Goldpreisprognosen II

Edelmetall-Themen, neue Bullion- und Sammlermünzen, historische Hintergründe, Fachwissen

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Beitrag 28.09.2016, 14:22

silbersammler2010
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VfL Bochum 1848 hat geschrieben:
Thomasio hat geschrieben:.....
Ihr redet über Hyper-Inflation zu einer Zeit in der selbst in Deutschland nur 0,3% Inflation herrscht und in den meisten anderen Ländern der Eurozone sogar Deflation herrscht.
....
Nun ja:
1. Offizielle Zahlen unter Veränderung der Berechnungsbasis=Warenkorb
Kaufst Du selbst ein?
2. Bei Aktien, Immos, Kunst, Autos sieht das noch ganz anders aus.

Abschließend: Die EZB (und andere Zentralbanken) können zu jeder Zeit jede beliebige Geldmenge per Knopfdruch erzeugen.

Beitrag 28.09.2016, 15:10

Thomasio
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Auch das habe ich alles schon weiter oben aufgeschrieben, darum jetzt nur noch die Kurzform (wen es in der ausführlichen Version interessiert muss nach oben scrollen).

Inflation ist die Preisentwicklung von Konsumgütern, also von Brot bis Autos.
Aktien und so Zeug fallen NICHT in den Warenkorb der Inflation, können sie gar nicht, weil nur 3% der Bevölkerung überhaupt Aktien besitzen.

Was Konsumgüter angeht, leben wir in einem Überfluss von ALLEM.
Selbst HartzIV-Empfänger müssen in Deutschland nicht hungern.
Völlig egal wie viel Geld die EZB oder der Staat oder sonstwer sonstwem geben könnte, selbst wenn man heute ALLEN HartzIV-Empfängern eine volle Million schenken würde, würde die Nachfrage nach Brot absolut nicht steigen, eher im Gegenteil, die dann neuen Reichen wären 1 oder 2 Monate im Jahr in Urlaub und würden im eigenen Land WENIGER Brot nachfragen, ergo wird mit noch so viel Geld drucken nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage der Preis von Brot nicht steigen.
Vermutlich würde die Nachfrage nach Steaks und Filet steigen, aber dafür würde die Nachfrage nach Nudeln sinken, so dass insgesamt auch wieder keine Inflation raus käme.
Nur in extremen Ausnahmefällen, wie z.B. 1989, als nach der Wiedervereinigung 15 Mio. Menschen mit riesigem Bedarf an fast allem einen wahnwitzigen Schub an Nachfrage erzeugt haben, konnte die Produktion für ein paar Jahre lang nicht mithalten, Deutschland wurde zum Defizit-Land und die Inflation stieg, aber nicht weil die Ostdeutschen so viel Geld gedruckt haben, sondern weil es an Produktion mangelte.

Die Nachfrage nach Autos würde steigen, aber die Autobauer haben seit einer halben Ewigkeit derartige Überkapazitäten, dass sie fast jede beliebige höhere Nachfrage ohne grosse Erweiterung der Fabriken und ohne zusätzliches Personal befriedigen können.
Auch da würde der Preis eher fallen als steigen, weil mit besserer Auslastung der Produktionskapazitäten die Stückkosten sinken und die allgegenwärtige Konkurrenz dafür sorgt, dass die billigeren Autos sich besser verkaufen.

Es ist nicht so einfach Inflation zu erzeugen, in einem Land in dem die Normalverbraucher jedes Jahr im Durchschnitt so etwa 10% von ihrem Einkommen sparen können, weil sie gar nicht so viel brauchen wie sie bekommen, denn egal wie viel Geld die Zentralbank da zusätzlich rein pumpt, erhöht sich dadurch fast nur die Sparquote, aber nicht die Nachfrage nach Konsumgütern, zumindest nicht über die Produktionskapazitäten der Hersteller hinaus.

