Gold Fälschungen, Plagiate, NP und Co.

Diskussion zum Thema Investieren in Goldmünzen oder Goldbarren, Vorteile und Risiken, Medien-Hype oder sicherer Hafen

Moderatoren: Ladon, Forum-Team, Mod-Team

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Beitrag 15.11.2011, 23:22

Epoxy
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Für die Diskussionsrunde noch ein paar Fakten: Wolfram-Legierungen wie W3Re/W5Re (d.h. Rheniumanteil 3 bzw. 5 %) sind keinesfalls teurer als Gold, sie sind mittlerweile ein Massenprodukt für die Herstellung von Thermodrähten. Selbst pures Rhenium kostet nur USD 3000/pound, siehe http://apps.catalysts.basf.com/apps/eibprices/mp/ und nicht etwa USD 3000/oz. Wobei 1 pound sind 453,6 g. Damit ergibt sich ein Rheniumpreis von USD 206/oz. Das ist ausreichend entfernt vom Unzen-Goldpreis. Bei einem Gehaltsanteil von 3..5 % Re in einer Unze Wolfram sind das also noch Materialkosten für Rhenium von 6..10 USD pro Unze Legierung W3Re/W5Re. Was ist daran bitte teuer im Vergleich zu Gold? Die Fälscher können bei größeren Abnahmemengen der Legierungen in Form von stanzbarem Blech für die Ronden zwecks Prägung von golddichtegleichen Münzen nicht nur in China sehr moderate Preise erzielen.
Auch EM-Forums-Moderatoren - speziell wenn sie im Edelmetallhandel verankert sind - dürften bei diesem Thema mitunter zur Beruhigung der EM-Kundschaft mehr Wert auf Meinungen als auf Fakten legen (nur ganz allgemein gesprochen, gilt natürlich überhaupt nicht für dieses Forum). Was sie nicht gebrauchen können, ist Verunsicherung oder besser gesagt Kritik an ihrer Expertise bei der Kundschaft. Darum gibt es auch bei den Größeren und Kleineren der Branche - wenn man sie danach fragt - NIE, NIE, NIE Fälschungen, die sind NIE gehört und NIE gesehen. Wozu auch? Selbst entsprechende Berichte wie in der Financial Times von 2010: "China gold boom sparks wave of counterfeits" s. http://www.ft.com/cms/s/0/67dc062c-fe45 ... ab49a.html oder Bilderserien über der Fälscherwerkstätten werden dann häufig in den Bereich des Hörensagens abgewertet. Nein, es kann nicht sein, was nicht sein darf.
.[img]https://forum.gold.de/userpix/2098_jb_2 ... 8388_1.jpg[/img]
Hinter der Bühne sehen die Dinge allerdings etwas anders aus. Mit vielen Grüßen von Epoxy.

Beitrag 16.11.2011, 13:18

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Silberhörnchen
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@ Epoxy

Danke für die Info bzgl. der aktuellen realen Preise, da hätte ich besser nochmal nachgeschaut.

:oops:

Meinen alten Beitrag habe ich entsprechend ergänzt.
From the notebook of Lazarus Long (Robert Heinlein 1973):
Stupidity cannot be cured with money, or through education, or by legislation. Stupidity is not a sin, the victim can't help being stupid. But stupidity is the only universal capital crime.

Beitrag 16.11.2011, 14:13

TiloS
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die Frage ist doch nicht, gibt es Fälschungen aus China?
sondern: gibt es von dort Fälschungen mit Material, das nicht durch extrem geringere Dichte auffällig ist?, also aus komplett ummanteltem Wolfram

Beitrag 16.11.2011, 14:49

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TimmThaler
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Es gibt Münzen, die wegen ihrer relativen interantionalen Unbekanntheit noch nie als Fälschungen aufgetaucht sind, darunter die deutschen 100-Goldeuros.
Dagegen zirkulieren Millionen gefälschte Souvereigns (auch bei ebää) udn die gefälschten Kaiserreich-Markstücke haben eigentlich nur den Vorteil, daß da das Material definitiv echt und feingehaltstechisch äquivalent ist (die Fälscher damals achteten peinlich genau darauf, sie wollten ja fälschen, und nicht die Endkunden betrügen - um die damals unverschämten Margen der Banken abzugreifen, das ist ein Riesenunterschied)
Auf genau solche Stücke konzentriere ich meine Bestände, nahe am Spot erworben, und kann hervorragend ruhig schlafen (je schärfer die Eurokrise tobt je ruhiger werde ich ;-)
Klassischer Echtheitstest ist ohnehin schmelzen, abscheiden und dann sieht man was man hat. Bei 999,9 in der Regel reines Gold.
Manche sagen, die Regierung sei unfähig. Das stimmt nicht. Die sind zu allem fähig!
*
Erfolgreich gehandelt mit: Joschi, silverlion, Horst, MelXX, Wetterfrosch, nameschonweg, Jimpanse, Todeja, Edelmetallinvestor, xmio, Robin8888, Goldschürfer, eugene

