Vreneli oder Marianne
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- Mithras
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unterbewußt ist uns Händlern das schon z.T. klar (oder "schwant" uns wenigstens). Aber solange sich davon noch leben läßt...
Allerdings gibt's nicht nur die besagten "Superqualitäts-Blasen" (mit Preisen, wo man teilweise nur noch den Kopf schütteln kann), sondern auch "deflationäre Tendenzen", also Arten antiker Sammlermünzen die (wieder) billiger werden (mal die Fiat-Zettel als Referenz genommen; aus Händlersicht ist das natürlich "inflationär": man bekommt für x antike Münzen immer weniger Fiat und damit Waren des täglichen Bedarfs...). Allerdings ist das keine "Blase" i.e.S., denn die "platzt" immer gaaaanz schnell und heftig, sondern das ist hier eher ein schleichender Prozeß, sozusagen ein klitzekleines Loch im Ballon, wo langsam die Luft rausgeht. Und Du deutest es oben auch schon an: "zweite Reihe". Ja, aus Sammlersicht gibt's da jetzt manche Schnäppchen. (Beispiel z.B. Standardtypen/-erhaltungen römischer Silbermünzen 2./3. Jh.) Gerade für all jene, die nicht als "Anleger" agieren, sondern eher das zusammentragen, was gern als "private Forschungssammlung" bezeichnet wird, und wo man sich auch manches "Belegstück" selbst in mäßigster Erhaltung hinlegt. Hauptsache, die Lücke in der Sammlung ist erstmal zu... Da allerdings wie gesagt Qualitätsware "abgeht wie Rakete", hat so jemand kaum noch reale Chancen, diese "Belegstücke" gegen MERKLICH besser erhaltene Münzen gleichen Typs auszutauschen. Und selbst wenn er dafür mal gaaaanz tief in die Tasche greift (auf Auktionen also das Ärmchen mit der Bieternummer lange genug hebt): dann kriegt er sein "Belegstück" später kaum noch los, oder eben nur mit Verlust.
Aber he, Numismatik ist eh HOBBY - also etwas, das Geld KOSTET und keines einbringt...
Hierzuforum (und vor allem in Threads wie diesen hier) geht's auch mehr um den "Übergangsbereich" zwischen Anlage und "echter" Numismatik: also Gold- (oder von mir aus auch Silber-)Münzen, die zwar noch relativ spotnah sind, aber doch schon einen zusätzlichen numismatischen Wert haben. Mal so als Größenordnung gesprochen: 15....40% (oder von mir aus auch mal 50%) Aufpreis auf den Spot - also Stücke, wo der Händler schon die aktuelle Goldpreisentwicklung SEHR zeitnah mit einpreisen muß; würde man da heute noch den Preis aus 2011 dranschreiben, erzeugt man automatisch Ladenhüter... Genau da gibt's soooooo viele verschiedene Sachen, von denen einige hier im Thread behandelt wurden.
Mal 'ne Frage in die Runde: Wer hat eine 1899er Marianne? Oder von mir aus eine 1900er? Oder nicht nur die "Standard-Bullion"-Vrenelis (1935 und später) sondern stattdessen "säckeweise" HELVETIAS? Naaaaa...?!? Eben - die sind nämlich recht selten. Da fängt dann schon "langsam" die richtige Numismatik an. Und endet bei LMU bei sowas wie Vittorio Emanuel II aus der Emilia (siehe Link von Goldhamster79 oben) ...
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Mithras hat geschrieben:
Mal 'ne Frage in die Runde: Wer hat eine 1899er Marianne? Oder von mir aus eine 1900er? Oder nicht nur die "Standard-Bullion"-Vrenelis (1935 und später) sondern stattdessen "säckeweise" HELVETIAS? Naaaaa...?!? smilie_zu_viel Eben - die sind nämlich recht selten. Da fängt dann schon "langsam" die richtige Numismatik an. Und endet bei LMU bei sowas wie Vittorio Emanuel II aus der Emilia (siehe Link von Goldhamster79 oben) ...
Italienische Staaten sind Vor-LMU, lieber Mithras, wenn vor 1865, soviel Zeit muss sein
Bei den Mariannen muss ich nachsehen
Gelten auch 1875, 1879 und 1880 der 4 Forint?
http://www.unionlatine.com/lmu_one_type ... e&METAL=or
Oder 20 Francs Tunesien 1893?
http://www.unionlatine.com/lmu_one_type ... e&METAL=or
sogar doppelt vorhanden, bei Bedarf PN, wir reden da natürlich nicht von Spot...
Oder alte Stücke der 8 Florin Österreich, 1879 in ss-vz und 1888 vz?
Letzte gerade noch erwähnte Übergangsphase, die 4 Forint klar Numismatik.
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M. Zeman
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Das ist einfach eine Frage der persönlichen(!) Sichtweise:
1) Man kann gaaaanz sklavisch sagen: "Nur die 'echten' LMU-Länder ab Gründungsjahr LMU sind auch LMU!" - und hat dann sofort das Abgrenzungsproblem beim Prägejahr 1865, diesen Jahrgang müßte man ja genau genommen rauslassen, da die Gründung der LMU erst am 23.12.1865 erfolgte, und danach bis zum Jahreswechsel wohl kaum noch Münzen mit dieser Jahresangabe geprägt worden sind. Ooops, Moment mal ..... ähhhh, inkraftgetreten ist der Vertrag ja erst im August 1866, also fangen wir "sicherheitshalber" doch lieber mit 1867 an .... oder besser erst 1868, als Griechenland dazustieß?!? Ach neee, das war ja auch ganz am Ende dieses Jahres, also dann erst ab 1869?!?!?