Beitrag 28.09.2016, 15:56

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Ken.Guru
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das schönste am programmieren ist das man die menschliche vernunft/unvernunft bzw. rationales/irrrationales denken nicht mit programmieren muss. da das ebengenannte nicht wirklich programmierbar ist fällt es einfach weg und geht nicht mit ins programm ein. smilie_02
Diese Oneman Show hier hat soviel mit Meinungsfreiheit zu tun wie ein Zitronenfalter mit Zitronen falten. Meine Sperrung war wohl das Beste was mir passieren konnte. Danke an alle linken Weltverbesserer. Irgendwann merkt ihr wie bescheuert ihr seid.

Beitrag 28.09.2016, 15:58

999erKryptonit
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Beitrag 28.09.2016, 16:23

999erKryptonit
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Beitrag 28.09.2016, 16:24

Thomasio
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Du machst immer noch den Fehler, dass du einen kriegsbedingten Währungscrash mit einem zahlungsausfallbedingten Banken- oder Börsencrash vergleichst.
Du vergleichst nach wie vor die Situation der 1920er mit dem Ergebnis was aus der Situation der 1930er und 1940er rauskam.
Was du da ausführst würde nur dann passieren, wenn wir in Kürze den dritten Weltkrieg starten, wo dann durch kriegsbedingte Umstellung der Produktion auf Waffen das Angebot an Konsumgütern verknappt würde und damit die Preise steigen würden.
Im Falle vom dritten Weltkrieg wären aber meine Finanzen so ziemlich das letzte Problem um das ich mir Sorgen machen würde.

Wenn die Steuerzahler Staatsschulden bezahlen müssen und dadurch WENIGER Geld zur Verfügung haben, dann werden sie WENIGER Nachfrage erzeugen und dadurch werden die Preise FALLEN.
Du widersprichst dir im selben Satz, denn wenn Staatsschulden vom Staat selber mit der Notenpresse bezahlt werden, dann bezahlen nicht die Steuerzahler und dann werden auch die Schulden nicht kleiner, sondern dann werden dabei die Staatsschulden um die Zinsen grösser.
Inflation entsteht dabei aber nicht, weil die Höhe der Staatsschulden KEINERLEI Einfluss auf die Nachfrage nach Konsumgütern hat.
Genau DAS ist das Problem, was die Japaner seit 25 Jahren ums Verrecken nicht begreifen wollen und der Grund, warum sie trotz exponentiell steigenden Staatsschulden seit 25 Jahren keine Inflation haben.
Zuletzt geändert von Thomasio am 28.09.2016, 16:31, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 28.09.2016, 16:30

999erKryptonit
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Beitrag 28.09.2016, 16:34

Thomasio
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Ja und?
Im Verhältnis zu den USA haben die Japaner das 3fache an Staatsschulden, trotzdem keine Inflation, schlicht weil die Höhe der Staatsschulden keinen Einfluss auf das Verhältnis von Produktion zu Nachfrage hat.
Die Amis könnten auch ein paar zig Fantastilliarden Staatsschulden haben, das würde die Nachfrage nach Brot und Käse nicht ver1000fachen und die Produktion von Brot und Käse würde auch nicht gedrosselt.

Wenn die Amis ihr Brot und ihren Käse auf Pump nach Afrika exportieren würden, so wie die Deutschen ihre Überproduktion in alle Welt exportieren und dieser Export derartig viel Waren ins Ausland transportiert, dass danach zu wenig übrig bleibt um die eigene Bevölkerung zu versorgen, DANN gäbe es Inflation durch Mangel an Angebot.
Das ist dann auch der Grund, warum die Deflation, die in Südeuropa um sich greift, in Deutschland noch nicht angekommen ist, einfach weil Deutschland so viel Zeug exportiert, dass der im Lande verbleibende Rest im Vergleich zur Nachfrage die Preise stabil hält oder sogar leicht steigen lässt.
Warte mal ab, was passiert, wenn Südeuropa sich demnächst weigert ständig Defizite gegenüber Deutschland zu haben, wenn die Franzosen aus dem Euro austreten und Deutschland seinen dumpingpreisbedingten Exportüberschuss verliert.
Dann wird Deutschland ganz ohne irgendeinen Crash, aufgrund von wahnwitziger Überproduktion für die es dann keine Abnehmer mehr gibt, eine Deflation erleben, gegen die 1929 ein Kindergeburtstag war.