Beitrag 16.11.2011, 15:01

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simones
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"Hinter der Bühne sehen die Dinge allerdings etwas anders aus. Mit vielen Grüßen von Epoxy."

Da sehe ich nichts!!!

Ich bin auch der skeptischte Mensch auf der Erde, aber bei Feinunzen Gold gibt es einmal NICHTS, was man machen KÖNNTE um das Ding jemanden unter zu jubeln, der ein wenig Verstand hat.

Klar kannst Du meiner Mutter einen vergoldeten Maple Leaf zeigen, die sagt ACH WUNDERSCHÖN!

Klar kannst Du jemanden hochploiertes Messing an der Autobah als den Knüller andrehen.

Wir reden hier von FÄLSCHUNGEN, die auch jemanden überzeugen können, der sich ein wenigmit der Materie auseinandergesetzt hat.

Und ich gebe DIR 5 echte Krugerrand für die Fäschlung, die genauso GROSS und genauso SCHWER ist.

Und komm blos nicht mit nem Echten, und behauptest das ist die Fäschung!!!

Beitrag 16.11.2011, 15:29

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tdklaus
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Fakten, Fakten, Fakten...

schaut doch mal auf die websites von Spezialherstellern, zB www.plansee.com
Dort findet man die verschiedensten Wolframlegierungen, auch auf Duktilität (Prägefähigkeit) optimiert, mit tatsächlichen (nicht etwa theoretischen, das ist bei Wolfram ein grosser Unterschied) Dichten bis zu 18.5 g/cm3

Das reicht, um typische 920er-Münzgoldlegierungen mit passender Dichte nachzuahmen. Das Problem wird da eher der überzeugende Goldüberzug.

Aber auch um sie als Kern in Feingoldfälschungen aufzuspüren muss eine Tauchwägung schon sehr sorgfältig durchgeführt werden.

Also: technisch machbar. Und wo ein Weg, da findet sich, über kurz oder lang, wahrscheinlich in einem aufstrebenden asiatischen Land, auch ein Macher.

Beitrag 16.11.2011, 15:43

dr.exe
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jupp , heute in der bild, die chinesen fäschen schon ganze städte um z.B. echten Parma-Schicken verkaufen zu können ;-) haben sie einfach irgend so nem Dorft den Namen PARMA gegegeben und schon verkaufen sie echten Parma schicken von dort ;-)

Beitrag 16.11.2011, 16:15

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simones
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Gut, findet sich im WWW irgendwo eine aufgeschnittene Münze mit Wolframkern, welches nicht Photoshop "optimiert" wurde???

wenns solche "nachprägungen" geben würde, würde sich ja wohl irgendwo auf der Welt eine falsche Münze als falsch herausstellen und dann an die Öffentlichkeit kommen.

Na, wo ist das Bild!!!!

Beitrag 16.11.2011, 16:29

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tdklaus
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immer mit der Ruhe. Ob's das in der freien Wildbahn (schon) gibt, ist eine berechtigte Frage. Und dafür habe ich auch noch keine überzeugenden Beweise gesehen.

Aber ein Teil der Diskussion hier ging ja in die Richtung "KANN ES gar nicht geben, wegen dieser und jener besonderen Eigenschaft von Gold".

Beitrag 16.11.2011, 18:50

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simones
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Kann es gar nicht geben, bedeutet für mich, die freie Wildbahn.

Im Grunde ist alles möglich, Mondflug, Atombomben .... Ein Krugerrand kann so echt sein, aber nicht aus Gold sein ... möglich, aber wirklich im Umlauf sind die Dinger nicht.

Ich habe schon mal geschrieben, ein Gebrauchtautokauf ist 1000mal risikoreicher als der Kauf von Feinunzen Gold.

Beitrag 16.11.2011, 19:36

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amabhuku
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simones hat geschrieben:"Hinter der Bühne sehen die Dinge allerdings etwas anders aus. Mit vielen Grüßen von Epoxy."

