Vorurteile gegenüber Gold
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Mit diesem Thread möchte ich den Vorurteilen und Scheinargumenten auf den Grund gehen und saubere Gegenpositionen aufbauen. Als Argumente ebenso wie als rhetorische Kniffe.
Meine Bitte: Bringt hier klassisches "Geschwätz" und helft es durch Argumente auseinanderzunehmen.
Hier als Anfang ein paar "Klassiker":
- Gold bringt keine Zinsen
- An Gold klebt Blut und Leid
- Gold wird von Verbrechern (Schwarzgeld, Drogendealer etc.) genutzt
- Gold hat eigentlich keinen Wert in einer modernen Volkswirtschaft
- Gold ist zu teuer
Ich werde mich später dazu mit meinen Argumenten äußern, will aber erst mal sehen, was hier von den anderen Forenteilnehmern noch kommt.
- VfL Bochum 1848
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Hattest Du ja eigentlich schon erwähnt: - Gold hat eigentlich keinen Wert in einer modernen Volkswirtschaft.
Nun wissen wir hier ja alle um die Kaufkrafterhaltung von Gold im Laufe der Geschichte, ist ja schon zur Genüge dargelegt worden....
Allerdings muss man meines Erachtens auch selbstkritisch folgendes überlegen:
-Die christliche z.B. Kirche hatte auch ca. 2000 Jahre lang einen gewissen Machtfaktor (im Mittelalter sogar einen eminent großen) in der Gesellschaft, dieser hat sich innerhalb weniger Jahre/Jahrzehnte weitgehend, zumindest in Wohlstandsgesellschaften, aufgelöst.
-Ein Faustkeil hatte in der Steinzeit auch Jahrtausende lang einen hohen Wert, bis zum Beginn der Bronzezeit....
-Der Bogen hatte in der Menschheitsgeschichte einen hohen Wert bis zur Erfindung der Schusswaffen....
Ist nur mal so´n Brainstorming von mir, will sagen, zu sicher sollte man sich in der Goldanlage in Bezug auf obiges Argument auch nie sein!
... ob es zu teuer ist, weiss ich nicht. Aber billig ist es auf jeden Fall nicht mehr.Geldsammler hat geschrieben: - Gold ist zu teuer
Betrachtet man den Goldpreis in FIAT, also Euro, so hat sich der Preis innerhalb von 10 Jahren mehr als verdreifacht (am 31.12.2004 lag der Spotpreis für die Unze bei 319,75 €).
Betrachtet man den Goldpreis im Verhältnis zu anderen Metallen, wie z.B. Silber, so ist es bei einer Ratio von über 73 auch nicht billig.
Und betrachtet man Gold im Verhältnis zum DAX ist es auch eher teurer geworden. Am 31.12.2004 stand der DAX bei 4,256 Punkten. Der Dax kostete also umgerechnet 13,31 Unzen Gold. Aktuell steht der DAX bei 11.130 Punkten und der Spotpreis für die Unze Gold bei 1.058,95 €, also kostet der DAX aktuell rund 10,5 Unzen Gold. Gold hat sich also auch im Verhältnis zum hochgelobten DAX in den letzten 10 Jahren um über 20% verteuert.
lifesgood
Der Staat führt Bargeldverbote (oder Kontrollen) ein, wie schon in einigen Ländern geschehen wo man ab 1.000 (Italien) oder 3.000 (Belgien) Eur nicht mehr bar bezahlen darf, oder wie in Deutschland wo man die Handwerkerrechnung überweisen muss. Dann kommt ein Verbot für (Privat!)leute entweder mit Gold zu handeln oder sogar Gold zu besitzen , oder es wird eine prohibitiv hohe Transaktionsteuer eingeführt (wie in Frankreich, obwohl einige die ca. 10% noch annehmbar finden.
So, dann hat man zwar noch Gold, es hat seinen Wert natürlich nicht verloren, aber man kann nichts mehr damit anfangen ohne sich strafbar zu machen, was für diejenigen die dabei erwischt werden natürlich blöd ist.
Als Gegenargument fällt mir dazu ein dass man das Gold eben vererbt und irgendwann kommen wieder andere Zeiten und die Kinder oder Enkel freuen sich. Aber was macht man wenn man das Gold als alternative Rente gekauft hat, oder um sich in 10 Jahren eine Wohnung zu kaufen?
