Goldverkauf - Geldwäscheverdacht?

Diskussion zum Thema Investieren in Goldmünzen oder Goldbarren, Vorteile und Risiken, Medien-Hype oder sicherer Hafen

Moderatoren: Ladon, Forum-Team, Mod-Team

Beitrag 01.06.2012, 11:45

klaus1976
½ Unze Mitglied
Beiträge: 5
Registriert: 01.06.2012, 11:39
Hallo,

angenommen ich will Gold im Wert von 40.000 Euro verkaufen (Rechnungen habe ich natürlich, Spekulationsfrist über 1 Jahr), das Geld kommt also vom Verkäufer auf mein Bankkonto. Wird es Fragen von der Bank/ vom Finanzamt geben z.B. woher das Geld kommt, mit dem das Gold gekauft wurde? Das regelmäßige Einkommen liegt bei ca. 1000 Euro / mtl. (Ausbildung).

MfG

Beitrag 01.06.2012, 12:27

Siamkater
5 Unzen Mitglied
Beiträge: 50
Registriert: 19.02.2012, 19:03
Goldverkauf über 15000 Euro geht nicht anonym, jedenfalls nicht auf einmal bei einem Händler, d.h. vermutlich wird er eine Ausweiskopie von Dir abheften. Falls das Finanzamt dann wegen Dir bei ihm nachfragt, muß er Auskunft geben. So stehts jedenfalls im Edelmetallhandbuch von D.M. Reymann.
Auch bei weniger als 15000 Euro wirst Du vermutlich nach deinem Namen gefragt.

Beitrag 01.06.2012, 12:44

klaus1976
½ Unze Mitglied
Beiträge: 5
Registriert: 01.06.2012, 11:39
Dass es nicht anonym geht ist klar, ich gebe dem Händler ja auch meine Bankdaten... Mir geht es gerade nur darum ob es Fragen seitens der Bank oder des Finanzamts geben kann wenn auf einmal ein so hoher Betrag auf dem Konto landet... (bei dem vergleichsweise niedrigen monatlichen Einkommen)

Beitrag 01.06.2012, 12:54

Benutzeravatar
Komet
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 129
Registriert: 07.08.2011, 19:51
Wohnort: Deutschland
Hallo Klaus 1976,
ersteinmal herzlich Willkommen im Forum. smilie_24

also 40.000€ auf einen Schlag würde ich auch nicht machen. Lieber 4 x 10.000€ an 4 verschiedene Händler übergeben am Besten als Tafelgeschäft also über die Theke. Das sind ca. 250g. Gold reiner Materialwert.
Es sei denn du hättest ein 1000g. Barren, der geht halt nur am Stück. Ist halt etwas mehr an Arbeit.
Das Geld würde ich auch nach und nach auf meiner Bank einzahlen, also verteilen und nicht auf einen Schlag. Ja. wenn dich das F...amt am Wickel hat ist diese Verschleierungstaktik auch schnell zu durchauen. Alternativ das Geld teilweise eine Zeitlang unters Kopfkissen smilie_03 und über einen großen Zeitraum einzahlen. Zinsen verlierst du nicht wirklich.
***********************************************************************************
Es ist nicht alles Gold was glänzt, gelegentlich tut's auch Nickel, but "In Gold we trust".

**Datenschutz**

Beitrag 01.06.2012, 13:03

Benutzeravatar
amabhuku
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 368
Registriert: 07.01.2011, 17:51
klaus1976 hat geschrieben:Hallo,

angenommen ich will Gold im Wert von 40.000 Euro verkaufen (Rechnungen habe ich natürlich, Spekulationsfrist über 1 Jahr), das Geld kommt also vom Verkäufer auf mein Bankkonto. Wird es Fragen von der Bank/ vom Finanzamt geben z.B. woher das Geld kommt, mit dem das Gold gekauft wurde? Das regelmäßige Einkommen liegt bei ca. 1000 Euro / mtl. (Ausbildung).