Da sehe ich nichts!!!

Ich bin auch der skeptischte Mensch auf der Erde, aber bei Feinunzen Gold gibt es einmal NICHTS, was man machen KÖNNTE um das Ding jemanden unter zu jubeln, der ein wenig Verstand hat.

Klar kannst Du meiner Mutter einen vergoldeten Maple Leaf zeigen, die sagt ACH WUNDERSCHÖN!

Klar kannst Du jemanden hochploiertes Messing an der Autobah als den Knüller andrehen.

Wir reden hier von FÄLSCHUNGEN, die auch jemanden überzeugen können, der sich ein wenigmit der Materie auseinandergesetzt hat.

Und ich gebe DIR 5 echte Krugerrand für die Fäschlung, die genauso GROSS und genauso SCHWER ist.

Und komm blos nicht mit nem Echten, und behauptest das ist die Fäschung!!!

Da muss ich simones zustimmen.
Mit den heutigen Fälschungen narrt man nur Laien und die Leute, die es nicht sehen wollen oder schlicht zu einfältig sind.

Banknoten werden auch gefälscht.

Beitrag 17.11.2011, 10:37

Epoxy
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@ amabhuku, simones
Wieder ein paar Fakten zum Nachlesen (Hilft manchmal, aber nur manchmal bei der festgefügten Abscheu vor der Realität):
Threat of Counterfeit Coins from China
http://www.coinweek.com/Video/samples/csns10-005t-flv/
http://www.yuebaocoin.com/Item/Show.asp?m=1&d=88
http://coins.about.com/od/goldrarecoini ... _fraud.htm
http://www.mlive.com/news/saginaw/index ... ed_of.html
http://www.kionrightnow.com/Global/story.asp?S=12433389
http://www.coincollectingnews.org/prose ... ins/107968
http://www.luxist.com/2009/10/13/numism ... rom-china/
http://fakecoin.info/ & http://fakecoin.info/page/2/ usw.
http://www.coinworld.com/articles/europ ... -of-fakes/
http://www.coinworld.com/articles/chine ... go-first-/
http://www.coinworld.com/articles/count ... tish-gold/

Dazu noch drei Bilder von für derartige Fälschungen benutze Münzenprägemaschinen und Elektroplattiermaschinen:
.
Bild
Bild
Bild

Allein diese Woche haben wir mehrere Dutzend Gold- und Silbermünzfälschungen bei deutschen EM-Händlern und Goldankäufern in Süddeutschland herausgezogen, darunter 20 RM-Stücke, Vreneli, Silbermünzen Dt. Kaiserreich und historisches Gold vor 1800. Nein, die Namen der Händler werden wir nicht bekannt geben. Die Betroffenen wissen aber, wovon wir sprechen. Und manchmal sind sie auch selbst sprachlos.

MfG Epoxy

Beitrag 17.11.2011, 15:24

TiloS
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jetzt mal Butter bei die Fische
aus welchem Material waren die jetzt eben angesprochenen vielen Fälschungen von gängigem Handelsgold(münzen)?
das muß und wird jeden Goldbug interessieren
daß man Leg. geeigneter Dichte inzwischen prägen kann, zweifle ich nicht an
die wirklich interessante Frage ist doch: schaffen die es mittels Elektroplattierung täuschend ähnliche Nachbildungen hinzubekommen, die nicht so glänzen, wie die ganzen Billigfakes, sondern eher matt sind wie Stempelglanz
werden die Ronden schon mit Gold beschichtet?
bzw diese Beschichtungen alternativ eine künstliche Alterung mitttels Steinwaschmaschine überstehe, ohne daß dabei die Beschichtung leidet

die modernen schicken Nachprägungen brauch ich nichtmal in der Hand zu haben, um sie anhand der Farbe und Glanz als unecht zu erkennen
insofern würden mich natürlich Bilder der aktuell in D aufgetretenen Fälschungen stark interessieren

Beitrag 17.11.2011, 16:23

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Mithras
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Ich habe irgendwo noch 'nen Morgan-Dollar rumfliegen, der mindestens so echt ist, wie'n 7-Euro-Schein. :roll:

Allerdings ist das Teil aus gutem Silber und prägefrisch - eben eine numismatische Fälschung zum Schaden der Sammler (seltener Jahrgang/Münzzeichen; lt. Webrecherche als Original 5-stellig in Dollar wert). Wurde von einem durchaus seriösen Händler "massenweise" auf einer Münzbörse verkauft - zum Silberpreis; war aber nicht explizit als Fälschung deklariert. Wenn man jedoch fragte: "Das ist doch jetzt kein Original?" bekam man die topehrliche Antwort: "Was dort auf dem Tablett liegt, ist 'Grabbelsilber' zum Tageskurs. Wenn das Stück nicht den korrekten FEINGEHALT haben sollte, tausche ich's Ihnen lebenslang unbeschränkt um. Mehr garantiere ich nicht."

