Goldpreisprognosen II

Edelmetall-Themen, neue Bullion- und Sammlermünzen, historische Hintergründe, Fachwissen

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Beitrag 23.10.2016, 09:36

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Indiana Jones
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Die "CETA Goldpreisthese" ist smilie_01 .
smilie_20
Zuletzt geändert von Indiana Jones am 21.02.2018, 06:48, insgesamt 2-mal geändert.

Beitrag 23.10.2016, 13:36

Thomasio
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Indiana Jones hat geschrieben:Die "CETA Goldpreisthese" ist smilie_01 .
smilie_20
OK, dann erklär doch du mal, warum der Euro seit 2 Wochen fällt und der Goldpreis in US$ unverändert ist.
Dieses Thema heisst "Goldpreisprognosen", wenn du also meine Prognose bezweifeln willst, solltest du ausser unbegründetem Lachen schon mit einer eigenen These aufwarten.
Ich bin ja ganz Ohr, habe aber bisher noch keinerlei logische Begründung für steigende Preise gehört, die sich in irgendeiner Form auf die Entwicklung an den Märkten bezieht.
Da wird immer nur mit der Ausweitung der Geldmenge argumentiert, die angeblich unmittelbar zu Hyperinflation führen muss, obwohl gleichzeitig zugegeben wird, dass es keine Inflation geben kann, solange die erweiterte Geldmenge nicht beim Konsumenten ankommt.
Im Inflationsfaden wird ein Anstieg der Inflation von 0,2% auf 0,4% schon als Vorbote der Hyperinflation gewertet, während gleichzeitig alle Ökonomen darauf hinweisen, dass weniger als 2% Inflation schlecht für die Wirtschaft ist.

Ist also die Euroschwäche alleine durch Draghis Geldpolitik verursacht und der Euro wird jetzt bis zum Ende von Draghis Kaufprogramm immer weiter fallen?
Am Ende vielleicht $1 = 0,10€ und der Goldpreis dann bei über 10.000€, während er in US$ immer noch bei $1250 liegen wird?

Oder haben wir es mit einer totalen Weltverschwörung zu tun, wo der Goldpreis ganz unabhängig von Märkten willkürlich von Goldman Sachs festgelegt wird?
Vielleicht heisst "Gold"-man Sachs nur so, weil die die Herrschaft über das Gold haben?

Beitrag 23.10.2016, 14:15

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VfL Bochum 1848
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Thomasio hat geschrieben:....
Vielleicht heisst "Gold"-man Sachs nur so, weil die die Herrschaft über das Gold haben?
Du sagst es.
Aber das ist nur ein Teil der Wahrheit.
Die haben nämlich auch noch die Herrschaft über Sachs-en.

smilie_02
VfL Bochum? -Find ich gut!

Beitrag 23.10.2016, 14:47

Ginsterkatze
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Ich sehe das ganz anders.
Derzeit laufen bereits Vorbereitungen auf einen bewaffneten Konflikt,
Russland/USA(Im schlimmsten Fall mit China auch noch) ,seit Wochen nur noch Militärkolonnen auf den Strassen und "üben"....
Überlegungen die Wehrpflicht wiederzubeleben....
Erhöhung des Wehretats nächstes Jahr von 1,2% auf 2,0%!!
Also fast Verdopplung....
Die USA werden uns ZWINGEN in einem Konflikt mitzumachen.
Schröder gab Bush eine Klatsche als der den 2. Golfkrieg anzettelte.
Merkel wird das nicht tun!Leider....
Also,haltet eure EM-Bestände.Nichts wird mehr wert sein wenn das wirklich kommt!
Aber,nur meine Einschätzung der Lage derzeit und hoffe wir müssen da nicht durch....

