pleite", sondern die Bevölkerungen ...

Einzig Gold ging in der Geschichte des Geldes noch nie "pleite"!
Sparer gehen nicht pleite, die verlieren ihre Ersparnisse, wer keine Ersparnisse hat ist deswegen noch lange nicht pleite.
Arbeitnehmer gehen nicht pleite, sondern werden arbeitslos und müssen dann vom Staat versorgt werden.
Pleite ist nur, wer Schulden hat und nicht zurückzahlen kann.

Wenn ein Staat pleite geht, dann wird er gezwungen sich von den Steuerzahlern, die ja für Staatsschulden bürgen (deswegen heissen die Bürger smilie_02), das Geld zu holen was er den Anlegern schuldet.
Ob die Bürger ihr Geld dann in Gold oder in Bargeld oder in Immobilien oder in sonstwas angelegt haben spielt keine Rolle, Stichwort Lastenausgleichsgesetz, solange der Staat weiss wie viel einer besitzt greift er zu.
Entscheidend ist also, ob man sein Geld vorm Staat verstecken kann, ergo sind Immobilien denkbar schlecht geeignet, aber ob das in Bargeld oder in Gold unter der Matratze liegt spielt keine Rolle.

Beitrag 28.09.2016, 11:43

999erKryptonit
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Beitrag 28.09.2016, 11:52

Thomasio
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Naja, dass die Zinssätze nicht mehr reichen, weil die Banken von 1% Gewinn nicht leben können und dass das ein weiterer Grund ist, warum die Banken bald Pleite machen könnten, ist ein anderes Problem.
Es ändert nichts daran, dass es sich für einen Kreditnehmer ohne politische Turbulenzen niemals lohnen kann Schulden zu machen um in Gold zu investieren.

Wie sagte doch ein weiser Investor (ich weiss gar nicht wers war und wörtlich bringe ich es auch nicht zusammen):
Wenn die Normalverbraucher anfangen auf Pump in eine Anlageform zu investieren, dann weiss ich, dass ich da so schnell wie möglich raus muss, weil diese Anlageform in kurzer Zeit implodieren wird.

Beitrag 28.09.2016, 12:18

999erKryptonit
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Beitrag 28.09.2016, 12:22

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999erKryptonit hat geschrieben:....
999erKryptonit hat geschrieben: Die Gewinner und Verlierer der Währungsreform 1948 :

Guthaben: 1.000 RM zu55 DM
Schulden: 1.000 RM zu 100 DM
Löhne, Renten, Pensionen, Aktien und Mieten:
1.000 RM zu 1.000 DM
Gold: 1 Unze = 34, 71 USD = 145,78 RM = 115,58 DM
Quelle: https://www.celticgold.eu/gold-universi ... zielt.html
Angenommen man hat sich 1948 1.000 Reichsmark geliehen und damit 6 Goldunzen gekauft, so hätte man noch im gleichen Jahr eine Unze für 115 DM verkaufen und damit sämtliche Schulden abbezahlen können. Gewinn 5 Oz Gold ! Mit besten Grüßen, krypto
Damit setzt Du aber voraus, dass bei der nächsten Währungsreform, falls die denn überhaupt kommen sollte, die Umrechnung mit dem gleichen Schlüssel erfolgt.
Würd ich mich auch nicht unbedingt drauf verlassen!
VfL Bochum? -Find ich gut!

Beitrag 28.09.2016, 13:05

Thomasio
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Eine Währunsreform, wie sie z.B. 1948 stattgefunden hat wird nur dann nötig, wenn die Währung "zerrüttet" ist, also z.B. weil sie durch Hyperinflation wertlos wurde, oder weil sie durch Einführung von Bezugsscheinen für Lebensmittel, Preisfixierung und so Zeug weitgehend an Bedeutung verliert.
So ein Szenario ist im Krieg und im Kommunismus denkbar, wo Konsumprodukte knapp werden, aber doch nicht in einem Überfluss-Szenario, wo es zu viel von allem gibt.
Völlig egal wie viele Banken oder Staaten Pleite machen könnten, davon wird die Währung sich nicht destabilisieren, schlicht weil eine Pleite von egal wem immer die Geldmenge schrumpft, niemals ausweitet und die Gütermenge dabei unverändert bleibt.