Und jeder mit für mindestens 1 Cent GM (Gesundem Menschenverstand[tm] :wink: ) MUSSTE merken, daß da was faul ist, weil in der Kiste sonst nur Schrott-Morgandollar lagen ("schön" und schlechter(!) erhalten - also meist wirklich nur noch gerade mal als Ex-Münzen erkennbare Silberscheiben zum Ankaufskurs Scheideanstalt plus 5% Marge plus 7% MWSt) ... und dann massenweise diese prägefrischen und funkelglänzenden - angeblich über 100 Jahre alten - Silberlinge...

Gefährlich?! Nur für Deppen. Für Anleger ist das jedoch irrelevant: Silber ist Silber ist Silber. Prägung allerdings China 21. Jahrhundert, und nicht USA Ende 19. Jahrhundert. Ja, insofern natürlich kritisch, weil nicht als "COPY" gestempelt, so daß man Sammler schon narren kann. Man braucht dem Teil nämlich nur ein bißchen Patina zu verpassen, daß es nicht mehr sooooo prägefrisch aussieht (z.B. mittels Schwefelleber) und es mal kurz durch die Zentrifuge zu jagen, damit es "Umlaufspuren" bekommt - und sowas wird FÜR SAMMLER in der Tat gefährlich. :twisted:

PS: Das hier http://www.coinworld.com/articles/count ... itish-gold ist recht offenbar eine ZEITGENÖSSISCHE Fälschung aus gutem Gold. Also für einen ANLEGER (der darin halt einfach 36,6 g Feingold sieht) auch kein Problem, wenn Maße und Gewicht stimmen.
Goldigste Grüße,

Euer Mithras, der Goldjunge

Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]

Beitrag 17.11.2011, 20:10

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amabhuku
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Epoxy hat geschrieben:@ amabhuku, simones
Wieder ein paar Fakten zum Nachlesen (Hilft manchmal, aber nur manchmal bei der festgefügten Abscheu vor der Realität):
Threat of Counterfeit Coins from China

MfG Epoxy
epoxy, ist meistenteils bekannt, mir zumindest. Ich schreibe nachfolgend mal nur von Silbermünzen, bei Gold kenne ich mich zu wenig aus. Da wird mithras mehr wissen.

Jetzt mal zur Realität. Klar, die Chinesen haben schöne importierte Maschinen, wenn nicht werden sie für den schmalen Geldbeutel nachgebaut (abgekupfert). Toleranz im Zehntelbereich, aber es reicht für das meiste.......

Seit Jahren werden Silberdollars, Kaiserreich 5er, Hongkong Dollars, Trade Dollars,.... gefälscht.
Die Münzen sind erbärmlich bis akzeptabel gefälscht.
Akzeptabel nenne ich mal: Ein Münzbild welches beim Hinschauen echt aussieht, bei genauem Hinschauen viele Fehler ins Auge stechen. Besonders die Zahlen, die Gleichmäßigkeit, die Sterne sind die Hauptmängel.
Die Stempel werden nicht besser.

Aber: Sobald du sie in die Hand nimmst, merkst du die Fälschung sofort. Viel zu leicht.
Der normale Silberdollar z.B wiegt 412 1/2 grains, der Tradedollar etwas mehr 420 grains; sind jeweils 26,73 und 27,22 Gramm.
Keine von den China Fälschungen ist bis jetzt über 20 Gramm schwer gewesen (meist 19....19,6g).
Hat den einfachen Grund weil sie in etwa von der Oberfläche wie Silber aussehen müssen.
Das geht nur mit einer Legierung aus Cu/Ni/Zn. Da Nickel magnetisch ist, haben die Schlitzis das vor etwa einem Jahr komplett gegen Zinn ausgetauscht.
Fällt auf, sind etwas 'komischer' von der Oberfläche her.

