Goldpulver, Goldstaub oder Reichbleichgold? Feinheit? Wert?

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Beitrag 07.07.2015, 10:04

goldpulver
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Hallo,

ich habe bereits im Forum nach Goldstaub und -pulver gesucht aber ohne Erfolg. Ich bin "stolzer" Besitzer von 42 Gramm Goldpulver / Goldstaub oder zumindest gehe ich davon aus das es welches ist. Das Pulver hat mein Vater wahrscheinlich für künstlerische Zwecke gekauft, nur leider ist er bereits vor 15 Jahren verstorben. Ich habe gut in Erinnerung, dass er meinte, dass es Gold sei aber woher und wofür weiß ich nicht (mehr). Das Pulver ist mindestens 20 Jahre alt.

Nun ist meine Frage ob und wie man heraus bekommen kann ob es überhaupt echtes Gold ist? Wie kann man es von Reichbleichgold (Messingpigmente') unterscheiden. Was schon auffällig ist, dass sich das Pulver in den 20 Jahren farblich nicht verändert hat und immernoch strahlt und glänzt wie Gold.

Falls es Gold ist, kann man die Feinheit irgendwie ermitteln oder schätzen? Kauf jemand sowas oder ist Pulver "schwer vermittelbar"?

Vielen lieben DankBild
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Beitrag 07.07.2015, 10:36

EM_Sammler
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Ich habe noch nie Goldprüfsets besessen. Es gibt Säureprüfsets, mit denen man den Goldgehalt prüfen kann für zwischen 20€ und 30€. Nur weiss ich nicht ob der Goldstaub fein genug für einen Test ist. Elektronische Goldtester sind zu teuer für den Einmalgebrauch.

Es bleibt noch die Variante zu einem Goldankäufer, Juwelier, Münhandel, Bank (mit Edelmetallabteilung) zu gehen, um diese zu bitten den Staub zu testen.

VG

Beitrag 07.07.2015, 11:01

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VfL Bochum 1848
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Falls Du einen Neodym-Magneten hast kannst Du mit dem mal drübergehen, Gold ist nicht magnetisch, dürft also nichts am Magneten hängenbleiben.
Ob Dich das so richtig weiterbringt, weiß ich nicht, aber falls Du einen Magneten hast, kannst Du das ja vorab mal ausprobieren, bleibt der Staub hängen - kein Gold.

smilie_24
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Beitrag 07.07.2015, 11:27

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eisendieter
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hallo goldpulver,

ich würde das Zeug als allererstes mal einschmelzen

LG
Erfolgreich gehandelt: ja

E PLURIBUS UNUM

Beitrag 07.07.2015, 11:37

dirty old
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@Bochum
Messing könnte er so aber auch nicht ausschließen. smilie_24
Grüsse!!

Beitrag 07.07.2015, 11:44

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dirty old hat geschrieben:@Bochum
Messing könnte er so aber auch nicht ausschließen. smilie_24
Joh, hast Recht, Aluminium, Kupfer, Silber, auch nicht.
Aber was ich sagen wollte: Fast jeder hat einen Magneten zu Hause, da braucht man nicht viel investieren, falls der Staub hängenbleibt ist es definitiv erst mal kein Gold!

smilie_24
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Beitrag 07.07.2015, 12:23

EM_Sammler
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Mit dem Magneten kannst du aber nur

Eisen (auch Stahl), Kobalt und Nickel

ausschließen.

Eisen fällt auch ohne Magnet weg, bei unserer heutigen Luftfeuchtigkeit wäre Eisenpulver schon lange kein Pulver mehr, sondern ein rostiger Haufen etwas. smilie_11

Beitrag 07.07.2015, 12:34

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Aber jetzt nochmal:

-Bleibt der Staub am Magneten hängen - definitiv kein Gold, irgendwas anderes

-Bleibt der Staub nicht hängen - es könnte Gold sein, aber auch Kupfer, Messing, etc.

