Goldpreisprognosen II

Edelmetall-Themen, neue Bullion- und Sammlermünzen, historische Hintergründe, Fachwissen

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Beitrag 29.09.2016, 07:31

glaubnix
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das ist ja alles richtig, Krankheiten, Schicksalsschläge, will ich mir mein Leben lebenswert erhalten oder mich mit Nachrichten voll dröhnen, ist aber hier nicht das Thema.

Ich finde die Analysen von Thomasio meist sehr lesenswert und auch wenn man nicht ganz seiner Meinung ist, regt das an seine eigene Position zu überdenken.

Was z. B. mit dem PoG beim Brexit direkt danach passiert war doch eigentlich klar.
Ich hätte aber nicht mit einem Brexit gerechnet, weil ich der Meinung war, das die USA daran kein Interesse hat und irgendwie das Volksbefragungsergebnis in die gewünschte Richtung dreht.
Da lag ich ja mal richtig daneben.

Die Mechanismen wie der PoG reagiert bei Inflation und Deflation ist mir klar ich bin mir jedoch nicht darüber im Klaren welche tatsächlichen Möglichkeiten die " Lenker " dieses heruntergewirtschaften System noch haben und nutzen werden.

Das Sie Deflation um jeden Fall vermeiden wollen haben Sie seit Jahren vorgeführt, jedoch mehr oder weniger erfolglos. All das viele druckfrische Geld was Inflation erzeugen sollte, ist von den großen Anlegern aufgesaugt worden wie von einem Schwamm. Bei den Konsumenten, die letztendlich damit für steigende Inflation sorgen sollten ist nix angekommen.
Aber aufgegeben wurde der Plan keinesfalls, weil es für die Politik ja auch die bequemste und unspektakulärste Methode ist, sich der Verschuldung zu entledigen.
Die Inflation wird uns Bürgern dann als ein unvermeidliches, unvorhersehbares Ereignis der Art Heuschreckenplage, Vulkanausbruch oder Erdbeben erklärt und das Gesicht ist gewahrt.
Das die Inflation dann wahrscheinlich nicht bei den offiziellen 2% bleiben würde ist der Politik dann auch wohl ehr recht, desto schneller sind die Schulden runter.
Den Bürgern und Sparern bricht das natürlich den Hals aber das ist der Politik doch sowas von egal. Die "Profiteure des Systems" haben ihr Vermögen in jeden denkbaren Szenario in Sicherheit.

Worauf ich hinaus möchte ist, das man sich zwar über die Auswirkung von bestimmten Ereignissen durchaus im Klaren sein kann aber die Eingriffe der Politik und den Einfluss auf die Entwicklung schlecht einschätzen kann.

Schönes Beispiel ist die RWE Aktie, vor der Atomkatastrophe eine "sicher Bank" für Gewinne und Dividenden. Danach durch unsere Spitzenpolitiker ihrer Geschäftsgrundlage beraubt und eine Pleitebude. Nur so als Beispiel, ich will nun keine Atom Debatte.

Es ist alles ziemlich schwer einschätzbar durch die Eingriffe oder Manipulationen geworden.
Wenn ich davon ausgehe wie wenig Sachverstand, wie bequem und gierig unsere Politiker sind,
gehe ich davon aus, das Sie alles für Inflation tun werden weil es irgendwelche Strippenzieher im Hintergrund so wollen.

Politik ist wie eine Hure.
Wer am meisten bezahlt, dem macht Sie es am besten.

besten Gruß auch
" Ich kann nicht soviel fressen, wie ich kotzen möchte " (Zitat Max Liebermann )

Beitrag 29.09.2016, 07:50

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Polkrich
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Ich lese die Beiträge von thomasio auch sehr gern und respektiere in und seine Meinung. Möglich, dass es alles so kommt. Aber ich kann für mich sagen, dass es mir weh tun würde, wenn ich jeden Monat Bargeld abheben und im Kopfkissen horten würde, statt so schöne kleine Goldmünzen zu kaufen. Was ist, wenn das Papiergeld plötzlich wertlos erklärt wird? Ist das Risiko so extrem gering? Hätte da echt Bauchschmerzen..
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Beitrag 29.09.2016, 10:09

lifesgood
glaubnix hat geschrieben: Worauf ich hinaus möchte ist, das man sich zwar über die Auswirkung von bestimmten Ereignissen durchaus im Klaren sein kann aber die Eingriffe der Politik und den Einfluss auf die Entwicklung schlecht einschätzen kann.
... genau das ist der Punkt.

Wenn Du mich vor 10 Jahren gefragt hättest, ob es den Euro 2016 noch gibt, oder ob der Crash innerhalb der nächsten 10 Jahre kommt, hätte ich beide Fragen voller Überzeugung mit "JA" beantwortet.

Wir haben gelernt, dass die Politik das Spiel auf Zeit beherrscht und immer wieder Mittel findet, weiter auf Zeit zu spielen.

Daher denke ich auch, dass es naiv ist zu glauben, dass ein Ereignis wie der Wahlsieg des FN in Frankreich ein plötzliches und globales Bankensterben auslösen würde.
glaubnix hat geschrieben:
Politik ist wie eine Hure.
Wer am meisten bezahlt, dem macht Sie es am besten.
Auch da stimme ich Dir zu und deshalb wird sie es immer denen machen, die auch in der Lage sind, sie zu bezahlen. Und das sind nun mal nicht die kleinen Leute.

Bisher war es immer so, dass auch die Reichen die Gewinner von Krisen waren, es würde mich wundern wenn es bei der nächsten Krise anders wird.