Beitrag 28.09.2016, 17:31

999erKryptonit
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Beitrag 28.09.2016, 18:16

Thomasio
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Was du bei alledem aber immer ignorierst ist die Tatsache, dass es trotz aller verbotenen Staatsfinanzierung, trotz aller Anleihekäufe, trotz all der Panikmeldungen in den einschlägigen Foren, trotz Vorhersagen der Gold-Päpste ala Peter Schiff keinerlei nennenswerte Inflation gibt, in Europa nicht, in den USA nicht und in Japan erst recht nicht.
Es gibt Webseiten (Namen will ich nu nicht nennen) da wird seit über 10 Jahren prognostiziert, dass der Goldpreis mit absoluter Sicherheit nächste Woche durch die Decke geht, weil Dollar und Euro sich in Hyperinflation über Nacht auflösen werden, die FED ihr Pulver verschossen hat, die Goldreserven der Comex erschöpft sind, usw.
Da ist es auch völlig egal, wie oft diese eine Woche rum ist ohne dass der Goldpreis unter der Decke klebt, da wird jede Woche wieder aufs Neue der Zusammenbruch für nächste Woche vorhergesagt und je öfter die Vorhersage falsch ist, desto stärker werden die Formulierungen mit denen begründet wird, warum es nächste Woche garantiert ist.

Selbst hier in diesem Forum wird für Hyperinflation argumentiert, wo gegen meine Aussage von "keinerlei nennenswerte Inflation" protestiert wird, indem man auf die mageren 1-2% Inflation der letzten Jahre in Deutschland hinweist, als ob eine minimale Richtigstellung von einem vielleicht etwas übertriebenen "keinerlei nennenswerte" zu "ein bisschen was gab es doch" der Beweis wäre, dass Hyperinflation unmittelbar bevorsteht.

Um aber mal wieder zum Kern des Themas hier zu kommen:

So ganz falsch kann ich mit meinen Prognosen nicht liegen, weil mittlerweile zumindest meine Kurzzeit-Prognosen sogar hier im Forum schon eingetroffen sind.
Ich habe in der Nacht vom Brexit-Referendum, also während der Auszählung, als die Hochrechnungen langsam präziser wurden, das Ganze live in der BBC verfolgt.
So gegen 3:00 Uhr bin ich (weil ich neben dem TV noch Langeweile hatte) auf YT, in den Kommentaren unter einem Video mehr zufällig in eine Unterhaltung geraten, wo es um eben diesen Brexit und dessen Auswirkungen insbesondere in Bezug auf den Goldpreis ging.
Da gab es einen User der die anderen User dort gefragt hat, wann wohl der beste Zeitpunkt wäre Gold zu verkaufen, weil er in einigen Monaten Geld braucht, verkaufen muss und überlegt, ob er es sofort verkaufen soll oder noch ein paar Monate warten.
An dem Tag zu genau der Zeit war der Goldpreis gerade bei 1240€ angekommen, eine Spitze die derartig kurz angehalten hat, dass sie in der Jahresansicht der Charts heute überhaupt nicht zu sehen ist.