Das Verfahren soll doch nur einen ersten kostengünstigen Anhaltspunkt liefern smilie_43
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Beitrag 07.07.2015, 23:44

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Friedrich 3
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Am besten zur ESG damit und sich dafür einen netten Barren schicken lassen.Die können auch klären was und in welcher Reinheit das Metall ist.
So und nicht anders!

Erfolgreich gehandelt: ja klar..

Beitrag 08.07.2015, 07:44

Knoxler
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Such mal 'nen Stempel. smilie_02

Knoxler
wunderbar gehandelt: mit Ratatoeskr, rosab2000, DuraAce, Eligius, d.pust, kintaro

Beitrag 08.07.2015, 07:49

kaufmax
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@ goldpulver

Eine nicht eingetretene Verfärbung des Pulvers scheint mir schon ein gutes Zeichen.
ich würde das Pulver vakuumverpackt dem Goldhändler um die Ecke ins Röntgenfluoreszenz-Spektrometer legen lassen. Der sagt die Folie würde dabei nicht stören. Wenn Du dann Gewissheit hast, dann ab zum Aufkäufer: http://www.gold.de/goldankauf.html Marin, ESG ...

goldige Grüße

kaufmax

Beitrag 08.07.2015, 09:45

Klecks
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Auf Fotos lässt sich sowas ja immer nur sehr unzureichend beurteilen. Trotzdem: Das sieht mir tatsächlich nach Goldpuder aus, wie es (mit Leinöl vermischt) zum Malen oder für bestimmte Effektvergoldungen verwendet wird (oder wurde, bevor das gelbe Zeugs zu teuer geworden ist).

Die sicherste und einfachste Testmethode ist die von EM_Sammler bereits erwähnte Prüfsäure. Ein paar Körnchen vom Pulver sollten reichen, du brauchst also nicht gleich die Säure in die Schüssel kippen smilie_16
Wenn es echtes Goldpuder ist müsste die Reinheit bei mindestens 23 Karat (~960/1000) liegen.
Das Leben ist zu kurz, um alle Fehler selber zu machen.

Beitrag 08.07.2015, 23:21

Alviola
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Allein die Tatsache, das sich das Metall in all den Jahren (15, wenn ich richtig gelesen habe) kaum bis gar nicht farblich verändert hat, ist doch ein starkes Indiz für Gold. Silber, Messing, Kupfer - all das wäre, selbst in einer Zip-Tüte aufbewahrt, längst schwarz oder grün.

Beitrag 10.07.2015, 09:23

goldpulver
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Erst einmal vielen Dank für die vielen Antworten, ich bin wirklich überwältigt ;-)

Das mit dem Neodym-Magneten habe ich probiert (hatte glücklicher Weise einen da) und wenn ich mit dem wirklich extrem starken Magneten über den Staub gehe dann bewegen sich sehr wenige Körnchen und einige springen auch zum Magneten über aber im Verhältnis zu den Gesamtkörnchen vielleicht 1/1000. Das könnte also kleinste Verunreinigungen sein oder aber auch mit dem "Wirbelstromeffekt" zusammen hängen (habe ich eben etwas drüber gelesen).

Ich bin mir dank eurer Aussagen nun auch ziemlich sicher, dass es echtes Gold ist, da es seit 20 Jahren strahlt wie am ersten Tag. Unklar bleibt eigentlich nur die Feinheit.

Ich habe bereits telefonisch bei 3 lokalen (Erfurt, Gotha, Eisenach) Goldankäufern nachgefragt und 2 haben gleich abgelehnt ohne den Staub zu sehen. Einer meinte er würde ihn sich anschauen und ggf. kaufen. Ein andere meinte er hätte mit Pulver schlechte Erfahrungen gemacht wegen Messing wobei ich denke, dass das ein Profi Ankäufer unterscheiden können sollte.

