Gold Fälschungen, Plagiate, NP und Co.

Diskussion zum Thema Investieren in Goldmünzen oder Goldbarren, Vorteile und Risiken, Medien-Hype oder sicherer Hafen

Moderatoren: Ladon, Forum-Team, Mod-Team

Antworten

Beitrag 18.11.2011, 19:19

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amabhuku
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TiloS hat geschrieben: trotzdem ist meine Nachfrage noch offen: aus welchem Material sind die bisher in D rausgefischten Goldfälschungen gewesen
oder anders gefragt: gab es dabei schon dichtegleiche Fälschungen aus dem genannten gesinterten Wolfram?
welche Goldmünzen wurden konkret gefälscht und welche Goldbarrenhersteller, welche Größen?
Ja interessant und ausführlich, epoxy, danke.

Das was TiloS fragt, würde mich auch interessieren.

* Die dichtegleiche gefälschte Goldmünze ist mit welchem Material "gefüllt"?

* Du schreibst, Wolfram lässt sich nicht prägen/punzieren, was stimmt, habe ich selbst ausprobiert.
Nun soll es nach deiner Aussage per Zusatz Cu/Ni/Ag weicher werden.
Nickel geht nicht, ist magnetisch. Cu und Ag kann man mit Gold nicht legieren (Schmelzpunkte).
Also sintern und dann mit Gold ummanteln? Dann stimmt die Dichte nicht mehr.

* Goldbarren. Sind ein Risiko, müssten aber einen dicken Goldmantel haben, da die typischen Barrenschwundringe nur bei Vollgoldmaterial entstehen.
Du meinst evtl., sie hätten gesintertes Material eingegossen?
Haben sie wirklich, weißt du es von dem zitierten Wong Ho Lung?

P.S. Nur mal angemerkt: Die CEO's in China und Hongkong sind nicht unbedingt Spezialisten, eher sogar selten. Die werden, noch schlimmer als bei uns, nach Vitamin B und "Provenienz" (saubere Karriere) ausgewählt.
Schau dir mal die Lebensläufe von denen an.
Ein Jahr sind sie Leiter einer Spielzeugfabrik, Jahr darauf Uni-Rektor, dann wieder in der Lebensmittelbranche.
Kurze Halbwertszeiten. Wo soll da Praxis und Spezialwissen herkommen?
Aber ich kenne den Wong nicht.

Trotzdem bleibe ich, bis zum Beweis des Gegenteils, der Meinung das es keine guten Silber-Fälschungen aus China gibt, nicht mal halbwegs gute. Habe noch nix gutes gesehen.
Bei Gold könnte es mit Wolfram klappen, aber nur bei Barren mit DICKEM Goldmantel.
Gut gefälschte Gold-Münzen (unmagnetisch, Dichte stimmt, gutes Prägebild) will ich erst mal sehen.
Dafür würde ich auch 500 km fahren. Hausmann/Schmidt meine ich nicht, sondern aus *KINA* bzw. Hongkong.
Vor allem bei 2 mm dickem Handelsgold; wie und wo willst du da gesintertes Wolfram einbringen?
Prägebild danach sollte auch ok sein.

Probier mal deine goldüberzogenen Wolframbarren zu punzieren, sie sind es ja nach deinen Worten noch nicht.
Mit einfachen Schlagzahlen. Du wirst dich wundern, weil dir der Stempel ins Gesicht hüpft und nur Kratzer auf dem Barren sind. *ggg.

Beitrag 18.11.2011, 19:35

Eifelwolf
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Hallo 999,9
Deine Ratschläge für den Goldmünzenkauf sind ja gut gemeint,aber bei einem Kauf über 100,- EUR/Münze nur Händler zu nehmen halte ich für etwas übertrieben.Dann brauchte man ja nicht mehr diese Plattform hier.Was sagen denn die Betreiber von Gold.De dazu?Dann wäre deren Kleinanzeigenportal nur für Peanuts

Beitrag 18.11.2011, 20:14

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Mithras
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Wohnort: dort, wo ich die Schuhe ausziehe
Hmmm, "nebenan" im GSF würde solch exzessiv-penetrantes Viralmarketing für die Fa. Aur*T*st ziemlich schnell ziemlich eindeutige Folgen haben.... :roll:
Goldigste Grüße,