Wir haben uns den Spass gemacht und mehrere zersägt und anlaysiert.
Verhältnis etwa 50% Kupfer, 30% Zink und 20 % Nickel (Zinn). Schwankung sehr gering.
Versilberte gab es bis jetzt nicht, wohl noch zu aufwendig (Elektrolyse).

Unten mal paar Beispiele und eine Geteilte (Neusilber Legierung) - hoffe man sieht etwas. Hier läuft bloß 500 x 500 pixel.

Ich will nicht behaupten, das die das nie in den Griff kriegen, gute Fälschungen herzustellen .
Doch dazu muss der Preis noch "a weng" steigen.
Ich hoffe allerdings das die Analysemethoden besser und einfacher /billiger werden. Das wird ein Wettlauf evtl.
:D

[img]https://forum.gold.de/userpix/1692_coun ... oins_1.jpg[/img]
Zuletzt geändert von amabhuku am 17.11.2011, 20:48, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 17.11.2011, 20:17

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amabhuku
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Mit "ächtigem" Silber gefälschte "Chinesen Münzen" lasse ich mal aus, da können wir uns in paar Jahren drüber unterhalten.
Die Prägestempel sind bist jetzt unter aller Sau.
:wink:

Beitrag 17.11.2011, 20:59

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Friedrich 3
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Falscher Fünfer Kaiserreich

Durchmesser,Gewicht,Qualität und Riffelrand...hab ich letztens aus der Bucht bekommen.echter 5er war im Bild zu sehen.....

Bild
Bild

Hier noch ein Link mit mehreren und grösseren Bildern

http://www.bayernsunny.info/5Mark-Fake/5Mark-Fake.html

:oops:
So und nicht anders!

Erfolgreich gehandelt: ja klar..

Beitrag 18.11.2011, 17:07

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Mithras
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Die Echtsilberfaelschungen, die ich meine, haben stilistisch gute Stempel (weil laserkopiert). Sie fallen aber auf, weil dabei auch alle Kratzer der Vorlagemuenze mit uebernommen werden. Und dann haben alle Muenzen in einem Posten "ploetzlich" EXAKT DIESELBEN "Gebrauchsspuren". :roll:
Goldigste Grüße,

Euer Mithras, der Goldjunge

Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]

Beitrag 18.11.2011, 18:04

Epoxy
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Zusammenfassend wollen wir uns zu einigen Mythen, Märchen und Halbwahrheiten/Falschdarstellungen
und auch Bedenken/Sorgen in den Gold- und Silberforen betreffend Edelmetallfälschungen äußern:

Zum ersten Bereich:

1. "Gold kann man nicht fälschen, auf Grund des Gewichtes, wenn, dann leicht zu erkennen
oder zu dick, weil Wolframkern!"
Quelle: https://forum.gold.de/gold-faelschungen ... html#63437

Da sind wohl die Argumente und Begründungen in dem Posting etwas durcheinander gekommen:

1.1. "Gold kann man nicht fälschen,..."
Gold kannn man sehr wohl fälschen. Worüber unterhalten wir uns hier sonst?

1.2. ".. auf Grund des Gewichtes,.."
Das Gewicht ist nun primär kein Kriterium für eine EM-Fälschung, bestenfalls die Dichte
des verwendeten Materials für die Fälschung. Natürlich erwarten wir aber bei
EM-Münzen oder -barren ein bestimmtes Sollgewicht innerhalb einer gewissen Toleranz.
Aber alle "ernstgemeinten" Fälschungen schaffen wenigstens das Sollgewicht des Prüflings
(ob als Barren oder Münze), zu erreichen.

1.3. "..oder zu dick, weil Wolframkern!"
Ein verwendeter Wolframkern kann sehr gut passen in der exakten Gestalt einer
authentischen Münze oder eines Barrens. Bei gleicher Dichte zum Gold gibt es
auch keinen keinen Grund, warum der Kern "zu dick" sein müßte.

1.4. "..,dann leicht zu erkennen.."
Wie der Postende das mit dem Wolframkern in einem Barren auf ersten Augenschein hin erkennen will,
hat er uns leider nicht verraten. Das dürfte schwierig werden.

2. "Ein Schwermetalllegierung, die die gleiche Dichte wie Gold aufweist,
halte ich in Feingoldunzen für ein Märchen, da diese Metalle, außer Wolfram
und Platin nichts gibt, kann auch nichts anderes beigemengt werden.
Platin ist zu teuer und Wolfram hat eine zu hohe Schmelztemperatur,..."
Quelle: https://forum.gold.de/gold-faelschungen ... html#63064

Es gibt kommerziell erhältliche Legierungen, die die gleiche Dichte wie Feingold
aufweisen, wie W3Re, W3Re und WNiRe und auch noch prägbar sind (Bruchdehngrenzen von 10 bis 20 %).
Wir hatten darüber schon an anderer Stelle berichtet.