:cry:

Beitrag 23.10.2016, 14:57

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Indiana Jones
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Thomasio hat geschrieben:
Indiana Jones hat geschrieben:Die "CETA Goldpreisthese" ist
smilie_20
Ich bin ja ganz Ohr, habe aber bisher noch keinerlei logische Begründung für steigende Preise gehört, die sich in irgendeiner Form auf die Entwicklung an den Märkten bezieht.
smilie_13 , aber mit Prognosen, die steigende Preise prophezeien kann ich aktuell nicht dienen. Insbesondere Silber ist Schwach auf der Brust. Liegt wohl an der schwächelnden Weltkonjunktur und der extremen Ausweitung der Förderemengen.

Gold ist zwar nicht so "konjunkurabhängig" wie Silber, aber die in den letzen 100 Jahren geförderten Gesamtmengen kann man nicht mit der Schubkarre transportieren. Das Gold wird von Zentralbanken und in noch größerer Menge von Privatinvestoren gehortet. Daher ist der Mark intransparent und die tagtäglichen Prognosen der selbsternannten Experten erinnern an Kaffeesatzleserei auf dem Jahrmarkt.

Weshalb ich trotzdem in Gold - und Silber investiere?

Ganz einfach.

Es ist alternativlos. smilie_16
Zuletzt geändert von Indiana Jones am 21.02.2018, 06:48, insgesamt 2-mal geändert.

Beitrag 23.10.2016, 16:13

Thomasio
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Effektiv sagst du also als Prognose so etwa dasselbe wie ich, nur dass für dich die Gründe undurchschaubar sind und eher in der Fördermenge liegen?
Da hätte ich (bzw. müssten das die meisten anderen User in einem Goldforum auch wissen) ja noch ein paar Zahlen für dich:
Die gesamte jemals geförderte Menge Gold auf der Welt bezifferte der World Gold Council 2013 auf 177.200 Tonnen.
Neu gefördert werden pro Jahr so etwa 3.000 Tonnen oder anders gesagt wächst die Goldmenge um knappe 2% pro Jahr.
Natürlich nur, wenn man alles was irgendwie verloren geht ignoriert, z.B. weil sich Blattgold aus Verzierungen von irgendwas nicht zurückgewinnen lässt, oder weil sich goldbeschichtete Kontakte an elektronischen Geräten und Kabeln abscheuern.

Gleichzeitig steigt aber die Produktivität der Welt (je nach Region) um 1-5% pro Jahr, die Geldmenge und der Wohlstand wächst entsprechend, damit auch die Nachfrage nach Gold und sei es nur als Schmuck.
Bei uns in Europa und auch in den USA stagniert ja alles mehr oder weniger, so ist der Reallohn in Europa zwischen 1992 und 2012 um 1,6% gesunken, darum könnte man, wenn man nur von Europa und USA ausgeht vielleicht auch mit fallenden Goldpreisen rechnen, aber z.B. in China haben sich in den letzten 10 Jahren die Löhne fast ver4facht
https://de.statista.com/statistik/daten ... -in-china/
was auch nach Abzug der Inflation im Reallohn eine saftige Erhöhung ist.
Das ist der Grund, warum China, Indien und andere Schwellenländer im Moment die grossen Käufer auf dem Goldmarkt sind und das ist auch der Grund, warum der Preis durch die Fördermenge nicht fallen kann, denn die Nachfrage aus Asien steigt schneller als alle Minen der Welt neues Gold fördern können.

Was derzeit den Goldpreis hauptsächlich bewegt sind politische Turbulenzen, wie z.B. der Brexit, Kriege im nahen Osten und halt auch CETA, weil in turbulenten Zeiten immer einige Anleger aus Aktien aussteigen und den "sicheren Hafen" Gold ansteuern.

Nu haben wir aber schon Krieg im nahen Osten und in der Ukraine, wir haben schon Brexit, wir haben schon den VW-Skandal und die Probleme in den Banken.
Das ist alles schon eingepreist und schlimmer kann es kaum werden, ausser wenn das Weltfinanzsystem vollständig kollabiert, was zwar meiner Meinung nach sicher passieren wird, aber wir wissen halt nicht wann.
Bis dahin kann sich die Lage auf der Welt eigentlich nur beruhigen, erste Anzeichen finden wir gerade in der Überraschung, dass Merkel und Putin ganz unerwartet einen Friedensplan für die Ukraine ausgehandelt haben.

