Kinder ans Münzsammeln ranführen ?

Edelmetall-Themen, neue Bullion- und Sammlermünzen, historische Hintergründe, Fachwissen

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Beitrag 09.01.2014, 12:47

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Dragonh3art
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Hi,

ich glaube ich habe einfach Zuviel Zeit oder irgendwie einen defekten Kopf.
Ich stoße immer wieder beim Stöbern auf neue Sachen die mich auf eine Idee bringen.

Ich habe mich gefragt welche Möglichkeiten gibt es den Nachwuchs ans Münzsammeln zu führen ?
Ok mein Sohn ist noch recht jung aber er schaut mir beim Stöbern im Netz öfters über die Schulter und findet auch die ein oder andere Münze total super da kommt dann meistens ein Kommentar wie „ Papa die brauch ich „ oder so. Meistens sind es dann aber 1Oz Goldmünzen.

Ich versuche die letzte Zeit seid seiner Geburt von einer Münze jedes Jahr die aktuelle zu kaufen und diese möchte ich Ihm dann zum 18ten schenken. Werden also 18Oz Au sein was zu einem Geburtstag ja schon eine Wucht ist. Allerdings habe ich immer im Kopf was ist wenn er damit sofort zum nächsten Händler rennt und die Münzen verkauft.

Daher meine Überlegung wie kann man den Nachwuchs fürs Münzen sammeln gewinnen ?
Ich bin dabei auf eine Serie aus Australien gestoßen. Wenn ich jetzt richtig liege heißen die Bush Babies allerdings aus Bronze. Die Münzen haben schöne Tiermotive, sind recht Bunt und in einer Karte. Die könnte man schön in einem Ordner zusammentragen und er könnte sich die Münzen immer schön anschauen.

Ich setze mal ein Muster hier rein damit man weiß was ich überhaupt meine. Ich habe über die Münzen bisher nur etwas bei diesem Händler gefunden. Ist aber sehr super da es der Händler meines vertrauens ist der seinen Laden bei mir um der Ecke hat. Nur bevor ich dahin fahre hätte ich gerne mehr Info´s über die Münzen.

http://www.muenzen-makowski.de/index.php?a=2379

Hat jemand Informationen zu der Serie oder eine Anlaufstelle wo man die Münzen noch bekommen kann ? Macht so ein versuch Sinn um die kleinen für die Münzen zu begeistern ?

THX Dragonh3art

Beitrag 09.01.2014, 12:54

lifesgood
Nun Sammelmünzen sind das Eine. Aber ich denke dafür ist er noch zu jung, um sich für Sammlungen, die man hin und wieder mal ansieht zu begeistern.

Die Kiddies wollen auch was anfassen, wo es nicht so schlimm ist, wenn mal ein Kratzer reinkommt. Kauf doch einfach ein paar alte Umlaufmünzen (5 DM, 10 DM oder die 925er 10 €, evtl. noch Halbunzer Bullions) und pack das ganze in einen Lederbeutel (wie man im Mittelalter sein Geld verwahrte).

Solche Beutel bekommst Du für ein paar Euro bei ebay, einfach mal nach "Geldkatze" suchen.

Die Nichte und der Neffe meiner Lebensabschnittsgefährtin waren begeistert von dem Lederbeutel mit Silbermünze, den sie von mir zu Weihnachten bekamen. Da sie vom Sohn meiner Lebensgefährtin auch noch eine Münze bekamen, klimpert es auch schon schön ;)

lifesgood

Beitrag 09.01.2014, 13:36

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Dragonh3art
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Also wäre soetwas in der art das richtige ?

http://www.muenzauktion.info/auction/it ... 75&lang=de

mfg Dragonh3art

Beitrag 09.01.2014, 14:25

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Goldhamster79
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Bin da bei lifesgood,

nimm nen Beutel mit 5 DM Silberadler Umlaufmünzen, damit kann er spielen und (wert-)reduziert keinen Erhaltungsgrad. Schön sind sie zudem.

Solch Konvolute sind meist nicht kaufenswert.

