Gold Fälschungen, Plagiate, NP und Co.

Diskussion zum Thema Investieren in Goldmünzen oder Goldbarren, Vorteile und Risiken, Medien-Hype oder sicherer Hafen

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Beitrag 29.06.2013, 15:14

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Friedrich 3
500 g Barren Mitglied
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Es könnten solche Barren gewesen sein.

http://www.scheideanstalt.de/gefaelscht ... allbarren/

smilie_24
So und nicht anders!

Erfolgreich gehandelt: ja klar..

Beitrag 07.07.2013, 11:03

Epoxy
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Da wir vor einigen Tagen auf einen weiteren Fall von gefälschten Krügerrändern und American Eagle (AGE, Gold) aus Wolfram-Legierungen von einem bekannten Edelmetallhändler in Süddeutschland aufmerksam gemacht worden sind, hier noch einige Daten und Bilder bzw. Links zu diesem aktuellen Fall für alle, die es interessiert.

Beide Münztypen bestehen im Original aus 22karätigem Gold, der AGE enthält außerdem 3 % Silber neben Kupfer. Von den Fälschern wurden passend vergoldete schwere Wolfram-Kupfer-Legierungen für das Prägen verwandt. In der Hand stellt man den vergleichsweise geringen Dichte-Unterschied zu den Originalen nicht fest, da beide falschen Münztypen auch vom Gewicht her identisch zu den Originalen sind (mit ca. 33,96 g).

Insbesondere die AGEs gleichen den Originalen schon ziemlich perfekt.

Weitere Details zu diesen Fälschungen unter: http://www.aurotest.de/counterfeit_gold.htm

[img]https://forum.gold.de/userpix/2098_auro ... mall_1.jpg[/img]
[img]https://forum.gold.de/userpix/2098_auro ... mall_1.jpg[/img]

Beitrag 07.07.2013, 18:41

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Benicio
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Beitrag 08.07.2013, 08:24

Trichogaster leeri
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 289
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@epoxy
Ich bin eigentlich immer skeptisch gewesen, was Fälschungen bei Goldbarren und -münzen betrifft. Was mich aber so langsam nachdenklich macht, ist die Tatsache, dass sich sogar die ESG Rheinstetten -im Gegensatz zu anderen Händlern- erkenntlich zeigt. Endlich mal ein Händler der selbst Stellung bezieht und die Fälschungen bestätigt. Dies stärkt bei mir eher das Vertrauen in einen Händler, als dass es in Frage gestellt wird. Da scheint die Qualitätskontrolle augenscheinlich zu klappen. Interessant wäre es noch für mich zu Wissen, ob die ESG die Fälschungen selbst entdeckt hat und auf euch zugekommen ist oder ob ihr die selbst bei denen entdeckt habt. Dies wird für mich, aus dem sehr interessanten und informativen Bericht, im zuvor genannten Link, nicht genau ersichtlich. Gerne auch per PN. Vielen dank auch im voraus.
smilie_24
Die Lüge ist ein Egel, sie hat die Wahrheit ausgesaugt. (Max Frisch)

Beitrag 08.07.2013, 10:25

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KRAlex
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Wenn die Qualitätskontrole geklappt hätte wäre es nicht dazu gekommen.

Gerade bei Edelmetallen, Diamanten außergewönlich teuren Kunstobjekten muss besonders drauf

geachtet werden. Die ESG kann die 30.000€ Verlust anscheinend wegstecken.

Was wäre wenn ich diesen Posten ,den die für 30.000€ gekauft hat, für 40.000€ gekauft hätte?

Wem mache ich dann klar wo ich diese Ware gekauft habe wenn ich sie Jahre später wieder verkaufe...

glaubt mir doch kein Mensch dann...

Ich gehe ja auch davon aus dass es echt ist wenn ich es kaufe es kommt ja schließlich von der Scheideanstalt... und nicht von Apu vom Gemüsestand auf dem Wochenmarkt .


...

Beitrag 08.07.2013, 11:11

Klecks
Gold-Guru
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Registriert: 28.11.2011, 14:16
KRAlex hat geschrieben:Wenn die Qualitätskontrole geklappt hätte wäre es nicht dazu gekommen.
Ware es wozu nicht gekommen? Hierzu?
....von einem bekannten Edelmetallhändler in Süddeutschland afmerksam gemacht worden sind, ...
Also wenn ein Händler eine Spezialfirma auf Fälschungen aufmerksam macht, hat die Qualitätskontrolle dieses Händlers nicht funktioniert??? Diese Logik musst du mir jetzt mal erklären... smilie_08
Ich gehe ja auch davon aus dass es echt ist wenn ich es kaufe es kommt ja schließlich von der Scheideanstalt... und nicht von Apu vom Gemüsestand auf dem Wochenmarkt .
Apu vom Gemüsestand auf dem Wochenmarkt wär wahrscheinlich viel zu ehrlich, um dir (bewusst) 'ne Fälschung anzudrehen. smilie_16
Und die Scheideanstallt prüft offensichtlich vor dem Ankauf, sonst wären die Fälschungen nicht aufgefallen.

