An der New Yorker COMEX erfolgt der Handel von Future-Kontrakten und Optionen auf Gold.Thomasio hat geschrieben:Selbst WENN die Chinesen aufs Gramm genau veröffentlichen würden, wie viel Gold sie haben, hätte das auf den Goldpreis keinerlei direkten Einfluss, weil der Umsatz mit Papiergold trotzdem das 100fache ist.
Ein Kontrakt hat die Kontraktgröße von 100 Unzen Gold.
Kauft ein Investor einen Gold Future-Kontrakt, so muss er nicht die vollständige Summe für 100 Unzen Gold bezahlen (ca. 118 300 US Dollar), sondern er hinterlegt mit der Margin nur einen bestimmten Anteil des Betrags. Die Initial Margin beträgt aktuell 6.000 US Dollar.
Der Umsatz mit Papiergold macht also nicht das "100fache" des Umsatzes mit echtem Gold aus, sondern in Dollar gerechnet nur ca. 5%, wobei diese 5 % noch nicht einmal ausgeliefert werden:
118 300 Dollar = 100 %
6.000 Dollar = x
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x = 5 %
Die vom world gold council für 2015 geschätzten Umsätze in echten GoldBarren, Münzen und Medaillen lagen hingegen bei ca. 1.000 Tonnen Gold, also bei ca. 0,5 % der weltweit jemals geförderter Goldmenge.
Das heißt im Klartext, dass die Finanzelite bei einer jährlichen Goldförderung von ca. 3.000 Tonnen nur 1.000 Tonnen in Form von Barren, Münzen und Medaillen abgibt. Geht man davon aus, dass auch die Superreichen viel echtes Gold erwerben, wird deutlich, dass der Kleinanleger vom Goldkuchen allenfalls kleine Krümel aufsammelt.Indiana Jones hat geschrieben: 761 Tonnen Barren
220 Tonnen Münzen
70 Tonnen Medaillen
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1.051 Tonnen Anlagegold`
Zunächst würde der Yuan gegenüber Dollar, Yen und Euro aufwerten.Thomasio hat geschrieben:...Stell dir einfach mal vor Goldman-Sachs würde ohne Vorwarnung einfach so mal 10.000 Tonnen an Papiergold leer verkaufen, also "shorten", während gleichzeitig die Chinesen bekannt geben, dass sie 1000 Tonnen mehr echtes Gold haben als sie bisher zugegeben haben.Was glaubst du würde dann mit dem Goldpreis passieren?
Schließlich hätten in dem von Dir beschriebenem Szenario die Chinesen ihre offizielle Währungsreserve an Gold von 1.842 Tonnen auf 2.842 Tonnen ausgeweitet.
Alleine durch diesen Währungseffekt würde der Goldkauf für Amerikaner, Japaner und die Eurozone deutlich kostspieliger werden.
Zweiteffekt wäre wohl, dass die großen Spekulanten an der Comex sofort auf den währungspolitischen Schachzug der Chinesen aufspringen würden und massiv Goldkontrakte zukaufen würden. Diese Zukäufe würden die 10.000 Tonnen Leerverkäufe nicht nur neutralisieren, sondern zu einem deutlichem Goldpreisanstieg führen.
Na, ja und Goldman Sachs hätte wohl ein Problem mehr...