Gold Fälschungen, Plagiate, NP und Co.

Diskussion zum Thema Investieren in Goldmünzen oder Goldbarren, Vorteile und Risiken, Medien-Hype oder sicherer Hafen

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Beitrag 05.06.2012, 18:33

GrainHamster
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Goldheini hat geschrieben:
Datenreisender hat geschrieben:
"Service: Prüfdienstleistung an Barren und Münzen nach Aufwand (EUR 95,-/angefangeneStunde + Anfahrtskosten EUR 55,-/Stunde) an einem beliebigen Ort im Umkreis von ca. 150 km um Stuttgart, ansonsten nach gesonderter Vereinbarung"
http://www.aurotest.de/welcome.htm
Na, das ist ja mal eine Hausnummer. D.h. eine Prüfung einer Münze kostet schon mal mindestens 95,- EUR.
Wenn man sich gemeinsam ein Testgerät kauft, kann man es Jahre lang nutzen. Wäre vermutlich günstiger.
Gehe ich in der Annahme richtig, dass du nur eine 1oz Gold besitzt? Solltest du mehr besitzen kannst du alle direkt testen und das würde dich auch nicht mehr kosten.
Solltest du aber mehr Gold besitzen, dann würdest du vermutlich nicht wegen dem Anschaffungspreis für das Gerät rumheulen.

Das Problem mit gemeinsam kaufen ist doch, dass dich keiner kennt (genauso wenig du auch andere kennst). Kauf das Gerät, mach ein Gewerbe auf und biete deine Dienst zum Gold/Silber-Tester an. Alles andere kannst du vergessen!

Beitrag 05.06.2012, 18:43

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Butterblume
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Hallo an alle,

zum Thema 'wie prüfe ich mein Gold' kann ich hier auch etwas beisteuern.
Da mich diese Frage auch umgetrieben hat, habe mir vor einiger Zeit ein Dickenmessgerät PCE-TG100 gekauft (kostet so um die 650 Euronen).
Man stellt an dem Gerät die Schallgeschwindigkeit von Gold bzw. Gold-Legierung (Krügi = 917er) ein, umd misst dann die Dicke des Objekts. Jetzt braut es nur noch einen Messschieber, oder meinetwegen eine Mikrometerschraube, zum Nachmessen. Stimmen die Messwerte so +/- 1 Zehntel-Millimeter, ist alles in Ordnung. smilie_17

Grüße
Butterblume

Beitrag 05.06.2012, 19:04

TiloS
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das klingt ja interessant
das Relief von Münzen ist da kein Problem?

nur mal spaßeshalber: ne Messung durch ne Folie durch (eingeschweißte Barren) kann eigentlich nicht funktionieren oder?

Beitrag 05.06.2012, 19:38

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Butterblume
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Man muß das gute Stück aus der Verpackung nehmen! Der Ultraschall wird sonst am Übergang Folie-Gold reflektiert und das führt zu Falschmessungen.

Natürlich ist das Relief auch ein Problem, bzw. bei gegossenen Barren sind die Flächen nicht 100% eben. Man muß sich eine günstige Stelle suchen. Solange die Messwerte im vertretbaren Toleranzbereich liegen, ist alles in Ordnung.

Zum Messgerät wird noch eine Tube Gel mitgeliefert, um die Schallwellen in das Messobjekt gut einzukoppeln. Ist wie bei der Schwangerschaftsuntersuchung. Hoffe nur, der Goldbarren ist nicht schwanger mit einem Wolframkern. smilie_16
PS:
Der Vollständigkeit halber müsste man noch das Gewicht mit einer Feinwaage prüfen. Stimmen alle Messwerte, kann es keine Fälschung sein, da es kein Material gibt, das sowohl in der Dichte als auch bei der Schallgeschwindigkeit mit Gold übereinstimmt.

Butterblume

Beitrag 05.06.2012, 20:58

TiloS
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und warum hast du dich für dieses Gerät entschieden?
gibt doch günstigere bei dem Anbieter, die teils explizit für Gold angepriesen
http://www.pce-instruments.com/deutsch/ ... listpos=50
oder auch universell und trotzdem günstiger sind,
http://www.pce-instruments.com/deutsch/ ... listpos=10

Beitrag 06.06.2012, 06:48

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tdklaus
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Wenn sich unser "Neuer" die Mühe machte, auch nur diesen Faden von Anfang an zu lesen (und zu verstehen) dann wüsste er:
- fälschen von Goldmünzen, ist technisch möglich, aber nicht trivial
- bisher konnte noch niemand ein einziges Beispiel einer gefälschten Goldmünze beibringen, die bei einer simplen Tauchwägung nicht zu erkennen gewesen wäre.