Ganz ehrlich: So ganz verstehe ich dein Post nicht....

.

Beitrag 08.07.2013, 11:49

Trichogaster leeri
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 289
Registriert: 23.11.2011, 10:14
Ich sehe dies so ähnlich wie Klecks.
Um mir über den konkreten Fall jedoch ein abschließendes Urteil zu bilden, habe ich ja epoxy extra gefragt, ob die Fälschungen von der ESG selbst entdeckt wurden oder durch das "Spezialunternehmen" erst darauf aufmekrsam gemacht wurde. Was auf jeden Fall m.M. sehr postiv ist, dass die Fälschungen nicht wieder verkauft wurden, weil sie als solche enttarnt wurden. Ebenso, dass die ESG zur sehr sensiblen Thematik eindeutig Stellung bezieht indem sie sagt, dass bei ihnen schon zum wiederholten Male Fälschungen aufgeflogen sind. Gibt sicherlich auch Händler, die verkaufen gut gemachte Fälschungen weiter (nicht mit krimieneller Energie, sondern einfach aus Unwissenheit). Könnte ich mir zumindest bei kleineren sicherlich vorstellen, da die vielleicht nicht über die entsprechenden Prüfgeräte/-verfahren verfügen.
Die Lüge ist ein Egel, sie hat die Wahrheit ausgesaugt. (Max Frisch)

Beitrag 08.07.2013, 12:36

Klecks
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Trichogaster leeri hat geschrieben: Gibt sicherlich auch Händler, die verkaufen gut gemachte Fälschungen weiter (nicht mit krimieneller Energie, sondern einfach aus Unwissenheit). Könnte ich mir zumindest bei kleineren sicherlich vorstellen, da die vielleicht nicht über die entsprechenden Prüfgeräte/-verfahren verfügen.
Denke ich auch. Gerade bei der oben gezeigten Bullionware wird oft nach Augenschein angekauft: Gewicht und Maße stimmen bzw. sind innerhalb der Tolleranzen, also müssen die Teile echt sein. Machen wir (als Käufer) doch auch nicht anders und verkaufen die Münze guten Gewissens irgendwann weiter.

Wäre mal interessant, durch wie viele Hände so manche Fälschung schon gegangen ist, immer im guten Glauben, das Ding sei echt.

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Beitrag 08.07.2013, 13:04

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AuCluster
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Wohnort: Auf Schalke
Die Goldankäufer, die das eine gewisse zeitlang machen, erkennen eine Goldfälschung recht schnell. Es ist eben nicht nur das Gewicht und die Maße der Münzen, sondern auch das genaue Erscheinungsbild. Ein Krüger hat eben das typische "Hufeisen" drauf. Ein Profi erkennt am Klang (z.B. beim Rauflegen der Münze auf eine Waage), ob das Ding echt ist.
An der Kasse im Supermarkt ist das ähnlich. Die Kassiererin erkennt eine Blüte viel schneller als der Ungeübte.
Within our mandate, the ECB is ready to do whatever it takes to preserve the euro. And believe me, it will be enough.

Beitrag 08.07.2013, 13:10

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tut.anch.amun
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Wohnort: Rheinland
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An der Kasse im Supermarkt ist das ähnlich. Die Kassiererin erkennt eine Blüte viel schneller als der Ungeübte.
Na, so sicher ist das allerdings nun auch nicht. smilie_11
Mit 30-Euro-Schein bezahlt und Wechselgeld erhalten
http://www.welt.de/vermischtes/article1 ... alten.html

smilie_15
Grüsse
Tut
" Um klar zu sehen genügt oft schon eine geringe Veränderung des Blickwinkels "

Beitrag 08.07.2013, 14:14

Klecks
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@ AuCluster: Mit dem Klangtest ist schon so mancher Profi auf die Schnauze gefallen, der ist nämlich alles andere als zuverlässig. Und das Erscheinungsbild haben die Fälscher offensichtlich recht gut hinbekommen...

@ Tut: smilie_20 smilie_01

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Beitrag 08.07.2013, 16:52

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enderlin5
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Klecks hat geschrieben:Und das Erscheinungsbild haben die Fälscher offensichtlich recht gut hinbekommen...
Das kann ich so nicht bestätigen. Beim Krüger ist doch wieder der Haaransatz und die Frisur komplett misslungen, auch die Augenpartie, der Bart und das leicht eingefallene Gesicht sind unzureichend umgesetzt. Wenn das Photo stimmt, braucht man weiterhin nicht einmal Größe und Gewicht der Münze ermitteln. Man sieht einfach, dass das Murks ist.

Beitrag 08.07.2013, 16:57

mini_me
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Beiträge: 334
Registriert: 23.06.2012, 19:53
ich ERWARTE in einem gold-forum solche postings.

dies spricht für die seriösität und kompetenz eines händlers.
man weiß nie, wer einen goldhändler auf herz und nieren testet -könnte jeder hier von uns sein.

das dem dann gleich so ein dicker fisch ins netz gegangen ist, ist sagenhaft.

andererseits beunruhgit mich dieser fund aber auch, bezüglich meinen schätzen .

