Welche Gold-Handelsmünzen empfehlenswert ???

[Nacanina]

Ihr macht es uns nicht so versierten Menschen aber auch wirklich schwer.
Da möchte man Handelsgold kaufen...

Nachdem ich einige Fäden gelesen habe (ohne den Anspruch zu haben, dass ich jetzt viel mehr weiß!),
hatte ich meine Prioritäten wie folgt gesetzt:
1. Reichsgold Wilhelm pp z. B.. Wilhelm I von 1876A bei MP für 262,50
2. Sovereign Edward 1909 bei MP für 268.-
Die liegen beide rel. nahe am Spot und sind wenn es keine Fälschungen sind, echtes Handelsgold.
Ein Vreneli habe ich auch schon- aber von 1947
.
Allerdings schreibt ja HerrHansen wieder von diesen Fälschungen beim Reichsgold.
Mist!

viele Grüße

Nacanina

[HerrHansen]

Auch wenn das Thema bereits an anderer Stelle diskutiert wurde:

Es gibt eine Vielzahl von Handelsgoldmünzen. Die gängigsten sind halt die hier genannten einschließlich Rand. Und es ist ja auch wirklich das Schöne, dass man mal ein paar davon in die Hand nehmen kann ohne Angst haben zu müssen, dass sie belaufen, zerkratzen etc. Einfach einmal ein wenig echtes Gold in der Hand halten. Warum auch nicht.

Aber es gibt auch so einige Stücke, die nicht so verbreitet/bekannt sind, die man ebenfalls nahe am Spot erwerben kann. einige Beispiele hierzu sind:
- div. Franzosen (wobei hier auch viele Sammler im Markt unterwegs sind)
- mexikanische Pesos (gibts bereits ab 2 Gramm aufwärts, also auch in Stückelungen für die kleine Geldbörse)
- skandinavische Kronen (insbesondere Dänemark und Schweden)

Wenn man diese Münzen nahe am Spot kaufen kann ist es aus meiner Sicht ok - denn einmal Hand aufs Herz: Wenn es wirklich zum Bittersten kommt und man seine Bestände auflösen muss um zu überleben, interessiert es den "Handelspartner" herzlich wenig, um welches Gold es sich handelt, da ist der Jahrgang egal. Es zählt das Gold ansich. Sammleraufschläge werden in so einem Fall passée sein. Insofern kann man doch locker Gold nahe am Spot kaufen... und ggf. auch wieder nahe am Spot verkaufen.

[Goldrausch]

o.k, passt vielleicht nicht ganz in diesen Thread aber:

der aktuelle Spot für eine Feinunze Gold liegt bei 1074,17 Euro je Feinunze.

Den 2 Rand Südafrika erhalte ich für 250,- Euro, dieser hat ein Feingewicht von 7,32 Gramm. Das bedeutet, dass ich je Gramm hierfür 34, 14 Euro zahle, der Spotpreis je Gramm errechnet sich in Höhe von 35,54.

Das bedeutet doch, dass ich diese Münze unter Spot erhalte, oder rechne ich falsch ?

[HerrHansen]

Du rechnest schon fast richtig,

Spot / 31,1Gramm (1Oz Feingold sind 31,1Gramm) * 7,32 Gramm (Feingewicht) = Preis der 2 Rand
1074/31,1*7,32 = 252,78 EUR

Ich gehe davon aus, dass Du den Preis in einem Shop gefunden hast, der den Preis übers WE evtl. nicht automatisch aktualisiert. Es gibt auch Shops, die lassen alte Preise nicht mehr lieferbarer Münzen stehen - bitte aufpassen. aber ein Preis von rund 250 EUR war in den vergangenen Monaten für das 2 Rand-Stück normal und müsste eigentlich mittlerweile nach oben korrigiert werden.

Auragentum z.B. liegt aktuell bei 265 EUR
http://www.auragentum.de/de/Goldmuenzen ... frika.html

[Goldrausch]

Hallo HH,
vielen Dank für deine Erklärung, dieser Rechenschritt hatte noch gefehlt

Ich habe mal ganz grob gesucht und habe folgende Angebote gefunden:

- Schweiz 20 Franken Gold für 203,- €
- Südafrika 2 Rand Gold für 255,- €
- 1 Sovereign Gold für 255,- €

http://www.briefmarken-muenzen-grewe.de ... 964&Page=2

http://www.briefmarken-muenzen-grewe.de ... 964&Page=3

Zum Zustand der Münzen steht leider nichts drin.