Die mögliche Ablehnung von CETA war dann eine unerwartete zusätzliche Turbulenz, die den Grosskapitalisten in USA nicht in den Kram passt, weil die alle Filialen in Kanada haben und sich erhoffen, dass sie ganz ohne TTIP durch die Hintertür via Kanada auf den europäischen Markt kommen können.
Sobald das auch noch eingepreist ist, wovon wir meiner Meinung nach nicht weit entfernt sind, kann es eigentlich nur noch abwärts gehen und wenn die Einpreisung rückgängig gemacht werden sollte, weil CETA doch noch kommt, geht es absturzartig abwärts.

Auf "die tagtäglichen Prognosen der selbsternannten Experten" gebe ich auch keinen Deut, auch auf meine eigenen Prognosen gebe ich keine Garantie.
Ich habe schon mehrmals hier im Forum aufgeschrieben, dass ich zwar kein Gold nachkaufe, weil ich kurzfristig fallende Preise erwarte, aber das was ich habe auch nicht verkaufe, weil ich auf lange Sicht steigende Preise erwarte.

Trotzdem macht es (mir zumindest) Spass Prognosen zu erstellen, aber halt nur, wenn man sie auch begründen kann.
Einfach so eine Behauptung in den Raum werfen kann jeder und nach reiner Wahrscheinlichkeit gibt es am Ende auch immer die, deren Prognosen richtig lagen, darum kann man mit der "Kaffeesatzleserei" wirklich nichts anfangen.
Nur realwirtschaftlich, politisch und logisch begründete Prognosen geben anderen Usern Anhaltspunkte mit denen sie sich ihre eigene Meinung bilden können.
Ich würde mir wünschen, dass die, die meine Prognosen als Unfug abtun auch mal mit logischen Begründugen für ihre eigenen Prognosen aufwarten könnten, statt sich immer nur über meine Prognosen lustig zu machen, während meine Prognosen bisher (mit Ausnahme der letzten 2 Wochen CETA-Panik) immer gestimmt haben.

Beispiel gefällig?
https://forum.gold.de/goldpreisprognose ... tml#173870

Der Beitrag ist vom 13.09., da war der Goldpreis bei $1325, bzw. 1177€.
Ich habe gesagt:
Thomasio hat geschrieben:Die Logik sagt, die Deflation und Rezession die insbesondere in Südeuropa seit 5 Jahren alle Preise runter zieht, wird zumindest bis zum nächsten politischen Knalleffekt anhalten und dadurch wird auch der Goldpreis langsam aber doch fallen.
Heute ist der Preis bei $1266, bzw. 1163€, sprich der Preis ist langsam aber doch gefallen.

Beitrag 23.10.2016, 16:52

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Indiana Jones
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Thomasio hat geschrieben:Die gesamte jemals geförderte Menge Gold auf der Welt bezifferte der World Gold Council 2013 auf 177.200 Tonnen. Neu gefördert werden pro Jahr so etwa 3.000 Tonnen oder anders gesagt wächst die Goldmenge um knappe 2% pro Jahr...
...Gleichzeitig steigt aber die Produktivität der Welt (je nach Region) um 1-5% pro Jahr, die Geldmenge und der Wohlstand wächst entsprechend, damit auch die Nachfrage nach Gold und sei es nur als Schmuck.
Hallo Thomasio,

Deine Fundamentalanalyse bringt es im Ansatz gut auf den Punkt.