Eine kurze Deflation-deflationärer Schock würde den Reichen nützen, weil sie dann billig einsammeln können. An einer längerwährenden Deflation haben die Kein Interesse.

lifesgood

P.S.: Grundsätzlich ist eine andere Meinung immer gut, um den eigenen Standpunkt zu überprüfen, jedoch sind mir die Prognosen von Thomasio teilweise zu apokalyptisch und realitätsfern und zudem in ellenlange Texte verpackt.

Beitrag 29.09.2016, 11:15

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VfL Bochum 1848
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Ich finde die These von Thomasio interessant und überlegenswert, einen deflationären Schock hatte ich in meinen Überlegungen ehrlich gesagt bisher gar nicht im Programm. Ob und wie es denn tatsächlich kommt wird die Zukunft zeigen, das bisherige Ausbleiben der "Apokalypse", in welcher Form auch immer, heißt ja nicht dass diese in Zukunft auch ausbleiben wird, ich glaube da sind viele Menschen durch Erfahrungen der letzten Jahre oder Jahrzehnte teilweise auch verwöhnt, schläfrig und gutgläubig geworden.

Und im ersten Stepp hat Thomasio bisher Recht gehabt: Der Goldpreis fällt seit einigen Wochen.
VfL Bochum? -Find ich gut!

Beitrag 29.09.2016, 11:30

glaubnix
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ja - der PoG fällt langsam, mir wäre zum Nachkauf etwas mehr Tempo lieber. ;-)

Die Frage an der Stelle ist wie immer, ist das eine Reaktion auf normale Nachfrage oder nicht?
Ich habe mal gelesen, das die Nachfrage von physikalischen Gold den Preis kaum beeinflusst da der Papiergoldhandel bei weitem überwiegt und damit bestimmt.

Zum Thema PoG habe ich den hier http://n8waechter.info/2016/09/egon-von ... zen-lochs/ auf wenn die Quelle nicht unumstritten ist.

Ich habe ein Problem mir die Folgen einer Deflation vorzustellen bei Inflation fällt mir das recht leicht.
Nicht so ein bisschen fallende Preise, das ist klar, nein wenn es richtig heftig kommt.
" Ich kann nicht soviel fressen, wie ich kotzen möchte " (Zitat Max Liebermann )

Beitrag 29.09.2016, 11:44

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VfL Bochum 1848
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glaubnix hat geschrieben:...
Ich habe ein Problem mir die Folgen einer Deflation vorzustellen bei Inflation fällt mir das recht leicht.
Nicht so ein bisschen fallende Preise, das ist klar, nein wenn es richtig heftig kommt.
Niemand kennt die genauen Auswirkungen wenn es richtig heftig kommt, da kann man nur spekulieren oder in die Geschichte blicken, z. B. Weltwirtschaftskrise mit Deflationsspirale in den 30ern des vergangenen Jahrhunderts:

https://de.wikipedia.org/wiki/Weltwirtschaftskrise
Zuletzt geändert von VfL Bochum 1848 am 29.09.2016, 11:49, insgesamt 1-mal geändert.
VfL Bochum? -Find ich gut!

Beitrag 29.09.2016, 11:49

999erKryptonit
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VfL Bochum 1848 hat geschrieben: Keiner kennt die Auswirkungen genau ...
Die Auswirkungen einer Depression kennt Thomasio besser als wir, da er in Italien lebt. Übrigens ziehen die Preise für Erdöl an. Das wird für Inflation sorgen:

Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hat sich nach langem Ringen auf eine Obergrenze bei der Ölförderung geeinigt. Eine Begrenzung der geförderten Menge soll das Angebot verknappen und die Preise erhöhen. Die Ölpreise zogen sofort um über sechs Prozent an ...

http://www.wallstreet-online.de/nachric ... n-gewinnen

Zur großen Depression kann man auch Film gucken: http://www.servustv.com/de/Medien/1929- ... Depression

Beitrag 29.09.2016, 12:34

lifesgood
Nun, auf unangenehme Fragen antwortet er ja nicht.

Seine These ist, dass in einer Deflation die Goldpreise gewaltig sinken (was auch nachvollziehbar ist). Und als Beweis dafür, dass eine Deflation auch lange währen kann, führt er Japan an.

Also müßtden doch nach seiner Theorie in Japan die Goldpreise massiv gesunken sein.

Nun, wenn man sich den Langzeitchart Gold in Yen so ansieht, hat man nicht den Eindruck

Bild

Sein Szenario würde dann eintreten, wenn tatsächlich auf der ganzen Welt Deflation herrscht. Seine Voraussetzung dafür ist, dass auf der ganzen Welt alle Banken gleichzeitig pleite gehen.

Sorry Leute, aber das ist Humbug. Und selbst wenn es eintreten würde, würde man von staatlicher Seite Wege finden, die Versorgung sicherzustellen, sei es über Lebensmittelmarken oder sonstwas. Das hat man in früheren Zeiten geschafft, als man technologisch betrachtet noch in der Steinzeit war und das würde man auch heute wieder schaffen.

Es mag zu Versorgungsengpässen von wenigen Tagen kommen, aber mehr nicht.

