Gründe, weshalb der Goldpreis wieder sinkt

Edelmetall-Themen, neue Bullion- und Sammlermünzen, historische Hintergründe, Fachwissen

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Beitrag 03.01.2011, 14:04

scottjohnson
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Der Preisanstieg von Gold ist in den letzten Jahren sehr bemerkenswert. Wenn man sich mit dem Thema Goldpreis auseinandersetzt, dann finden sich zahlreiche Gründe, weshalb der Goldpreis gestiegen ist und weiter steigt.

Mich interessieren nun die Gegenargumente. Gibt es Gründe, weshalb man NICHT in Gold investieren sollte?
Sicherlich, der Goldpreis schwankt. Aber die Finanzkrise ist noch nicht überwunden. Die US-Notenbank druckt soviele Dollar, wie noch nie zuvor... es kann tatsächlich zu einer Hyperinflation kommen. Wenn man sich die Kurse der letzten Jahrzehnte anschaut, so sieht man einen starken Trend nach oben.

Weshalb sollte der Goldkurs nun fallen? Klar, in diesem Forum gibt es sicherlich viele, die auf Gold schwören. Doch gibt es gute Argumente gegen die Investition in Gold? Man sollte möglichst alle Fakten kennen, um ein umfassendes Urteil zu treffen. Danke für eure Tipps.

Beitrag 03.01.2011, 14:09

Goldbug
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Hallo scottjohnson,

solange die Krise nicht überwunden ist, kann ich keine Gründe finden, die für einen dramatischen Verfall der Edelmetallkurse sprächen! Möglicherweise könnten größere neue Vorkommen den Goldpreis etwas erschüttern, aber ansonsten? smilie_08

Beitrag 03.01.2011, 14:27

MapleHF
... der Anstieg 2010 war schon recht heftig.

Ich selbst bin seit 2003 dabei.

Hier mal die Jahresendkurse (Spotpreis in Euro) seit 2003 und die Veränderung zum Vorjahr

2003 - 331,23 € / + 0,09 € oder + 0,03%
2004 - 319,75 € / - 11,48 € oder - 3,46 %
2005 - 433,20 € / + 113,45 € oder + 35,48 %
2006 - 481,70 € / + 48,50 € oder + 11,2 %
2007 - 566,48 € / + 84,78 € oder + 17,6 %
2008 - 616,36 € / + 49,88 € oder + 8,8 %
2009 - 761,14 € / + 144,78 € oder + 23,48 %
2010 - 1061,79 € / + 300,65 € oder + 39,5 %

Du siehst in diesem Zeitraum gab es Rücksetzer und gab es moderate Steigerungen.

Das Jahr 2010 hat alles getoppt. Der Goldpreis ist nominal wie auch prozentual deutlich stärker gestiegen als die Jahre zuvor.

Daraus könnte man zwei unterschiedliche Schlüsse ziehen:

a) der Golpreis ist in einen anderen Zyklus eingetreten, bei dem die Steigerungen heftiger ausfallen
b) der Golpreis kann nach dem heftigen Anstieg in 2010 auch mal leicht fallen oder stagnieren.

Schluss b würde gegen einen Goldkauf zum momentanen Zeitpunkt sprechen.

Mittelfristig wird der Goldpreis sicher weiter steigen, aber wir sollten uns nicht der Illusion hingeben, dass der Golpreis jetzt jedes Jahr 30% und mehr an Steigerung macht.

MapleHF

Beitrag 03.01.2011, 14:57

Spongebob
@MapleHF

und hier sprach der Meister, also seiet still und höret und lernet. smilie_07

Man merkt, dass ich Weihnachten in der Kirche war.

Beitrag 03.01.2011, 16:08

MapleHF
Ich bin da eher konservativ. Wenn ich mir ansehe, dass der Goldpreis vom 31.12.2004 bis zum 31.12.2010 um 232% gestiegen ist, dann wird mir schon etwas schwindlig bei solchen Zahlen.

Aber ich will ehrlich sein, hätte jemand den Anstieg aus 2010 vorhergesagt, hätte ich es auch nicht für möglich gehalten, das Gold 300 € oder fast 40% in einem Jahr Plus macht.