Wenn man bedenkt, dass die "Geldmenge" in sämtlichen Ländern deutlich stärker als das Wirtschaftswachstum wächst wird klar, weswegen Aktien, Immobilien und der Goldpreis die letzen Jahre nur eine Richtung kannten. Da sich der Goldpreis seit 2000 in Relation zu den genannten Anlageklassen besser entwickelt hat legt wohl nahe, dass es so weiter gehen wird.

Dennoch ist der "Markt" nicht wirklich transparent, da es keine 100 % validen Zahlen zu Angebot und Nachfragemenge gibt. Das liegt am Wesen des Goldes. Es ist wertvoll und im Gegensatz zu Immobilien und Aktien mobil. Aus diesem Grund wird es auch kein Goldverbot geben.




smilie_24

Beitrag 23.10.2016, 17:01

Thomasio
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Der Markt muss auch nicht transparent sein (immer noch nur meine Meinung).
Ich halte die Basiswerte, also die steigende Nachfrage an Schmuck und Zeug im Verhältnis zur Schürfmenge für relativ stabil, so dass der Basispreis ohne politische Turbulenzen ziemlich genau parallel zur Inflation steigt, bzw. parallel zur Deflation fällt.

Darum glaube ich, dass die Preisschwankungen der letzten 15 Jahre fast ausschliesslich auf Wirtschaft und Politik zurückzuführen sind und die können wir nun mal alle live und in Farbe in den Medien verfolgen, zumindest wenn man nicht nur Mainstream anschaut, sondern querbeet.

Das Kunststück ist immer nur den Gesamtüberblick zu behalten und den Ereignissen die richtige Gewichtung zu geben.
Wenn einem ein Schnitzer passiert wie mir, als ich die Probleme mit CETA übersehen habe, dann kommen halt falsche Prognosen raus.
Genau deshalb wäre es wichtig, wenn auch andere Prognosen begründet werden, weil in einem Forum wie diesem die Summe aller Meinungen einen sehr viel besseren Gesamtüberblick ergibt.

Beitrag 23.10.2016, 18:13

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Indiana Jones
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Thomasio hat geschrieben:Ich halte die Basiswerte, also die steigende Nachfrage an Schmuck und Zeug im Verhältnis zur Schürfmenge für relativ stabil...
Die Betrachtung der Nachfragenge im Verhältnis zur Fördermenge + Recyklingmenge ist freilich die übliche Herangehensweise.

Allerdings ist es nur eine Betrachtung der 2 %.

Das bereits geförderte Gold bleibt bei dieser allgemein üblichen Betrachtung zunächst außen vor.

Dabei könnte man mit der bereits geförderten Goldmenge große Mengen an Gold dazukaufen.
Schließlich ist Gold Geld. :shock: Auch ohne Goldstandard.
Zuletzt geändert von Indiana Jones am 21.02.2018, 06:49, insgesamt 2-mal geändert.

Beitrag 23.10.2016, 18:57

Thomasio
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Man kann zwar aus Geld mehr Geld machen, durch Zinsen, aber wie man mit Gold mehr Gold kaufen soll musst du mir erklären.

Wenn das geht, zeig mir den Anbieter, ich kaufe sofort unbegrenzte Mengen.
Ich gebe dir Gold und du gibst mir dafür mehr Gold, dann gebe ich dir das Gold was du mir gerade gegeben hast und du gibst mir dafür noch mehr Gold, usw., oder wie?

Beitrag 23.10.2016, 19:36

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Indiana Jones
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Thomasio hat geschrieben:Man kann zwar aus Geld mehr Geld machen, durch Zinsen, aber wie man mit Gold mehr Gold kaufen soll musst du mir erklären.
In dem Video unterhalten sich die Damen ab Minute 4 zum Thema„ Gold als Tier 1 asset“:

https://www.youtube.com/watch?v=xHL1rkXyDpE

Die Wirtschaftswoche hatte vor einigen Jahren auch einen Artikel zum Ganzen:

"Die Auswirkungen einer Aufwertung von Gold zu einem sogenannten "Tier-1-Asset" wären spektakulär - das Edelmetall hätte damit einen Status als De-jure-Geld und als Bankreserve den gleichen Stellenwert wie Bargeld oder Anleihen..."

http://www.wiwo.de/unternehmen/banken/e ... 43654.html

Das Ganze wird wohl konträr diskutiert:

http://www.rotmanassetmanagement.com/gold-and-base-iii/

Übrigens könnte man sein Gold verpfänden und mit dem Geld Gold kaufen.