2) Oder man macht's wie ich oder der liebe Histo, bzw. erst recht Rene Frank (der populärwissenschaftlich geschriebene Artikel zu den Goldmünzen nach LMU-Standard schlechthin: www.rene-finn.de/pdf/GoldmuenzenLMU.pdf‎), und rechnet ab dem Marengo alle Umlauf- und Gedenkmünzen mit rein, bei denen die 20er-Einheit aus 5,81 g Feingold besteht.
Was für 2) spricht: Der LMU-Vertrag legte fest, daß auch alle vorher in den Signatarstaaten geprägten Münzen des nunmehr fest definierten Münzfußes als gesetzliche Zahlungsmittel in allen LMU-Ländern anerkannt waren. Man konnte also in Italien 1866 locker mit einem Napoleon Premier Consul AN XI (=1803/04) bezahlen, und in Frankreich umgekehrt mit einem Marengo von 1801. Daß die genannten Münzen 1865 schon kaum noch im praktischen Umlauf zu finden und selbst für die Zeitgenossen bereits längst "richtige Numismatik" geworden waren (vergleichbar den ersten DM-Gedenkmünzen aus Silber), ist eine andere Sache...
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Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]
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wenn wir hier schon so gemütlich beieinander sitzen
und über grenzwertiges diskutieren.......
welchen preis würde der heutige markt für einen
Napoleon An XIII festlegen
- Mithras
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"Faustregel": 20er im üblichen fss/s durchaus 50...60,- € über Spot (prägefrische Prachtstücke allerdings dann locker nahe vierstellig in € ... aber nicht zirkulierte 20er sind bei Nap.I wirklich sehr, sehr rar!!).
40 Francs Mzst. Paris (A): in durchschnittlicher Erhaltung (hier ist die eher ss/fss) Stück-Aufschlag "für die Münze" so ähnlich (also auf den 20er bezogen nur noch halbsoviel Mehrpreis). Steigerung bei guten Erhaltungen deutlich moderater: in vz(!) kostet sowas derzeit vielleicht um 450...500,- € (also roundabout 100,- € Aufschlag auf den POG).
Hilft das schon weiter?
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uppss.....20 FF in ss war natürlich gemeint
ich habe da immer noch ein wenig zu viel ,,herz und Leidenschaft,, im spiel
und denke erst an 2ter stelle an den Geldbeutel
ich hätte gedacht, dass man(n) da mehr als 60 über spot zahlen muss
schliesslich sprechen wir hier über eine münze, welche 200 jahre durch verschiedene
Hände gegangen ist....
dann braucht man(n) wohl bei einem 20 FF Louis XVIII in ss auch keinen Kredit aufnehmen
- Mithras
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Zumindest beim Jg 1900 kann ich mich melden, Mariannes Erstjahrgang fehlt mir noch.Mithras hat geschrieben: Mal 'ne Frage in die Runde: Wer hat eine 1899er Marianne? Oder von mir aus eine 1900er?
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M. Zeman
S'Vreneli sieht halt ein wenig "altbacken" aus.
Außerdem gibt es ja so viele andere Münzen (LMU und Vor-LMU), dass man keine Probleme hat auszuweichen. So ein fetter Ludewig 18 hat doch was.
eigentlich hätte ich gedacht, dass man in einer Monarchie solche Münzschneider köpft...
Grüße
Nacanina
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Natürlich hast Du aus meiner Warte recht - ich schrieb dasselbe ja schon oben: Ich finde die Helvetia stilistisch auch total gut; dito die frz. Ceres ... also die ganzen klassi(zisti)schen Frauenbilder.
BTW: Der Louis XVIII sah wirklich so aufgeschwemmt aus. Warum soll ein dem NATURALISMUS verpflichteter Künstler bestraft werden?!
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Hast Du angerufen ?eisendieter hat geschrieben:Sapnovela hat geschrieben:Die belgischen 20er sind nicht schwerer zu bekommen als französische. 20 Drachmen sind schon etwas schwerer zu bekommen. Bei den 20 Franc aus Frankreich und den Florins aus Österreich kannst Du davon ausgehen, dass NP in der Schatulle sind. Wenn ich alle ausser den 20 Drachmen zu ja 184 Euronen ansetze, wäre dieser zu 234 Euro dabei. Prinzipiell kein schlechtes Angebot. Was mich allerdings stört ist die dünne Beschreibung ohne Angabe der Qualität. Denn es können auch abgewetzte Stücke in "s" sein... und wer will die noch?eisendieter hat geschrieben:http://shop.degussa-goldhandel.de/goldm ... muenzunion
Hat jemand diesen Satz? Die belgische und die griechische 20er sind nicht gerade an jeder Ecke zu bekommen.
am besten mal anrufen...
Ich habe das...Habe allerdings nur nach der Münzqualität gefragt, es hieß Top, Gebrauchtgeld ist es, kein abgegriffenes Zeuschs...Degussa, gibt nur ordentlich geprüfte "TOP - Ware" raus...
Nunja, werde da morgen einkehren und mir entweder Hase oder das LMU Set holen...
Achso..habe über 2 Tage sehr lange in Warteschleifen gehangen...heute hatte ich Glück wen dranzubekommen...
P.S. Warum hat keiner die "Eier" sich dieses Set zu kaufen und dann der Allgemeinheit kundzutun ? Laufend dieses könnnte, sollte, vielleicht...