Das bedeutet, ich würde diese Münzen nahezu zum Spot erhalten (+1 %)...

[Mithras]

@Goldrausch:

Erst mal ist das mit den Handelsmünzen eine gute Idee, weil die - wie hier auch schon gesagt - eine gut brauchbare Stückelung haben (klar: Gold ist ja letztlich "nur" WERTERHALT - und ergo mußten die Münzen "damals" schon einen "überschaubaren" Wert haben; auch wenn man nie vergessen sollte, daß "der kleine Mann von der Straße" vor 100 Jahren so gut wie nie ein Goldpfund (Sovereign), ein 20-Goldmarkstück, und erst recht keine der fast unzenschweren 20 Golddollarmünzen in die Hand bekam ... und wenn in heutigen Primitiv-Western die Cowboys just diese Münzen als Zielscheiben für ihre Revolverkünste benutzen, dann ist das einfach nur ahistorisch zur Potenz ... ).

Zweitens sind sie allgemein bekannt. Aber welche Sorte wo wie geschätzt wird, ist SEHR regionsabhänig. Fakt ist: Im internationalen Rahmen ist DER Sieger der Sovereign! Es gibt keine Münze, die WELTWEIT bekannter/beliebter ist. Egal ob in Griechenland (dort entwickeln die Sovereigns sich im Zeichen der aktuellen Krise mittlerweile schon fast zu einer Art Schattenwährung ... und das TROTZ jahrzehntelangen Goldverbots!! ... die haben dort eben schon vor diesen dunklen Jahrzehnten Tradition gehabt, und die Erinnerung daran konnte kein Bürgerkrieg und keine Militärdiktatur vernichten ... BTW: Krügerand & Co. kennt in Griechenland aber wirklich kein Schwein ...), oder in Indien und überhaupt dem gesamten Commonwealth (mal auf 'ner Weltkarte gucken, wo das alles war/ist; Wiki hilft auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Commonwealth ). Deshalb bin ich goldmäßig fast nur in Sovereigns investiert.

Zu Deiner Frage bzgl. Nachprägungen/Fälschungen: Wie hier schon richtig erkannt, gibt's bei Sovereigns vor 1934 nur wenige Nachprägungen - aber es GIBT sie. Die wichtigste: "1925 London" (also ohne Münzzeichen) ... das sind fast alles Nachprägungen aus den 50er Jahren. "Wirkliche" Originale sind EXZESSIV selten (und vor allem sind sie heute nicht mehr sicher erkennbar, da die NPs ja aus den Originalstempeln geprägt worden sind; Kenner können die NPs nur VERMUTEN, wenn sie einen besonders hohen/scharfgratigen Rand haben - BTW: diese "Dinger" werden in der BRD in Massen im Handel angeboten ... sind aus Anlegersicht natürlich 100%ig Sovereigns von "bestem Schrot und Korn"; nur für Numismatiker bleibt ein Makel...)

Zu den Reichsgoldfälschungen: Hier muß man die "Schmidt/Hausmann"-Fälschungen aus den 60er Jahren strikt von modernen Machwerken trennen. Die "Hausmänner" (wie sie umgangssprachlich genannt werden) sind stets aus korrekt 900er Gold und sogar eher mal 10...20 mg ZU SCHWER als zu geringhaltig. Qualitativ sind "echte Hausmänner" nur für absolute Kenner von Originalen zu unterscheiden - sprich: ihre handwerkliche Machart ist super! Auch diese sind aus Anlegersicht nicht abzulehnen. (In den Banken und Wechselstuben dürften übrigens ca. 1/3(!) aller heute angebotenen Reichsgoldmünzen "Hausmänner" sein, weil Numismatiker die immer dort verkaufen, wenn sie welche in ihrer Sammlung finden ... im Fachmünzhandel erhält man demgegenüber natürlich eher Originale, allerdings dann mit merklichem Aufschlag auf den Spot.) Die (zumeist spanischen...) Güsse aus 585er Gold sind zu leicht und/oder zu dick und fallen dann schon auch dem "Neuling" schnell auf.