Da sehe ich einen Krieg oder einen Atomunfall als deutlich realistischere Gefahr an, als dass auf der ganzen Welt alle Banken auf einmal bankrott sind. Und das alles nur weil die Franzosen die LePen gewählt haben - ja, ne is klar :D :D :D

Wie gesagt, eine kurzfristige und national oder kontinental begrenzte deflationäre Phase halte auch ich für möglich, wenn nicht sogar wahrscheinlich, aber keine die global über Jahre andauert.

lifesgood

Beitrag 29.09.2016, 13:13

Thomasio
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Ufff, kaum ein paar Stunden Schlaf genommen, schon ein Haufen neue Fragen.
Ich versuche mal wieder, ob ich das alles beantworten kann, ich hoffe ich übersehe nichts.
(Ich entschuldige mich im Voraus für die Rechtschreibung, so früh am Morgen (für meine Verhältnisse) bin ich noch nicht ganz fit)
MaciejP hat geschrieben:Was genau macht die Banken denn über Nacht pleite? Angenommen der Front National gewinnt die Wahl und tritt aus dem Euro aus. Damit sind die Forderungen und Verbindlichkeiten der Banken untereinander doch aber erstmal immer noch dieselben wie vorher. Meinst du, die ausländischen Forderungen müssen dann abgeschrieben werden, weil Frankreich sich nicht mehr an die Euro-Schulden gebunden fühlt? Oder geht es "nur" um den anschließenden Bankrun?
Die Banken werden aus demselben Grunde Pleite machen, aus dem sie 2008/2009 Pleite gemacht hätten, wenn sie nicht gerettet worden wären.
Irgendeine Grossbank wird durch irgendeinen Beschluss des FN einen Zahlungsausfall haben, den sie nicht verkraften können und das stösst eine Kettenreaktion an.
Der Rest ist dann identisch zu 2008/2009, nur ohne staatliche Bankenrettung, dafür mit zusätzlichem Bankrun, der sich wie ein Lauffeuer von dieser Bank auf ganz Frankreich und kurz darauf die ganze Welt ausbreitet.
MaciejP hat geschrieben:
[...] wem soll die Zentralbank Geld geben und wer sollte dieses Geld als Schulden auf seine Schultern laden, solange die EZB nur die Kreditaufnahme als Quelle der Geldschöpfung hat?
Keine Ahnung wie das bilanztechnisch gelöst wird, aber die EZB tauscht doch jetzt schon Anleihen aus dem Bestand der Banken gegen neu erzeugtes Geld, soweit ich weiß. Wer übernimmt denn da die Schulden? Notfalls könnte die EZB die Schulden auch einfach selbst übernehmen.
Die EZB übernimmt keine Schulden, die EZB übernimmt Guthaben.
Wenn die EZB griechische Anleihen kauft, dann ist der Schuldner vorher und nachher immer Griechenland, nur der Gläubiger ist ein Anderer, nämlich statt vorher eine private Bank, bzw. deren Aktieninhaber, nachher der europäische Steuerzahler.
Darum wird bei Zahlungsausfall auch der Steuerzahler den Verlust haben, weil bei Zahlungsausfall der deutsche Staat 27% (das ist der deutsche Anteil an der EZB) der Summe in seinen Haushalt buchen muss.
Zur Zeit ist der Haushalt des Bundes halt mit den Guthaben aus den EZB-Forderungen schöngerechnet, wenn da die Rückzahlungen ausfallen, wird Schäubles schwarze Null tief rot werden.

Die EZB erzeugt bei alledem überhaupt kein neues Geld.
Geld erzeugen nur die Geschäftsbanken, wenn sie, nachdem die EZB ihnen die Guthaben abgekauft hat, das frei gewordene Geld dazu nutzen irgendwem neue Kredite zu geben.
Das ist vollkommen absurd, weil dieser Umweg, mit dem die EZB die verbotete direkte Staatsfinanzierung umgeht und nur indirekt betreibt, effektiv nur bedeutet, dass die EZB zusätzlich zu dem Geld was den Staaten geliehen wird auch noch die Zinsen bezahlen muss, die die Privatbanken von den Staaten verlangen, sprich wenn Griechenland Pleite geht, hat die EZB nicht nur einen Zahlungsausfall in Höhe der griechischen Staatsanleihen, sonder PLUS die Zinsen und Provisionen darauf, die die Geschäftsbanken sich in die Tasche gesteckt haben.

Ergo kann aber weder die EZB noch irgendeine andere Bank unbegrenzt neues Geld schöpfen, schlicht weil die Schuldner, die durch Kreditaufnahme diesem Geld zur Existenz verhelfen, nicht mehr kreditwürdig sind, zumindest nicht in dem Umfang wie das beim nächsten Bankencrash notwendig wäre.
MaciejP hat geschrieben:Darf ich mal fragen, wofür das ganze? "16 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche" klingt ja geradezu wahnhaft informationsbesessen. Du machst den Eindruck, von deiner Anlagestrategie bereits sehr überzeugt zu sein und damit auf beide Extremfälle vorbereitet zu sein. Wozu da noch der Aufwand rund um die Uhr die Nachrichtenlage zu verfolgen? Meinst du irgendwann eine noch bessere Strategie zu finden?
Darfst du gerne fragen, beantworte ich auch gerne.
Mein "Problem" ist, dass bei mir Hobby und Beruf immer schon dasselbe war.
Ich bin ein Comuperfreak, habe in den 80ern mit C64 angefangen und so ziemlich alles mitgemacht, was im Laufe der Zeit aufkam.