Früher war das mit den Kinders (und auch dem Hamster) noch einfach, in Italien Lire-Umlaufmünzen gesammelt, schnell auch nach Jahrgang.

Heute wertlos, als Grundsteinlegung wars jedoch unbezahlbar :)

smilie_24

Beitrag 09.01.2014, 14:39

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Dragonh3art
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Ich werde morgen nach dem Training mal bei Makowski reinschauen was der mir da so für einen kleinen Euro geben kann braucht ja nicht ganz soviel wenn ich da auf 10-15 Münzen komme ist der kleine mann schon glücklich hoffe ich. Vieleicht noch ein paar alte scheine.

So einen klimperbeutel habe ich gerade schon bestellt. Danke für den Tipp.

mfg Dragonh3art

Beitrag 09.01.2014, 14:44

lifesgood
So viel Münzen würde ich anfangs noch gar nicht reingeben. Gibt ja immer wieder Anlässe, wo man die Münzen auffüllen kann ;)

Ach ja, gib Bescheid, wie es angekommen ist.

lifesgood

Beitrag 09.01.2014, 15:01

Quinar
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Das angebotene Konvolut halte ich nicht für kindgerecht.
Witzige und geldgeschichtlich nicht unitressante Zusammenstellung übrigens.Leider in weiten Teilen eher mäßig erhalten.

Beitrag 09.01.2014, 17:50

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mike_2210
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wenn in den foren übeall der gleiche beitrag gestartet wird mache ich es mir mal einfach und copy paste aus dem gsf forum
__
die idee, die kleinen an das münzsammeln heranzuführen find ich gut.

bronze münzen jedoch weniger. ich würde den nachwuchs richtung silber und gold lenken, denn davon hat es meiner meinung am meisten.

ich würde glaub ich wenn ich kinder hätte mit silber anfangen. australien bietet hier zb einiges. zb kola, kookaburra, lunar. beim münzsammeln ist dein gedanke vermutlich und das wäre auch meiner, werte zu vermitteln und zu sammeln. die werte bestehen einmal aus wissen vermitteln und einmal aus physische werte ansammeln. denn ohne verständnis des "warum" in silber oder gold investieren bzw für den nachwuchs "sammeln" bringt es aus meiner sicht nicht viel, denn dann ist die wahrscheinlichkeit hoch, dass ohne verständnis für die materie die sachen irgendwann gegen ein coolen tv, auto oder was weiß ich eingetauscht werden.
zum werte vermitteln eignet sich zb der filme "goldschmied fabian warum überall geld fehlt", es ist ein trickfilm, bei youtube gibts den, der ist meiner meinung relativ kindgerecht und unterhaltsam. hier könnte man gut mit dem zwerg ins thema einsteigen und darauf aufbauen. silbermünzen lassen sich auch einfach mal "so" für zb ein gutes zeugnis verschenken, oder als beigabe zum geburtstag, weihnachten und sind preislich auch im rahmen, sodass der nachwuchs sich auch vom taschengeld wenn er es denn möchte nachschub besorgen kann.

Beitrag 09.01.2014, 18:28

ultima materia
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Registriert: 13.04.2011, 16:50
"so jetzt ist Fritz dran`" ruft die Lehrerin " Fritz, was sind deine Hobbies? "
"Ich sammle Gold und Silbermünzen, das habe ich von meinem Papa, der hat voll viel davon"
Schule aus, "Hey Fritz kuter Kumpel, ich bins Mohamed dein KlasenkamerattT, kom wir gehen zu dir zuhaus undspielen pizchen mit Munzen smilie_20

Beitrag 09.01.2014, 19:58

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Mithras
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Registriert: 07.01.2011, 16:21
Wohnort: dort, wo ich die Schuhe ausziehe
Ich bin der Meinung, daß es wenig bis nix bringt, die Kiddies gezielt ans Sammeln und/oder Anlegen heranführen zu wollen.