Auch bei LMU gibt's Nachprägungen - nicht nur bei den Vrenelis (ist ja auch LMU) und den hier schon erwähnten frz. "Marianne"-20ern von vor ca. 100 Jahren (letztere sind übrigens leicht zu erkennen an der rotgoldeneren Farbe als die Originale, die z.T. fast grüngolden sind), sondern vor allem bei "Exoten" (wie 100 Peseten Spanien 1897 mit Alfons XIII. als Kind).

Aber "an sich" gilt: Bei Sovereign und LMU ist die Gefahr von NPs sehr gering, wenn man nur Stücke von vor 1934 (letzte "echte" Sovereigns aus Südafrika) kauft.

Ach so: Ich kaufe AUSSCHLIESZLICH vor Ort in Wechselstuben (z.B. hier:
http://www.gold-exchange.de/goldpreis.php ), weil man sich die Stücke da "live" anschauen bzw. nach Jahrgängen und Erhaltungsgraden aussuchen kann. Und natürlich ziehe ich historische Sovereigns den Elizabeth-II-"Phantasiemünzen" vor ... also wenn schon, dann MUSZ das schon eine Münze aus jenen Zeiten sein, wo "Geld" noch mit "o" geschrieben wurde...

[Goldrausch]

Hallo Mithras,
vielen Dank für deinen sehr informativen Beitrag, ich werde heute auch mal in einer lokalen Wechselstube vorbeischauen.

Das bedeutet, dass wenn ich ein paar Sovereigns kaufe, muss ich nur darauf achten dass das Prägejahr vor 1933 ist, jedoch nicht 1925.
Und besser ist, nicht das Konterfei der Dame zu wählen sondern z.B. King George, ist dies korrekt ?

Danke

[Mithras]

Hi Goldrausch,

so etwa kann man's zusammenfassen, ja. Nur daß ich mich vertippt habe: Das letzte "echte" Prägejahr ist natürlich 1932. War irgendwie unkonzentriert...

Zu den Sovereigns gibt's übrigens eine sehr informative Website: http://home.arcor.de/joachim.harsdorf/t ... u-sov.html

... und da ziehe ich dann schon das Konterfei EINER Dame vor ... sofern sie Victoria heißt (deren Münzen halte ich sogar für die schönsten/interessantesten Sovereigns überhaupt) ... nur die Elizabeth, die kommt mir als Sovereign nicht ins Haus. Die kaufe ich lieber in Form von Anlagegold mit Beuteltieren aus Australien ...

Hier dito zur LMU (mit Schwerpunkt nur auf den besonders gängigen 20ern): http://www.rene-finn.de/lmugold.html

[Goldwolf]

Mir gefallen als Gold-Handelsmünzen die Münzen der Centenario - Serie aus Mexiko sehr.

Die Stückelungen der einzelnen Münzen decken einen sehr breiten Gewichtsbereich ab.

Alle Münzen mit Jahreszahlen vor den folgenden Angaben sind "originale" Prägungen:

50 Pesos - 37,5 g Feingold, Nachprägungen tragen die Jahreszahl 1947
20 Pesos - 15,0 g Feingold, Nachprägungen tragen die Jahreszahl 1959
10 Pesos - 7,50 g Feingold, Nachprägungen tragen die Jahreszahl 1959
5 Pesos - 3,75 g Feingold, Nachprägungen tragen die Jahreszahl 1955
2 1/2 Pesos 1,875 g Feingold, Nachprägungen tragen die Jahreszahl 1945
2 Pesos - 1,5 g Feingold, Nachprägungen tragen die Jahreszahl 1945

Die Legierung ist 900 er Feingold.

Sicher sind die 2 und 2 1/2 Pesos etwas sehr klein, aber vielleicht will man nur einmal einige Brote kaufen und man traut dem Wechselgeld nicht.

Für größere Einkäufe sind die 20 und 50 Peso Stücke besser geeignet, ohne "ewig" zählen zu müssen.

Die Münzen werden, falls es sich nicht um seltene Jahrgänge handelt, mit einem geringen Aufpreis verkauft.