Ich war der Einzige der gesagt hat: Verkauf es JETZT, SOFORT, warte nicht mal 5 Minuten, verkauf es online in irgendeinem Shop, die dir den Preis zum Zeitpunkt des Mausklicks fixieren und beeil dich, denn ab hier kann der Preis nur noch fallen und der wird auch auf mehrere Monate den Preis von genau jetzt nicht mehr erreichen, weil den Anlegern schon morgen auffallen wird, dass es gar keinen Grund zur Panik gibt.
Ich bekam von gut einem Dutzend anderen Usern helles Gelächter, die sich gegenseitig darin überboten haben, wie hoch der Preis schon eine Woche später sein würde.
An Beleidigungen, wie blöd ich denn wohl sein müsse so einen Schwachsinn zu glauben hat es auch nicht gemangelt.
Dem Fragesteller wurde geraten sein Gold so lange wie irgend möglich festzuhalten, erst im allerletzten Moment verkaufen und auch das nur, wenn überhaupt nicht anders machbar.
Ich habe nicht weiter verfolgt, was dieser User dann gemacht hat, ob er verkauft hat oder nicht, aber zumindest dieser eine YT-User weiss jetzt, dass die Mehrheitsmeinung keinerlei Wert hat wenn die Mehrheitsmeinung gegen die Logik ist, völlig egal mit welchen Kraftworten versucht wird die Logik lächerlich zu machen.
(Der Vollständigkeit halber, weil ich nicht perfekt bin, keine perfekten Vorhersagen machen kann und immer gerne zugebe wenn ich mich irre, muss ich aber noch dazu sagen, dass der Goldpreis ein paar Tage später nochmal kurz auf 1240€ und sogar minimal drüber ging, bevor er dann abgestürzt ist.)

Auch hier im Forum habe ich in den Wochen danach prognostiziert, dass der Goldpreis fallen wird, weil den Anlegern auffallen wird, dass sich durch den Brexit überhaupt nichts am Verhältnis von Angebot zu Nachfrage an Konsumgütern ändert und sich die Panik der Referendum-Nacht wieder legen wird, hat auch hier kaum einer geglaubt.

Ich habe sogar in diesem Thema hier, ein paar Seiten weiter oben, als der Goldpreis bei so etwa 1200€ war prognostiziert, dass der Goldpreis noch weiter fallen wird, hat auch kaum einer glauben wollen.
Letzte Woche, als der Preis am Tag vor der FED-Sitzung von so etwa 1175 auf so etwa 1195 gestiegen ist, habe ich prognostiziert, das bröckelt im Laufe der nächsten Woche wieder ab, hat auch kaum einer geglaubt.
Heute ist Mittwoch und wir sind aktuell schon wieder auf 1178 runter (und das fällt auch noch weiter).

Inwieweit meine Langzeit-Prognosen genauso gut hinhauen werden wir abwarten müssen.
Ich habe auch keine Glaskugel und auf meine Prognosen gibt es keinerlei Garantie.
Bisher sind meine Prognosen so präzise, dass ich es selber kaum glauben kann, aber wie lange das noch anhält, darauf würde ich noch nicht mal selber wetten, was der Grund ist, warum ich selber mein Gold am 23. Juni auch nicht verkauft habe.
Es kann jederzeit irgendwo auf der Welt irgendwas passieren, was alle Prognosen über den Haufen wirft, z.B. wenn durch die verfassungswidrige Volksabstimmung in Serbien vor ein paar Tagen neue Unruhen in der Region entstehen, oder die Streiks in Frankreich (über die in Deutschland so gut wie nicht berichtet wird) noch gewalttätiger werden.
Ich für meinen Teil denke in jedem Fall, dass eine möglichst informierte Beobachtung der politischen Ereignisse der Welt, mit ein bisschen Logik dazu, ganz deutlich viel bessere Vorhersagen machen kann als jede Charttechnik.
Darum schaue ich Nachrichten, weltweit, querbeet, nahezu 16 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche.
Egal was ich mache, es läuft eigentlich immer irgendein Nachrichtensender im Hintergrund.
Ich zappe im Viertelstundentakt zwischen CNN, BBC, ARD, N-TV, Euronews und RT hin und her und wenn die alle wirklich gar nichts Neues mehr zu berichten haben, dann schaue ich in den alternativen Medien auf YT, was ich zwischen den Zeilen verpasst habe, TheYoungTurks, Peter Schiff, DemocracyAtWork, SecularTalk, bis hin zu den völlig absurden Kanälen ala KenFM und Kopp, weil ich weiss, dass man sich nur dann eine objektive Meinung bilden kann, wenn man ALLE Seiten einer Geschichte kennt und aus der Summe ALLER Meinungen mit selber denken und Logik seine eigene Meinung bildet.
Zuletzt geändert von Thomasio am 28.09.2016, 18:42, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 28.09.2016, 18:35