Natürlich haben die Eltern bzw. Erziehungsberechtigten immer eine Vorbildfunktion; und wenn "zuhause" gesammelt wird, dann fangen die Knirpse schon von sich aus zu fragen an, und dann(!) kann man ihnen auch in maximal altersgerechter Form das Warum und Weshalb dafür nahebringen. Dazu gehört viel pädagogisches Feingefühl!! Für Goldbugs bietet sich da z.B. der "sinnbildliche", also "live" Vergleich von einem 1923 Hochinflationsgeldschein und einer Silber-Mark aus der Kaiserzeit an. Was davon einfach "mehr wert" ist, wird jeder Knirps rein instinktiv verstehen. Diese Sachen kann man dem Zwerg danach zum Spielen geben - interessiert er sich nicht weiter dafür oder verlegt's: der Verlust hält sich in Grenzen. :wink:

Ich kenne in meinem größeren Bekanntenkreis durchaus auch ein paar Jungsammler, und die sind alle so dazu gekommen, wie ich: Nämlich nicht dadurch, daß die Eltern sie zum Sammeln "gedrängt" haben, sondern über Interesse an historischen Zusammenhängen. Im staatlichen Schulsystem der BRD gibt es diesbezüglich zwar erheblichste Defizite - aber hier können entsprechend "vorgeprägte" Eltern schon korrigierend eingreifen. (Wobei ich eh mal vermute, daß Goldbugs, die ja naturgemäß "eher" zu den Begüterten gehören, ihren Kindern nicht die toitonisch-staatliche Prekariats-Vollverblödung in Form von "Hauptschulen" und solchem System-Dreck antun, sondern sie ihrem Nachwuchs gleich eine ordentliche Privatschule gönnen, wo dann auch Geisteswissenschaften die ihnen gebührende Rolle einnehmen und die Kiddies dadurch ausreichend aufs Leben vorbereitet werden.)

Mal aus dem Nähkästchen geplaudert:
Ich jedenfalls bin regelrecht froh, in der DDR aufgewachsen zu sein, denn dort hat man in der Schule zwar auch massig Dreck (wie "Staatsbürgerkunde" und "Wehrerziehung") lernen müssen, zugleich allerdings auch eine umfassende Allgemeinbildung genossen. Ich jedenfalls kann mich erinnern, daß ich mich schon als 9...10-jähriger für die Geschichte der Antike interessiert habe. Mit 12 habe ich dann autodidaktisch(!) angefangen, Latein zu lernen (schon, um Petronius und Martial im Original lesen zu können) - wobei mich meine Eltern massiv unterstützt haben, OBWOHL Papps "eigentlich" nur ein einfacher, ungelernter Hilfsarbeiter war, bzw. meine Mutter angelernte Blumenbinderin in einer Friedhofsgärtnerei. (Ich komme eben aus den untersten Kreisen des Lumpenproletariats, und dazu stehe ich!) Aber sie wollten schon, daß wenigstens ihr Sohnemann es im Unterschied zu ihnen selbst "mal zu was bringt", da es bei ihnen nur "zum Leben eigentlich zuwenig, zum Sterben aber bereits zuviel" gelangt hat. Sie haben mir dann eine Art "Privatlehrer" vermittelt, der mich in diesem Sinne massiv weiter geprägt hat. Als "Bezahlung" reichten diesem emeritierten, damals schon Mitte 70 Jahre alten Professor für Altphilologie und Alte Geschichte schon die "typischen Tauschleistungen" a la DDR aus: Mutter kam damals an "Fleurop-Scheine" ran, für Blumengrüße in den Westen (sowas kostete auf dem Schwarzmarkt ein Vermögen!!), und Papps half ihm handwerklich beim Renovieren seines Hauses etc. Außerdem hatte der alte Mann mich schon bald irgendwie in sein Herz geschlossen, so daß er zuletzt "eigentlich" gar keine Gegenleistungen mehr forderte...

Bei ihm habe ich halt schon mit 14 recht fließend Latein und ganz passabel Altgriechisch gelernt; und vor allem hat er mein geschichtliches Wissen, einfühlsam auf meine Interessen eingehend, massiv gefördert und geprägt. (Reiner Autodidaktismus führt bei solchen Spezialgebieten nämlich UNWEIGERLICH in die Sackgasse - man muß jemanden haben, der einen da ein wenig an die Hand nimmt und den Wissenserwerb lenkt und steuert!)