Ich habe im Selbststudium sowohl PC-Technik als auch programmieren gelernt, von Grund auf.
Ich kann nicht nur jeden beliebigen Defekt an einem PC in kürzester Zeit finden und reparieren, ich habe auch ein Monster von HighEnd-PC daheim, wo der PC sowas wie die Schaltzentrale vom Haus ist, mit Eingang von der SAT-Schüssel, der Stereoanlage, usw., und Ausgängen, die Audio und Video an alle anderen Räume im Haus senden.
Ich kann am PC einen Film abspielen, den gleichzeitig im Wohn- und im Schlafzimmer ansehen und aus beiden Räumen gleichzeitig den PC fernbedienen.
Das braucht im Prinzip kein Mensch, aber es macht mir Spass, es ist ein Hobby und die Kenntnisse die ich bei diesem Hobby erworben habe, haben mir als ich noch gearbeitet habe gutes Geld eingebracht.
Ich hatte aber schon damals immer das Problem, dass ich irgendwie nie Feierabend hatte, sondern eher zwischen bezahlter Arbeit und nicht bezahlter Arbeit gewechselt habe.

Ich habe im Selbststiduim programmieren gelernt, angefangen über die Sprachen die der C64 verstand, also von Basic bis Maschinencode, später über C und C++, bis noch später zu HTML, PHP, Perl, Java und noch ein paar.
Das Ganze von Grund auf und im Alleingang, ich hatte es nie nötig mich an irgendwelche "kompatiblen" Programmier-Methoden zu halten, so dass mein Code für andere Leute wiederverwendbar wäre, darum haben meine Programme nahezu NULL "overhead", also keine unnötigen Programmteile, die zur Kompatibilität nötig sind, das Programm aber langsamer machen würden.
So habe ich z.B. völlig alleine einen ganzen Gameserver, inkl. Client-Software (wenn auch nur für ein einziges primitives Spiel, um nicht zu sagen Backgammon) auf die Beine gestellt, den ich seit 10 Jahren auf eigenen Kosten betreibe, meines Wissens der einzige völlig kostenlose UND werbefreie Gameserver der Welt.
Das ist machbar, weil ohne Overhead ein windiger shared Server für 10€ im Monat in der Lage ist 5000 Clients gleichzeitig zu bedienen und weil die zig1000 Stunden die ich in den letzten 15 Jahren in die Entwicklung gesteckt habe mich nur Zeit, aber kein Geld gekostet haben.
Da ist auch wieder der Gameserver ein reines Hobby, was mir Spass macht, und die Kenntnisse die ich aus dessen Entwicklung habe, haben mir bis vor ein paar Jahren als Freelancer gutes Geld eingebracht.
Ich habe, bzw. hatte im wahrsten Sinne des Wortes Spass am Geld verdienen, oft habe ich nicht mal verstanden, warum ich für etwas, was mir so viel Spass macht bezahlt werde.

In kurz:
Es ist egal ob ich arbeite oder nicht, ich sitze sowieso am PC.
Wenn der PC schon 3 Monitore hat und ich auch zum coden nie mehr als 2 Monitore brauche, dann gebe ich dem dritten Monitor eine Beschäftigung, indem ich dort TV laufen lasse und wenn ich kein spezielles Programm sehen will (weil ich überhaupt nie nachschaue, ob auf irgendeinem Kanal irgendwas Interressantes laufen würde), dann sind Nachrichtenkanäle sowas wie der beste Kompromiss, weil dort eigentlich immer irgendwas Interessantes läuft, insbesondere wenn man eh maximal mit einem halben Auge hinschaut und mit einem halben Ohr zuhört.
lifesgood hat geschrieben:... eigentlich ein bedauernswertes Leben.
Ich kenne Leute, die sind deutlich schlechter dran.
Eigentlich müsste ich sogar sagen, ich kenne persönlich überhaupt niemanden der besser dran wäre.
Wie viele Leute kennt ihr, die richtig Spass an ihrer Arbeit haben und trotzdem mit 45 gesagt haben, es macht zwar Spass und ich mache es auch weiter, aber Geld dafür verlangen ist mir zu viel Aufwand?
Klar gibt es auch reiche Leute, die viel mehr Geld haben und auf ihre Weise das Leben geniessen indem sie mit ihrem Geld protzen, aber das mag ich halt nicht.
Ich habe ein bescheidenes Auskommen, kann es mir leisten jeden Tag bis 4:00 oder so am PC zu sitzen und dann bis 13:00 zu schlafen, ist doch herrlich.
Ein paarmal pro Jahr eine Woche an den Strand fahren und in die Sonne legen, mehr würde ich gar nicht wollen, selbst wenn ich Millionär wäre.
glaubnix hat geschrieben:... ich bin mir jedoch nicht darüber im Klaren welche tatsächlichen Möglichkeiten die " Lenker " dieses heruntergewirtschaften System noch haben und nutzen werden.
Meine Meinung dazu ist GANZ kurz: GAR KEINE.
Die "Lenker" lenken nämlich nicht, sondern suchen nur ihren eigenen Vorteil in den Gegebenheiten.
Typisches Beispiel, der Goldpreis und die Gerüchte um dessen Manipulation.
Viele Anhänger dieser Verschwörungstheorie konstruieren da eine permanente Drückung, durch die der Goldpreis dauerhaft weit unter seinem eigentlichen Wert liegt.
Ich möchte lieber gar nicht wissen, wie viele User selbst hier in diesem Forum nur deshalb Gold gekauft haben, weil sie diese Theorie ganz oder teilweise glauben und erwarten, dass der Preis durch die Decke gehen muss, sobald der Comex das Gold für weitere Drückung ausgeht.
Um das zu begründen werden dann weitere Verschwörungen oben drauf erfunden, ala Bilderberger, die angeblich die Geschicke der Menschheit vorausplanen und lenken.
Dem ist zumindest meiner Meinung nach NICHT so.
Eine Manipulation des Goldpreises findet statt, das ist längst bewiesen, da gab es auch schon Gerichtsurteile dazu, aber das geht doch nicht permanent immer nach unten, sondern läuft zwischen dem Auf und Ab.
Wenns rauf geht, streuen die Grossen noch ein paar zusätzliche Gerüchte in die Welt, so dass es noch mehr rauf geht, dann verkaufen sie ihr Gold mit maximalem Gewinn, lösen die Gerüchte auf und der Preis fällt wieder runter, so dass sie billig wieder kaufen können.
Wenns runter geht, streuen die Grossen noch ein paar zusätzliche Gerüchte in die Welt, so dass es noch mehr runter geht, dann kaufen sie ihr Gold billig, lösen die Gerüchte auf und der Preis geht wieder rauf, so dass sie mit Gewinn verkaufen können.
Das ist eine Manipulation an der die Grossen verdienen, hat aber auf den Goldpreis als Solches keinerlei Einfluss.
glaubnix hat geschrieben:Es ist alles ziemlich schwer einschätzbar durch die Eingriffe oder Manipulationen geworden.
Findest du?
Ich finde es SEHR einfach die Dinge einzuschätzen.
Da braucht es eigentlich nur zwei Tatsachen als Grundlage, nämlich
1) dass Sparen Geld aus einem Kreislauf zieht, in dem Angebot und Nachfrage den Preis regelt.
2) dass alles Geld immer nur durch Kreditaufnahme erzeugt wird