Steigt der Goldkurs kann man das verpfändete Gold mit dem Gewinn wieder auslösen.

smilie_21

Das mit dem verpfändetem Gold gekaufte Gold kann man natürlich auch verpfänden usw.
Eigentlich ganz einfach. Nur dumm gelaufen, wenn der Goldkus plötzlich fällt, so wie 2012 smilie_13

Beitrag 23.10.2016, 20:06

Thomasio
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Indiana Jones hat geschrieben:Übrigens könnte man sein Gold verpfänden und mit dem Geld Gold kaufen.

Steigt der Goldkurs kann man das verpfändete Gold mit dem Gewinn wieder auslösen.
DAS funktioniert halt erst dann, wenn die Zinsen im Pfandhaus niedriger sind als die Wertsteigerung vom Gold.
Selbst bei Nullzinsen funktioniert das nur, wenn der Goldpreis steigt.

Diese Gedanken waren bisher immer der Anfang vom Ende, denn vor jeder grossen Krise kam immer eine kurze Phase, wo Normalverbraucher auf Pump irgendwas gekauft haben, weil dieses Irgendwas schneller im Wert stieg als die Zinsen auf Kredite hoch waren.
Auch die Immobilienkrise in USA basierte auf der Idee, dass man Häuser auf 110% Kredit kaufen und ohne Rückzahlungen immer wieder refinanzieren kann, weil der Wert vom Haus schneller stieg als die Hypothekenzinsen die Schulden vergrössert haben.
Ganz grundsätzlich hat KEINE solche Spekulationsblase jemals lange gehalten.

Irgendein Investor (Buffet oder so) hat mal (sinngemäss) gesagt: Wenn Normalverbraucher auf Pump in einen Markt einsteigen, dann weiss ich, dass ich da so schnell wie möglich raus muss, weil dieser Markt kurz vor dem Kollaps steht.

Mit Gold wäre das nicht anders, auch bei Nullzinsen nicht.
Hättest du 2012 Gold verpfändet um Gold zu kaufen, wäre das neu gekaufte Gold heute 30% weniger wert und das Pfandhaus hätte dir eine Nachforderung von 30% mehr Sicherheiten geschickt.
Dann hättest du 60% vom nachgekauften Gold wieder verkaufen müssen um die Sicherheiten im Pfandhaus zu hinterlegen, du hättest nur noch 40% vom ursprünglichen Wert und es wäre zu bezweifeln, ob du dein Gold jemals wieder auslösen kannst.
Hättest du richtig ins Klo gegriffen und im August 2012 bei 1350€ gekauft, wärst du am Tiefpunkt im Dezember 2013 bei unter 900€ so gut wie völlig pleite gewesen.

Auch kurzfristig geht das nicht immer gut.
Hättest du im Frühjahr 2015 Gold verpfändet um mehr Gold zu kaufen, wärst du im Dezember 2015 nach 15% Preisverfall, um 30% ärmer gewesen und wenn du die 15% als zusätzliche Sicherheiten beim Pfandhaus hättest abgeben müssen, wäre der anschliessende Preisanstieg bis heute nicht genug gewesen um den Verlust auszugleichen.

Auch GANZ kurzfristig hast du immer das Risiko.
Hättest du am 28.06.2016 Gold verpfändet um mehr Gold zu kaufen, wärst du am 26.09.2016, also in nur 3 Monaten nach 10% Preisverfall, um 20% ärmer gewesen.

