Goldpreisprognosen II
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Aber was man nicht bezweifeln kann, ist, dass das "Managen" des Geldwesens erheblich mächtiger und in diesem Sinn "besser" geworden ist, als im letzten Jahrhundert.
Hand auf's Herz: auch ohne Crashprophet zu sein, hat doch zumindest "hier" niemand vor 20-25 Jahren daran gezweifelt, dass ein Schock wie die Dotcom Blase dem Nachkriegs-Fiat-Money den Todesstoß versetzt, oder?
10 Jahre später wieder ... und wieder kein endgültiger Crash. Der Euro existiert fröhlich vor sich hin und offenbar kann es sich immer noch niemand leisten, dem Dollar so richtig vor's Schienenbein zu treten.
Das alles ist nichts woran man sich erfreuen könnte - aber es ist so.
Wir können heuen und wehklagen ... sie "heilen" nicht, sondern bremsen den Fall bis auf Zeitlupe ab.
Ich habe schon vor jahren gesagt: wir sind mitten im Crash, merken es aber nicht so sehr, weil wir keine Außenansicht haben.
Irgendwo also doch stabil, wenn man es so sieht.
Das Retten der Banken war "alternativlos" um ein Kartenhausähnliches kippen der Banken zu verhindern.
Insofern ist nun fast 10 Jahre später (fast ein viertel eines Berufslebens eines Durchschnittsdeutschen) das Bankensystem viel stabiler, die Zentralbanken dank der Politik um einige Werkzeuge reicher zur reagieren und die Banken zumindestens ein wenig stärker reguliert.
Ein Crash in Zeitlupe empfinde ich ein "tolles Bild".
Ich hoffe jedoch (für uns alle) dass wir unser Gold nie im Leben als Versicherung brauchen müssen. Wer seine Altersversorgung mit Gold geplant hat hat maximal auf Rendite verzichtet hat aber durch den "Versicherungskarakter" von Gold sicherlich nichts Falsch gemacht. Hinterher ist man immer schlauer.
Somit habe ich berechtigte Hoffnungen nochmals Unzenpreise unter 1000Euro zu sehen. Ich würde dann nochmals kräftig nachkaufen, über 1000Euro werden es dann einfach nur die deutschen Goldmünzen sein und ein paar Vrenelis die mir über den Weg laufen. (wir leben nahe der Schweizer Grenze und da waren die schon bei meinen Eltern und Großelternd "die" Goldmünzen, nie die deutschen Kaiserreich - ich liebe diese Münze).
Spannend wird es bei der nächsten Krise. Hat dann die EZB immer noch genug Geld, um den Markt zu fluten? Und welche Haftug werden die einzelnen Länder akzeptieren? So alternativlos wie 2008 wird es jedenfalls nicht laufen.
Oder vieleicht gar für die Aufrechterhaltung einer gigantischen betrügerischen Umverteilungsmaschinerie? Oder für Manipulationen von Rohstoff- und Devisenmärkten und Geldwäsche?
Ich denke, der Eindruck täuscht, weil wir gerade eine Schönwetterphase erleben. 2008 war eine Krisensituation, die das Finanzsystem fast zum Absturz gebracht hat. Heute ist die Krise allerdings nicht akut, weshalb diese ganzen Maßnahmen als Stabilisierung wahrgenommen werden. Ob die Situation nun wirklich stabiler geworden ist, kann man doch aber erst in der nächsten vergleichbaren Krise entscheiden. Insofern müsste man heute eher mit der Situation 2005/06/07 vergleichen.kribelboble hat geschrieben:Insofern ist nun fast 10 Jahre später (fast ein viertel eines Berufslebens eines Durchschnittsdeutschen) das Bankensystem viel stabiler [...]
Durch früher unvorstellbare Maßnahmen wird im Prinzip, ähnlich wie auf einer Intensivstation, das Finanzsystem am Leben erhalten.
Gold und Silber dürfte die einzige wirksame Absicherung für den bevorstehenden Exitus des Finanzsystems sein. Für mich ist die einzige Unbekannte der Zeitpunkt.
Also in meinen Augen ist genau das ein "stabiler werden", oder?Cardy hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass das System stabiler geworden ist. Es wurde nur mit extrem viel Steuergeld zusammengehalten. Die Banken machen aber weiter wie bisher.
...
Halt aus der Sicht "des Systems", aber eben doch. Wie ich oben sagte: wer hätte geglaubt, dass ein "Überleben des Systems" in den letzten 20 Jahren überhaupt möglich gewesen wäre angesichts der Krisen.