Euer Mithras, der Goldjunge

Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]

Beitrag 18.11.2011, 20:20

TiloS
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@amabhuku
epoxi schreibt doch:
"
Es gibt kommerziell erhältliche Legierungen, die die gleiche Dichte wie Feingold
aufweisen, wie W3Re, W3Re und WNiRe und auch noch prägbar sind (Bruchdehngrenzen von 10 bis 20 %).
Wir hatten darüber schon an anderer Stelle berichtet. "

wenn das stimmt, wäre das schon bedenklich

Beitrag 18.11.2011, 20:28

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amabhuku
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TiloS hat geschrieben:@ama...
epoxi schreibt doch:
"
Es gibt kommerziell erhältliche Legierungen, die die gleiche Dichte wie Feingold
aufweisen, wie W3Re, W3Re und WNiRe und auch noch prägbar sind (Bruchdehngrenzen von 10 bis 20 %).
Wir hatten darüber schon an anderer Stelle berichtet. "

wenn das stimmt, wäre das schon bedenklich
Ja ok, trotz Bruchdehngrenze von max. 20% bleibt Wolfram seeeeehr hart.
Beim Punzen muss der Goldmantel dick sein, also fallen Münzen raus.

Wer von uns kauft sich schon 12,5 kg Standardbarren.
Ich möchte einen gegossenen 1 kg Barren sehen, mit eingegossenem Wolframkern, der die typischen Schwundlinien beim Erstarren aufweist. Geht nicht. Kleinere Barren erst recht nicht.
Und bei den Prägebarren müsste das Wolfram eingewalzt werden, will ich dabei sein....

Wir brauchen kein Gerät der Fa. Aur*T*st, mithras :wink:

Beitrag 18.11.2011, 20:43

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Nacanina
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Sehr informativ!


Vielen Dank

Nacanina
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Beitrag 18.11.2011, 20:45

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Titan
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amabhuku hat geschrieben: Wer von uns kauft sich schon 12,5 kg Standardbarren?
Ich möchte einen gegossenen 1 kg Barren sehen, mit eingegossenem Wolframkern, der die typischen Schwundlinien beim Erstarren aufweist. Geht nicht. Kleinere Barren erst recht nicht.
Und bei den Prägebarren müsste das Wolfram eingewalzt werden, will ich dabei sein....
Wir brauchen kein Gerät der Fa. Aur*T*st, mithras :wink:
Da habe Ich ja seit Jahren echt Glück---
als "Parasit" (ein Schelm,wer Arges dabei denkt... smilie_16)---kann mir auch bei Barren nur die "kleinen 12,5kg"-Varianten in Gußform leisten--ja,die haben halt so ihre tollen Linien... smilie_01
Damit für mich dieses interessante Thema beendet.
T.
"Das Leben ist Schwingung.Verändere Deine Schwingungen--
und Du veränderst Dein Leben"
"Die kürzesten Wörter ( ja,nein ) erfordern das meiste
Nachdenken"
Pythagoras von Samos

Beitrag 18.11.2011, 20:48

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amabhuku
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Titan hat geschrieben: Da habe Ich ja seit Jahren echt Glück---
als "Parasit" (ein Schelm,wer Arges dabei denkt... smilie_16)---kann mir auch bei Barren nur die "kleinen 12,5kg"-Varianten in Gußform leisten--ja,die haben halt so ihre tollen Linien... smilie_01
Damit für mich dieses interessante Thema beendet.
T.
Zu oft auf den Kopf gefallen mit deiner "neuen Freiheit"? :D

Beitrag 18.11.2011, 21:12

cybermatt
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Die Ausführungen von Epoxy waren sehr interessant
Gesehen habe ich aber auch noch keine gefälschte goldmünze mit stimmiger Dichte

Habe aktuell eine 10$ Liberty Head von 1898 vorliegen die statt
16,7g nur 16,6g auf die Waage bringt - könnte aber eher an den
etwas stärkeren Abnutzungserscheinungen liegen
ganz sicher bin ich mir bei der aber nicht
mal sehen ob ich hier irgendwie ein Foto einstellen kann[/img]

Beitrag 18.11.2011, 21:29

TiloS
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das tut nicht not, wenn die fehlenden -,10 das einzige Problem sind
hier gehts um Fälschungen und nicht um alte leicht abgenutzte echte Münzen

Beitrag 18.11.2011, 21:52

cybermatt
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nun - könnte ja eine Fälschung sein oder nicht ?