Beitrag 23.10.2016, 20:40

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Indiana Jones
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Schon richtig, dass stets ein Haken dran ist, wenn man auf Kredit spekuliert.

Die Quintessenz beim Gold als Tier1 asset liegt aber wohl darin, dass man damit den Goldbesitz der Banken als Eigenkapital deklariert.

So kann die Geldschöpfung der Banken erhöht werden.

Die erhöhte Geldschöpfung / Kreditvergabe wird wiederum den Goldpreis nach oben befördern und ganz nebenbei die Konjunktur ankurbeln.

Der so erhöhte Goldpreis wird weitere Kredite ermöglichen.

Ein perpetuum mobile.

Aber irgendwo scheint es zu klemmen, wenn man sich die Konjunktur ansieht
smilie_04
Zuletzt geändert von Indiana Jones am 21.02.2018, 06:46, insgesamt 2-mal geändert.

Beitrag 23.10.2016, 20:54

Thomasio
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Wo es klemmt ist hier in diesem Thema off topic, aber trotzdem eindeutig.
Wenn man investiert und investiert, wenn man aus Geld noch mehr Geld macht um noch mehr zu investieren, dann produziert man mehr und mehr Güter.

Wenn man aber den Käufern dieser Güter nicht das Geld zur Verfügung stellt von dem sie die Güter kaufen sollen, dann bleibt die Mehrproduktion in den Regalen liegen.
Käufer oder auch Konsumenten sind die Arbeiter, die die Güter herstellen, ergo muss man gleichzeitig mit der Investition die Löhne erhöhen und Reallohnerhöhung ist genau das, was es in Europa seit fast 30 Jahren nicht mehr gibt, weil sich genau dieselbe Industrie, die liebend gerne ihre Produktion verdoppeln würde weigert zu verstehen, dass sie nur dann mehr Zeug verkaufen können, wenn sie den Konsumenten höhere Löhne bezahlen.

Im Ergebnis wandert all das Geld was da aus dem Nichts kommt in den Aktien-, Immobilien- und Edelmetallmarkt, weil diejenigen die dieses Geld haben oder bekommen schon lange begriffen haben, dass Investitionen unsinnig sind, weil die Verbraucher schon heute bei Weitem zu wenig Geld haben um das was heute schon produziert wird zu kaufen.

Um dann aber wieder ins Thema zu kommen:
Aus dem hier beschriebenen Grund ist der Goldpreis seit 2005 so heftig gestiegen, aber das war von Anfang an nicht auf Dauer aufrecht zu halten, denn wenn man immer nur Geld zu mehr Geld macht, während der reale Binnenmarkt die Schwindsucht hat, dann werden irgendwann die Verluste der Realwirtschaft so gross, dass eine allgemeine Deflation und Depression auch auf den Goldpreis durchschlägt, denn abgesehen von politischen Turbulenzen ist und bleibt der Goldpreis nichts weiter als ein Kapitalerhalt, sprich Inflationsausgleich, unabhängig von der Währung.

Rechnet man die tatsächliche Inflation seit 2005 nach, dann müsste der Goldpreis ausgehend von den 350€/oz in 2005 heute bei so etwa 500-600€ sein.
Der gesamte Rest, also so etwa die Hälfte vom heutigen Preis beruht nur auf freiem Geld was keine lohnenden Investitionen findet und Panik-Aktionen im Markt aufgrund politischer Turbulenzen.

Beitrag 23.10.2016, 21:44

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Indiana Jones
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Niedrige Reallöhne , globaler Wettbewerb und Schulden in Rekordhöhe.

Negativzinsen und Vermögensblasen allerorten.

So wird wohl der EZB Cheffe nächste Woche verkünden dürfen, dass er nun auch 50 jährige Staatsanleihen in seine Bilanz aufnimmt. smilie_15

Die Konsequenzen sind absehbar.

