Hat Gold versagt?

Edelmetall-Themen, neue Bullion- und Sammlermünzen, historische Hintergründe, Fachwissen

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Beitrag 27.03.2014, 14:28

donnyflame
@all

Ich finde das dieser Faden mit einer der gelungesten Fäden überhaupt ist.
In den letzten Monaten habe ich selten so gute Beiträge gelesen, wie diese hier.

Hut ab und weiter so !!! smilie_12

Sorry musste ich mal los werden :D

Grüße
DF

Beitrag 27.03.2014, 14:33

veritas
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Ladon hat geschrieben:Die Antwort fiel mir weitaus schwerer, als ich zuerst dachte - wenn man die Dinge wirklich "ungeschönt" betrachtet.
Wenn die Antwort schwerer fiel als erwartet, ist das grundsätzlich erst mal ein gutes Zeichen, ein gesundes. Das mit dem "ungeschönt" fällt anscheinend dem einen oder anderen dann wirklich noch schwerer. Zu stark ist die eigene Marschrichtung in den Köpfen zementiert, als dass noch Zeit zu "verschwenden" wäre, zumindest ab und an (sich selbst) zu hinterfragen. Die Überzeugung von der eigenen ´Wahrheit ist dermaßen überzogen, dass eine andere Vorstellung sogar schon im Ansatz in das Reich der Fabeln gleitet. "Es kommt, es muss, es soll..., weil..." - da ist man sich einig. Eigentlich wäre es interessant, mal andere Szenarien durchzugehen, die keine Kopien von "Verkaufshinweisen & - empfehlungen" verschiedenster EM-Händler sind. Ich tue mich schwer eine Aussage bezüglich der nächsten 7 Tage zu treffen, andere wissen aber mit 100%iger Sicherheit, dass es in 70 Jahren so oder so sein wird - weil es gar nicht anders sein kann? Glückwunsch!

Das Besondere ist aber, kaum äußert man die eigenen Gedankengänge über die Zukunft, gerät eine Maschinerie in Gange, mit immer den selben Argumenten. Zocker, Spekulant und enttäuscht von den aktuellen Kursen. Pustekuchen! Nichts von dem trifft zu, und würde ich das goldene Zeug verteufeln, würde ich mir Gedanken über die Zukunft machen? Inwieweit man dieses mit Golderwerb oder Goldkauf in Verbindung bringt, bleibt eine ganz andere, subjektive Geschichte.

Jedes Mal, wenn der Goldpreis etwas nachgibt, schallt das Wort "Kaufpreise" durch den Raum. Das mag sein, aber auch nicht. Was heute Kaufpreise bei 900 genannt wird, kann doch ohne weiteres in ein paar Jahren zum Fehlkauf meines Lebens werden. Ich möchte mich in vielen Jahren nicht weiter über "Kauf jetzt - die Chance deines Lebens - Preise" freuen, sondern sehen, dass Gold seinen Hauptzweck, nämlich den Werterhalt, erfüllt hat. Und das wird nicht gegeben sein, wenn sich das Ünzchen bei 300 fast selbst auflöst.

So Recht viele mit ihren Thesen und Erwartungen haben mögen. Niemand kann eine Garantie geben, dass es so kommen muss. Deshalb sind viele Argumente für mich nur Theorien, die erstmal den Zweck der eigenen Beruhigung und Rechtfertigung dienen. Was sind schon 90% Verlust gegen die mögliche traurige Einsicht in 50 Jahren, dass man selber sein ganzes Leben lang falsch lag, und das Ego immer stärker war, als die eingetretene Realität?

Also insgesamt alles nicht so sehr eine Grundsatzfrage Gold, sondern eine grundsätzliche Hinterfragung der eigenen Person. Zu viel kann ein Fehler sein, zu wenig ebenfalls. Letztendlich wirklich wissen tut es aber heute keiner, selbst wenn ab und an so getan wird.

Beitrag 27.03.2014, 15:22

Suedwester
Gold ersetzt eben nicht alle anderen Wertanlagen, sondern ist eine Ergaenzung. Wer Gold mag, kann auch Immobilien, Bargeld, Devisen, Aktien, Anleihen, Kunstobjekte, Silber, Kupfer,... oder meinetwegen Bitcoins gutfinden - aus unterschiedlichen Gruenden. Das eine schliesst das andere nicht aus.