Beitrag 18.11.2011, 22:15

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simones
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Epoxy hat geschrieben:Zusammenfassend wollen wir uns zu einigen Mythen, Märchen und Halbwahrheiten/Falschdarstellungen
und auch Bedenken/Sorgen in den Gold- und Silberforen betreffend Edelmetallfälschungen äußern:

Zum ersten Bereich:

1. "Gold kann man nicht fälschen, auf Grund des Gewichtes, wenn, dann leicht zu erkennen
oder zu dick, weil Wolframkern!"
Quelle: https://forum.gold.de/gold-faelschungen ... html#63437

Da sind wohl die Argumente und Begründungen in dem Posting etwas durcheinander gekommen:

1.1. "Gold kann man nicht fälschen,..."
Gold kannn man sehr wohl fälschen. Worüber unterhalten wir uns hier sonst?

1.2. ".. auf Grund des Gewichtes,.."
Das Gewicht ist nun primär kein Kriterium für eine EM-Fälschung, bestenfalls die Dichte
des verwendeten Materials für die Fälschung. Natürlich erwarten wir aber bei
EM-Münzen oder -barren ein bestimmtes Sollgewicht innerhalb einer gewissen Toleranz.
Aber alle "ernstgemeinten" Fälschungen schaffen wenigstens das Sollgewicht des Prüflings
(ob als Barren oder Münze), zu erreichen.

1.3. "..oder zu dick, weil Wolframkern!"
Ein verwendeter Wolframkern kann sehr gut passen in der exakten Gestalt einer
authentischen Münze oder eines Barrens. Bei gleicher Dichte zum Gold gibt es
auch keinen keinen Grund, warum der Kern "zu dick" sein müßte.

1.4. "..,dann leicht zu erkennen.."
Wie der Postende das mit dem Wolframkern in einem Barren auf ersten Augenschein hin erkennen will,
hat er uns leider nicht verraten. Das dürfte schwierig werden.

2. "Ein Schwermetalllegierung, die die gleiche Dichte wie Gold aufweist,
halte ich in Feingoldunzen für ein Märchen, da diese Metalle, außer Wolfram
und Platin nichts gibt, kann auch nichts anderes beigemengt werden.
Platin ist zu teuer und Wolfram hat eine zu hohe Schmelztemperatur,..."
Quelle: https://forum.gold.de/gold-faelschungen ... html#63064

Es gibt kommerziell erhältliche Legierungen, die die gleiche Dichte wie Feingold
aufweisen, wie W3Re, W3Re und WNiRe und auch noch prägbar sind (Bruchdehngrenzen von 10 bis 20 %).
Wir hatten darüber schon an anderer Stelle berichtet.

Den Fälschern bleiben aber noch ganz andere Möglichkeiten:
Wolfram und Wolframlegierungen werden zum überwiegenden Teil nicht geschmolzen, sondern
gesintert. Siehe auch die Details unter Punkt 8. Auf teures Platin als
Sinterbeigabe ist man dabei keineswegs angewiesen. Mehrschichtige Münzen sind dann
noch ein weiteres Thema (Gold oben und unten, Wolframlegierung in der Mitte).
Auch bei 625er Silber-Münzen mit 65 % Kupfer + 35 % Ni-Kernen ist das eine häufig
auch schon sehr viel früher verwandte Methode.

3. "Auch sehe ich kein Problem bei kleinen Barren bis 100 Gramm.
Jeder Idiot kann den Barren auf die Feinwaage legen und die Größe per Linieal/Messschieber ermitteln.
Die Chance, daß dann ein Wolframkern drin ist, geht bei bis 100 Gramm gegen 0."
Quelle: https://forum.gold.de/gold-faelschungen ... html#63087

und

4. "Soweit mir bekannt, haben sich bisher alle Berichte im Web über Produktionsstätten von
Wolfram-Fakes und -Produkten als Hoax erwiesen."
Quelle: https://forum.gold.de/gold-faelschungen ... html#63102

Falsch, wir stellen selbst vergoldete Wolframbarren als Prüfbarren her. Diese tragen aber
aus rechtlichen Gründen keine Punzierung und keine sonstigen Feingehaltsangaben.
Sie sind nur als Prüfbarren für die physikalische Edelmetallprüfung geeignet. Für sonst nichts!