Der Rest ist reine Logik, denn das ergibt sich alles von alleine.
Wenn durch das Sparen permanent Geld aus dem Kreislauf abgezogen wird und neues Geld nur durch Schulden erzeugt wird, dann müssen alleine zum Erhalt der Geldmenge im Umlauf immer mehr neue Schulden gemacht werden.
Nachdem Sparer keine Schulden machen, bleiben als mögliche Schuldner immer nur die über, die kein Geld haben.
Nachdem die, die eh kein Geld haben Schulden auch nicht zurückzahlen können, sprich irgendwann in ihren Schulden ersticken müssen, MUSS das System irgendwann kollabieren.
Wenn bis zum Kollaps die Schulden aber immer mehr werden müssen, dann geht das nur, wenn immer mehr Sparer ihre Guthaben verlieren und zu Schuldnern werden.
Auch wenn das den Geldkreislauf stabil hält, wird die im Umlauf befindliche Menge an Geld nicht grösser, ergo kann es auch keine nennenswerte Inflation geben.

Unterbrochen wird dieser Weg auf den Abgrund zu immer nur, wenn grosse neue Erfindungen die Welt revolutionieren.
Z.B. hat die Erfindung der Computer und später der Handys jeweils einen riesigen Konsumschub ausgelöst, weil für eine kurze Zeit weniger Geld aus dem Kreislauf abgezogen wurde, während die Reichen und die Mittelklasse weniger gespart und stattdessen Computer und Handys gekauft haben.
Nachdem dieser zusätzliche Konsum sich nach einigen Jahren auf einen gewissen Level stabilisiert hat, setzt sich dann die Entwicklung der wachsenden Sparguthaben und wachsenden Schulden fort und der Abgrund des Kollaps kommt wieder näher.

Dass die Zinsen nahe null oder sogar negativ sind liegt NICHT daran, dass die Schuldner sonst nicht bezahlen könnten, sondern daran, dass es mittlerweile so wenige kreditwürdige, potentielle Schuldner gibt, die bereit wären die notwendigen neuen Schulden aufzunehmen, dass die Sparer die potentiellen Schuldner händeringend anbetteln müssen doch bitte noch ein paar mehr Schulden zu machen.
Zinsen sind der Preis fürs Geld und wo es ein wahnwitziges Überangebot an Sparguthaben, aber einen extremen Mangel an Kreditnehmern gibt, da muss nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage der Preis fürs Geld, also die Zinsen niedrig sein.

Kollaps heisst aber nach wie vor Zahlungsausfall.
Die Schuldner können nicht bezahlen, die Gläubiger bekommen ihre Guthaben nicht zurück, das Geld löst sich in Luft auf.
Dadurch verschwindet dieses Geld aus dem Kreislauf und der Deflationseffekt, den die ganzen Schulden die ganze Zeit bekämpfen, schlägt voll durch.
Ergo wird im Kollaps Geld nicht wertlos, sondern ganz im Gegenteil, Geld wird durch den Kollaps so knapp, dass massive Deflation die Kaufkraft des Geldes vervielfacht.

Beitrag 29.09.2016, 13:24

Thomasio
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Ufff, während ich noch tippe schon wieder noch mehr neue Fragen.
Gebt mir etwas Zeit, alter Mann ist kein D-Zug.
Hier nur mal schnell die wichtigste Antwort in der Kurzform:
lifesgood hat geschrieben:Nun, auf unangenehme Fragen antwortet er ja nicht.

Also müßtden doch nach seiner Theorie in Japan die Goldpreise massiv gesunken sein.
Das habe ich schon ein halbes Dutzend Mal beantwortet und egal wie oft ihr behauptet ich hätte es nicht beantwortet, davon wird es nicht wahr.

