Grenze von bankhandelsfähig zu Schmelzwert?

Diskussion zur Geldanlage in Silber. Fachwissen zu Silbermünzen, Silberbarren und Sammlermünzen

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Beitrag 26.02.2012, 17:34

indy
IrresDing hat geschrieben:3.) Da Sammler sicherlich auch schon vor 20 Jahren aktiv waren und sich schon da Edelmetalle gekauft haben (von mir aus auch zu 50% über Spot) können sie trotzdem über die Mehrzahl der heutigen Anleger lachen. Denn selbst dieser Preis war um Welten günstiger, als der Spotpreis vor 3 oder 4 Jahren.
4.) Sammlerwerte sollten nicht unterschätzt werden. Ein seriöser Sammler wird sich niemals bunte Tuvalu-Münzen oder anderen Schrott in die Sammlung legen...
Zustimmung!
smilie_11 ...vor allem dann, wenn dem langjährigen Sammler von den Neueinsteigern bereits nach dem Erwerb eines zweiten silbernen Krügerrands "wertvolle" Ratschläge erteilt werden... smilie_11

Beitrag 29.02.2012, 09:15

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Bockwurstmoped
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Weil ich mich erstmal gefragt habe wie Bankenhandelsfähigkeit überhaupt definiert ist und ich dazu im Forum nichts finden konnte hier mal eine definition:
Was bedeutet Bankhandelsfähigkeit?


Nicht jeder Gold- oder Silberbarren der Ihnen angeboten wird, ist auch bankhandelsfähig. Nur Barren, die von LBMA zertifizierten Herstellern gefertigt wurden, können weltweit uneingeschränkt gehandelt werden. Diese Hersteller sind in der Good Delivery List der LBMA verzeichnet.

Gold- und Silberbarren dieser Firmen tragen die Prägung des Herstellers, die Gewichtsangabe und Angaben über den Feingehalt. Größere Barren ab 250gr sind in der Regel nummeriert.


Barren die von nicht LBMA zertifizierten Herstellern stammen sind nicht bankhandelsfähig.

Barren die nicht von Herstellern mit der LBMA Zertifizierung stammen, sind nicht bankhandelsfähig. Beim Verkauf wird zwar häufig der Eindruck erweckt, diese seien genauso handelbar wie die LBMA zertifizierten Barren. Aber Vorsicht, sie sind es nicht!
Edelmetall-Counter
Quelle: http://lbma-goldbarren.de/index.php?id= ... cd26b24303


Soviel erst mal zu den Barren.

Zu Münzen wurde schon mal was im forum geschrieben, allerdings kann ich mit den teilweise dort getroffenen Äußerungen nicht so wirklich viel anfangen.

https://forum.gold.de/bankfaehige-muenz ... t1915.html


Gibt es jemanden der hierzu eine korrekte Aussage treffen kann, ab wann eine Münze Bankhandelsfähig ist oder nicht?
Wo großzügig mit dem Eigentum anderer Leute verfahren wird, mangelt es selten an großen Worten.

Beitrag 29.02.2012, 09:31

alexm1003
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Ich habe mal bei zwei Banken in Luxemburg nachgefragt bezüglich Silber und da hiess es man handele überhaupt nicht mit Silber.

Beitrag 29.02.2012, 12:10

silverscout
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Was bedeutet Bankhandelsfähigkeit?
.

Zu Münzen wurde schon mal was im forum geschrieben, allerdings kann ich mit den teilweise dort getroffenen Äußerungen nicht so wirklich viel anfangen.

https://forum.gold.de/bankfaehige-muenz ... t1915.html


Gibt es jemanden der hierzu eine korrekte Aussage treffen kann, ab wann eine Münze Bankhandelsfähig ist oder nicht?
Ein "entscheidungssichere" Abgrenzung gibt es in der Praxis i.d.R. nicht, sondern richtet sich danach, was Banken ihren Kunden im Wettbewerb verkaufen können und wollen.

Edelmetalle haben im Privatkundengeschäft viel mit Anmutung zu tun. Entsprechend wird keine Bank jüngere Anlagemünzen verkaufen können, wenn diese verkratzt, verschmutzt, oxidiert oder durch allzu eifrigen "Prüfsäuretest-Abrieb" am Rand beschädigt sind. Andererseits ist bekannt, dass man durch Wasch- und Polierverfahren die meisten Anlegermünzen mit relativ wenig Aufwand wieder in einen "bankhandelsfähigen" Zustand überführen kann.