Ganz ähnliche Wolfram-Teile sind aber auch zum Eingießen in Gold mit Überprägung der dann ca.
von 1/2 bis 2 mm dicken gegossenen Goldschicht geeignet und es gibt sie in China auch
schon vorvergoldet, wegen der besseren Haftung und Umfließung des flüssigen Goldes an den
vorvergoldeten Wolfram-Oberflächen. Wir haben hier noch Produktionszeichnungen für die
Wolfram-"Goldbarren" aus China zum Eingießen, wen es interessiert (allerdings die Firmennamen
haben wir unkenntlich gemacht, damit "keine Schlipse abgetreten werden":

[img]https://forum.gold.de/userpix/2098_tung ... dbar_1.jpg[/img]

Außerdem muß man sich dann bei den obigen Aussage fragen, warum Wolframelektroden
durchaus beliebt sind für die Erstellung von Fälschungen auch schon in kleinen Goldbarren.
(100 g und aufwärts). Passende dünne oder dicke Wolframelektroden gibt es dazu für wenig Geld.
Eine Fälscherwerkstätte ist da schon mit EUR 2000,- Startinvestition im Geschäft. Die Barren
sehen von außen völlig normal aus, nachdem die Wolframelektroden nach Anbohren der Barren
und mit niedriger schmelzendem Goldlot (wie beim Juwelier verwendet) wieder verschlossen sind,
ohne dabei äußerlich merkliche Spuren zu hinterlassen.

5. "Im Grunde ist alles möglich, Mondflug, Atombomben .... Ein Krugerrand kann so
echt sein, aber nicht aus Gold sein ... möglich, aber wirklich im Umlauf sind die
Dinger nicht."
Quelle: https://forum.gold.de/gold-faelschungen ... html#63553

und

6. "Mit den heutigen Fälschungen narrt man nur Laien und die Leute, die es nicht sehen wollen
oder schlicht zu einfältig sind."
Quelle: https://forum.gold.de/gold-faelschungen ... html#63561

Wir würden diejenigen, die tatsächlich der obigen Meinung des Postings sind, einfach mal empfehlen,
folgenden Mann bei der größten Juwelier- und Goldankaufskette Hongkongs (Lukffook HK Ltd.) anzurufen,
um ihm zu sagen, daß er "nur ein Laie wäre" oder doch "schlicht zu einfältig" für das Geschäft:

Mr. Danny Wong Ho Lung
Executive Director of Lukfook
Central Shop G05, G/F
Melbourne Plaza
33 Queen's Road C
Central Hong Kong
+852-2606-0323 oder
+852 2710 9368
http://www.lukfook.com.hk/en/n_index.asp

nur weil er vor einiger Zeit für zehntausende Dollar dichtegleiche, falsche Feingoldmünzen
aufgekauft hat. Wir sind sehr gespannt über die Antworten des Mannes und die
Rückmeldungen hier in diesem Forum dazu.

Auch andere Goldankäufer in Hongkong (aber nicht nur dort) kann man mal zu diesem Problem
befragen (z.B. Mok Sang Kee Jewellery). Hier in Deutschland werden die "Probleme" einfach
diskret "beseitigt" d.h. nach Zerstörung in die Abfalltonne entsorgt oder besser noch an den
Vorlieferanten gegen Erstattung des Kaufpreises zurückgereicht. Andernfalls kommt die
Staatsanwaltschaft und ein Gerichtsverfahren. Den letzten in der Kette "beißen dann die Hunde".
Wir sehen dann häufig wer das ist (nicht immer), der auf den Dingen sitzen bleibt und der hat
kein Interesse an weitergehender Publicity.