Wer es nicht angibt, begibt sich mit seinem Edelmetall in die Illegalität und hat Probleme es dann irgendwann umzuwandeln.
Aber das bringt dem Staat mehr, als wenn er es verbietet. Und der Staat braucht ja in erster Linie Kohle. Es bringt ihm wenig, mit Gold seine Währungsreserven aufzustocken, wenn gleichzeitig der Markt dafür kleiner wird oder verschwindet. Eine goldgedeckte oder -gebundene Währung wird wohl eher nicht mehr kommen. Und nur dafür würde es Sinn machen, den Privatpersonen das Gold abzunehmen.
lifesgood
Dagegen lässt sich wohl schwer argumentieren, denn Gold birngt nun mal keine Zinsen oder laufende Erträge. Gewinne entstehen da nur durch spekulative Kurssteigerungen, oder man verleiht sein Gold, legt das Geld andersweitig an und kassiert dort Zinsen.Geldsammler hat geschrieben:Gold bringt keine Zinsen
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Geld bringt auch keine Zinsen oder Erträge, dazu muß man es erstmal verleihen oder in irgendetwas investieren!MaciejP hat geschrieben:Dagegen lässt sich wohl schwer argumentieren, denn Gold birngt nun mal keine Zinsen oder laufende Erträge. Gewinne entstehen da nur durch spekulative Kurssteigerungen, oder man verleiht sein Gold, legt das Geld andersweitig an und kassiert dort Zinsen.Geldsammler hat geschrieben:Gold bringt keine Zinsen
Gold bringt keine Zinsen? Zinsen=neue Kredite=Vergrößerung der Geldmenge.
Den Haudegen in einer unethischen Ellenbogen-Zinseszinsgesellschaft wird das aber nicht jucken, solange der "Gewinn" die Armut der anderen zur Folge hat.
GOLD IST GELD d.h. Gold ist eine (die einzige!) Währung wie Dollar, Euro und viele andere Währungen, die es einmal gegeben hat und geben wird, da GOLD immer seinen Wert beibehalten wird.
Die Goldwährung wird seit tausenden von Jahren praktiziert und es wird auch sicherlich noch einige Zeit so bleiben(die wir hier nicht mehr erleben werden) auch wenn die FEDs dieser Welt Gold "bis aufs Blut" bekämpfen, da ein hoher Goldwert immer ein Mißtrauensvotum ggü. der jeweiligen Währung ist, aktuell zu besichtigen in Rubel, Yen u.a.
Auch wenn man sich das Verhältnis von Dollar und Gold über nur 100 Jahre betrachtet, hat der Dollar seinen Wert verloren, Gold dagegen?
Von daher das Argument Gold bringt keine Zinsen ein Unsinn, der nicht auszurotten ist, da Gold nunmehr der Wertspeicher per se ist.
Und teuer ist relativ gemessen, an dem was man dafür bekommt - ups und downs wird es immer geben, dies ist mit allen Währungen immer so gewesen, aber Gold wird und bleibt DIE Währung/das Geld schlechthin, anerkannt seit tausenden von Jahren und wahrscheinlich auch noch für ein paar tausend Jahre mehr! (das wird sich auch durch die Erfindung der bitcoins NIEMALS ändern )
Im Gegenteil: für schöne alte Stücke erhält man nicht nur den Goldwert, sondern auch noch einen numismatischen Aufschlag! (man denke nur an die kürzlich in Israel gefundenen Goldmünzen von rd. 9 KG - der Wert der Münzen ist HÖHER als der entsprechende Goldwert ) Man betrage dies mal nur auf die heutigen Lungre & Co.! )
Alte Dollars oder andere alte Währungen in Papier - meistens kann ma sich damit nur den Hintern abwischen!
Dies wird mit allen FIAT -Währungen früher oder später passieren mit Ausnahme von Gold (und auch in Grenzen Silber).