Ich werde den einen Ankäufer mal aufsuchen und hoffen, dass er mich nicht übers Ohr haut. Nehmen wir mal an es sind tatsächlich 42 Gramm, das lässt sich ja gut bestimmen. Dann die Frage nach der Feinheit, das muss der Ankäufer irgendwie messen oder eben schätzen. Nehmen wir hier mal 22 bis 24 Karat an, wären ca. 30 Euro je Gramm also 1260 Euro. Wird der Ankäufer jetzt noch einen Abschlag einkalkulieren weil es Pulver ist und er es einschmelzen muss oder macht das keinen Unterschied?

Lieben Dank euch

Beitrag 10.07.2015, 09:43

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Travetown
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Hallo,

an Deiner Stelle würde ich es hierhin einschicken: https://www.scheideanstalt.de/
Ich selbst habe nur beste Erfahrungen mit der ESG gemacht.

Im Moment wird 31,30 pro Gramm Schmelzgold bezahlt.

Gruß

Travetown

Beitrag 10.07.2015, 09:43

tgwg
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Beispiel für einen möglichen Ankäufer:

Stand jetzt, während ich dies schreibe, bietet die ESG (hier auf gold.de zu finden) 31,30 €/g Feingold bzw. 28,67 €/g bei 917er Gold (22 Karat):
https://www.scheideanstalt.de/gold-ankaufskurse/

Du hast die Kosten für den Versand als Paket dorthin (durch ESG versichert, wenn Du Dich an die dort beschriebenen Regeln hältst), so dass Du ganz leicht ausrechnen kannst, was Dein lokaler Anbieter bieten müsste, dass es für Dich günstiger ist.

Unter "Goldankauf" im Menü auf dieser Seite findest Du noch weitere Ankäufer, die auch bessere Preise als die o. g. bieten. Einfach dort beim aktuell besten schauen, wie es mit Kosten für versicherten Versand aussieht, denn bei einem Versand per DHL o. ä. ist Gold über 500 EUR nicht versichert/versicherbar. Da bräuchtest Du einen Wertlogistiker und dann wird der Versand deutlich teuerer.

Beitrag 10.07.2015, 11:13

goldpulver
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Das hilft mir nochmals weiter, vielen Dank.

Ein Händler vor Ort hat für mich natürlich den Vorteil, dass ich das Pulver hinbringe, er es möglichst in meinem Beisein prüft und wiegt und ich den Wert ausbezahlt bekomme, zumindest stelle ich mir das so vor.

Kann man beim Einschicken wirklich sicher sein, dass sowohl Gewicht als auch Feinheit korrekt ermittelt werden? Kann man davon ausgehen, dass die TOP10 unter http://www.gold.de/goldankauf.html absolut seriös sind? Wenn ja wäre das natürlich eine gute Option falls das Angebot beim Ankäufer vor Ort unvernünftig erscheint.

Ist von einem Verkauf bei Ebay generell abzuraten?

Herzlichen Dank

Beitrag 10.07.2015, 11:34

dirty old
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Bevor Du selbst nicht weißt was Du da besitzt,würde ich von einem wie auch immer gearteten Verkauf absehen.Schönes WE. smilie_18
Grüsse!!

Beitrag 10.07.2015, 12:23

Artist
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Hallo,
opfere 1 Körnchen des gelben Metalles und besorge dir Ammoniak aus dem Baumarkt, Drogierie, etc. Tue das Körnchen in ein kleines Gläschen, möglichst verschließbar und tue die Menge eines Teelöffels Ammoniak darüber. Wenn es nach einem Tag unverändert ist, handelt es sich jedenfalls nicht um Messing, das bei dieser Prozedur das Ammoniak blau verfärbt. Vorsicht: Schutzbrille tragen!
Artist

Beitrag 10.07.2015, 13:22

plataoro
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goldpulver hat geschrieben: ....
Ist von einem Verkauf bei Ebay generell abzuraten?
...

In dem Fall ja. Der VK Preis bei Ebay wird vermutlich nicht signifikant höher sein als der VK Preis bei einer Scheideanstalt. Bei Ebay zahlst du aber im Nachgang zusätzlich noch eine hohe Gebühr u. hast zus. die Unsicherheit, dass der private Käufer im Nachgang Probleme macht.

Grüße
smilie_24

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