Beitrag 27.03.2014, 15:45

herakles
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@veritas

Du hast uns gezeigt, dass wir grundsätzlich mit unseren Entscheidungen daneben liegen können. Dem kann niemand widersprechen.

Was ist Dein Fazit bezgl. Geldanlage? Was soll nun ein Realist Deiner Meinung nach tun?

Beitrag 27.03.2014, 16:04

donnyflame
Also insgesamt alles nicht so sehr eine Grundsatzfrage Gold, sondern eine grundsätzliche Hinterfragung der eigenen Person
@herakles

Grüße
DF

Beitrag 27.03.2014, 16:51

Geldsammler
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Und mal eines so ganz nebenbei und ich möchte da keinem auf die Füße treten aber " Wieviele rauchen hier ? " Bei einer Schachtel am Tag 5€x365Tage = 1825 € im schlimmsten fall beide Partner macht locker 3600€ die Ihr mal ebend so in die Tonne kloppt und wofür für euer gutes Gefühl da jammert doch auch keiner wenn das Geld weg ist.
Ja, ich rauche. Helmut Schmidt raucht ja auch.
Und ich bin mir auch bewusst, dass ich da einiges wegrauche, was dem Staat nützt und meiner Altervorsorge schadet. Und ich rege mich nicht auf, wenn ich beim Gold "Buchverluste" mache.
Auch, wenn DU das sicher nicht so gemeint hast: DIE DISKRIMINIERUNG VON EHRLICHEN STEUERZAHLERN (=RAUCHER) GEHT MIR AUF DEN ..... smilie_02

Beitrag 27.03.2014, 17:24

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Mithras
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@Dragonh3art, nicht, daß hier Mißverständnisse entstehen:

Ich meinte KEINE Sammler-Raritäten aus Gold, bei denen der Materialwert im Marktpreis geradezu untergeht (mit sowas verdiene ich nur meine Brötchen.... :wink: - habe gerade eben ca. 7,8 g, um ca. 270 u.Z. herum im heutigen Pakistan geprägtes Feingold für 5500,- $ verkauft ... und der Abnehmer ist auch nur ein Händler: dessen Endkundenpreis liegt dann so bei 5000,- € ...), sondern ich meinte schon solche Handelsgold-"Massenware", die immer noch "relativ spotnah" gehandelt wird .... also Marktwert so bis ca. 25....40% über Spot. Sowas gab's eben am Peak des POG oft wirklich noch mit nur 5....10% Aufgeld.

Hintergrund hierfür war, daß bei den damals massiv steigenden Goldpreisen einerseits viele Leute verkauften (aus heutiger Perspektive haben die das materialpreismäßig richtig gemacht! :D ), anderseits für "Otto Normalnumismatiker" die Endkundenpreise zu der Zeit einfach zu extrem waren: Ein ordinärer LMU-20er hatte ja schon ca. 250,- € intrinsischen Wert!! Heute ca. 185,- €... also noch unter den runden zwei grünen EZB-Zetteln. 2011 kostete deshalb ein Napoleon Bonaparte 20er, oder einer von Charles X, in fss kaum je über 300,- (mithin ca. 20% Aufgeld auf den POG) ... mittlerweile gibt's sowas vielleicht(!) für 270...280,- € (sofern überhaupt mal jemand zu solchen Schnäppchenpreisen verkauft :wink: !) ... also ca. 50% über Spot. Das meinte ich oben!
Goldigste Grüße,

Euer Mithras, der Goldjunge

Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]

Beitrag 27.03.2014, 17:42

ultima materia
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"Geld lässt sich beliebig vermehren – so lange gar, bis ein jeder Millionär ist. Nur hört es dann auf, Geld zu sein!" (Dieter Schnaas, aus: Kleine Kulturgeschichte)

Beitrag 27.03.2014, 18:18

Aurargint
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Dragonh3art hat geschrieben:Ich denke jeder muß sich nur die Frage stellen " Warum kaufe ich EM " und dafür gibt es einige möglichkeiten.

