Das sind so ziemlich exakt die Verhältnisse in Russland. Von einem Machtzentrum wird das ganze Riesenreich gesteuert, die Gouverneure der Teilstaaten werden von Moskau eingesetzt. Russland hat eine Staatsquote, die wahrscheinlich einer der höchsten der Welt ist. Der staatliche Konzern Rosneft liefert den Hauptteil der Gewinne=(Verkaufspreis-Förderkosten-Unterhaltskosten) direkt an den Staat ab. Russland als Vielvölkerstaat muss einiges unternehmen, damit das Reich nicht an den Grenzen zerbröselt. Der Staatsbankrott von Russland ist nah. Schuld hieran sind die Unternehmen, die sich in USD verschuldet haben. Seinerzeit waren die Zinsen für einen USD-Kredit günstiger als bei einem Kredit in Rubel. Russland ist bezüglich Deiner Aufzählung uns Lichtjahre voraus. Würde der Staat seine Bediensteten ordentlich bezahlen (wofür Russland aber kein Geld hat), so könnte man die alltägliche Korruption effektiv bekämpfen. Dafür gibt es nur große Ankündigungen. Die Kosten ja nichts.Datenreisender hat geschrieben: Offensichtlich ist, daß Deutschland/die EU sich im Moment genau dorthin bewegt, wo die alte Sowjetunion schon einmal war. Undemokratische zentralistische Strukturen, überbordende Staatsquote, Sozialismus, Zusammenbruch/Auseinanderfall, Staatsbankrott. Müssen wir das wirklich nachmachen?
Die russiche Regierung muss tatsächlich nur aus Vollidioten bestehen. Kein Land auf dieser Welt kürzt seine Staatsausgaben. Auch dann nicht, wenn die Einnahmen zurückgehen. Bei einer Kürzung von 5% kommt in der nächsten Periode ca. 7% weniger züruck. Griechenland lässt grüßen.Datenreisender hat geschrieben: Nach umfassenden Reformen hat Russland heute die zweitniedrigsten Steuern der Welt. Aktuell leiden sie an einem Haushaltsdefizit aufgrund der gesunkenen Rohstoffpreise. Was würde Deutschland/die EU tun? Steuern erhöhen, neue Steuern einführen, Schulden machen (Beispiel: Die aktuelle Diskussion um die Einführung eines "Flüchtlings-Soli"). Und was macht Russland? Sie kürzen die Budgets einzelner Ministerien, den Verteidigungshaushalt gleich um satte 5 %.
Das stimmt! Aber bitte nicht deswegen immer in das Gegenteil verfallen.Datenreisender hat geschrieben: Mir geht es auch auf die Nerven, daß ständig und überall Europa gehyped und Russland gebashed wird und dabei völlig unterschlagen wird, daß Russland auch zu Europa gehört. Mehr Dialog/Zusammenarbeit wäre möglich und nötig.
Europa hat das Recht, diesen Vorschlag zurückzuweisen. Ob dies auf den Befehl von den USA geschehen ist, mag ich nicht zu beurteilen.Datenreisender hat geschrieben: Russland hat Europa übrigens die Schaffung einer eurasischen Freihandelszone angeboten, von Lissabon bis Wladiwostok. Und was macht Europa? Ignoriert Russland, legt auf Befehl der USA noch Sanktionen obendrauf und verhandelt stattdessen mit den USA (TTIP usw.).