Den Fälschern bleiben aber noch ganz andere Möglichkeiten:
Wolfram und Wolframlegierungen werden zum überwiegenden Teil nicht geschmolzen, sondern
gesintert. Siehe auch die Details unter Punkt 8. Auf teures Platin als
Sinterbeigabe ist man dabei keineswegs angewiesen. Mehrschichtige Münzen sind dann
noch ein weiteres Thema (Gold oben und unten, Wolframlegierung in der Mitte).
Auch bei 625er Silber-Münzen mit 65 % Kupfer + 35 % Ni-Kernen ist das eine häufig
auch schon sehr viel früher verwandte Methode.

3. "Auch sehe ich kein Problem bei kleinen Barren bis 100 Gramm.
Jeder Idiot kann den Barren auf die Feinwaage legen und die Größe per Linieal/Messschieber ermitteln.
Die Chance, daß dann ein Wolframkern drin ist, geht bei bis 100 Gramm gegen 0."
Quelle: https://forum.gold.de/gold-faelschungen ... html#63087

und

4. "Soweit mir bekannt, haben sich bisher alle Berichte im Web über Produktionsstätten von
Wolfram-Fakes und -Produkten als Hoax erwiesen."
Quelle: https://forum.gold.de/gold-faelschungen ... html#63102

Falsch, wir stellen selbst vergoldete Wolframbarren als Prüfbarren her. Diese tragen aber
aus rechtlichen Gründen keine Punzierung und keine sonstigen Feingehaltsangaben.
Sie sind nur als Prüfbarren für die physikalische Edelmetallprüfung geeignet. Für sonst nichts!

Ganz ähnliche Wolfram-Teile sind aber auch zum Eingießen in Gold mit Überprägung der dann ca.
von 1/2 bis 2 mm dicken gegossenen Goldschicht geeignet und es gibt sie in China auch
schon vorvergoldet, wegen der besseren Haftung und Umfließung des flüssigen Goldes an den
vorvergoldeten Wolfram-Oberflächen. Wir haben hier noch Produktionszeichnungen für die
Wolfram-"Goldbarren" aus China zum Eingießen, wen es interessiert (allerdings die Firmennamen
haben wir unkenntlich gemacht, damit "keine Schlipse abgetreten werden":

[img]https://forum.gold.de/userpix/2098_tung ... dbar_1.jpg[/img]

Außerdem muß man sich dann bei den obigen Aussage fragen, warum Wolframelektroden
durchaus beliebt sind für die Erstellung von Fälschungen auch schon in kleinen Goldbarren.
(100 g und aufwärts). Passende dünne oder dicke Wolframelektroden gibt es dazu für wenig Geld.
Eine Fälscherwerkstätte ist da schon mit EUR 2000,- Startinvestition im Geschäft. Die Barren
sehen von außen völlig normal aus, nachdem die Wolframelektroden nach Anbohren der Barren
und mit niedriger schmelzendem Goldlot (wie beim Juwelier verwendet) wieder verschlossen sind,
ohne dabei äußerlich merkliche Spuren zu hinterlassen.

5. "Im Grunde ist alles möglich, Mondflug, Atombomben .... Ein Krugerrand kann so
echt sein, aber nicht aus Gold sein ... möglich, aber wirklich im Umlauf sind die
Dinger nicht."
Quelle: https://forum.gold.de/gold-faelschungen ... html#63553

und

6. "Mit den heutigen Fälschungen narrt man nur Laien und die Leute, die es nicht sehen wollen
oder schlicht zu einfältig sind."
Quelle: https://forum.gold.de/gold-faelschungen ... html#63561

Wir würden diejenigen, die tatsächlich der obigen Meinung des Postings sind, einfach mal empfehlen,
folgenden Mann bei der größten Juwelier- und Goldankaufskette Hongkongs (Lukffook HK Ltd.) anzurufen,
um ihm zu sagen, daß er "nur ein Laie wäre" oder doch "schlicht zu einfältig" für das Geschäft:

Mr. Danny Wong Ho Lung
Executive Director of Lukfook
Central Shop G05, G/F
Melbourne Plaza
33 Queen's Road C
Central Hong Kong
+852-2606-0323 oder
+852 2710 9368
http://www.lukfook.com.hk/en/n_index.asp

nur weil er vor einiger Zeit für zehntausende Dollar dichtegleiche, falsche Feingoldmünzen
aufgekauft hat. Wir sind sehr gespannt über die Antworten des Mannes und die
Rückmeldungen hier in diesem Forum dazu.