[Goldrausch]

Ich finde die Centenarios auch sehr schön - ich denke neben dem Azteken (20 Peso) und dem Centenario (50 Peso) werde ich mir gegebenenfalls den Bicentenario zulegen - der glänzt schön

Was für mich interessant war; ich setze die Preise vieler verschiedener Münzen und Goldbarren in's Verhältnis zum Spot; ab 20gr ist der Goldbarren am nächsten zum Spot, ansonsten nur der 50 Peso Centenario.
Nach dem Centenario der 20 SFR Vrenelli, dann der 1 Pfund Sovereign gleichauf mit dem 1oz Nugget Känguruh ....

Auf jeden Fall ist bisher von den Münzen der 50 Peso Centenario immer am nächsten zum Spot gewesen, seither ich dies beobachte ...

[mamü]

Ich finde die Centenarios auch sehr schön - ich denke neben dem Azteken (20 Peso) und dem Centenario (50 Peso) werde ich mir gegebenenfalls den Bicentenario zulegen - der glänzt schön

Ja, die 50 Pesos ist eine sehr schöne Münze. Sie ist groß und schwer und liegt gut in der Hand.

Die Bicentenario ist noch schöner, nur wird die niergens angeboten.

[mamü]

Ab welchem Jahrgang ist auf der 1 Pfund Sovereign die "ältere Königin Elisabeth " abgebildet ?

http://www.goldseiten-forum.de/index.ph ... post757188


Bis 1999 ist sie mit der älteren Königin Elisabeth als pollierte Platte geprägt. Sind die Sovereign ab 2000 stempelglanz ? Wie teuer sind die jüngsten Jahrgänge ?

[Suedwester]

Verstehe nicht ganz, warum die 1 Rand und 2 Rand Goldmünzen hier mehrfach als Handelsgold bezeichnet worden sind. Ich kann mich nicht erinnern, daß diese Münzen in den 1970er oder 1980er Jahren jemals als Geld im Umlauf gewesen wären! Selbst zu den besten Zeiten der Rand-Währung war der Rand "nur" 6 DM wert. Die einzigen Edelmetall-Münzen damals im Umlauf waren die silbernen 1 Rand Stücke, die später durch minderwertigeres Metall ersetzt wurden, um dann noch später auf Hosenknopfgröße zu schrumpfen.

[Hobbit]

Hallo, ich oute mich jetzt mal als Unwissender.
Hier wurde mehrfach von "LMU-Münzen" gesprochen. Liege ich richtig, dass damit die Nachprägungen von Umlauf- bzw. Handelsmünzen gemeint sind? Und wofür steht denn "LMU"?

[Trichogaster leeri]

Hallo, ich oute mich jetzt mal als Unwissender.
Hier wurde mehrfach von "LMU-Münzen" gesprochen. Liege ich richtig, dass damit die Nachprägungen von Umlauf- bzw. Handelsmünzen gemeint sind? Und wofür steht denn "LMU"?

LMU= Lateinische Münzunion
Nähere Infos z.B. unter: http://rene-finn.de/muenzen.html

[Hobbit]

Muss ich wenigstens nicht dumm sterben

[Historix]

@hobbit:
DAS wäre auch schlimm gewesen.....ist schliesslich mein ( Haupt-) Sammelgebiet !!
Wunderschöne Münzen mit Geschichte in grosser Variabilität...für den Einsteiger erschwingliche Francs, Franken und Liras, für den Hardcore-Sammler dann die Exoten...
Beste Einsteigerseite Wikipedia mit den dort angegebenen Links....

http://de.wikipedia.org/wiki/Lateinische_M%C3%BCnzunion
z.B.
http://www.unionlatine.com/lmu_all_countries.php

http://www.rene-finn.de/pdf/GoldmuenzenLMU.pdf

[noname]

Hallo zusammen,
Die LMU Zusammenstellung auf der Pianistenseite ist ja klasse, danke für den Link.
Und jetzt mal was anderes: Was haltet Ihr von dem niederländischen 10 Gulden Stück, het gouden tientje? davon war hier ja noch nicht die Rede.

[mamü]

Hier sind Infos mit Bild zu den Sovereigns, auch zu den ganz neuen.
2012 neues Motiv

http://www.taxfreegold.co.uk/2012sovereigns.php

[mamü]

2002 Königswappen

http://www.taxfreegold.co.uk/2002sovereigns.php