7. "Blei hat eine etwas höhere Dichte als Silber ist aber viel zu weich, um daraus eine
Münze zu machen. Alle anderen unedlen Metalle fallen auf."
Quelle: http://www.silber.de/forum/faelschungen ... tml#215535

Blei hat in reiner Form eine höhere Dichte als Silber (Pb: 11,34 g/cm³; Ag: 10,50 g/cm³),
aber legiert mit etwa 10..14 % Antimon, Wismut, Cadmium, Zinn und zusätzlich noch etwas Arsen (ca. 1 %),
wird es ausreichend hart für die Prägung und Verwendung als Münzmaterial (Bruchdehnung 10..30 %).
Früher hat man aus daraus noch Letternlegierungen hergestellt, die viele Druckvorgänge überstanden
haben. Die sog. Brinellhärte HB von reinem Blei liegt bei HB 4, die von dichtegleichen, d.h. passenden
Blei-Zinn-Legierungen bei HB 10..11 und von Blei-Antimonlegierungen bei HB 14-23,
Feinsilber hat eine Brinellhärte von HB 25 und eine Bruchdehnungrenze von bis zu 60%. Das
925er Sterlingsilber hat ca. 29 % und Britannia-Silber ncoh 32 % Bruchdehnungsgrenze.

8. "Da Wolfram sehr hart ist, lässt es sich auch schwerer prägen (mit Gießen gibts auch
Probleme). Also muss der Goldüberzug ziemlich dick sein (paar Millimeter).
Das bedeutet, dass man kleinere Stückelungen schlecht herstellen kann,..."
Quelle: http://www.silber.de/forum/faelschungen ... tml#214461

Reines Wolfram läßt sich überhaupt nicht prägen, es ist zu hart und vor allem viele zu spröde (HB 496, Bruchdehnungsgrenze 2%).
Das läßt sich aber deutlich mit dem Zusatz von Kupfer, Silber oder Nickel beim Sintern von Wolfram verbessern.
Zusätzlich kann man zum Dichteausgleich auf höhere Werte (Gold: 19,2 bis 19,3 g/cm³) wieder Rhenium
oder Iridium verwenden.
Rhenium trägt übrigens auch deutlich zur höheren Duktilität von Wolfram bei (Bruchdehnungsgrenze liegt
dann bei 10..20 %).
Gegossen werden Wolfram und Wolframlegierungen in den allerseltensten Fällen. Es wird aus Wolframpulver zusammen
mit den anderen metallischen oder auch keramischen Bestandteilen (z.B. W3C) vorzugsweise unter
hohem Druck und unter hoher Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes gesintert. Es gibt auch
noch Wolfram-Intrusionsmaterialien, aber das führt hier zu weit. Wen das noch ein bischen mehr
interessiert, der kann sich z.B. ein Standarwerk zu dem Thema durchlesen:

C.G. Goetzel: Treatise on Powder Metallurgy. Volume 1-3 (1949, 1950, 1952)

Die Wolframkerne müssen nicht notwendigerweise dick vergoldet oder plattiert werden. Es kommt dabei
eher dabei auf die gewünschten nachträglichen Prägetiefen an. Die angewandten Golddicken können durchaus nur
im zehntel mm-Bereich liegen.

9. "man nehme einen Kugelschreiber , lege die mit Schwerpunkt Silbermünze auf den
zeigefinger, nun schlage man mit dem Kugelschrieber gegen den Rand der Silbermünze,
nun erklinge das "Silberlied" zing........
ein heller gleichbleibender Ton ....auch ein Indiz für Echtheit."
Quelle: http://www.silber.de/forum/faelschungen ... tml#215550

Ein klares Märchen hinsichtlich der Erkennung von guten Silberfälschungen, weil wenn die Härte und
die Dichte wie bei den Blei-Antimonlegierungen recht nahe zum Silber sind, kann man keinen deutlichen
Klangunterschied mehr feststellen. Das "Indiz für Echtheit" daraus schlußfolgern zu wollen, ist mit
ziemlicher Sicherheit grober Unfug. Sog. "Pling- und Plong-Tests" gehen in die gleiche Richtung.
Die Schallgeschwindigkeit läßt sich dagegen als eindeutig meßbare Materialgröße von Blei-Antimonlegierungen
bei Silbermünzen oder Blei-Zinn-Legierungen bei Silberbarren NICHT auf die recht engen Toleranzwerte
von Feinsilber anpassen.