Daher wohl das eher geringe Interesse der alten Hasen, ihre Goldmünzen einem wildfremden mit der Post zur teuren Prüfung zu schicken smilie_03

Bleiben Barren, wo Beispiele mit Wolframkern ab 1kg bekannt sind. Wer in solchen Grössenordnungen in Gold anlegt, (und trotzdem alle Goldhändler und Banken für Verbrecher hält) der lässt am besten durch den Service eines Messgeräteherstellers prüfen. Damit vermeidet man auch solche Sachen wir Fehlbedienung, -kalibrierung oder -interpretation, die schon so manchem Neuling im Umgang mit Meßtechnik passiert sein sollen...

Beitrag 06.06.2012, 07:21

Goldheini
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Butterblume hat geschrieben:Hallo an alle,

zum Thema 'wie prüfe ich mein Gold' kann ich hier auch etwas beisteuern.
Da mich diese Frage auch umgetrieben hat, habe mir vor einiger Zeit ein Dickenmessgerät PCE-TG100 gekauft (kostet so um die 650 Euronen).
Man stellt an dem Gerät die Schallgeschwindigkeit von Gold bzw. Gold-Legierung (Krügi = 917er) ein, umd misst dann die Dicke des Objekts. Jetzt braut es nur noch einen Messschieber, oder meinetwegen eine Mikrometerschraube, zum Nachmessen. Stimmen die Messwerte so +/- 1 Zehntel-Millimeter, ist alles in Ordnung. smilie_17

Grüße
Butterblume
Ich habe mir von verschiedenen Herstellern nun per E-Mail die Geräte erklären lassen.
1. Natürlich hält jeder sein Gerät für das beste.
2. Hat mich die Argumentation des Herstellers eines Geräts für ca. 2000 EUR einigermaßen überzeugt. Und dieser sagt, dass die einfachen Dicke-Messgeräte (speziell bei Münzen) gänzlichst unbrauchbar wären, da die Toleranz viel zu groß ist und auch verschiedene Legierungen nur geprüft werden können, wenn man die Schallgeschwindigkeit schon vorher genau weiß. Außerdem stellt die Unebenheit durch Prägung ein großes Problem dar und man würde verschiedene Werte messen an verschiedenen Stellen. Dieser Hersteller hat selbst gesagt, dass man diese einfachen Geräte schon für 120,- EUR kaufen könne (gewusst wo)!

@Butterblume: Kannst Du das bestätigen? Wie genau ist denn die Messung? Ist sie wirklich unterschiedlich an verschiedenen Stellen?

Beitrag 06.06.2012, 08:19

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Datenreisender
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Goldheini hat geschrieben:Wie genau ist denn die Messung?
Das hängt nicht nur vom Gerät ab, sondern auch von Deinen Kenntnissen/Deiner Ausbildung.
Ich bevorzuge einen Messschieber.

Beitrag 06.06.2012, 08:58

Goldheini
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Datenreisender hat geschrieben:
Goldheini hat geschrieben:Wie genau ist denn die Messung?
Das hängt nicht nur vom Gerät ab, sondern auch von Deinen Kenntnissen/Deiner Ausbildung.
Ich bevorzuge einen Messschieber.
Ich meinte die Messung der Dicke mit dem Ultraschallgerät.

Beitrag 06.06.2012, 09:05

TiloS
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kann es sein, daß der Sinn der Ultraschalldickenmessung nicht von allen verstanden wurde?
es geht darum, den mit dem Biliggerät gewonnenen Meßwert(Dicke), der mit der Schallgeschwindigkeit von Gold ermittelt wurde, mit dem mit einer mechanischen Messung zu vergleichen
und wenn die beiden Werte annähernd gleich sind, kann es sich nicht um das härtere Wolfram handeln, bei dem per Ultraschall dann andere Dicke rauskommen würden als vorhanden, wenn man mit Gold-Werten mißt

mit gold schallgeschwindigkeitsvergleichbare Metalle haben wiederum andere Dichte, das hat man ja vorher schon ausgeschlossen (gehe ich mal von aus)