NOCHMAL:

Es gibt in Japan keinen Zahlungsausfall.
Die Geldschöpfung der Geschäftsbanken, von der Zentralbank aufgekauft, führt zu massiven Gewinnen der Reichen und damit zur Blasenbildung bei allen möglichen Anlageformen.
Von Aktien über Immobilien bis Edelmetalle steigt dort alles im Preis, während es keinerlei Inflation bei Konsumgütern gibt, weil das Verhältnis von Angebot zu Nachfrage bei Konsumgütern gleich bleibt.
Erst wenn diese Blase platzt, sprich wenn ein Zahlungsausfall das ganze geschöpfte Giralgeld vernichtet, werden auch die Preise der massiv überbewerteten Anlagen auf ihren realen Wert zurück fallen.
Dabei wird der Wert der Währung sich NICHT in Hyperinflation verlieren, sondern im Gegenteil, wird die Währung massiv an Kaufkraft gewinnen.

Beitrag 29.09.2016, 13:29

lifesgood
... aber dann war es doch nicht richtig von Dir Japan als Beispiel dafür anzuführen, dass bei Deinem Szenario eine Deflation auch sehr lange währen kann smilie_08

Oder legst Du Dir das zurecht, wie es gerade in die Argumentation paßt??? ;)

Irgendwie ist mir das alles zu durchschaubar, daher bin ich hier aus dem Thread mal wieder weg. Weil über Goldpreisprognosen wird hier ja sowieso nicht mehr diskutiert, seitdem Du den Thread gekapert hast um Deine wirren Theorien zu verbreiten.

lifesgood

Beitrag 29.09.2016, 14:19

999erKryptonit
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:shock:
Zuletzt geändert von 999erKryptonit am 02.10.2016, 04:32, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 29.09.2016, 14:56

Thomasio
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Dann mal weiter im Text.
Polkrich hat geschrieben:Was ist, wenn das Papiergeld plötzlich wertlos erklärt wird? Ist das Risiko so extrem gering? Hätte da echt Bauchschmerzen..
Wie und warum sollte Geld für wertlos "erklärt" werden.
Dass es keine Inflation geben wird habe ich (hoffentlich) oft genug erklärt und einen anderen Grund für eine Währungsreform kann es nicht geben.
Du könntest genauso gut erwarten, dass die Staaten all ihr Gold und Silber verkaufen werden und dann Gold und Silber für wertlos "erklärt" wird, weil das die westliche Welt sanieren würde, während die Chinesen und die Inder den Verlust haben.

Kein Staat hat ein Interesse daran seine Währung zu ruinieren, denn der Wert vom Geld ermöglicht es dem Staat seine Aufgaben zu finanzieren.
Bei Inflation muss der Staat mehr Geld ausgeben um seine Aufgaben zu erfüllen, dadurch wird die Inflation grösser und er muss noch mehr Geld ausgeben, das führt zu nichts und macht auch für den Staat keinen Sinn.
Wenn ein Staat seine Währung für wertlos erklären würde, dann wären dadurch die Staatsschulden nicht weg, haben wir 1948 erlebt, sondern dann werden nach der Währungsreform die Reichen mit Zwangshypotheken enteignet, damit der Staat seine Schulden bezahlen kann.
Wer also an die Verschwörung glaubt, dass nicht die Politik, sondern die Reichen hinter den Kulissen das Land regieren, der KANN NICHT gleichzeitig glauben, dass die Inflation wollen, weil sie sich damit selber ruinieren würden.
Da widerspricht die eine Verschwörungstheorie der Anderen.
lifesgood hat geschrieben:Daher denke ich auch, dass es naiv ist zu glauben, dass ein Ereignis wie der Wahlsieg des FN in Frankreich ein plötzliches und globales Bankensterben auslösen würde.
Ich denke wir sind uns alle einig, wie du auch selber sagst, dass die Politik nur auf Zeit spielt und den kommenden Kollaps mit immer abenteuerlicheren Tricks verzögert.
Die Frage ist nur, wie lange sie noch neue Tricks finden können und/oder welches Ereignis so gross wird, dass sie es nicht mehr auffangen können.
Wir haben erlebt, dass Lehman gross genug gewesen wäre, WENN die Staaten nicht so gerade eben noch die Kreditwürdigkeit gehabt hätten es aufzufangen.
Diese Kreditwürdigkeit haben die Staaten seitdem nicht mehr und ansonsten ist nichts und niemand da, der ähnliche Summen an Schulden aufnehmen könnte.
Ergo wird das nächste Problem, was genauso gross oder grösser ist als Lehman den endgültigen Kollaps auslösen.
ALLE grossen französischen Banken sind grösser als Lehman war.
Denk mal drüber nach.
lifesgood hat geschrieben:Eine kurze Deflation-deflationärer Schock würde den Reichen nützen, weil sie dann billig einsammeln können. An einer längerwährenden Deflation haben die Kein Interesse.
Das widerspricht sich in sich selbst, denn der "deflationäre Schock" wird dadurch ausgelöst, dass sich Giralgeld in Luft auflöst.
Oder in anderen Worten, die Reichen würden ihre Guthaben verlieren, bevor überhaupt der Schock kommt, weil der Verlust der Reichen der Auslöser für den Schock ist, die haben dann nichts mehr (zumindest viel weniger) mit dem sie "einsammeln" könnten.