Zum zweiten Bereich:

10. Nun kommen wir zu den psychologischen Faktoren, die in den Diskussionsforen auch auftauchen
und mit dem Fälschungsproblem und dessen Anerkennung eng verwoben sind:

10.1. "Die andere Seite die ich befürchte:
Wenn es sich eines Tages herumspricht, dass der Markt von gutgemachten
Fälschungen geflutet ist, dass dann das Vertrauen in EM stark leidet.
Vielleicht kann man in ein paar Jahren seine echten Bestände als wertlos
ansehen, weil sie niemand mehr haben will bzw. zu misstrauisch ist."

"Aber selbst wenn, wäre es nicht möglich, dass aufgrund solcher Artikel
nach dem Prinzip „steter Tropfen...“ irgendwann die meisten potentiellen
Käufer das Vertrauen in Münzen und Barren verlieren und die Verkäufer
infolgedessen darauf sitzen bleiben?"
Quelle: http://www.silber.de/forum/faelschungen ... tml#221141

10.2. "das ist doch schon wieder ein Versuch das Vertrauen in EM anzugreifen"
Quelle: http://www.silber.de/forum/faelschungen ... tml#220817

Edelmetalle - in welcher Form auch immer - sollten besser keine Krisenbewältigungs-
Reliquien, d.h. keine Fetische zur privaten Krisenbewältigung und -assimilation sein.
Dafür sind sie prinzipiell nicht geeignet. Eine nüchterne Analyse und eben auch die
Prüfung der Bestände oder Zukäufe ist da deutlich besser angebracht. Auch bei Bargeld und
Kunstwerken wird nichts anderes angewandt, um herauszufinden, ob es Fälschungen sind.

Die Vertrauenskrise durch Edelmetallfälschungen kann aber durchaus weit gehen: Wir haben
es bei AuroTest schon erlebt, daß jemand seine Edelmetallbestände am Ende doch lieber nicht
prüfen wollte, weil er Angst hatte, daß sich darunter Fälschungen verbergen könnten. Denn
dann würde er ja nach der Prüfung ggf. WISSEN (und nicht nur vermuten), daß darunter Fälschungen
sind. Zudem würde er sich dann ja strafbar machen, wenn er diese Fälschungen weiterverkaufen würde.
Stimmt! Aber, Unwissenheit schützt vor der Strafe auch nicht. Ein Vogel-Strauß-Verhalten
ist bei Edelmetallen aus unserer Sicht weder beim Investor noch beim EM-Händler eine gute
und nachhaltige Strategie.

MfG Epoxy


Entschuldigung für das lange Zitat, aber sonst kommt der Kontext nicht raus :

Frage Nr. 1 : Wofür stellt IHR Prüfbarren her, die einen Wolframkern haben, was ist der Sinn???

Frage Nr. 2 : Du scheinst Dich sehr gut aus zu kennen, hast Du jemals eine falsche Feingoldunzen Münze (Kruger / maple) in den Händen gehabt???

Die Schlussfolgerung mit der psychologischen Seite kann ich nachvollziehen, aber wenn es wirklich so sein sollte, daß viele Fakes im Umlauf sind, steigt dann nicht auch der Preis für ein Original??? Weil eben weniger echtes Gold auf dem Markt wäre???

Beitrag 18.11.2011, 22:25

TiloS
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simones hat geschrieben:lange Zitat, aber sonst kommt der Kontext nicht raus :
das ist doch jetzt hoffentlich nicht dein ernst?
ich stell mir grad ein echtes Gespräch mit dir vor: ich erzähl dir was und du wiederholst also erstmal alles ko0mplett, damit deine Frage im richtigen Kontext steht?
simones hat geschrieben: Frage Nr. 1 : Wofür stellt IHR Prüfbarren her, die einen Wolframkern haben, was ist der Sinn???
na offensichtlich, um Fake-Vergleichsproben für sich und Käufer des Geräts zu haben
die Säureprobe mit dem Probierstein wird auch sinnnvollerweise mit Vergleichsstücken bekannter Probestücke gemacht
simones hat geschrieben:hast Du jemals eine falsche Feingoldunzen Münze (Kruger / maple) in den Händen gehabt???
na sicher hat er das
gibts doch ohne Ende auch ohne copy drauf im Umlauf, bloß zum Glück normalerweise mit falscher größe oder falschem Gewicht und zudem mit falscher (Ver)Gold(ungs)farbe und zu guter Oberfläche(PP)
wichtiger: gibts schon mit Wolframkern gefälschte Unzenmünzen
was ich anders formuliert aber schon gefragt habe