Da stellt sich zunächst mal die Frage, wie du Wert von Preis unterscheidest. Der Preis von Gold im Verhältnis zu anderen Währungen schwankt ständig. Der Wert, nach meiner Definition als Verhältnis des Preises von Gold gegen andere Waren in der gleichen Währung, schwankt aber auch ständig! Es ist also nicht so, dass nur Gold den einzig festen Wert in diesem Universum hat, und alles andere um Gold herumschwankt. Vielmehr schwanken alle Assets gegeneinander, darunter also auch Gold.1107greg hat geschrieben:GOLD IST GELD d.h. Gold ist eine (die einzige!) Währung wie Dollar, Euro und viele andere Währungen, die es einmal gegeben hat und geben wird, da GOLD immer seinen Wert beibehalten wird.
Was genau ist denn daran Unsinn? Der Punkt ist ja hier nicht die Eigenschaft des Wertspeichers (was letztlich auf Kurssteigerungen basiert), sondern die der Zinsgenerierung. Das sind zwei verschiedene Eigenschaften.Von daher das Argument Gold bringt keine Zinsen ein Unsinn, der nicht auszurotten ist, da Gold nunmehr der Wertspeicher per se ist.
Wenn man deine Aussage, dass Gold Geld sei, und die vom Datenreisenden verbindet, würde das ja passen. Kein Geld bringt von sich aus Zinsen, also auch das Geld Gold nicht. Man muss das Geld erst gegen andere Anlagen eintauschen, die Zinsen, Dividenden oder andere Erträge bringen.
dies ist ein relativ einfaches Dreiecksystem:nehmen wir an ein EFH-Durchnittshaus in Deutschland kostet 250.000 €.
Dies entspricht ungefähr 230 Unzen Gold.
Was ich behaupte ist, daß in der Vergangenheit wie Zukunft man weiterhin immer 230 Unzen für ein derartiges Haus zahlen wird, unabhängig davon, was mit dem Euro (oder auch anderen Währungen) passieren wird.
Lustig wird es dann, wenn die Zeiten finanziell etwas unruhig werden. Dann kann es passieren, daß die Preise für Gold nach oben wie nach unten stark abweichen auch beispielsweise 100 Unzen für dieses Haus nur noch zahlen muss oder aber auch 300 Unzen. Im Fall von 100 Unzen sollte man Gold einsetzen (verkaufen), um den Wert/Preis von Gold zu realisieren und dafür in eine Immobilie umsetzen, im Fall von 300 sollte man Gold dazu akkumulieren.
Diese wilden Zeiten hat es immer wieder gegeben. In manchen Ländern kann man dies auch aktuell gerade beobachten, wenn man sich die Entwicklung lokaler Währungen anschaut(Rußland, Ukraine, manche afrikanische Statten, Südamerika.(Jeder, der seine lokale Währung VORHER in Gold umgetauscht hätte,würde sich schon heute dafür beglückwünschen.)
Daß diese Zeiten auch auf das Euroland zukommen werden ist absehbar...
Zentral ist halt, wie man selber den Wert/Preis von Gold einschätzt - ist dieser am oberen Ende der Fahnenstange oder am unteren. Aber unabhängig davon auf Dauer (längerfristig) steht man mit Gold nie verkehrt da, da GOLD GELD IST . Der Atem kann auch schon mal über 30 Jahre angehalten werden müssen...
- VfL Bochum 1848
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Dieses Argument kann man sicherlich widerlegen, indem man die bekannten Goldlagerstätten und Reserven in den entsprechend explorierten Ländern aufführt.
Allerdings kann man meines Erachtens auch hier nicht ganz sicher sein, könnten ja durchaus noch große Goldvorkommen in Ländern und Kontinenten vorhanden sein, die bisher aufgrund von technischen Schwierigkeiten nicht erschlossen wurden, denke nur mal an Sibirien, Antarktis, Wüsten, Meeresboden......
Hier müsste allerdings die Goldförderung wirtschaftlich Sinn machen, ist allerdings in Zukunft möglich, dass die Förderung aufgrund von technischen Weiterentwicklungen wirtschaftlich werden könnte.
das leicht erschließbare Gold ist schon alles aus der Erde "ausgekratzt". Es wird immer teurer. eine Unze zu produzieren, in Südafrika ist sicherlich noch genug da, nur muss man mittlerweile 3-4.000m unter die Erde. Energiekosten werden immer teurer...
Die Ausbeut "oberiridischer" Fundstätten pro Gramm pro Tonne wird immer geringer
Klar kann woanders noch gefördert werden, doch dies lohnt sich erst, wenn die Preise pro Unze auf entpechende Werte gestiegen sind - meine vorsichtige Schätzung auf $ 2.400 in 10 Jahren.