Der ganze Sinn der Sache ist doch eh nicht die Reichen völlig zu ruinieren.
Es geht doch "nur" (wie in der Geschichte schon mehrfach) darum, dass die Reichen so viel von ihrem Reichtum verlieren müssen, dass die Armen wieder in der Lage sind die leistungslosen Gewinne der Reichen zu erwirtschaften ohne dabei selber hungern zu müssen.
lifesgood hat geschrieben:... und zudem in ellenlange Texte verpackt.
Mir wird hier fast jedes Wort auf die Goldwaage gelegt.
Das ist nur logisch, weil meine Theorie sehr viel logischer ist als alles an was die Mehrheit hier im Forum glaubt.
Es ist immer schwer seine eigene Meinung grundlegend zu ändern, zumindest fragt man vorher GANZ GENAU nach, man ergründet jedes noch so winzige Details, immer auf der Suche nach einem winzigen Loch in der Theorie, was einem eine Chance gäbe den eigenen Glauben zu behalten.
Darum werden meine Beiträge zerpflückt, es wird jeder halbe Satz der nicht perfekt formuliert ist kritisiert und wenn ich dann mal einen echten Fehler eingebaut habe (wie bei meiner Verwechslung von ALGII und Arbeitslosenhilfe), weil ich halt auch nur ein Mensch bin, dann wird gleich seitenweise darauf rumgeritten.
Logisch werden meine Beiträge dadurch immer länger, denn wenn zu jedem halben Satz aus meinem ersten Beitrag von 3 anderen Usern eine jeweils andere Rückfrage kommt, wo ich also zu jedem halben Satz vorher im nächsten Beitrag einen ganzen Absatz an Erklärung schreiben muss, dann nimmt die Länge der Beiträge irgendwann biblische Ausmasse an.
Ich gebe allerdings zu, dass ich das hier gerne mache, dass ich selber gerne mein eigenes Geschreibsel lese und dass ich immer schon gerne viel geschrieben habe, was in Kombination mit der Notwendigkeit Rückfragen zu beantworten meine Beiträge nochmal extra lang macht.
Es ist mir tatsächlich schon vor 2 Jahren oder so in einem anderen Forum passiert, dass meine Beiträge so lang wurden, dass ich private Nachrichten bekam, die mir vorschlugen, ich soll das Ganze doch besser in einem Buch veröffentlichen.
glaubnix hat geschrieben:ja - der PoG fällt langsam, mir wäre zum Nachkauf etwas mehr Tempo lieber. ;-)

Die Frage an der Stelle ist wie immer, ist das eine Reaktion auf normale Nachfrage oder nicht?
Nein, ist es nicht.
Das ist die Korrektur aus dem Anstieg nach der Brexit-Panik, die jetzt langsam aber stetig nachlässt, während den Anlegern auffällt, dass weder etwas Weltbewegendes passiert ist, noch sich in Sachen Konjunktur irgendwas ändern wird.
Ergo geht der Preis jetzt auf den Wert zu, den wir vor dem Brexit-Referendum hatten und der lag bei 1000-1100.
Natürlich weiterhin von anderen Ereignissen auf der Welt beeinflusst, wie z.B. die monatlichen Zinsentscheidungen der Zentralbanken, die Arbeitsmarktzahlen aus den USA, die Wirtschaftsdaten aus China, usw.
glaubnix hat geschrieben:Ich habe ein Problem mir die Folgen einer Deflation vorzustellen bei Inflation fällt mir das recht leicht.
Richtig dicke Deflation hatten wir ja auch noch nicht, da braucht man schon viel Logik und eine Übersicht der Zusammenhänge um die Folgen vorherzusagen.
So richtig umfassend kann ich das auch nicht, nur in Teilaspekten.

Ein Teilaspekt ist z,B. dass die Arbeitslosigkeit massiv steigen wird.
Wenn ein Unternehmer vor der Wahl steht zu investieren oder nicht, Personal einzustellen oder nicht, dann ist er bei Inflation gezwungen zu investieren, Personal einzustellen und zu hoffen, dass die Investition mehr Gewinn abwirft als die Inflation auffrisst, weil er ohne Investition garantiert Verluste macht.
Selbst ein Unternehmer der Verluste macht wird immer noch weiter investieren und immer noch weiter Personal einstellen, solange nur die Verluste kleiner sind als die Inflation.

Bei Inflation überlegt sich ein Kreditnehmer, dass er auch hohe Zinsen bezahlen kann, weil ja während der Laufzeit vom Kredit auch sein Einkommen steigen wird.

Bei Deflation werden alle Investitionen die keine, oder nur kleine Gewinne machen eingestellt, weil der Wertzuwachs vom Geld unter der Matratze grösser ist als die Gewinne die aus der Investition kämen.
Alle Gewerbe, die mit minimalen Gewinnspannen rechnen, wie z.B. Supermärkte werden schliessen, weil die Inhaber mehr Gewinn machen können, wenn sie einfach nur ihr Geld nehmen und festhalten.
Bei Deflation wird so gut wie niemand mehr einen Kredit aufnehmen, weil er sich im Voraus ausrechnen kann, dass die Last der Kreditraten während der Laufzeit immer grösser wird und er nicht mal weiss, ob er das am Ende überhaupt noch tragen kann.
999erKryptonit hat geschrieben:Die Auswirkungen einer Depression kennt Thomasio besser als wir, da er in Italien lebt.
Das gäbe für sich alleine ein ganzes Buch an Dingen die ich dazu erzählen könnte, ich glaube ich fang besser gar nicht erst an, meine Beiträge sind eh schon viel zu lang.
lifesgood hat geschrieben:... aber dann war es doch nicht richtig von Dir Japan als Beispiel dafür anzuführen, dass bei Deinem Szenario eine Deflation auch sehr lange währen kann smilie_08