Beitrag 18.11.2011, 22:54

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simones
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Sorry, weiß nicht, wie man Teile eines Textes zitiert.

Die Feingoldmünzenfrage bezog sich selbstverständlich auf : Gleiche Größe, gleiches Gewicht, sonst wärs ja überflüssig.

Beitrag 19.11.2011, 00:43

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Titan
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amabhuku hat geschrieben: Zu oft auf den Kopf gefallen mit deiner "neuen Freiheit"?
Hier irrt ein junger Hüpfer smilie_24
Es gibt weder eine neue noch eine alte Freiheit--und wenn,dann ist dies Deine kopflastige Art
innerhalb dieser Frage.
In der Schule heißt das "Thema verfehlt".
T.
PS:erstaunlich,daß IMMER wieder gerade Neulinge auf so eine "fachliche Werbekampagne" ihre Angst vor Betrug
zeigen--nur deswegen kann solch "Kontrolleur" ja verkauft werden.
Bin Techniker genug für eine eigene Meinung,ohne die gesamte Werkstoffkunde in einem Forum erklärt zu bekommen--das ist Schulwissen smilie_01
"Das Leben ist Schwingung.Verändere Deine Schwingungen--
und Du veränderst Dein Leben"
"Die kürzesten Wörter ( ja,nein ) erfordern das meiste
Nachdenken"
Pythagoras von Samos

Beitrag 19.11.2011, 01:07

Epoxy
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Wohnort: Stuttgart - www.aurotest.de
Kontaktdaten:
Nochmals abschließend zum Thema:

1. Eine vermutete Fälschung ist erst dann auch amtlich eine dokumentierte Fälschung, wenn dies
von einem Gericht (i.d.R. unter Befragung von Sachverständigen) auch so bestätigt wurde.
D.h. dann gibt es eine Gerichtsakte über den Fall. Alles andere sind und bleiben nur Vermutungen
bzw. Beweismittel zu untersuchten EM-Prüflingen, so technisch fundiert sie auch sein mögen.

2. Wir werden und wollen keine aktuellen Fälle in einem Forum wie diesem mit seinen Details
vorstellen. Die Konsequenz wäre - aus unserer Beurteilung der Sachlage - in der Folge eine andauernde
Beschäftigung, d.h. zeitliche Auslastung durch Behörden, die dabei auf den Plan gerufen werden.
Ausnahmen davon werden wir ggf. nur machen, wenn - wie bei dem vor einiger Zeit aufgetretenen Fall der
sog. Zink-"Silberbarren" - eine weitreichende und schnelle Verbreitung der Fälschungen droht.

3. Unsere Kunden erwarten üblicherweise Diskretion und keine nachfolgenden Amtshandlungen, falls diese
nicht unbedingt erforderlich sind. Es ist auch besser solche Amtshandlungen zu einem sehr frühen
Zeitpunkt durch eindeutige Prüfungen zu vermeiden, als in diese hineinzugeraten. Sie sind auch immer
mit nicht geringen Kosten verbunden. Das Entleeren eines Mülleimers mit zerstörtem Münzschrott geht
immer noch viel schneller, als sich aus den Mühlen der Justiz zu befreien, auch wenn man eigentlich
derjenige ist, der sie zu seiner eigenen Rettung oder Gerechtigkeit angestoßen hat. Auch die gütliche
Einigung mit dem Vorlieferanten der "fehlerhaften" Ware ist allemal besser.

4. Aber auf das Fälschungsthema aufmerksam zu machen, sei sicher erlaubt, wenn dabei allgemeinene
technische Details vorrangig zur Sprache kommen. Natürlich ist es auch Marketing, dies läßt sich
bei dem Thema aber kaum auftrennen.