Entsprechend hat man in Banken oft ein dreistufiges Verfahren: Stufe 1: Offensichtlich ungeeignete Münzen werden züruckgewiesen oder nur unter (Einschmelz-)Vorbehalt angenommen und eingeschickt. Sollte die Bank vor Ort keine lokalen "Eigengeschäfte" tätigen, erfolgt Stufe 2: Die zentralen Stellen (= Edelmetallhandelsunternehmen) sortieren im Grunde die "Premiumware" für den sofortigen Weiterverkauf im Bankensystem aus und betrachten den Rest als "disponierbar". Teils wird er in Eigenregie etwas "aufgehübscht" (gereinigt, ggf. feinpoliert, in Münzhüllen oder Tubes verpackt), teils wird er aber auch mit den weniger guten Münzen an dritte Geschäftspartner (z.B. an bekannten Münzhändler) als qualifiziertes Konvolut abgegeben, die dann solche Münzen schon mal mit attraktiven Discount-Abschlägen weiterverkaufen.

Da sich die Banken aber nicht als austauschbare "Gold-/Silber An- und Verkaufsstellen" verstehen wollen und können und auch die erheblichen Administrations-und Logistikkosten dieses Geschäfts "scheuen", beschränken sie sich lieber auf den Verkauf schöner, prägefrischer Münzen und auf die Annahme erstklassiger Zweitmarktmünzen.

Resümee vereinfacht:
Das was eine Bank gerne problemlos verkauft, kauft sie auch gerne auf. Dort wo sie erklären muss, wo sie Stress bekommt, wo weitere Handlingkosten drohen, sagt sie aber auch sehr, sehr gerne nein. Diese Verhaltensweise relativiert sich aber bekannten, langjährigen Bankkunden. In diesem Sinne ist der Begriff der "bankfähigen Münzen" sicherlich in zwei Bedeutung zu bewerten:
(a) Ankauffähigkeit i.S.v. Münzqualitäten (-> i.d.R. A-Ware gängiger Kapitalanlagemünzen ("Dreher") , also keine Exoten, Privys etc.), Minigrößen)
(b) Ankaufwürdigkeit (-> Qualtität eines Kundenbeziehung bzw. verbleibt das Geld im Bankenbereich und wir für den Kauf anderer Bankprodukte verwandt oder nicht)

Beitrag 08.05.2012, 21:35

Sonne
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Ich habe vor kurzem bei einem von gold.de empfohlenen Händler Britannia 1 Oz. in Silber bestellt. Als die Lieferung kam, war ich sehr entäuscht: Eine Münze hat einen riesengroßen Kratzer! Ich habe den Händler angeschrieben und noch nicht einmal eine Antwort erhalten. Vor ein paar Monaten erhielt ich von einem anderen Händer eine beschädigte China Panda Münze. Als ich das reklamierte, bekam ich nur zur Antwort, es würde sich bei den Münzen um Anlagemünzen nicht um Samlermünzen handeln.
Ich würde mich wirklich ärgern, wenn ich diese Münzen irgendwann mal verkaufen möchte und weniger dafür bekommen sollte, oder nur den Wert den die Scheideanstalt zahlt.

smilie_04

Beitrag 09.05.2012, 16:59

Bullionstattsuppe
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ich denke das Problem ist häufig folgendes:
Der Händler macht aus Münzen preislich eine Sammlermünze wenn es aber um die qualität geht heißt es "is doch nur ne Bullion"
Wenn man privat solche Münzen die irgendwo zwischen Bullion und Sammlermünze liegen verkauft an Händler zahlen diese einem nur soviel wie für eine Bullion, verlangen aber dafür sehr gute Qualität und kommen ansonsten mit dem Argument sie einschmelzen zu "müssen".
Daher kaufe ich regelmäßig bei zwei verschiedenen Händlern. Der eine betrachtet so gut wie alle Münzen als Bullion und verkauft diese zum Tagespreis. Da findet man dann auch mal einen 93 kooka original gekapselt für 29 euro allerdings sind die meisten der Münzen verkratzt begrabbelt etc. da muss man also gute finden wenn man diese sammeln will und nicht als bloße anlage sieht.
bei dem anderen händler sind alle Münzen nur in Top qualität egal welcher Jahrgang. da macht man zwar nie "das super schnäppchen" aber da er seine preise mit den auf gold.de gelisteten preisen vergleicht (während man dabei ist) wird man auch garantiert nicht über den tisch gezogen.
ich denke sammlermünzen wirkliche sammlermünzen sollte man wenn man deutlich mehr als den silberpreis investiert vorher gesehen haben oder bei leuten kaufen bei denen man weiß dass man sie zur not zurück schicken kann.

Beitrag 27.05.2012, 12:27

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IrresDing
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entf.
Zuletzt geändert von IrresDing am 10.11.2020, 14:10, insgesamt 2-mal geändert.

Beitrag 27.05.2012, 12:39

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Datenreisender
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IrresDing hat geschrieben:Wir haben uns dann beim Verband der Münzhändler beschwert (diese sind dort Mitglied).
Und wie hat der Verband auf die Beschwerde reagiert?

Beitrag 27.05.2012, 15:44

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IrresDing
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