Oder legst Du Dir das zurecht, wie es gerade in die Argumentation paßt??? ;)
Wo oder wie passt da irgendwas nicht?
Nur weil du eine Blasenbildung bei Anlagen als Anzeichen für Inflation definieren willst wird das davon nicht wahr.
Inflation ist und bleibt die Entwicklung der Preise von Konsumgütern, die ist in Japan seit 25 Jahren, leicht schwankend, mehr oder weniger knapp unter oder bei Null und die bleibt da auch, weil sich die Nachfrage nach Konsumgütern nicht ändert, völlig egal wie weit die Blase an den Aktien- und Edelmetallmärkten aufgepumpt wird.
Dass diese Blase platzen muss hat zuerst mal überhaupt nichts mit In- oder Deflation zu tun, sondern liegt einfach nur daran, dass das ein Schneeballsystem ist, was gar nichts anderes erwarten lassen kann.
Dass die Folgen vom Platzen dieser Blase dann zu massiver Deflation führen werden ist einfach nur logisch, weil sich beim Platzen dieser Blase nun mal riesige Mengen von Giralgeld in Luft auflösen werden.
lifesgood hat geschrieben:... über Goldpreisprognosen wird hier ja sowieso nicht mehr diskutiert ...
Öhm ..... wenn ich mich nicht schwer irre, dann ist diese Diskussion genau JETZT daraus entstanden, dass ich fallende Goldpreise prognostiziert habe, woraufhin ungläubige Rückfragen kamen, die ich seitdem beantworte und die immer wieder von Leuten wie dir mit völlig unbegründeten, aber umso stärkeren Formulierungen ala "wirre Theorien" unterbrochen werden, was die Diskussion nur unnötig in die Länge zieht.
Wie wärs wenn du statt leerer Beleidigungen mal mit einer Prognose kämst und statt haltloser Behauptungen ala "ein Crash wie 1929 wird entgegen der Erfahrungen von damals, beim nächsten Mal das genaue Gegenteil bewirken", zur Abwechslung mal mit einer logischen Begründung für deine Behauptungen aufwarten würdest?
999erKryptonit hat geschrieben:Dass die Zinsen nahe null oder sogar negativ sind liegt an 2 Punkten ...
Nicht die Zinsen sind null als Reaktion auf die Leitzinssätze, andersrum wird ein Schuh draus.
Die Leitzinsen sind Null, weil die Geschäftsbanken zu höheren Zinsen niemanden finden könnten, der bereit und in der Lage wäre Schulden zu machen und ergo auch die Zentralbanken den Geschäftsbanken nichts abkaufen könnten, wenn die Geschäftsbanken nicht vorher zu so niedrigen Zinsen Kredite vergeben würden.

Beitrag 29.09.2016, 15:38

999erKryptonit
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:shock:
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Beitrag 29.09.2016, 15:53

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Ladon
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Also alles gut und schön.

Aber jetzt "btt", bitte
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Beitrag 29.09.2016, 16:20

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Beitrag 29.09.2016, 17:15

Thomasio
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Also btt .....

Noch 2,50€ runter und wir landen beim niedrigsten Stand seit dem Brexit-Referendum.
Das schaffen wir vorm Wochenende noch.
Diese Woche ging es pro Tag so etwa 3-5€ runter, nächste Woche dürfte das weiter runter gehen, aber langsamer, weil die Panik von vor der letzten FED-Entscheidung, die in dieser Woche wieder abgebröckelt ist, aufgebraucht sein wird und nur noch die langsame Korrektur aus dem Brexit-Schock in Verbindung mit der GANZ langen Deflationstendenz den Abwärtstrend bestimmt.

Von der deutschen Bank oder VW wird kaum noch Neues kommen, da sind die Anleger mitterweile auf fast alles vorbereitet.
In Syrien könnten die Dinge kaum schlimmer werden, das ist auch alles schon eingepreist.
Beim Ölpreis versuchen die Produzenten die Preise raufzutreiben, aber die Anleger wissen, alle Lager sind so rappelvoll, dass Öl schon auf den Tankschiffen auf See "gelagert" werden muss, da wird sich auch nicht viel tun.
Bleibt abzuwarten, ob vielleicht noch ein neuer, grosser Skandal, ein neuer, grosser Terroranschlag oder ein neuer Kriegsherd dazu kommt.
Wenn nicht geht es abwärts mit Gold.

1100€ oder etwas drunter für den 1.1.2017 ist auch so etwa meine Prognose.
Das Risiko, dass vor 2017 irgendwas Grosses den Preis grossartig beeinflusst, schätze ich bei vielleicht 20%.
Schätze wir könnten auch einfach den Winterschlaf ausrufen ..... im März sehen wir weiter.

Beitrag 29.09.2016, 18:41

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KROESUS
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@Thomasio:

es ist soweit, die Goldunze kostet derzeit 20€ laut Startseite gold.de

Silber ist nicht so stark gefallen, nur 3,15€ die Unze

da ist es ja nicht mehr so weit hin zu den prognostizierten 10€/Unze

Leute KAUUUUUUUFEN!!!!!!

Beitrag 29.09.2016, 18:54

Thomasio
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Schön wärs, wenn solche Angebote bindend wären.
Leider sind sie das nicht und meine Prognose bezog sich auch nicht auf einen Tippfehler in einem Angebot.

Derweil hat die OPEC beschlossen die Fördermengen zu reduzieren, was den Goldpreis direkt 8€ rauf befördert hat.
Auch das wird wieder abbröckeln, aber ob es jetzt noch reicht bis morgen abend unter 1170 zu kommen wird knapp.

Beitrag 29.09.2016, 20:54

999erKryptonit
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