999erKryptonit
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smilie_11
Zuletzt geändert von 999erKryptonit am 02.10.2016, 04:32, insgesamt 5-mal geändert.

Beitrag 28.09.2016, 20:05

Thomasio
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Wenn die Suchfunktion hier im Forum besser funktionieren würde, würde ich dir jetzt meinen Beitrag raussuchen, wo ich vor Monaten mal aufgeschrieben habe, dass ich vor knappen 40 Jahren, als ich noch nicht volljährig war, meinen Vater gebeten habe mein Sparbuch aufzulösen und Gold davon zu kaufen.
Er hats abgelehnt und dumm geschaut, als ich ihm knappe 4 Wochen später die FAZ vom einem Monat vorher und die aktuelle Ausgabe nebeneinander unter die Nase gehalten habe, wo sich der Goldpreis verdoppelt hatte.

In dem Beitrag habe ich auch geschrieben, dass ich danach mit dem Aufbau eines eigenen Lebens beschäftigt war und nie Geld in einer Grössenordnung über gehabt habe, dass es wert gewesen wäre sich über Anlageformen Gedanken zu machen, bis ich vor 3 Jahren hier im Forum aufgeschlagen bin.
Seitdem hole ich halt auf, all die Informationen die ich mit 17 hatte (weil ich als Austräger der FAZ jeden Tag mein Freiexemplar gelesen habe) und wo ich mangels Notwendigkeit nicht mehr auf dem Laufenden war.
Ich habe zu der Zeit meine erste Unze für 870€ gekauft, nicht nur, weil ich hier in meinen allerersten Beiträgen, wo ich logischerweise den ganz blutigen Anfänger geben musste, auf meine Anfängerfragen den Rat bekommen habe zu kaufen, sondern weil ich auch selber davon überzeugt war, dass es ein guter Zeitpunkt zum Kauf war, was schon in meinen allerersten Beiträgen hier auch durchscheint.

Heute, 3 Jahre später bilde ich mir ein wieder ziemlich auf dem Laufenden zu sein.
Ich bin in vielen Foren zu vielen Themen vertreten und in vielen Foren wird auch off Topic diskutiert.
So war ich in den Monaten vorm Brexit in einem E-Zigaretten-Forum in einer Diskussion um den Brexit.
Die vorherrschende Meinung war, die Briten werden garantiert nicht so blöd sein aus der EU auszutreten.
Auch die Aktienkurse inkl. dem Goldpreis spiegelten wieder, dass selbst die schlauesten Anlage-Strategen damit rechneten, dass die Briten in der EU bleiben würden.
Links in andere Foren lasse ich mal bleiben, würde ich bestimmt auch nicht mehr alle finden, aber die Beiträge, wo ich schon im Januar, bevor es überhaupt ein Datum fürs Referendum gab gesagt habe "jede Wette, die Briten steigen aus", wovon ich bis zum 23. Juni auch nicht wieder abgegangen bin, gibt es heute noch.

Ich habe Camerons Rücktritt vorhergesagt, kurz nachdem er gerade die Wahlen mit absoluter Mehrheit gewonnen hatte, am selben Tag als er das Datum fürs Referendum bekanntgegeben hat, weil für mich fest stand, dass die Briten austreten, was logisch die Konsequenz haben muss, dass Cameron zurück tritt.
Dies wurde (ähnlich wie in diesem Thema ein paar Seiten weiter oben zu meinen Begründungen für meine Goldpreisprognosen) mit Kommentaren ala "haltlose Kommentare einfach in den Raum geworfen" abgetan.