Auch andere Goldankäufer in Hongkong (aber nicht nur dort) kann man mal zu diesem Problem
befragen (z.B. Mok Sang Kee Jewellery). Hier in Deutschland werden die "Probleme" einfach
diskret "beseitigt" d.h. nach Zerstörung in die Abfalltonne entsorgt oder besser noch an den
Vorlieferanten gegen Erstattung des Kaufpreises zurückgereicht. Andernfalls kommt die
Staatsanwaltschaft und ein Gerichtsverfahren. Den letzten in der Kette "beißen dann die Hunde".
Wir sehen dann häufig wer das ist (nicht immer), der auf den Dingen sitzen bleibt und der hat
kein Interesse an weitergehender Publicity.

7. "Blei hat eine etwas höhere Dichte als Silber ist aber viel zu weich, um daraus eine
Münze zu machen. Alle anderen unedlen Metalle fallen auf."
Quelle: http://www.silber.de/forum/faelschungen ... tml#215535

Blei hat in reiner Form eine höhere Dichte als Silber (Pb: 11,34 g/cm³; Ag: 10,50 g/cm³),
aber legiert mit etwa 10..14 % Antimon, Wismut, Cadmium, Zinn und zusätzlich noch etwas Arsen (ca. 1 %),
wird es ausreichend hart für die Prägung und Verwendung als Münzmaterial (Bruchdehnung 10..30 %).
Früher hat man aus daraus noch Letternlegierungen hergestellt, die viele Druckvorgänge überstanden
haben. Die sog. Brinellhärte HB von reinem Blei liegt bei HB 4, die von dichtegleichen, d.h. passenden
Blei-Zinn-Legierungen bei HB 10..11 und von Blei-Antimonlegierungen bei HB 14-23,
Feinsilber hat eine Brinellhärte von HB 25 und eine Bruchdehnungrenze von bis zu 60%. Das
925er Sterlingsilber hat ca. 29 % und Britannia-Silber ncoh 32 % Bruchdehnungsgrenze.

8. "Da Wolfram sehr hart ist, lässt es sich auch schwerer prägen (mit Gießen gibts auch
Probleme). Also muss der Goldüberzug ziemlich dick sein (paar Millimeter).
Das bedeutet, dass man kleinere Stückelungen schlecht herstellen kann,..."
Quelle: http://www.silber.de/forum/faelschungen ... tml#214461

Reines Wolfram läßt sich überhaupt nicht prägen, es ist zu hart und vor allem viele zu spröde (HB 496, Bruchdehnungsgrenze 2%).
Das läßt sich aber deutlich mit dem Zusatz von Kupfer, Silber oder Nickel beim Sintern von Wolfram verbessern.
Zusätzlich kann man zum Dichteausgleich auf höhere Werte (Gold: 19,2 bis 19,3 g/cm³) wieder Rhenium
oder Iridium verwenden.
Rhenium trägt übrigens auch deutlich zur höheren Duktilität von Wolfram bei (Bruchdehnungsgrenze liegt
dann bei 10..20 %).
Gegossen werden Wolfram und Wolframlegierungen in den allerseltensten Fällen. Es wird aus Wolframpulver zusammen
mit den anderen metallischen oder auch keramischen Bestandteilen (z.B. W3C) vorzugsweise unter
hohem Druck und unter hoher Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes gesintert. Es gibt auch
noch Wolfram-Intrusionsmaterialien, aber das führt hier zu weit. Wen das noch ein bischen mehr
interessiert, der kann sich z.B. ein Standarwerk zu dem Thema durchlesen:

C.G. Goetzel: Treatise on Powder Metallurgy. Volume 1-3 (1949, 1950, 1952)

Die Wolframkerne müssen nicht notwendigerweise dick vergoldet oder plattiert werden. Es kommt dabei
eher dabei auf die gewünschten nachträglichen Prägetiefen an. Die angewandten Golddicken können durchaus nur
im zehntel mm-Bereich liegen.