Der eine dachte 2012 uiuiui Gold geht so ab wenn ich da aufspringe bin ich in 2 Jahren steinreich. Die Jahre haben gezeigt wie es denen heute geht.

Andere wie Mithras kaufen schöne alte Münzen weil sie diese als Hobby und Anlage sehen, wie er sagte die Sammlerwerte sind weit über dem Goldkurs bei einigen Münzen.

Andere wollen ihre Rente absichern in der Hoffnung das in 30-40 Jahren sie mit Gold alles richtig gemacht haben.

Andere nutzen den vorteil der Anonymität, was man heutzutage auch berücksichtigen muß.
Was wierd wohl passieren wenn es wie in Zypern alle Spareinlagen trifft.

Naja und dann gibt es noch so bekloppte wie mich die von allem ein bischen machen. Geld vorm Staat verstecken, auf einen gewinn in vielen Jahren hoffen. Vor allem weiß ich eins ich werde in 14 Jahren ein bomben Geschenk für meinen Sohn haben.
Wer schenkt schon seinem Kind zwischen 19 und 22 Oz Gold zum 18ten Geburtstag und dieses gefühl erfreut mich jeden Tag. Und naja der wert entweder ist es dann richtig viel oder halt nicht. Aber selbst wenn Gold bei 500€/Unze liegt was ich für recht unwahrscheinlich halte wären es noch 11000€ sollte man berücksichtigen das es die komplette Serie von Anfang bis zu diesem Zeitpunkt ist denke ich das man bei Sammlern doch auch den Preis erziehlt den ich wirklich bezahlt habe.

Außerdem was soll man sonst mit seinem Geld machen, die frage ist nach vernünftigen Investitionen ?

Haus ?
Wohnung ?
Auto ?
Leben ?
Sparbuch ?
Aktien ?

Achja dann gibt es noch Geld unters Kopfkissen, aber was passiert wenn die Währung wechselt.
Ich kenne einen fall im Bekanntenkreis die mußten bei der DM auf € umstellung Ihr ganzes Geld für irgend einen schei... ausgeben. Zur Bank als Selbstständiger und sagen " Hallo ich habe hier mal 500.000 DM und würde diese gerne in € tauschen " da könnte es leichte Probleme geben.

Also was möchte man mit seinem Geld machen ?

Ich glaube einfach daran das irgendwann der Zeitpunkt kommt wo Gold/Silber durch die Decke gehen. Ob ich das noch erlebe weiß ich nicht, aber selbst wenn ich das noch erlebe was soll ich dann machen ??? Verkaufen ? Wofür ich habe, nach heutigem stand, alles was ich zum Leben benötige.

Ich denke auch wenn man hier mal die ganzen alten Hasen fragen würde ob sie bei 2000€ oder 3000€ pro Unze verkaufen würden. Da würden 90% einem den Vogel zeigen. Ich denke eher das die meisten dieser Leute im inneren schon wissen das Sie sollte die Welt nich gerade untergehen, kein einzigen Ihrer Schätze jemals verkaufen werden. Und sich freuen das Sie Ihren Schatz irgendwann mal an Ihre Kinder weiter geben werden.

Ich bin kein ultra Goldgläubiger und wir sind auch bei weitem nicht all in, aber das Gefühl und die Freude wenn ich eine langgesuchte Münze irgendwo bekomme ist eigentlich unbezahlbar. Selbst wenn diese heute 30€ teurer ist wie vieleicht in 5 Monaten.

Und mal eines so ganz nebenbei und ich möchte da keinem auf die Füße treten aber " Wieviele rauchen hier ? " Bei einer Schachtel am Tag 5€x365Tage = 1825 € im schlimmsten fall beide Partner macht locker 3600€ die Ihr mal ebend so in die Tonne kloppt und wofür für euer gutes Gefühl da jammert doch auch keiner wenn das Geld weg ist.


:wink:

mfg Dragonh3art
Die DM 500000,- hätten auch im Tafelgeschäft untergebracht werden können...