MapleHF

Beitrag 03.01.2011, 16:35

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MapleHF hat geschrieben:I... dann wird mir schon etwas schwindlig bei solchen Zahlen.

Aber ich will ehrlich sein, hätte jemand den Anstieg aus 2010 vorhergesagt, hätte ich es auch nicht für möglich gehalten, das Gold 300 € oder fast 40% in einem Jahr Plus macht. ...
Und wenn man dann noch bedenkt, dass schon im Juni fast 1050,- Euro erreicht waren
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 03.01.2011, 16:54

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Goldbug hat geschrieben:Möglicherweise könnten größere neue Vorkommen den Goldpreis etwas erschüttern, aber ansonsten? smilie_08
Die Spanier haben ja schon mal eine Goldinflation hingelegt. :wink:

Beitrag 03.01.2011, 20:01

vonwallenstein
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:wink: Ist aber ein Paar Hundert Jahre her und wurde durch die völlig neuen Quellen in der damals " Neuen Welt " ausgelöst . Ich glaube kaum das es nochmal zu einem solchen Mengenzuwachs von verfügbarem Gold kommt , außer die Russen finden in den Weiten Sibiriens gewaltige neue Vorkommen .

Beitrag 03.01.2011, 20:35

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vonwallenstein hat geschrieben::wink: Ist aber ein Paar Hundert Jahre her und wurde durch die völlig neuen Quellen in der damals " Neuen Welt " ausgelöst .
Das stimmt schon, aber damals hat wohl kaum ein durchschnittlicher Spanier geahnt, daß das Suchen eines neuen Seeweges nach Indien eine Inflation zu Hause auslösen könnte/würde.
vonwallenstein hat geschrieben:Ich glaube kaum das es nochmal zu einem solchen Mengenzuwachs von verfügbarem Gold kommt , außer die Russen finden in den Weiten Sibiriens gewaltige neue Vorkommen .
Wenn Du wüsstest, wie nah dran Du bist ... :wink:


Todeszone
Firmen suchen auf Atomwaffentestgelände nach Gold

In Semipalatinsk fand der erste Atomwaffentest der Sowjetunion statt.
Inzwischen werden dort Bodenschätze abgebaut.

http://www.welt.de/wissenschaft/article ... -Gold.html

Beitrag 03.01.2011, 20:49

1107greg
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Der Goldpreis wird sinken, wenn die Zinsen steigen bzw. sich wirklich substanziell erhöhen, d.h. um mindestens 3 - 4 %, und nicht in Tippelschritten a la 0,25 % etc..

Wenn das allerdings passieren würde, müssten $, € und Co. sich ganz schön strecken..., dann könnten ganze Staaten insolvent werden.

Der Goldpreis wird nach einem stark exponentiellem Anstieg fallen, dieser ist zumindest aktuell nicht in Sichtweite. Man kann sich aber die Goldpreis-Kurven der 80ziger anschauen, wenn diese wieder auftreten sollten, macht es schon Sinn, einen Teil seines Goldschatzes zu realisieren.
(Im Übrigen halte ich hochgelobten Goldpreise von damals, die man inflationsbereinigt angeblich noch nicht erreicht hat. für gelinde gesagt "Schwannsinn". Man darf nicht vergessen, daß die damaligen Kurse von Gebr. Hunt & Co. manipuliert und nach oben getrieben wurden - also für mich nicht wirklich ein realer Vergleichsmaßstab mit heutigen Goldpreisen.)

smilie_24 smilie_24 smilie_24
gregory

Beitrag 03.01.2011, 21:01

Goldbug
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Aeh....Meines bescheidenen Wissens nach wurden die SILBERpreise durch die Hunts manipuliert und nicht die Goldpreise!