:mrgreen:

hat jemand so ein schall mess gerät?
müßte man doch auch günstiger nachbauen können.

Beitrag 08.07.2013, 17:49

TiloS
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Registriert: 28.02.2011, 18:25
bei so hoch wolframhaltigen fälschungen sollte doch auch der magnettest helfen

Beitrag 08.07.2013, 17:58

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KRAlex
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Hallo

Nochmals zum Thema Qualitätskontrolle

In dem Bericht heisst es doch:

"Wir haben Berichte von Scheideanstalten in Deutschland, die bei einzelnen Betrugsaktionen um mehr als EUR 30.000,- geprellt worden sind."

Ich verstehe das so dass die Scheideanstalten selbst dem Betrug zum Opfer gefallen sind.

...dass also Geld geflossen ist bevor es zu einer Prüfung kam.

In den alten Western (Filmen) beißen die Leute meistens in ihre Goldmünzen und machen dann große Augen wenn sie echtes Gold bekommen haben.

Beitrag 08.07.2013, 18:02

Suedwester
Vielleicht sollte das Inumlaufbringen von Fälschungen einfach (härter) bestraft werden? Die Behörden sollen doch mal bei Ebay anfangen, und die ganzen "Kopien" und "Nachprägungen" einziehen und die Leute bestrafen. Denn das sind alles Fälschungen. Warum wird bei falschen Banknoten durchgegriffen, nicht aber bei falschen Münzen oder falschen Barren (die oft erheblich mehr wert sind als Papiergeld)?

Beitrag 08.07.2013, 18:12

Trichogaster leeri
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@KRAlex
Der eine dreht sich die Story so, der andere genau anders herum. Gerade so wie es ihm in den Kram passt. So lange epoxy und/oder die ESG zum konkreten Fall keine offizielle Stellungnahmen abgeben, können beide Versionen stimmen. Dies geht nämlich nicht genau aus der Info des Links in Verbindung mit dem post von epoxy hervor.
Die Lüge ist ein Egel, sie hat die Wahrheit ausgesaugt. (Max Frisch)

Beitrag 08.07.2013, 18:21

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Titan
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Suedwester hat geschrieben: ...Warum wird bei falschen Banknoten durchgegriffen, nicht aber bei falschen Münzen oder falschen Barren (die oft erheblich mehr wert sind als Papiergeld)?
Ich seh da keinen Unterschied....das eine Gefälschte wie das andere muß ja erstmal
der BEWEIS der Fälschung erbracht werden....
Ziehe Ich aus einem Geldautomaten einen falschen Fuffziger (bin auch noch allein Bargeld holen...),
bin Ich verpflichtet das zu melden....die Bank tauscht den Schein aber nicht um.
Was machste dann ??
T.

Beitrag 08.07.2013, 18:37

Klecks
Gold-Guru
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Suedwester hat geschrieben:Warum wird bei falschen Banknoten durchgegriffen, nicht aber bei falschen Münzen oder falschen Barren (die oft erheblich mehr wert sind als Papiergeld)?
Egal ob Münzen oder Banknoten: Wie hart durchgefriffen wird, hängt davon ab, ob sie bei uns(!) offizielles Zahlungsmittel sind. Bei EUR oder DM (weil immer noch gültig) zählt daher immer noch das, was früher auf den Scheinen stand: " Wer Banknoten nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte... usw.".
Bei den fine-brass-Krüger u.ä. greift der Falschgeld-Paragraph nicht. Und bei Barren sowieso nicht. Da könnte man höchstens Anzeige wegen der missbräuchlichen Feingehaltsangabe erstatten - das wiederum ist aber lediglich eine Ordnungswidrigkeit.

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Beitrag 08.07.2013, 18:43

mirco666
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Klecks hat geschrieben:
Suedwester hat geschrieben:Warum wird bei falschen Banknoten durchgegriffen, nicht aber bei falschen Münzen oder falschen Barren (die oft erheblich mehr wert sind als Papiergeld)?
Egal ob Münzen oder Banknoten: Wie hart durchgefriffen wird, hängt davon ab, ob sie bei uns(!) offizielles Zahlungsmittel sind. Bei EUR oder DM (weil immer noch gültig) zählt daher immer noch das, was früher auf den Scheinen stand: " Wer Banknoten nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte... usw.".
Bei den fine-brass-Krüger u.ä. greift der Falschgeld-Paragraph nicht. Und bei Barren sowieso nicht. Da könnte man höchstens Anzeige wegen der missbräuchlichen Feingehaltsangabe erstatten - das wiederum ist aber lediglich eine Ordnungswidrigkeit.

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Ohne ein Rechtsexperte zu sein, wird das Stück als Medaille, Souvenir usw. angeboten und ausdrücklich darauf hingewiesen welches Metall enthalten ist bin ich absolut deiner Meinung. Dann wäre es eine Ordnungswidrigkeit, alles andere ist arglistige Täuschung ( wenn versteckt ) bis hin zum vorsätzlichen Betrug ( wenn als echt angeboten und es sich mit dem Wissen des Verkäufers um eine Fälschung handelt, ansonsten mindestens fahrlässig ).

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