Beitrag 27.03.2014, 18:27

Omega
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@ Mithras schrieb :

vorher war ich simpler Lohnsklave der Großbourgeoisie, mit der Folge eines "Gehaltes", das nur mein mehr oder weniger nacktes Überleben als willfähriges Ausbeutungsobjekt erlaubte)

Besser hätte ich es nicht ausdrücken können. :)
Omega

Der irrende Glaube ist der Tiefste !

Beitrag 27.03.2014, 18:32

herakles
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donnyflame hat geschrieben:
Also insgesamt alles nicht so sehr eine Grundsatzfrage Gold, sondern eine grundsätzliche Hinterfragung der eigenen Person
@herakles

Grüße
DF
Ok, dann bin ich halt ein Paranoider der falsch liegen kann.

Was soll ich tun?

Was raten mir Veritas und Donnyflame mit gutem Gewissen? Keine Antwort?

Das kommt mir von Zuhause bekannt vor. smilie_11 Vorher auf alle möglichen Risiken hinweisen, keine Entscheidung treffen, auch keine Tragen. Dadurch lässt sich hinterher wunderbar mäkeln mit der Einleitung "ich hab's doch gewusst".

Beitrag 27.03.2014, 20:05

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malamute
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Mein Dank geht an den Themenersteller Ladon - dieses Thema hat Substanz und ich hoffe, es kommt noch mehr "Fleisch" dazu.

Nachdem ich dieses Thema jetzt mehrfach gelesen habe, drängt es mich doch zu einem Beitrag.

Ob Gold "versagt" hat oder noch versagen wird, dürfte doch wohl entscheidend zusammenhängen mit den Erwartungen und Absichten des jeweiligen Investors.

Erwarte ich eine Rendite oberhalb des allgemeinen Niveaus (bzw. überhaupt eine Rendite) oder betreibe ich einen reinen Wertetransfer in die Zukunft (oder irgendwas dazwischen)? Habe ich fast getrieben jeden Rest von Fiat in Gold gesteckt (und das auch -verglichen mit den aktuellen Kursen- in höherpreisigen Phasen), oder eher emotionslos investiert, wenn denn wirklich Fiat übrig blieb? War mir klar, das die Wertentwicklung von Gold gemessen in Fiat nicht gradlinig verlaufen muß und es Phasen geben könnte, in denen "alte Weisheiten" scheinbar oder tatsächlich außer Kraft gesetzt werden? Welche Meinung habe ich zum Thema "intrinsischer Wert"?

Und nicht zuletzt: Traue ich meinen eigenen Entscheidungen? Oder laufe ich irgendwas oder irgendwem hinterher?

Da ich bzw. wir zum Anlagetyp: "Übriges Fiat investieren, Edelmetall weglegen und gut ist es erstmal" gehören, hat für mich Gold noch lange nicht versagt - eher im Gegenteil. Insbesondere im Angesicht des -so unsere Bewertung- immer weiter in's Abstruse abdrehenden "herrschenden Systemes" und der Zinseszinsfalle.

In diesem Zusammenhang hat es mich doch in der vergangenen "Hochpreisphase" etwas erschüttert, zum Teil Phantasien von "in naher Zukunft kaufe ich mit ein paar Unzen ganze Straßenzüge" lesen zu müssen. Sprach da die gleiche Gier, die uns mit dem herrschenden Wirtschafts- und Finanzsystem immer schneller in den Abgrund treibt und die dieses System offensichtlich antreibt?

Bekäme ich in Zukunft etwa plus/minus für eine Unze Gold das, was ich heute an Warenwert (was interessieren mich Fiatzettel??) bekomme, wäre unsere Rechnung voll und ganz aufgegangen. Mehr soll es wirklich und ehrlich nicht sein.

Und herakles, Du hattest eine Frage, ich hätte da eine Antwort: Investiere in Zeit. Nein, ich will Dich nicht verkackeiern...

Vorweg: Wir sind beide keiner Kirche steuerpflichtig oder angehörig, aber trotzdem kann man im reichhaltigen Fundus der christlichen Vergangenheit so einiges Bedenkenswertes entdecken. Eines meiner liebsten "Fundstücke" ist Folgendes: "Lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen, auf daß wir klug werden."

Ach so, mein Rat? Wenn es geht: Arbeite weniger, fülle die Zeit mit Leben...