Beitrag 23.10.2016, 22:10

Thomasio
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Ja, die Konsequenzen sind absehbar, aber ich vermute, du siehst da etwas Falsches.
Was da raus kommt kannst du dir in Japan anschauen, denn die sind uns mit dieser Finanzpolitik über 10 Jahre voraus.
Deflation, Rezession und exponentiell steigende Staatsschulden.
Parallel dazu Abwanderung von Kapital und immer weniger Investitionen.

Blöd wird das, wenn das Ganze weltweit, oder zumindest in der ganzen westlichen Welt gleichzeitig passiert, denn dann hat das Kapital kein Ziel mehr, wohin es abwandern kann.
Was dann passiert wissen die Götter aber so wie es aussieht sind wir auf dem besten Weg es rauszufinden, wenn nicht noch vorher die Politik (z.B. der FN in Frankreich) für einen Knalleffekt sorgt, durch den der Zusammenbruch schon vorher kommt.

WENN die Weltwirtschaft so lange durchhält bis die rein mathematische exponentielle Geldvervielfältigung in die Senkrechte geht, vermute ich, wird es GANZ kurz einen gigantischen Boom im Aktien-, Immobilien- und Edelmetallmarkt geben, direkt gefolgt vom vollständigen Zusammenbruch des Weltfinanzsystems inklusive Zusammenbruch aller Märkte, inklusive der Edelmetallpreise.

Beitrag 24.10.2016, 17:31

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Thomasio hat geschrieben:...bis die rein mathematische exponentielle Geldvervielfältigung in die Senkrechte geht, vermute ich, wird es GANZ kurz einen gigantischen Boom im Aktien-, Immobilien- und Edelmetallmarkt geben, direkt gefolgt vom vollständigen Zusammenbruch des Weltfinanzsystems inklusive Zusammenbruch aller Märkte, inklusive der Edelmetallpreise.
smilie_20

Dann bliebe auf Erden nur noch ein einzig wahrer Wert übrig, der da wäre ?
Zuletzt geändert von Indiana Jones am 21.02.2018, 06:47, insgesamt 2-mal geändert.

Beitrag 24.10.2016, 18:26

Thomasio
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Indiana Jones hat geschrieben:... ein einzig wahrer Wert übrig, der da wäre ?
Bildung!
Wissen ist das einzige Gut was man kaufen kann und nie an Wert verliert.
Man kann es jederzeit nutzen um alles Mögliche selber zu machen, so dass man nicht von Anderen Leuten oder Geld oder Besitz abhängig ist.

Ich bin hier bei mir in der Strasse der einzige Computerfreak.
Dementsprechend kommen mittlerweile alle Nachbarn mit ihren Computerproblemen zu mir und weil ich denen immer völlig kostenlos helfe, helfen die mir mit dem was sie können genauso kostenlos.

Beitrag 24.10.2016, 19:57

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Indiana Jones
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Beinahe eine "befriedigende" Antwort, thomasio

aber könnte „Bildung“ im PC / Informatikbereich in dem von Dir angedachtem Extremszenario wirklich weiter helfen?

Ich erinnere, dass Dein Szenario wie folgt abläuft:

„... gefolgt vom vollständigen Zusammenbruch des Weltfinanzsystems inklusive Zusammenbruch aller Märkte, inklusive der Edelmetallpreise....“

Bei Deinem „WORST KÄSE“ - Szenario wäre also nicht nur das WELTFINANZSYSTEM offline sondern auch die Energie bzw. eben ganz einfach der Strom weg, sodass selbst grüne Elektromobile&Konsorten nicht mehr aus der Steckdose gespeist würden...

Beitrag 24.10.2016, 23:31

Thomasio
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Erstmal nein, in meinem worst case fällt nicht der Strom aus.
Es fällt eigentlich gar nichts aus, bis auf die Banken.
Ich habe es weiter oben, oder in einem anderen Thema hier schon mehrfach in verschiedenen Formen aufgeschrieben, darum jetzt nur die Kurzform, für die lange Version musst du meine früheren Beiträge durchsuchen.