Das ist schon wieder dieselbe Verdrehung, die ich auf der letzten Seite erst erwähnt habe, die Verwechslung von Währungscrash und Bankencrash.

Wenn ihr über einen kommenden Währungscrash diskutieren wollt, kein Problem, diskutieren kann man über alles, aber bitte nicht einen Währungscrash als wahrscheinlich beschreiben, als Argument gegen Deflation durch Bankencrash, denn das sind 2 völlig verschiedene Dinge, mit völlig verschiedenen Ursachen.

Beitrag 28.09.2016, 13:14

999erKryptonit
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Beitrag 28.09.2016, 13:43

Thomasio
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Nur um es erwähnt zu haben.
Da die Diskussion offensichtlich in Richtung Währungsreform läuft, bin ich hier raus.
Für eine kommende Währungsreform fehlen jedwede Anzeichen und auch jedwede logische Begründung, wodurch solche Anzeichen entstehen könnten fehlt.

Ihr redet über Hyper-Inflation zu einer Zeit in der selbst in Deutschland nur 0,3% Inflation herrscht und in den meisten anderen Ländern der Eurozone sogar Deflation herrscht.
Das ist wie Eiszeit erwarten, während alle Anzeichen auf globale Erwärmung deuten.
Eine Hyperinflation kann zu Staatspleite führen, aber umgekehrt ist nicht möglich.
Eine Pleite von egal wem kann nicht zu Inflation führen, hat nie und wird auch nie, weil Pleite = Zahlungsausfall = Schrumpfung der Geldmenge ist.

Vielleicht mal von der rein logischen Seite her?
Seit 2008 werden weltweit wahnwitzige Mengen von Geld geschöpft, trotzdem ist die Inflation in Deutschland von 2,6% in 2008 auf 0,3% in 2015 zurück gegangen.
In Italien sind die Zahlen NOCH kleiner.
In Spanien ist die Inflation seit 3 Jahren im negativen Bereich, während gleichzeitig die Staatsschulden immer weiter steigen.
https://de.statista.com/statistik/daten ... n-spanien/
https://de.statista.com/statistik/daten ... n-spanien/

Wenn also trotz massiver Mengen von neuem Geld die Inflation immer weiter zurück geht, welcher Mechanismus sollte das nicht nur ins Gegenteil verkehren, sondern sogar noch so extrem weit steigern, dass aus milder Deflation massive Inflation wird, falls die Zentralbanken NOCH mehr Geld schöpfen würden?
Wenn ihr euch anschaut, dass Draghi schon mit seinem letzten Anleihen-Kaufprogramm Schwierigkeiten hatte, weil er nicht genug Verkäufer finden konnte, die überhaupt bereit waren ihre Anleihen an Draghi zu verkaufen, wie sollte es Draghi (oder irgendeinem anderen Zentralbanker) gelingen noch ein Vielfaches mehr an Anleihen zu kaufen.
Das könnt ihr schon wieder in Japan anschauen, wo die Zentralbank seit vielen Jahren händeringend nach Möglichkeiten sucht, wie sie NOCH mehr Geld ins System pumpen könnte, weil bisher ALLE denkbaren Wege ausgeschöpft sind und trotzdem keinerlei Inflation in Gang kommt.

Wie ihr von einer Situation ähnlich zu 1929 zu einem Szenario ähnlich zu 1948 kommen wollt, ist für mich noch nicht mal theoretisch nachvollziehbar.

Beitrag 28.09.2016, 14:10

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Thomasio hat geschrieben:.....
Ihr redet über Hyper-Inflation zu einer Zeit in der selbst in Deutschland nur 0,3% Inflation herrscht und in den meisten anderen Ländern der Eurozone sogar Deflation herrscht.
....
Nun ja, Hyperinflation könnte ja relativ fix entstehen wenn die EZB ihre letzten Pfeile gegen die Deflation verschießt, z. B. "Helikoptergeld" für alle. Da dieses sogar seitens der EZB schon mal thematisiert wurde halte ich das für überhaupt nicht ausgeschlossen.
VfL Bochum? -Find ich gut!

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