Wir werden das jedenfalls ab Ende dieses Jahres umsetzen, erstmal ein Drittel der bisherigen Arbeitszeit nicht mehr für Fiat investieren.

-------

Ich hätte meine Gedanken noch länger ausführen mögen, aber dazu fehlt mir augenblicklich leider noch die Zeit.

Viele Grüße
malamute

Beitrag 27.03.2014, 20:25

Geldsammler
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Und als er den Rumpf und die Planken fertig gezimmert hatte und das stolze Schiff im Sonnenlicht stand, und als er gerade die Tiere verladen wollte, da blickte Noah in die Sonne und bekam Zweifel. Keine Spur vom großen Regen. Ok, da waren hin und wieder Wolken und auch das Meer und die Flüsse waren ab und zu über die Ufer getreten. Aber die große Flut war ausgeblieben. Noah kratzte sich am Kopf. Hatte er Gott wirklich richtig verstanden? War es überhaupt die Stimme Gottes? Was hatte ihn überhaupt wie einen Wahnsinnigen dazu getrieben, ein Schiff zu bauen, anstatt Reichtümer anzusammeln und Immobilien. Alle hatten ihn verlacht. Er aber hatte immer wieder gewarnt, worauf das Lachen nur lauter wurde. Ja, er hatte sich von vielen Bekannten abgewandt und umgekehrt. "Noah hat einen Knall", hieß es jetzt überall. Noah fasste sich ein Herz, öffnete seinen Laptop und ging in das Forum von www.arche.zl (=Topleveldomain von Zweistromland) und fing an zu tippen "Hat die Arche versagt?".... Den Rest der Geschichte kennt Ihr ja!

Vielleicht ist Ladon einfach zu lang dabei.

Beitrag 27.03.2014, 20:32

lifesgood
Ein weises Posting in vielerlei Hinsicht smilie_01
malamute hat geschrieben:Bekäme ich in Zukunft etwa plus/minus für eine Unze Gold das, was ich heute an Warenwert (was interessieren mich Fiatzettel??) bekomme, wäre unsere Rechnung voll und ganz aufgegangen. Mehr soll es wirklich und ehrlich nicht sein.
So ist es, Kaufkrafterhalt ist das Maß der Dinge und das über Krisen und Währungsturbulenzen hinweg. Je nach Einstiegszeitpunkt liegt der Eine deutlich drüber, oder der Andere etwas drunter.
malamute hat geschrieben:Und herakles, Du hattest eine Frage, ich hätte da eine Antwort: Investiere in Zeit. Nein, ich will Dich nicht verkackeiern...

Eines meiner liebsten "Fundstücke" ist Folgendes: "Lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen, auf daß wir klug werden."

Ach so, mein Rat? Wenn es geht: Arbeite weniger, fülle die Zeit mit Leben...

Wir werden das jedenfalls ab Ende dieses Jahres umsetzen, erstmal ein Drittel der bisherigen Arbeitszeit nicht mehr für Fiat investieren.
So ist es Malamute! Der wahre Luxus besteht darin, über seine eigene Lebenszeit zu verfügen.

Ich arbeite heute auch deutlich weniger, als noch vor einigen Jahren, aber immer noch Regelarbeitszeit, allerdings so verteilt, dass ich eine Hälfte vom Jahr nur 4 Tage die Woche arbeite. Das muss ich noch ca. 5 Jahre durchziehen, bis meine Kiddis alle mit der Ausbildung fertig sind, dann werde ich auch nochmal reduzieren.

Irgendwann kommt man, sei es durch das Alter, oder auch durch Veränderungen der Lebensumstände, zu dem Punkt, an dem man sich die Frage stellt, was einem wirklich wichtig ist und was man wirklich braucht, um ein glückliches und zufriedenes Leben zu führen.

Das ist häufig deutlich weniger, als man anfangs denkt und auch (materielle) Dinge, die einem früher furchtbar wichtig waren, verlieren an Bedeutung.

lifesgood

Beitrag 27.03.2014, 20:42

herakles
500 g Barren Mitglied
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Registriert: 12.07.2013, 15:55
malamute hat geschrieben:

Und herakles, Du hattest eine Frage, ich hätte da eine Antwort: Investiere in Zeit. Nein, ich will Dich nicht verkackeiern...