MfG
Falls du eine Kundenberaterin bei einer (hier z.B. Volksbank hast), bekommt sie folgende bankeninterne Anfrage:

Hallo Frau xxxxxxx,

in GenoSonar ist Ihr Kunde wegen eines Auslandszahlungseingangs über TE 7 von
XXXXXXX. aufgetaucht. Der Kunde erhält öfters Zahlungen dieser Firma.
Kennen Sie die Hintergründe für diese Zahlung? Passen die Umsätze zu den
wirtschaftlichen Verhältnissen des Kunden u.ä.?

Sie erreichen mich vormittags unter Tel. XXXX oder per mail.
Danke und Viele Grüße

XXXXXXX XXXXXX
Abteilung XXX


Zur Erklärung: Geno-SONAR = Überwachungssoftware der Genossenschaftsbanken zum Erfassen verdächtiger Transaktionen, zur Verhinderung von Geldwäsche.

Dann geht es folgendermaßen weiter -----> Umsätze passen zu wirtschaftlichen Verhältnissen ----> Anfrage zu den Akten

Umsätze passen nicht zu den wirtschaftlichen Verhältnissen -----> Meldung Geldwäscheverdacht an Gemeinsame Finanzermittlungsgruppe (GFG) Polizei/Zoll (meist Dezernat 55) ------> du kannst den ordnungsgemäßen Erwerb und Verkauf nachweisen ---> zu den Akten

Du kannst den ordnungsgemäßen Verkauf / Erwerb nicht nachweisen ---> Diese setzen sich erst dann evtl. mit dem Finanzamt in Verbindung -----> Am Ende könnte es neben Vermögensabschöpfung auch zu Steuernachforderungen kommen.

Willkommen in "Brazil" :wink:

Beitrag 01.06.2012, 13:54

Benutzeravatar
Goldmärker
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 240
Registriert: 15.05.2012, 09:31
Wohnort: U.S.EU.
Kontaktdaten:
"noch" ist es ja nicht verboten gold zu verkaufen. also selbst wenn die anfrage vom finanzamt kommt hast du ja sicher die papiere von deinem goldhändler das er dein gold zu diesem preis offiziell gekauft hat.
also eigentlich sollte damit die sache gut sein.

Beitrag 01.06.2012, 14:33

psv
½ Unze Mitglied
Beiträge: 6
Registriert: 20.12.2011, 03:52
Irrglaube Anonym; ab 15000,00 muss der Händler es dem Finanzamt melden. Bei einer Buchprüfung erscheinen alle Transaktionen. Jeder Kunde Hat ein Konto beim Händler. Diese Daten werden dem Heimatlichen Finanzamt des Kunden übermittelt.

Beitrag 01.06.2012, 15:01

klaus1976
½ Unze Mitglied
Beiträge: 5
Registriert: 01.06.2012, 11:39
was genau passiert dann beim Finanzamt? Solange die Spekulationsfrist über 1 Jahr ist, kann das dem Finanzamt doch herzlich egal sein da einkommenssteuerfrei?

Beitrag 01.06.2012, 15:37

psv
½ Unze Mitglied
Beiträge: 6
Registriert: 20.12.2011, 03:52
Es geht auch um Steuern. Es geht um Geldwäsche. Habe angenommen ein Einkommen von 1500,00 im Monat, aber in den letzten 2 oder 3 Jahren EM für 30000 - 40000 gekauft. Kann es sein, dass ich einen Nachweis bringen muss woher ich das Geld habe

Beitrag 01.06.2012, 16:30

heimon
Newcomer
Beiträge: 1
Registriert: 01.06.2012, 16:25
Hallo,

das Finanzamt ist zumindest bei grösseren Beträgen z.B Hauskauf automatisch mit im Boot, und sendet dann ein Formblatt an den Steuerpflichtigen (Mittelherkunft/Mittelverwendung).
Ob dies auch schon bei 40.000 Euro automatisiert zugesendet wird, könnte vielleicht ein Betroffener
aus dem Forum genauer beantworten.

Beitrag 01.06.2012, 17:13

psv
½ Unze Mitglied
Beiträge: 6
Registriert: 20.12.2011, 03:52
Die Summe spielt eine untergeordnete Rolle. Nach einer Überprüfung wurden Geschäftspartner von mir überprüft, oder umgekehrt. Man bekommt ein Schreiben wo bestimmte Punkte abgefragt werden. Es handelte sich schon um Summen unter 100,00 Euro. Sollte da etwas nicht stimmen stehen sie auf der Matte.