5. Wir stellen vergoldete Wolframprüfbarren und ab 1.Q. 2012 auch Prüfronden nur zu Vergleichszwecken her
und vertreiben diese auch. Wir müssen immer wieder dann klarstellen, daß diese nur zu Prüfzwecken gegenüber
authentischen Goldbarren bzw. -münzen dienen und auch zu nichts anderem zu gebrauchen sind, weil sie keine
Punzierung/Prägung und keine Feingehaltsangabe besitzen. Dies müssen wir in jedem einzelnen Falle erwähnen, um
nicht den Anschein zu erwecken, daß man Mithilfe der Barren/Ronden durch betrügerische Aktionen gegen Gesetze
verstoßen könnte. Wir bekommen des öfteren aber Vorschläge in dieser Richtung, auch was Krügerränder und
ähnliche Au-Bullionmünzen angeht. Diese sind bei uns völlig zwecklos.

6. In manchen Ländern ist zudem die Anwendung der Rechtslage bei Anscheins-Fälschungen sehr eng:
siehe dazu http://www.20min.ch/print/story/30855510
Strafbewehrte Unterlassungserklärungen sind dabei noch die geringsten Maßnahmen, die drohen.

MfG Epoxy

Nachtrag v. 19.11.2011: Es interessieren sich bereits Landespolizeidirektionen (LPD-NRW, BW) für die letzten
Postings aus diesem Thread. Es gilt, was wir oben im Abschnitt 2. und 3. dazu geschrieben haben. Ende.

MfG Epoxy
Zuletzt geändert von Epoxy am 19.11.2011, 12:34, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 19.11.2011, 01:12

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simones
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Gibts immer noch kein Bild von gefälschten Feinunzen Münzen (KR)... auch ohne Amtshandlung?

Dann ist es ja amtlich smilie_09

Beitrag 19.11.2011, 08:39

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Mithras
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Wohnort: dort, wo ich die Schuhe ausziehe
@simones: smilie_09

@cybermatt: Was Du hier schreibst wäre eher mal ein Ansatzpunkt für eine WIRKLICH gelungene Fälschungsidee in großem Stil: GANZ schlecht erhaltene "Massenware" - mit "echten" Zirkulationsspuren und dazu passendem, geringfügig zu geringem Gewicht und schöner Goldpatina. Sowas erregt nämlich erst mal den geringsten Verdacht. smilie_03 (Die besagte Abnutzung von ca. 100 mg bei einem Libery-10er ist ABSOLUT im Normbereich - also eher ein ECHTHEITSzeichen...)

Allerdings ist diese Idee nicht neu: Das gibt's bei dezidierten Sammlermünzen nämlich schon lange. Und dann wird sowas auch SOFORT weltweit veröffentlicht, sobald es den ersten BEGRÜNDETEN VERDACHT gibt - z.B. hier: http://www.forgerynetwork.com
Absolut transparent und vor allem unabhängig(!) von irgendwelchen Rechtskaspern oder "Prüfmittelfirmen". SO muß das im Internetzeitalter auch laufen!! smilie_01
Zuletzt geändert von Mithras am 19.11.2011, 08:45, insgesamt 1-mal geändert.
Goldigste Grüße,

Euer Mithras, der Goldjunge

Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]

Beitrag 19.11.2011, 08:39

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amabhuku
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Epoxy hat geschrieben:Nochmals abschließend zum Thema:

.................................................
MfG Epoxy
Na ob das Thema wirklich schon abgeschlossen ist?
Sehe ich keinen Grund für.

Es fehlt der Beweis für eine gute Goldmünzenfälschung mit Wolfram.
War das nicht die Behauptung?

Beitrag 19.11.2011, 08:57

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Mithras
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@amabhuku: Ich warte auch...

@epoxy: Send pics!!! Nimm Dir ein Beispiel an meinem Link oben. Vor allem interessieren mich die angeblich perfekten NICHT ECHTGOLDENEN Reichsmünzprägungen. So wie ich Dich verstanden habe, meinst Du ja NICHT die Schmidt-Hausmann-Fälschungen, die für reine EM-Anleger bekanntlich völlig probemlos sind, weil von 100%ig korrektem Feingehalt.
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