Ach so, mein Rat? Wenn es geht: Arbeite weniger, fülle die Zeit mit Leben...

Viele Grüße
malamute
Danke malamute, das mache ich schon. Ich arbeite nicht 60 Std die Woche sondern 39. Dabei bleibt mir Zeit dazwischen auch für Beiträge im Forum. Ich gebe zu, ich hatte Glück. Meine Frau verdient als Teilzeitkraft "dazu". Wir leben schon lange. Ich hätte mehr verdienen können, aber nur als "immer erreichbarer". Die Rechnuung war für mich negativ, deshalb habe ich es sein lassen.

Gier ist menschlich. Abgesehen davon, dass es unrealistisch ist ganze Straßenzüge mit ein Par Münzen zu kaufen, wer will schon nicht damit "reich" werden? Vielleicht stuft der eine oder andere das als ausgleichende Gerechtigkeit ein. Wäre Gold Geld hätten wir (nicht nur)das Problem nicht. Und schlussendlich, muss in unserem System einer verlieren, damit ein anderer gewinnen kann. Das ist zutiefst ungerecht. Soll ich deshalb kein Gold kaufen und dadurch andere gewinnen lassen? Vielmehr müssten es alle tun, damit wir dieses system endlich loswerden.

Gruß

Edit: Geldsammler, was für eine Metapher!!! Hut ab. You made my day.
smilie_23

Beitrag 27.03.2014, 20:48

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Goldistan
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Registriert: 15.07.2013, 14:11
Zum Eingangsposting:

Die Annahme, das gehandelte Gut habe eventuell als etwas versagt würde ich zunächst umformulieren in die Frage, ob nicht ein Markt (Comex) oder eine Handelsüberwachung (CTFC) versagt haben.

Zudem möchte ich einwerfen, dass es heutzutage durchaus Märkte gibt, in denen die Bindung an den Comexpreis als Referenzpreis aufgeweicht zu werden scheint:

Direkthandel physisch in Spanien und Griechenland in der Finanzkrise, insbesondere im Ankaufbereich, auch in Krisenregionen die als "böse" gebrandmarkt werden zählt der Comexpreis gar nichts, in dem Moment wo die Hauswährung für alle vor Ort deutlich sichtbar an Kaufkraft verliert.

Premiums = Aufgelder auf den Comexpreis sind an Handelsplätzen, deren Preisbewegungen im Netz in englischsprachigen News verfügbar sind, sichtbar und scheinbar nur geringen Volatilitäten ausgesetzt, physische Premiums für Indien und China sind es nicht. So lang man nicht gerade einer der indischen Sprachen oder Mandarin mächtig ist, bekommt hier nur keiner was davon mit. Es gibt gute Gründe dafür, warum sich Chinesen oder Inder im Fall strategischer Käufe zu bestimmten Zeiten mit Goldkäufen eindecken. Und sei es nur dem Erntezyklus des eigenen Ackeranbaus geschuldet.

Gold ist und bleibt in vielen Teilen der Welt, in denen das Thermometer (am Handelsplatz vor Ort) nicht manipuliert wird, ein Wertcontainer, der akzeptiert wird. Es funktioniert also.

Aus dieser Sicht könnte man jetzt eine verzerrte oder falsche Sicht im Marktgeschehen westlicher Industrienationen unterstellen. Oder Manipulation.

Ich persönlich halte es da viel simpler: So lang ein konträrer Markteingriff nicht von einem Abwandern aus dem Marktgeschehen begleitet wird (beispielsweise durch Bildung von Schwarzmärkten oder Alternativ-Marktplätzen) und sich eine große Zahl von Marktteilnehmern dazu verleiten lassen, diesen Markt für ihren Marktplatz als Referenzrichtlinie zu akzeptieren, genau so lang wird es in den Währungen dieser Märkte funktionieren, die Annahme aufrecht zu erhalten, es handle sich hier gerade um einen Gleichgewichtspreis.
(an der Comex)

Wird die Differenz zu einem Markt wie China oder Russland so groß, dass es auch für Arbitragehändler ohne Sicherungsscheine für Orte in Tresoren bestimmter Länder interessant wird, wird es zu ersten Ausggleichsbewegungen mit physischer Bewegung kommen(Traden der Premiums). Ist der Tipping Point für solche Ausgleichsbewegungen erreicht, weil nicht mehr genug an die Orte der alternativen Handelsplätze geliefert wird, würde man ganz sicher auch in der englischsprachigen Presse, beispielsweise der FT von höheren Premiums lesen, die dann erst spaltenweise und dann seitenweise erklärt werden.