Ansonsten stimme ich dir zu 8)

Beitrag 03.01.2011, 21:09

Golddeifel
Datenreisender hat geschrieben:[


Todeszone
Firmen suchen auf Atomwaffentestgelände nach Gold

In Semipalatinsk fand der erste Atomwaffentest der Sowjetunion statt.
Inzwischen werden dort Bodenschätze abgebaut.

http://www.welt.de/wissenschaft/article ... -Gold.html
Wenn dieses Gold auf den Markt kommt, sollte man sich zu allem übrigem Sammlerwerkzeug auch noch einen Geigerzähler zulegen. smilie_54
Also ich möchte dieses Gold nicht in meinem Besitz haben, denn so groß ist meine Gier nicht. smilie_18

Beitrag 03.01.2011, 21:14

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Golddeifel hat geschrieben:Wenn dieses Gold auf den Markt kommt, sollte man sich zu allem übrigem Sammlerwerkzeug auch noch einen Geigerzähler zulegen. smilie_54
Also ich möchte dieses Gold nicht in meinem Besitz haben, denn so groß ist meine Gier nicht. smilie_18
Also benötigen wir neben einem Ultraschallreinigungsapparat und einem Röntgenfluoreszenzspektrometer (https://forum.gold.de/ultraschallreiniger-t985.html) jetzt auch noch einen Geigerzähler!?

Wenn das so weiter geht, tausche ich noch alles Gold wieder in Fiat-Geld um - das ist schliesslich nicht verschmutzt, nicht gestreckt oder gefälscht und auch nicht verstrahlt ... :wink:

P.S.: Die Russen haben die Lizenzen zum Abbau der Edelmetalle in der "Todeszone" übrigens an kanadische und australische Unternehmen vergeben. Wer jetzt alles zu den "Kandidaten" des "verstrahlten Goldes" gehört, kannst Du Dir ja selbst ausmalen ...

Beitrag 03.01.2011, 21:19

MapleHF
... ja, und wenn erstmal in jedem Geldschein ein RFID-Chip ist, haben die sogar noch einen gewissen Silberwert smilie_10

Beitrag 03.01.2011, 21:32

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MapleHF hat geschrieben:... ja, und wenn erstmal in jedem Geldschein ein RFID-Chip ist, haben die sogar noch einen gewissen Silberwert smilie_10
Wieso Ironie?
Das wäre dann ja das erste Fiat-Geld, dessen innerer Wert nicht gleich NULL wäre.
Der Silberbedarf bei der Herstellung würde die unkontrollierte Ausweitung der Geldmenge effektiv verhindern.
Sozusagen ein versteckter indirekter "Silberstandard". smilie_01

Beitrag 03.01.2011, 23:40

Contax
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Ich denke auch, wenn die Zinsen wieder steigen sehen viele darin eine "bessere Alternative". Da ich aber davon ausgehe, dass die "reichen" Länder ihre Haushalte und somit ihre Währungen nicht in den Griff bekommen werden und die Schwellenländer weiterhin in Gold investieren. Also ich stimme einigen Experten zu, dass der Goldpreis wohl die 800 US-$-Marke nicht mehr unterschreiten wird, zumal es dann auch nicht mehr rentabel ist in den heutigen Lage Gold zu fördern. Und was dann passiert mit dem Goldpreis kann man sich vorstellen......

Außer es gibt mal wieder eine Währungsumstellung (die Politik nennt das Währungsreform) und/oder Inflation.

Ich sehe im übrigen auch im Silber, Platin und Palladium eine ergänzende Alternative. Auch wenn es Industriemetalle sind und die Mehrwertsteuer noch draufkommt.

Und man sollte auch nicht nur in große Einheiten investieren. Wenn man das tatsächlich mal zum bezahlen braucht, dann ist es schwierig ein paar Gramm von einem größeren Barren abzutrennen. Also auch wenn die Aufschläge im Grunde sehr hoch sind, lohnt es sich, denn wenn der Goldpreis steigt ist das irgendwann auch egal wieviel Zuschlag man mal bezahlt hat.....

Beitrag 04.01.2011, 08:00

MapleHF
... gerade eine Zinserhöhung ist diesbezüglich ein zweischneidiges Schwert.

Natürlich wäre es zuerst einmal schädlich für den Goldpreis, wenn die Zinsen steigen.