Beitrag 01.06.2012, 19:21

Benutzeravatar
alibaba
Gold-Guru
Beiträge: 2159
Registriert: 05.01.2011, 18:35
die Bank macht schon bei kleinere Summen eine Meldung

und trägt sogar unaufgefordert Kundengespräche an das FA ,weiter smilie_02

Gruss
alibaba smilie_02
"unter 12 Jahre oder über 12 Jahre" nun bin ich drauf gekommen ,
reale zeitnahe Info's im eigenen Land werden von Kinder nicht erkannt ;
Ich bin für mein Textinhalt verantwortlich ,nicht für das was du verstehst .

Beitrag 01.06.2012, 19:23

jaeger19
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 215
Registriert: 15.09.2010, 14:00
Wohnort: Sachsen
klaus1976 hat geschrieben:Hallo,

angenommen ich will Gold im Wert von 40.000 Euro verkaufen (Rechnungen habe ich natürlich, Spekulationsfrist über 1 Jahr), das Geld kommt also vom Verkäufer auf mein Bankkonto. Wird es Fragen von der Bank/ vom Finanzamt geben z.B. woher das Geld kommt, mit dem das Gold gekauft wurde? Das regelmäßige Einkommen liegt bei ca. 1000 Euro / mtl. (Ausbildung).

MfG
Erst mal herzlich willkommen hier im Forum! smilie_24

Aber nun zur Sache warum willst du jetzt verkaufen???
Brauchst du das FIAT für etwas sehr, sehr Sinnvolles, dann kann ich es verstehen.
Wenn nicht lass es liegen!!!
Und wenn du es verkaufen wirklich willst, dann kann das Finanzamt dir garnichts.
Du hast den Nachweis, dass das Gold länger als 365 Tage dein Eigentum ist, also auch keine Spekulationssteuer!

Beitrag 04.06.2012, 08:12

klaus1976
½ Unze Mitglied
Beiträge: 5
Registriert: 01.06.2012, 11:39
amabhuku hat geschrieben:
klaus1976 hat geschrieben:Hallo,

angenommen ich will Gold im Wert von 40.000 Euro verkaufen (Rechnungen habe ich natürlich, Spekulationsfrist über 1 Jahr), das Geld kommt also vom Verkäufer auf mein Bankkonto. Wird es Fragen von der Bank/ vom Finanzamt geben z.B. woher das Geld kommt, mit dem das Gold gekauft wurde? Das regelmäßige Einkommen liegt bei ca. 1000 Euro / mtl. (Ausbildung).

MfG
Falls du eine Kundenberaterin bei einer (hier z.B. Volksbank hast), bekommt sie folgende bankeninterne Anfrage:

Hallo Frau xxxxxxx,

in GenoSonar ist Ihr Kunde wegen eines Auslandszahlungseingangs über TE 7 von
XXXXXXX. aufgetaucht. Der Kunde erhält öfters Zahlungen dieser Firma.
Kennen Sie die Hintergründe für diese Zahlung? Passen die Umsätze zu den
wirtschaftlichen Verhältnissen des Kunden u.ä.?

Sie erreichen mich vormittags unter Tel. XXXX oder per mail.
Danke und Viele Grüße

XXXXXXX XXXXXX
Abteilung XXX


Zur Erklärung: Geno-SONAR = Überwachungssoftware der Genossenschaftsbanken zum Erfassen verdächtiger Transaktionen, zur Verhinderung von Geldwäsche.

Dann geht es folgendermaßen weiter -----> Umsätze passen zu wirtschaftlichen Verhältnissen ----> Anfrage zu den Akten

Umsätze passen nicht zu den wirtschaftlichen Verhältnissen -----> Meldung Geldwäscheverdacht an Gemeinsame Finanzermittlungsgruppe (GFG) Polizei/Zoll (meist Dezernat 55) ------> du kannst den ordnungsgemäßen Erwerb und Verkauf nachweisen ---> zu den Akten

Du kannst den ordnungsgemäßen Verkauf / Erwerb nicht nachweisen ---> Diese setzen sich erst dann evtl. mit dem Finanzamt in Verbindung -----> Am Ende könnte es neben Vermögensabschöpfung auch zu Steuernachforderungen kommen.