Ob wir das erleben oder ob es eintritt: Keine Ahnung. Man sollte froh sein, dass das Szenario, das offenbar nötig ist, um den Umkipppunkt hier vorzuziehen noch nicht eingetreten ist.

Beitrag 27.03.2014, 21:40

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Goldhamster79
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Als der Faden seinen Anfang nahm, dachte ich mir nur, was wird daraus wohl werden...


Nun lese ich da weise Worte von bspw. Geldsammler, lifesgood und auch Goldistan bzgl der regionalen Abkoppelung phyischer Preise.


Muss die Frage nicht anders lauten, als der Fadenstarter sie betitelt?


Gold hat nicht versagt, denn Gold ist.
Versagt haben doch eher die Annahmen, die davon ausgingen, dass breite Massen aufwachen und das Vertrauen verlieren, dass die Zentralbanken die Geldmengenausweitungen in Ihrer Preisbeeinflussung alltäglicher Güter alsbald nicht mehr kontrollieren werden können.

Und wo stehen wir heute?
In einem Zustand der zu keinem Zeitpunkt der Krise makro-geldpolitisch schlechter war,
in einem Zustand der zu keinem Zeitpunkt seit 2008 die breite Masse besser eingelullt, manipuliert und verblendet hat,
in einem Zustand der seit Jahrzehnten nicht mehr zentralistischer war,
in einem Zustand der uns seit Jahrzehnten nicht freiheitsfeindlicher war,
in einem Zustand der seit Dekaden uns nicht mehr derart "alternativlos" verkauft wird.


Wir haben den Zustand den wir alle als Masse zugelassen haben, in jeder Hinsicht. Sobald genug Leute (außer uns paar Spinnern) endlich den Stecker ziehen indem sie dem System und vor allem den Banken ihr Scheingeld entziehen um es in besseres umzutauschen,
ja sobald dies in breiter Masse geschieht, ist die Matrix nicht mehr haltbar.


Und zu diesem Zeitpunkt wird ein reinigendes Gewitter einsetzen, das jene mit ihren Archen viele Möglichkeiten eröffnen wird.


Goldhamster
Falls Sie in einem Land leben, in dem Sie für das Fischen ohne Anglerschein bestraft werden,
jedoch nicht für den illegalen Grenzübertritt ohne gültigen Reisepass,
dann haben Sie das volle Recht zu sagen, dieses Land wird von Idioten regiert.
M. Zeman

Beitrag 27.03.2014, 21:47

herakles
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Goldistan hat geschrieben: Ich persönlich halte es da viel simpler: So lang ein konträrer Markteingriff nicht von einem Abwandern aus dem Marktgeschehen begleitet wird (beispielsweise durch Bildung von Schwarzmärkten oder Alternativ-Marktplätzen) und sich eine große Zahl von Marktteilnehmern dazu verleiten lassen, diesen Markt für ihren Marktplatz als Referenzrichtlinie zu akzeptieren, genau so lang wird es in den Währungen dieser Märkte funktionieren, die Annahme aufrecht zu erhalten, es handle sich hier gerade um einen Gleichgewichtspreis.
(an der Comex)
Das gilt nicht, wenn ein vermeintliches Substitutionsgut, das Papiergold (Cash), mindestens einem Markteilnehme unbegrenzt zur Verfügung steht.
Goldistan hat geschrieben:Wird die Differenz zu einem Markt wie China oder Russland so groß, dass es auch für Arbitragehändler ohne Sicherungsscheine für Orte in Tresoren bestimmter Länder interessant wird, wird es zu ersten Ausggleichsbewegungen mit physischer Bewegung kommen(Traden der Premiums). Ist der Tipping Point für solche Ausgleichsbewegungen erreicht, weil nicht mehr genug an die Orte der alternativen Handelsplätze geliefert wird, würde man ganz sicher auch in der englischsprachigen Presse, beispielsweise der FT von höheren Premiums lesen, die dann erst spaltenweise und dann seitenweise erklärt werden.