9. "man nehme einen Kugelschreiber , lege die mit Schwerpunkt Silbermünze auf den
zeigefinger, nun schlage man mit dem Kugelschrieber gegen den Rand der Silbermünze,
nun erklinge das "Silberlied" zing........
ein heller gleichbleibender Ton ....auch ein Indiz für Echtheit."
Quelle: http://www.silber.de/forum/faelschungen ... tml#215550

Ein klares Märchen hinsichtlich der Erkennung von guten Silberfälschungen, weil wenn die Härte und
die Dichte wie bei den Blei-Antimonlegierungen recht nahe zum Silber sind, kann man keinen deutlichen
Klangunterschied mehr feststellen. Das "Indiz für Echtheit" daraus schlußfolgern zu wollen, ist mit
ziemlicher Sicherheit grober Unfug. Sog. "Pling- und Plong-Tests" gehen in die gleiche Richtung.
Die Schallgeschwindigkeit läßt sich dagegen als eindeutig meßbare Materialgröße von Blei-Antimonlegierungen
bei Silbermünzen oder Blei-Zinn-Legierungen bei Silberbarren NICHT auf die recht engen Toleranzwerte
von Feinsilber anpassen.

Zum zweiten Bereich:

10. Nun kommen wir zu den psychologischen Faktoren, die in den Diskussionsforen auch auftauchen
und mit dem Fälschungsproblem und dessen Anerkennung eng verwoben sind:

10.1. "Die andere Seite die ich befürchte:
Wenn es sich eines Tages herumspricht, dass der Markt von gutgemachten
Fälschungen geflutet ist, dass dann das Vertrauen in EM stark leidet.
Vielleicht kann man in ein paar Jahren seine echten Bestände als wertlos
ansehen, weil sie niemand mehr haben will bzw. zu misstrauisch ist."

"Aber selbst wenn, wäre es nicht möglich, dass aufgrund solcher Artikel
nach dem Prinzip „steter Tropfen...“ irgendwann die meisten potentiellen
Käufer das Vertrauen in Münzen und Barren verlieren und die Verkäufer
infolgedessen darauf sitzen bleiben?"
Quelle: http://www.silber.de/forum/faelschungen ... tml#221141

10.2. "das ist doch schon wieder ein Versuch das Vertrauen in EM anzugreifen"
Quelle: http://www.silber.de/forum/faelschungen ... tml#220817

Edelmetalle - in welcher Form auch immer - sollten besser keine Krisenbewältigungs-
Reliquien, d.h. keine Fetische zur privaten Krisenbewältigung und -assimilation sein.
Dafür sind sie prinzipiell nicht geeignet. Eine nüchterne Analyse und eben auch die
Prüfung der Bestände oder Zukäufe ist da deutlich besser angebracht. Auch bei Bargeld und
Kunstwerken wird nichts anderes angewandt, um herauszufinden, ob es Fälschungen sind.

Die Vertrauenskrise durch Edelmetallfälschungen kann aber durchaus weit gehen: Wir haben
es bei AuroTest schon erlebt, daß jemand seine Edelmetallbestände am Ende doch lieber nicht
prüfen wollte, weil er Angst hatte, daß sich darunter Fälschungen verbergen könnten. Denn
dann würde er ja nach der Prüfung ggf. WISSEN (und nicht nur vermuten), daß darunter Fälschungen
sind. Zudem würde er sich dann ja strafbar machen, wenn er diese Fälschungen weiterverkaufen würde.
Stimmt! Aber, Unwissenheit schützt vor der Strafe auch nicht. Ein Vogel-Strauß-Verhalten
ist bei Edelmetallen aus unserer Sicht weder beim Investor noch beim EM-Händler eine gute
und nachhaltige Strategie.

MfG Epoxy

Beitrag 18.11.2011, 18:42

TiloS
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 456
Registriert: 28.02.2011, 18:25
extrem interessant!
danke für die Ausführungen

trotzdem ist meine Nachfrage noch offen: aus welchem Material sind die bisher in D rausgefischten Goldfälschungen gewesen
oder anders gefragt: gab es dabei schon dichtegleiche Fälschungen aus dem genannten gesinterten Wolfram?
wenn:welche Goldmünzen wurden aus diesem Zeug konkret gefälscht und welche Goldbarrenhersteller, welche Größen?

auch wenn sich das natürlich auf weitere Typen ausdehnen kann und wird, wäre doch mal interessant, was konkret schon gefälscht wurde
Zuletzt geändert von TiloS am 18.11.2011, 20:00, insgesamt 1-mal geändert.

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