Wenn du es unbedingt noch wissen willst, ich habe im Januar 2016 beim Preis von 1001€, also nur knapp über dem Tiefststand der damals letzten 12 Monate, entgegen meinem Plan 50/50 zu horten, mein gesamtes gehortetes Bargeld genommen und Philharmoniker gekauft.
Da war mein Konto auf Null, unter der Matratze lag kein Bargeld mehr, selbst im Geldbeutel hatte ich eine Woche vorm nächsten Zahltag nur noch 50€ oder so.
(Klar, Dispo hätte ich im Notfall gehabt, aber den habe ich schon ewig nicht mehr angefasst.)
Alles nur, weil ich mir an dieser Stelle 100% sicher war, dass die Briten aus der EU austreten werden, dass alleine die Bekanntgabe eines Datums fürs Referendum den Goldpreis schon rauftreiben wird und der Preis am Tag vom Referendum, wenn das Ergebnis bekannt wird, nochmal satt nach oben geht.
Seitdem horte ich ausschliesslich Bargeld, bis ich wieder bei 50/50 sein werde (wo ich aber schon fast wieder bin).
Ich wüsste nicht, welche Erweiterung an Erkenntnissen ich noch brauchen könnte, denn solange meine Erkenntnisse sich derartig perfekt mit der Realität decken und meine Vorhersagen derartig präzise eintreffen haben eher die, die von Hyperinflation träumen einen Bedarf etwas zu lernen.

Nur in einem Punkt, der von meinen Gegnern hier öfter mal beanstandet wird, muss ich dann halt doch zugeben, dass meine Selbstsicherheit genug Realitätssinn besitzt, dass ich nicht jedem kleinen Bauchgefühl vollständig folge.
Ich habe bisher kein einziges Gramm Gold wieder verkauft, auch wenn ich mir (wie nach dem 23. Juni) sicher war, dass der Preis in den Monaten danach fallen wird, weil ich die Wahrscheinlichkeit nicht mit 100% ansetzte, eher so etwa 80% und weil der Preisverfall den ich kurzfristig erwarte zu klein ist um die 20% Restrisiko wert zu sein.
Ich erwarte für nächstes Frühjahr einen satten Anstieg im Goldpreis, meine Prognose wäre vielleicht irgendwo knapp über 1300€, im Vorfeld der Wahlen in Frankreich und falls der FN gewinnt (wo ich mir alles andere als sicher bin) erwarte ich, dass der Goldpreis innerhalb von Stunden nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses, vielleicht sogar schon wenn die Hochrechnungen über 50% der Bezirke ausgezählt haben, über 1500€ liegen wird.
Sollte der FN dann auch noch Nägel mit Köpfen machen und direkt nach der Regierungsübernahme drastische Massnahmen beschliessen, dürfte der Goldpreis innerhalb von Tagen nach der Bekanntgabe solcher Beschlüsse die 2000€ anpeilen.
Darum verkaufe ich aktuell nicht, weil ich die 100-200€ die der Preis vielleicht noch bis Februar oder März fallen könnte, schon vor den Wahlen in Frankreich auf jeden Fall wieder drin haben werde und das bisschen was ich mit jetzt verkaufen und später wieder kaufen mehr verdienen könnte mir das Risiko und den Aufwand nicht wert ist.

Sollte der FN die Wahlen verlieren, werde ich am Tag des Wahlergebnisses meine gesamten Goldbestände verkaufen, weil das Ergebnis dafür sorgen würde, dass der Goldpreis locker 20% einbricht, nämlich das, was er im Vorfeld der Wahlen gewinnen wird.