Ob wir das erleben oder ob es eintritt: Keine Ahnung. Man sollte froh sein, dass das Szenario, das offenbar nötig ist, um den Umkipppunkt hier vorzuziehen noch nicht eingetreten ist.
Da bin ich bei Dir. Solange die Commex (wessen Gold auch immer) ausliefern kann, ist das ein Marktpreis. Was bei einem default der Commex schlecht sein soll, leuchtet mir jedoch nicht ein.

Beitrag 27.03.2014, 22:19

donnyflame
Was raten mir Veritas und Donnyflame mit gutem Gewissen? Keine Antwort?
Die Antwort wurde in mind. 3 Beiträgen vorgestellt. Du musst nur besser hinsehen ;)

Es geht um Selbstreflexion und das Hinterfragen der eigenen Argumentation.

Das erreicht man in dem man andere Gedankengänge auch mal zulässt und sie nicht komplett per se ablehnt.

Das ist der Rat.


Jedem steht es frei eine Arche aus Gold zu bauen mit viel Kraft, Leidenschaft und Zeit. Die Frage ist, was passiert wenn der Regen nicht kommt.

Dafür ist es gut sich auch mal andere Gedankengänge anzuhören, andere Argumentationen, andere Sichtweisen auf die Welt. Man muss dafür nicht seine eigenen Position aufgeben. Das macht einen freien Geist aus.

Wenn ich hören will das Gold das einzig Wahre ist dann bewege ich mich nur Räumenen in denen diese Position mehrheitlich vertreten wird. Wenn ich hören will das Gold schlecht ist dann bewege ich mich nur in Räumen in denen mehrheitlich Gold gebasht wird. So kann man seine Lebenswelt verzerren und wird immer genug bestätigung finden.

Die Kunst ist es sich unvoreingenommen in allen Räumen zu bewegen.

Gold kann nicht versagen, Menschen versagen.
in einem Zustand der zu keinem Zeitpunkt seit 2008 die breite Masse besser eingelullt, manipuliert und verblendet hat,
Das sich die breite Masse nicht für Gold interessiert, kann man nicht nur auf Manipulation und Verblendung reduzieren.

So macht man es sich viel zu einfach.

Nach dem Motto:

"Alle sind Dumm, ich weiß es besser", sagte der kleine Elf und tanzte auf dem Vulkan

Die Kernfrage ist, warum interessieren sich die Leute nicht für Gold ?

Es gibt genug intelligente Menschen die nichts von Gold halten. Da muss man nicht "manipuliert" oder "verblendet" sein.

Und genau um diese Frage zu beantworten muss man seine "Bestätigungszone" verlassen und neue Meinungsräume erforschen.



Grüße
DF

Beitrag 27.03.2014, 22:28

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Goldhamster79
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donnyflame hat geschrieben:
in einem Zustand der zu keinem Zeitpunkt seit 2008 die breite Masse besser eingelullt, manipuliert und verblendet hat,
Das sich die breite Masse nicht für Gold interessiert, kann man nicht nur auf Manipulation und Verblendung reduzieren.

So macht man es sich viel zu einfach.

Die Kernfrage ist, warum interessieren sich die Leute nicht für Gold ?

Es gibt genug intelligente Menschen die nichts von Gold halten. Da muss man nicht "manipuliert" oder "verblendet" sein.
Doch, denn die alglemein gefasste Verblendung und Manipulation kaschiert das Wesen des Geldsystems und wer das nicht versteht, was nur den Anschein von Geld hat, hat auch keine guten Chancen zu verstehen, was Gold ist.
Ganz egal für wie intelligent andere ihn halten mögen.

Und wer glaubt, was er vorgekaut bekommt, nicht hinterfragt, der muss glauben, dass die Zettel der Götze der Welt sind.

nameschonweg hat es sehr schön in seiner Signatur stehen, Geldscheine sind die Glasperlen unserer Zeit...
(oder so ähnlich)

Goldhamster

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