Wie steht es um die Händler ???

[Dragonh3art]

Hallo,
ich habe mal eine vielleicht blöde frage.
Mir ist aufgefallen das bei dem ein oder anderen Händler seid Tagen die Preise konstant bleiben obwohl der Kurs weiter fällt. Bedeutet dieses das die ersten Händler an Ihre Grenzen kommen ?

MfG
Dragonh3art

[kleinanleger]

... da hatten wir wohl zeitgleich den selben Gedanken
(mein Post bei: Neue Gold.de-Funktionen: Top10, Aufgeldvergleich)

das trübt den Kauf-Wunsch ein wenig ein...

[gernreich]

Warum sollten die Händler die Preise senken? Der "richtige" Sammler ist ja bereit "fast" jeden Preis zu zahlen.
Außerdem, wer weiß, zu welchem Preis der Händler eingekauft hat, da ist er womöglich nicht bereit, unter EK zu verkaufen.

[Knoxler]

... da hatten wir wohl zeitgleich den selben Gedanken
(mein Post bei: Neue Gold.de-Funktionen: Top10, Aufgeldvergleich)

das trübt den Kauf-Wunsch ein wenig ein...

Da bleiben einem ja wohl oder übel, nur noch die 1kg Ziegel.

Da kaufen wir eben nich jede Woche.

Knoxler

[Klecks]

Warum sollten die Händler die Preise senken? Der "richtige" Sammler ist ja bereit "fast" jeden Preis zu zahlen.
Außerdem, wer weiß, zu welchem Preis der Händler eingekauft hat, da ist er womöglich nicht bereit, unter EK zu verkaufen.

Gleich drei Denkfehler.

1.) Mindestens 75% der im Preisvergleich gelisteten Münzen und Barren sind keine Sammler- sondern reine Bullionware. Und für die gibt es praktisch keine Sammler sondern fast nur Anleger als Käufer. Anleger wiederum sind eben nicht bereit, fast jeden Preis zu zahlen, sondern wollen im Gegenteil derartige Kursrutscher nutzen, um billig einzukaufen.

2.) Händler müssen zu beinahe jeden Preis einkaufen, um jederzeit anbieten zu können. Dadurch kann es durchaus mal vorkommen, dass sie zeitweise unter Einkauf anbieten müssen. Dafür wird bei niedrigen Kursen eingekaufte Ware oft erst bei höheren Kursen wieder verkauft. Die Marge für den Händler ist dann entsprechend größer, was die momentanen (möglichen) Verluste wieder ausgleicht. Das nennt man cost-average-Effekt.

3.) Bei weitem nicht jeder Händler hat die angebotene Ware auch physisch vorrätig. Gerade bei Bullionware wird viel "leer" verkauft, d.h. der Händler besorgt selbst erst die Ware, wenn eine Bestellung bei ihm eingeht. Daher auch die oft sehr langen Lieferzeiten mancher Anbieter, die man in anderen Bereichen des Onlinehandels (Elektronik, Mode usw.) so nicht kennt.

Nur von ein paar Sammlermünzen kann kein EM-Händler leben. Den Händlern wird über kurz oder lang gar nichts anderes übrig bleiben als mit den Kursen zu gehen. Wenn Bullionware deutlich über Wert verkauft wird, bleiben die umsatzstärksten Kunden aus: Die Anleger.

[Geldsammler]

Hallo Klecks: Ein Punkt fehlt noch in Deiner Aufzählung. Die großen Händler (bei Auragentum habe ich nachgefragt) dürften sich durch Hedges entsprechend absichern. Das geht natürlich nur innerhalb bestimmter Grenzen, sonst lohnt es sich finanziell nicht. Aber im Prinzip versichern die sich gegen Wertverluste ihres Lagerbestandes. Da braucht man natürlich sehr viel Gespür und Erfahrung. Und gute Programme. Ein absolut spannendes Thema. Nur mit Cost-Average-Effekt wäre das für große Händler ein verdammt riskantes Spielchen mit dem Feuer. Kleine Händler dürften das Risiko durch extrem geringe Lagerbestände und den richtigen Einkaufszeitpunkt einigermaßen in den Griff bekommen. Vielleicht werden sie aber auch durch Großhändler unterstützt, die wiederum das Hedging für sie organisieren?
Ehrlich gesagt: Mir solls egal sein. Ich gehe immer zu den Händlern im unteren Preisviertel...

[gernreich]

@ Klecks:
Gut, dass ich mich hier angemeldet habe. Hier kann ich als Anfänger lernen.
Das ist wirklich nicht ironisch gemeint

[lifesgood]

... für den Händler, der die Ware erst bestellt, wenn die Bestellung des Kunden vorliegt, spielt der Preis keine Rolle, weil er ja auch zu dem niedrigeren Preis einkauft.

Auch für den Händler, der eine gewisse Lagerhaltung betreibt, bleibt der operative Gewinn erhalten, sofern er seinen Lagerbestand konstant hält.

Denn er verkauft zwar Ware unter seinem Einkaufspreis, aber die Ware, die er dann nachbestellt, um den Bestand wieder aufzufüllen, kauft er ja wieder günstiger.

Somit liegt der Verlust des Händlers nur darin, dass der Wert seines Lagerbestandes sinkt, obwohl es genausoviele Unzen sind wie immer.

Wenn dieser Lagerbestand aber schon z.B. vor 10 Jahren aufgebaut wurde, hatte der Händler damals deutlich weniger dafür bezahlt, als er heute wert ist. Und wenn er den Lagerbestand in 10 Jahren noch hat, wird er vermutlich auch wieder deutlich mehr wert sein als heute.

lifesgood

[K]

.
Will mich nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen,
aber zur Zeit möchte ich kein Händler sein.

Ich kenne meine Pappenheimer und bestelle ( wenn überhaupt ) nur dort.

[Dragonh3art]

Danke für eure Antworten. Dann wundert es mich halt nur noch so warum der Preis bei dem ein oder anderen Händler stehen bleibt.

THX
Dragonh3art

[Silberhamstern]

Zu welchem Preis wird denn ein Händler zum Bsp den Eagle 2014 zu 15,50 Euro anbietet? Hat da jemand Ahnung? Das würde mich echt mal interessieren .Welche Marge hat der so?

[Klecks]

@ gernreich: Dafür ist so ein Forum da. Herzlich Willkommen übrigens

@ Dragonh3art: Ich schätze, der eine oder andere Händler hofft, dass der Kurs seinen Boden in den nächsten Tagen findet und dann wieder zu steigen anfängt. Also versucht man, das Tief so lange wie möglich auszusitzen.

[Klecks]

Zu welchem Preis wird denn ein Händler zum Bsp den Eagle 2014 zu 15,50 Euro anbietet? Hat da jemand Ahnung? Das würde mich echt mal interessieren .Welche Marge hat der so?

Aktuell (06.11.204 21:05) steht der Silberkurs bei 12,47. Je nachdem, wo der Händler einkauft und welche Konditionen er dort hat, wird sein Einkaufspreis knapp drüber oder knapp drunter sein. Nehmen wir der Einfachheit halber an, er zahlt 13,- €, dann sind das 2,50 € Aufschlag inklusive Märchensteuer. Differenzbesteuerung abgezogen bleiben ihm 2,10 netto.