Sollte der FN gewinnen, erwarte ich, dass nach der Machtübernahme

- wenn sie sofort Nägel mit Köpfen machen, nach wenigen Wochen, bis maximal 3 Monate
- bei Einhaltung der EU-Verträge und entsprechend langsamer Entwicklung nach 1-2 Jahren

das gesamte Bankensystem der Welt wie ein Kartenhaus in sich zusammenfällt, woraufhin meine Theorie der Hyper-DEflation eintreffen wird.
Eine Inflation bei Konsumgütern wird es in der gesamten Zeit nicht geben, alle diese Entwicklungen basieren ausschliesslich auf der Panik der Anleger, die aus Angst vor dem FN ihr Geld und ihre Aktien in Sicherheit bringen wollen, wodurch sich der Goldpreis völlig von seiner Grundlage, nämlich dem Inflationsausgleich lösen wird.

Bis zu dem Moment wo das Bankensystem crasht wird der Goldpreis steigen, abhängig davon wie drastisch die Massnahmen des FN sein werden sogar richtig heftig steigen, weil alle die Geld haben versuchen werden möglichst viel davon im sicheren Hafen Gold zu parken.
Das Kunststück wird nur sein rechtzeitig auszusteigen, denn nach dem Bankencrash wird der Goldpreis im Zuge des Papiergold-Ausverkaufs die Schwindsucht bekommen.

Sollte der FN verlieren, nehmen wir 2018 mit den Wahlen in Italien neuen Anlauf und auch dann wird wieder dasselbe Spiel laufen, wenn auch auf etwas kleinerem Level, mit weniger hohen Sprüngen, sprich ich werde WENN ich nach den Wahlen in Frankreich mein Gold verkaufe noch mehr Gold im Jahr drauf wieder kaufen.

Beitrag 28.09.2016, 20:37

999erKryptonit
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Beitrag 28.09.2016, 21:02

Thomasio
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Bange machen gilt nicht meinst du :?: smilie_43
Dann gilt Hyperinflation aber auch nicht smilie_33

.... deswegen stehen die 10€, wenn auch nicht als Zahl, trotzdem in den letzten 3 Worten im vorletzten Absatz von meinem letzten langen Beitrag.

Beitrag 28.09.2016, 21:40

999erKryptonit
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Beitrag 28.09.2016, 21:45

Thomasio
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Genau, ich sag 1000 Cent, dann klingt es nicht so .....

Beitrag 28.09.2016, 21:50

999erKryptonit
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Beitrag 29.09.2016, 05:35

lifesgood
Das Wahlergebnis in Frankreich wird sicherlich einen (kruzfristigen) Einfluß auf die Goldpreisentwicklung haben, aber bei weitem nicht in dem Ausmaß, wie Du das hier aufzeigst.

Aber dass ein Sieg des FN das gesamt globale Bankensystem zu Fall bringen soll, ist dann doch etwas weit hergeholt.

lifesgood

Beitrag 29.09.2016, 05:36

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MaciejP
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Thomasio hat geschrieben:Wenn praktisch über Nacht alle Banken geschlossen sind, einfach weil sie pleite sind [...]
Was genau macht die Banken denn über Nacht pleite? Angenommen der Front National gewinnt die Wahl und tritt aus dem Euro aus. Damit sind die Forderungen und Verbindlichkeiten der Banken untereinander doch aber erstmal immer noch dieselben wie vorher. Meinst du, die ausländischen Forderungen müssen dann abgeschrieben werden, weil Frankreich sich nicht mehr an die Euro-Schulden gebunden fühlt? Oder geht es "nur" um den anschließenden Bankrun?
[...] wem soll die Zentralbank Geld geben und wer sollte dieses Geld als Schulden auf seine Schultern laden, solange die EZB nur die Kreditaufnahme als Quelle der Geldschöpfung hat?
Keine Ahnung wie das bilanztechnisch gelöst wird, aber die EZB tauscht doch jetzt schon Anleihen aus dem Bestand der Banken gegen neu erzeugtes Geld, soweit ich weiß. Wer übernimmt denn da die Schulden? Notfalls könnte die EZB die Schulden auch einfach selbst übernehmen. Oder sie kauft den Banken neu ausgegebene, unendlich lang laufende Anleihen ab. Irgendeine kreative Lösung wird sich schon finden, selbst wenn man die gültigen Gesetze und Regularien umgehen muss. Ich gehe mal davon aus, dass Draghi und Co. nun auch nicht die Dümmsten sind und schon eine gewisse Vorstellung haben, was in einem solchen Katastrophenfall gemacht werden kann.