Aber erst mit 19 Jahren habe ich durch Zufall(!) mitbekommen, daß man sogar in der Zone echte antike Münzen kaufen kann (da habe ich schon Informatik studiert - mein Traumfach Altertumswissenschaften hätte ich in der DäDäRä leider niemals studieren können, weil meine Eltern als "politisch unzuverlässig" galten); das war dann weiterhin nur mein (einziges) Hobby. Und damit war der Grundstock für meine heutige Sammlung gelegt - ich sammle also seit über 35 Jahren antike Münzen (und seit ca. 15 Jahren zusätzlich noch (Anlage)Gold).

Was ich mit meinen langen Ausführungen sagen wollte: Ich bin wirklich von ganz allein auf die Sammelei gekommen. Und ich glaube, wenn mir z.B. mein Papps das "eingeredet" hätte, hätte ich sogar eher in typisch jugendlichem Oppositionsgeist auf stur geschaltet und ganz andere Hobbies entwickelt... smilie_24

Auch unserer Kleinen habe ich das Thema nie explizit aufgedrängt, ihr natürlich erläutert, warum, wieso und weshalb ich auf diesem Gebiet tätig bin. Das hat sie zwar akzeptiert, sich aber wegen ihrer ganz isoliert naturwissenschaftlich-technischen Begabung zunächst nicht weiter dafür interessiert. Als sie in der Schule die Napoleonische Zeit dran hatten, habe ich ihr zwar ein 40 Francs Stück 1813 als originales Anschauungsobjekt mitgegeben (mit dem Kommentar "Wiedersehen macht Freude!"), aber ro richtig Feuer gefangen hatte sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht, auch wenn sie in der Stunde mit ihrem Mitbringsel zum Rumzeigen "[s]der King[/s]die Queen" war. :wink:

Ihr persönliches Interesse kam etwas später, und dann ganz urplötzlich: Als ich ihr nur aus Gag ein 40-Lire-Stück der Marie-Louise von 1815 zeigte, das ich auf der Numismata gekauft hatte: "Guck mal, die hätteste zu deiner Napoleon-Stunde schon haben müssen: das war seine offizielle Gattin!" - da hat sie sich in GENAU DIESE Münze sowas von verliebt, daß sie erst jetzt anfing, sich für "meine" Numismatik näher zu interessieren. Mit eigenem Schwerpunkt: Napoleonisches Italien, was sie mittlerweile auf ganz Italien 19. Jh. ausgedehnt hat (inkl. Kleinmünzen - nicht nur Gold, wie ihr Adoptiv-Papps). Auch sie ist jedoch von ganz allein dazu gekommen. Okay, vielleicht doch auch mit aufgrund ihrer Vorprägung durch mich...
Goldigste Grüße,

Euer Mithras, der Goldjunge

Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]

Beitrag 10.01.2014, 08:31

Geldsammler
1 kg Barren Mitglied
Beiträge: 1597
Registriert: 20.04.2012, 16:13
Wohnort: München
Hallo Mithras, danke für diese echt interessante Geschichte. Das mit der Allgemeinbildung ist allerdings weniger vom "System" abhängig, in dem man geboren wurde, sondern eher von der Schule, den Lehrern, den Eltern und leider auch von der Generation.
Und richtig: Man kann einen Menschen nicht motivieren, sondern nur demotivieren. Aber regelmäßig ein paar Münzen, dazu vielleicht eine ansprechende Schatzkiste und ein Geheimversteck sollte bei jedem normalen Kind die Leidenschaft wie von selbstverständlich wecken. Auf bunte Motive würde ich dabei eher verzichten. Kindgerecht - das ist meiner Meinung nach pädagogischer Unsinn. Wenn die Münzen tolle Motive haben reicht das komplett. Lieber zu jeder Münze eine tolle Geschichte (je nach Alter über Piraten, Römer etc.) erzählen oder mit Hilfe einer Schatzkarte suchen lassen. Vielleicht noch ein tolles Was-ist-Was-Buch dazu und das Thema wird zur Leidenschaft.

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