Wer weiss, ob dann nicht der € schon von unseren tollen Spezialisten auf Lire_Niveau runter gewirtschaftet wurde.
- joecoin
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Richtig. Also auch keine negativen .Geldsammler hat geschrieben: - Gold bringt keine Zinsen
Wie an jedem Geld.Geldsammler hat geschrieben: - An Gold klebt Blut und Leid
Das ist Quatsch. Schwarzgeld wäscht man bei Banken und ich bezweifle, dass man irgendwo auf der Welt sein Haschisch mit Goldstaub bezahlt. Die hauptsächlichen Währungen für Verbrecher sind USD und EUR, was aber offensichtlich niemand als Nachteil dieser Währungen auslegt.Geldsammler hat geschrieben: - Gold wird von Verbrechern (Schwarzgeld, Drogendealer etc.) genutzt
Gold hat einen wirtschaftlichen Nutzwert, der allerdings unter seinem Marktpreis liegt. Ansonsten hat in jeder modernen oder auch unmodernen Gesellschaft alles den Wert, den die Ge3sellschaft ihm gibt.Geldsammler hat geschrieben: - Gold hat eigentlich keinen Wert in einer modernen Volkswirtschaft
Gold ist immer dann zu teuer, wenn ich welches kaufen möchte. Zu allen anderen Zeitpunkten ist es viel zu billig.Geldsammler hat geschrieben: - Gold ist zu teuer
findet
Joe
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Genau hier kann aber auch die Gefahr liegen wenn der Wind sich dreht.joecoin hat geschrieben:...
Gold hat einen wirtschaftlichen Nutzwert, der allerdings unter seinem Marktpreis liegt.
...
findet
Joe
Wie ich schon in meinem Post weiter oben geschrieben habe bin ich der Meinung, man darf nicht unbedingt von Sachverhalten, die jahrhunderte-/jahrtausendelangen Bestand hatten/haben, wie die Kaufkraft des Goldes, auf unbeschränkte Gültigkeit für die Zukunft schließen.
Vielleicht werden ja bald Diamanten oder seltene Erden des neue Wertaufbewahrungsmittel schlechthin und lösen die EM ab.
Bleibe aber trotzdem bullish für Gold, wollts nur mal gesagt haben!
Sorry, aber weltfremd!
Gold (& Silber) haben sich seit tausenden von Jahren aufgrund Ihrer Seltenheit bewährt. Erst WIR seit ein paar Jahrzehnten wissen alles angeblich besser....in ein paar Jahrzehnten kann alles wieder schon ganz anders sein und die Erfahrungen von Jahrtausenden vielleicht doch besser wieder angewandt werden....
PS: ich will nicht in die Steinzeit zurück und meine Apple SPs mag ich auch
- VfL Bochum 1848
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Schön dass ich Dich heute auch mal zum Lachen bringen konnte.1107greg hat geschrieben:...
Sorry, aber weltfremd!
PS: ich will nicht in die Steinzeit zurück und meine Apple SPs mag ich auch
PS: ich glaube ja auch nicht, dass Bayern noch mal in die Steinzeit zurückfällt, höchstens der FCB, wenn Hoeneß nicht bald aus dem Knast rauskommt
- joecoin
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Das sehe ich genauso, vor allem in dem Moment in dem die Menschheit an der Schwelle zur Informationsgesellschaft steht. Aber sowas sollten wir hier nicht sagen da das an dieser Stelle als Ketzerei angesehen wird .VfL Bochum 1848 hat geschrieben:Genau hier kann aber auch die Gefahr liegen wenn der Wind sich dreht.joecoin hat geschrieben:...
Gold hat einen wirtschaftlichen Nutzwert, der allerdings unter seinem Marktpreis liegt.
...
findet
Joe
Wie ich schon in meinem Post weiter oben geschrieben habe bin ich der Meinung, man darf nicht unbedingt von Sachverhalten, die jahrhunderte-/jahrtausendelangen Bestand hatten/haben, wie die Kaufkraft des Goldes, auf unbeschränkte Gültigkeit für die Zukunft schließen.
Same here.VfL Bochum 1848 hat geschrieben: Bleibe aber trotzdem bullish für Gold, wollts nur mal gesagt haben!
Joe