Willkommen in "Brazil" :wink:
Hallo,
machen das auch ausländische Banken z.B. Bank of Scotland?

MfG

PS: Jetzt will ich noch nicht verkaufen, aber in ein paar Monaten (für ein neues Auto ) :mrgreen:

Beitrag 05.06.2012, 17:26

klaus1976
½ Unze Mitglied
Beiträge: 5
Registriert: 01.06.2012, 11:39
Kann noch jemand was dazu sagen?

Beitrag 05.06.2012, 17:36

Benutzeravatar
Goldhamster79
Gold-Guru
Beiträge: 4082
Registriert: 21.01.2011, 20:42
Wohnort: EUdSSR
Natürlich, für alle in D tätigen Banken gelten die selben gesetzlichen Regelungen, die hausinterne Umsetzung variiert nur organisatorisch und EDV-technisch.

Relevant sind vor allem Bareinzahlungen und Auslandstransaktionen.

Kauf Dir einfach nen Gebrauchten und behalt nen Teil ;)

Beitrag 05.06.2012, 20:27

Benutzeravatar
Deichgraf
500 g Barren Mitglied
Beiträge: 886
Registriert: 18.07.2011, 18:49
psv hat geschrieben:Es geht auch um Steuern. Es geht um Geldwäsche. Habe angenommen ein Einkommen von 1500,00 im Monat, aber in den letzten 2 oder 3 Jahren EM für 30000 - 40000 gekauft. Kann es sein, dass ich einen Nachweis bringen muss woher ich das Geld habe
Ja und nein. Zunächst mal müssen die darauf kommen. Wenn diese Anschaffungen nicht aus dem Einkommen leicht erklärbar sind, hat man ja deine Unterlagen der Vorjahre zur Hand und kann dort über deine Kapitalerträge ja noch auf eine plausible Erklärung kommen. Also 1500 Einkommen/Monat, aber seit 5J geerbte 2,5 Mio auf der Kante = kein Problem, wenn du dann 40.000 in Gold hast. Es muss ein Verdacht vorliegen, bevor man dich belästigt. Ab wann genau der Beamte einen solchen Verdacht empfindet, hat er selbst zu bestimmen. Wenn die Lage nicht von vornherein klar als gut und richtig zu erkennen ist, muss er Verdacht schöpfen. Es ist nicht seine Aufgabe, unablässig Szenarien durch zu spielen, in denen dein Goldbesitz endlich plausibel sein könnte. Wenn alles sauber ist, hast du ja nichts zu befürchten. Ansonsten schon.

Beitrag 05.06.2012, 20:45

Benutzeravatar
Fellenteee
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 240
Registriert: 29.09.2011, 17:42
40.000€
medet sich auch das FInanzamt, wenn ich mir nen Polo kaufe?
lol
So ne Scheiß kleine Bude wo 2 Leute reinpassen - nevers
Erfolgreich gehandelt mit "eu_nord"

Beitrag 05.06.2012, 21:19

Benutzeravatar
Deichgraf
500 g Barren Mitglied
Beiträge: 886
Registriert: 18.07.2011, 18:49
Nee. darauf, dass sich jemand nen Polo kaufen könnte, kommen die nie.
(-;

Beitrag 18.06.2012, 20:44

toncsofia
1 Unze Mitglied
Beiträge: 11
Registriert: 18.06.2012, 16:14
Was ist, wenn ich Goldmünzen besitze, die ich z.B. geerbt habe oder von einem Freund/Bekannten angekauft habe? Da habe ich ja gar keine Rechnung/Nachweis oder sonst irgendwas... Was, wenn ich dann diese Münzen veräußern will? Muss man da automatisch Steuern zahlen, weil man nicht nachweisen kann, dass man die Münzen schon vor 10 Jahren gekauft hat?

Antworten