Jedoch würde eine Zinserhöhung bei den größten Schuldnern - den Staaten - mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung noch größere Probleme verursachen und könnte dadurch zu einer weiteren "Flucht" in die Edelmetalle führen, was den Preis wieder treiben würde.

Deutschland hält sich ja noch für ein relativ stabiles Land, dennoch würde eine Zinserhöhung von nur 1% bei 2 Billionen Schulden (hier sind eventuelle Zahlungen für den Rettungsschirm noch nicht mal drin), Mehraufwendungen von 20 Milliarden Euro (das sind über 6 % des Bundeshaushalts) verursachen, höhere Zinserhöhungen entsprechend mehr.

Und genau hier liegt das Problem, das wir haben und das mit ein Grund ist, warum mir ein "Cut" unausweichlich scheint. Sollte es zu einer Inflation kommen, wären Zinserhöhungen das probate Mittel um gegenzusteuern. Aber man kann die Zinsen nicht erhöhen, ohne die Staatsfinanzen weiter zu destabilisieren.

Denn letztendlich sind es ja die, unserer vermeintlich guten Bonität zu verdankenden, niedrigen Zinsen, die unsere Neuverschuldung in Grenzen halten.

MapleHF

Beitrag 04.01.2011, 09:20

nameschonweg
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Datenreisender hat geschrieben:Also ich möchte dieses Gold nicht in meinem Besitz haben, denn so groß ist meine Gier nicht. smilie_18
Also benötigen wir neben einem Ultraschallreinigungsapparat und einem Röntgenfluoreszenzspektrometer (https://forum.gold.de/ultraschallreiniger-t985.html) jetzt auch noch einen Geigerzähler!?

Für diesen Fall habe ich mir einen Fluxkompensator gekauft (bzw. als Zugabe in einem alten, silbernen und verbeulten Gebrauchtwagen von DMC mitgekauft ...) - damit kann ich entweder die strahlenden Teilchen vom Gold lösen oder aber das Gold in einen Zustand vor seiner Verstrahlung zurückversetzen.

Zudem wage ich als Nichtfachmann jetzt einfach mal zu bezweifeln, dass selbst unterirdische Waffentests die dort in in der Tiefe verborgenen Rohstoffvorräte überhaupt großflächig verstrahlen konnten. Aber wir haben ja einige in dieser Materie bewanderte Forenteilnehmer/-Leser, vielleicht könnten wir das Thema mal von dieser Seite beleuchten.

lg, nameschonweg

Beitrag 04.01.2011, 09:30

MapleHF
... schon mal geschaut, wie teuer die Dinger gehandelt werden - selbst ohne Flux-Kompensator?

[img]http://www.gearfuse.com/wp-content/uplo ... lorean.jpg[/img]

MapleHF

Beitrag 04.01.2011, 09:32

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nameschonweg hat geschrieben:Zudem wage ich als Nichtfachmann jetzt einfach mal zu bezweifeln, dass selbst unterirdische Waffentests die dort in in der Tiefe verborgenen Rohstoffvorräte überhaupt großflächig verstrahlen konnten. Aber wir haben ja einige in dieser Materie bewanderte Forenteilnehmer/-Leser, vielleicht könnten wir das Thema mal von dieser Seite beleuchten.
Zitat aus dem oben verlinkten Artikel:
In der sogenannten Area 4 – einer mit „Ground Zero“ vergleichbaren Zone, in der Atomwaffen zur Explosion gebracht wurden – befindet sich eine besonders große Goldader. Dumm, dass ausgerechnet in dieser Region extreme Hotspots der Strahlenbelastung existieren. Ein Kilogramm des Erdreichs kann hier an bestimmten Stellen 500 Millionen Becquerel (500 MBq) allein an radioaktivem Strontium-90 enthalten. Zum Vergleich: Normalerweise enthält ein Kilogramm Erde nur einige Hundert Becquerel an Radioaktivität.
Und ich vermute, daß solche Dinge in der Öffentlichkeit eher verharmlost als ehrlich dargestellt werden.
MapleHF hat geschrieben:... schon mal geschaut, wie teuer die Dinger gehandelt werden - selbst ohne Flux-Kompensator?
Der ist ja auch aus Aluminium. :wink:

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