Beitrag 06.06.2012, 10:15

Goldheini
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TiloS hat geschrieben: ...den mit dem Biliggerät gewonnenen Meßwert(Dicke), der mit der Schallgeschwindigkeit von Gold ermittelt wurde, mit dem mit einer mechanischen Messung zu vergleichen
und wenn die beiden Werte annähernd gleich sind, kann es sich nicht um das härtere Wolfram handeln, bei dem per Ultraschall dann andere Dicke rauskommen würden als vorhanden, wenn man mit Gold-Werten mißt

mit gold schallgeschwindigkeitsvergleichbare Metalle haben wiederum andere Dichte, das hat man ja vorher schon ausgeschlossen (gehe ich mal von aus)
Mir wurde von einem der Hersteller eines teuren Geräts gesagt, dass die Billiggeräte viel zu ungenau wären und man - ja nach Lage und Ansatzpunkt auf der Münze - verschiedene Messergebnisse erhalten würde. Die Frage ist nun: reicht die Genauigkeit (der Billiggeräte) aus oder kann es sein, dass die Ergebnisse einer echten und einer falschen Goldmünze nicht mehr klar auseinander zu halten sind?

Beitrag 06.06.2012, 11:08

TiloS
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anhand der technischen Daten der Geräte: messung ab -,8 oder 1mm Dicke bei Anzeigeeinteilung -,1mm bei Toleranz -,1mm sehe ich da unter Unzengröße wirklich kaum Chance auf zuverlässige Messungen

interessant auch der Text, der nicht von einem Verkäufer der besseren Geräte zu stammen scheint
http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_e ... ?id=131481

Beitrag 06.06.2012, 12:13

GrainHamster
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Sehe ich richtig, dass man damit nur Barren effektiv testen kann und für Münzen diese ungeeignet sind?

Beitrag 06.06.2012, 12:27

Goldheini
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GrainHamster hat geschrieben:Sehe ich richtig, dass man damit nur Barren effektiv testen kann und für Münzen diese ungeeignet sind?
Zumindest die günstigen Geräte sind offenbar dazu nicht geeignet. Wie aber schon berichtet, hat mir per E-Mail der Hersteller eines teureren Gerätes genau erklärt, dass sein Gerät eben nicht die Dicke der Münze berechnet, sondern die Schallgeschwindigkeit des Materials anzeigt. Und diese muss dann lediglich abgelesen werden. Außerdem wäre sein Gerät weitaus genauer und er hat auch eine Referenzliste von Banken, welche seine Geräte nutzen!

Sein Fazit: Finger weg von Billiggeräten. Kauf seines teuren Geräts.

Beitrag 06.06.2012, 12:28

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Nacanina
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Datenreisender hat geschrieben:
Goldheini hat geschrieben:Wie genau ist denn die Messung?
Das hängt nicht nur vom Gerät ab, sondern auch von Deinen Kenntnissen/Deiner Ausbildung.
Ich bevorzuge einen Messschieber.
Ich auch
sogar von Nestle

Nacanina

http://www.grube-shop.de/de/Fachkatalog ... er-geeicht
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Beitrag 06.06.2012, 13:06

TiloS
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was soll der link denn?
münzen und Barren haben oft einen erhöhten rand, da nutzt selbst ein geeichter Meßschieber nichts
müssen dann schon welche mit einem Bügel sein (z.b. Mikrometerschrauben)

direkt die Schallgeschw. zu messen, ist auf jeden Fall die bessere Methode

Beitrag 06.06.2012, 13:47

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Nacanina
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stimmt.
Ich hatte den hier smilie_10 vergessen
Aber du hast es auch nicht gemerkt, wie?
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Beitrag 06.06.2012, 14:13

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psychonaut-hh
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Nacanina hat geschrieben: Ich hatte den hier smilie_10 vergessen
Na, und wir waren schon alle ganz neidisch.... smilie_02

Beitrag 09.06.2012, 16:47

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Datenreisender
Gold-Guru
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AuCluster hat geschrieben:Der Preis eines Röntenspektrometers liegt im Bereich von 50000 €.
Hier sieht man mal so ein Gerät in Aktion, es zeigt die prozentualen Anteile der verschiedenen Metalle an der Legierung und auch Karat an:

Röntgenfluoreszenz-Spektrometer (RFA)
Der südafrikanische Goldmünze Krügerrand Testing a Gold coin Krugerrand
http://www.youtube.com/watch?v=PsWwXXisAr0

Beitrag 10.06.2012, 12:17

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tdklaus
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Naja, streng genommen testet er die Oberfläche. XRF misst (weil das Material selbst das Meßsignal verschluckt) nur die obersten paar Mikrometer, garantiert im schlimmsten Fall also nur die Echtheit der Vergoldung smilie_07

Die Innereien der Münze müsste man schon freilegen, um auch dort messen zu können. Also: aufsägen. Oder mit Röntgen-Intensitäten arbeiten für die's einen Teilchenbeschleuniger braucht - der käme dann ein wenig teuerer...

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