Ich wüsste nicht, warum der Bauer seine Äpfel auf den Bäumen verfaulen lassen sollte, nur weil 90% allen Geldes vernichtet wird, denn die Äpfel verfaulen lassen ist der einzige Weg, wie der Bauer ganz sicher überhaupt nichts mehr verkauft.
Ich wüsste nicht, warum der Schweinezüchter seine schlachtreifen Schweine nicht zum Schlachthof bringen sollte, denn die Schweine im Stall verhungern lassen ist der einzige Weg wie der Bauer garantiert nie wieder Schweine züchtet.
Ich wüsste nicht, warum die Angestellten beim Schlachthof nicht mehr zur Arbeit kommen sollten, denn nicht mehr zur Arbeit gehen ist der einzige Weg, wie sie garantiert arbeitslos werden und nie wieder Lohn bekommen.
Ich wüsste nicht, warum der Schlachthof die zerlegten Schweine nicht mehr an Rewe liefern sollte, denn nicht mehr liefern ist der einzige Weg, wie der Schlachthof garantiert nie wieder Schweine schlachten wird.
Ich wüsste nicht, warum die Verkäufer/innen beim Rewe nicht mehr zur Arbeit kommen sollten um Äpfel und Fleisch zu verkaufen, denn nicht mehr zur Arbeit gehen ist der einzige Weg, wie sie garantiert arbeitslos werden und nie wieder Lohn bekommen.

Dieses Verhalten findest du in JEDER Krise.
Z.B. in Griechenland gibt es Staatsbedienstete, die seit 6 Monaten keinen Lohn mehr bekommen haben, die gehen so lange zur Arbeit bis sie vor Hunger umfallen, auch ohne Lohn, weil die alle wissen, wenn sie nicht mehr arbeiten gehen verhungern sie garantiert.

In kurz: Meiner Meinung nach wird alles bis auf Banken, Versicherungen und andere Finanzdienstleister weiter laufen wie gehabt, nur mit Notlösungen zur Bezahlung, insbesondere mit um 90% fallenden Preisen, denn wenn 90% allen Geldes vernichtet wird, müssen die verbleibenden 10% sich in der Kaufkraft ver10fachen, damit das Verhältnis von Angebot zu Nachfrage wieder stimmt.

Darüber hinaus gehe ich davon aus, dass der Staat mit Notverordnungen die Energieversorger anweisen wird Strom und Wasser eingeschaltet zu lassen, auch wenn die Bürger ihre Rechnung nicht mehr mit Geld bezahlen können.

Abgesehen davon sind Computer nicht das einzige Gebiet wo ich mich auskenne.
Mein Vater war Elektriker, mein Grossvater war Maurer, ich habe von beiden einiges gelernt und in meinem eigenen Leben habe ich mich auch noch auf einigen anderen Gebieten schlau gemacht.
Ich habe mal (ist lange her) zur Top50 der besten Backgammon-Spieler der Welt gehört, ich könnte in der Türkei in jedem Strassencafe Geld verdienen (wenns mir da nicht zu unsicher wäre).
Oder in kurz: Ich habe eine MENGE Zeit und Geld in meine eigene Bildung investiert, weil mir schon vor langer Zeit klar geworden ist, dass im Zweifelsfalle Bildung das einzig Werthaltige ist, was der Staat mir nicht wegnehmen und auch nicht besteuern kann.
Nur bitte keine Bildung mit Diplom und Meisterbrief.
Ich habe mir so gut wie alles was ich weiss selber angeeignet, ich habe weder eine abgeschlossene Ausbildung (nicht mal eine angefangene), noch irgendeine Form von Papier wo mir irgendeine Fertigkeit bescheinigt wird, ich habe mich auf Dinge des Lebens konzentriert, die mir in praktischen Situationen weiter helfen und ich kann das einfach nur.

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