Was Verträge wert sind, sieht man doch schon bei den normal großen Problemen. Der Maastricht-Vertrag wurde mindestens einmal gebrochen; bei der Griechenland-Rettung ja offiziell angeblich nicht. An Schengen hält sich mit der Flüchtlingskrise auch keiner mehr. Und dann soll die EZB sich bei einer Krise, die das gesamte Finanzsystem in den Abgrund zu reißen droht, hinstellen und sagen: "Sorry Leute, wir dürfen da nix machen"? Das halte ich nun wiederum für unlogisch.
Darum schaue ich Nachrichten, weltweit, querbeet, nahezu 16 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Egal was ich mache, es läuft eigentlich immer irgendein Nachrichtensender im Hintergrund. Ich zappe im Viertelstundentakt zwischen CNN, BBC, ARD, N-TV, Euronews und RT hin und her
Darf ich mal fragen, wofür das ganze? "16 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche" klingt ja geradezu wahnhaft informationsbesessen. Du machst den Eindruck, von deiner Anlagestrategie bereits sehr überzeugt zu sein und damit auf beide Extremfälle vorbereitet zu sein. Wozu da noch der Aufwand rund um die Uhr die Nachrichtenlage zu verfolgen? Meinst du irgendwann eine noch bessere Strategie zu finden?
„Wenn der Durchschnittsmichel Gold kauft, kann er keine Fehler machen.“ – „Gold fliegt nicht weg.“

Beitrag 29.09.2016, 05:55

lifesgood
... eigentlich ein bedauernswertes Leben.

Wenn ich in wenigen Jahren beruflich kürzertreten werden, dann sicher nicht, um die gewonnene Lebenszeit damit zu verbringen, mich mit Nachrichten zuzudröhnen, sondern um das Leben zu geniessen. Davon spielt sich auch viel draussen ab, also ohne Fernseher und Nachrichten.

Aber jeder muss sich sein Leben so gestalten wie er es für richtig hält.

Ich hatte einen Großonkel (schon vor über 20 Jahren verstorbern) , der eine manische Angst vor einem Atomkrieg hatte. Der hatte eigens ein Haus in einer Gegend gekauft, wo er glaubte weniger bedroht zu sein, dort Konserven und einen Geigerzähler eingelagert usw. usw. - alles umsonst.

Auch wenn ich das Alles nicht so extrem sehe wie Thomasio habe ich mich auch in mehrere Richtungen abgesichert. Dazu gehört auch ein nicht unerheblicher Bargeldbestand für einen deflationären Schock, an eine längerfristige Deflation glaube ich nicht. So brauche ich mir zumindest, egal was passiert, keine existenziellen Sorgen zu machen.

Natürlich egal was passiert und wie es passiert, werden wir alle irgendwo beeinträchtigt. Das wird nicht einfach. Aber gerade deshalb sollte man sein Leben auch geniessen solange man es kann. Und damit meine ich jetzt nicht nur finanzielle Dinge, sonder auch gesundheitliche. Je älter man wird, umso mehr Schicksalsschläge, schwere Krankheiten usw. bekommt man in seinem näheren Umfeld mit. Und gegen sowas hilft einem kein Bargeld und kein Edelmetall.

lifesgood

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