Ich nicht. Beschreib mir 1997 die Situation 2010 und ich wette darauf, dass zumindest der Euro daran zerbröckelt. Aber alles ist noch da. Euro, Banken, Fiat-Money ...
Wenn das nicht "stabil" ist.
Vielleicht: leider ...
Stabil mag es ja noch immer sein, im Sinne von "hält sich noch am Leben". Aber wird es wirklich stabiler als es bereits war, wenn man das mal über längere Zeiträume betrachtet? Hat m.E. eher was von einem Tellerjongleur, der zwischen den Stangen immer hin- und herlaufen muss, damit es keine Scherben gibt. Nur dass sich die Anzahl der Teller im Laufe der Zeit exponeniell vergrößert.Ladon hat geschrieben:Also in meinen Augen ist genau das ein "stabiler werden", oder? [...]
Wenn das nicht "stabil" ist.
(Anm.: ich spreche nicht von "Goldwährung", sondern von dem internationalen Währungssystem "Goldstandard")
Für mich sind beide System eher nicht das Gelbe vom Ei - aber es ist eine Tatsache, dass wir heute ein System sehen, das nach wie vor existiert. Egal wie viele Dinge da jongliert werden!
Was ich sage ist ja genau das: "sie" haben dazu gelernt und können heute mit viel mehr Tellern jonglieren als 1929.
Ja, es IST stabiler als früher. Daran gibt es nichts zu deuteln.
Das muss man akzeptieren wie RB Leipzig in der Bundesliga.
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Ich dachte wir reden hier nur über das reine Fiat-Geldsystem, so wie es im Grunde erst sein Anfang der Siebziger besteht.Ladon hat geschrieben:Was ich sage ist ja genau das: "sie" haben dazu gelernt und können heute mit viel mehr Tellern jonglieren als 1929.
Ich hänge dieser Sicht an:
Wir haben ein global funktionierendes Geldsystem ("Fiat") seit ~1975. Ob da zwischendurch mal Währungen abschmieren? Kein Problem. Ein "Schwarmorganismus" wie das internationale Bankenwesen mit seinen brütenden Kölniginnen IWF und Weltbank, steckt sowas locker weg.
Weil diese Organisationen Kinder der Nachkriegsordnung sind, werden die Jahre ~1950 bis ~1975 (grob gesagt: "Bretton Woods") wahlweise als Übergang oder als eigenes "Zeitalter" gesehen.
International gibt es dann zwischen ~1920 und ~1945 eine weitere Ära, die man vielleicht "Golddevisenkernteildeckung" nennen könnte. ~1900 bis ~1920 das "Armageddon" des Goldstandards. ~1870 bis ~1900 das "Goldene Zeitalter" des internationalen Goldstandards.
Vor dieser Zeit gibt es vielleicht große Wirkgebiete mancher Währungen - durchaus erfolgreiche mit "Goldstandard". Wobei sich da der "Standard" mehr oder weniger auf die eigene Münzgewichtung beschränkt, sodass vor der Zeit der staatlichen Internationalisierung kein weltumspannendes System monopolistisch tätig war.
So gesehen ist das Fiat-Geld-System erstaunlich belastbarer als seine Vorgänger.
Sorry für die Abschweifung.
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In der Einschätzung hast Du sogar prominenten BeistandLadon hat geschrieben:....
So gesehen ist das Fiat-Geld-System erstaunlich belastbarer als seine Vorgänger.
.....
Für Yellen ist eine Krise schwer vorstellbar
Optimismus: Janet Yellen zeichnet ein rosiges Bild zum Zustand des heutigen Finanzsystems: Mit einer weiteren Krise ist laut der US-Notenbankchefin für lange Zeit nicht zu rechnen:
http://www.handelszeitung.ch/konjunktur ... ar-1432817
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Auf jeden Fall hat der heute in EUR mal eben kurz ein neues 52-Wochen-Tief produziert
Hab bissel umgeschichtet, zwecks der notwendigen Mittel, meine Frau hats sportlich gesehen, aber brauchte auch sofort ein paar Klamotten!
Komisch!
(Reinhard K. Sprenger)
Gold ist die einzige Währung die einen inneren Wert hat
und auf lange Sicht hat Gold gegen die Währungen der Staaten dieser Welt immer zugelegt
das wird auch so bleiben weil es noch keine Währung sonst gibt die zu 100% gedeckt ist
kurzfristig ist schwer zu sagen, kann sei es ist das Tief jetzt, kann auch sein dass es noch weiter fällt
es kommt mir so vor als ob der € gegen $ jetzt zulegen soll weil Merkel eher den Illuminatenkurs fährt als Trump
eigentlich sollte Gold da auch steigen